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    In den letzten Jahren habe ich viele Zelte und Tarps entworfen. Viele Ideen wurden wieder verworfen, einige tatsächlich genäht. Aus diesen Experimenten konnte ich die für mich wichtigsten Kriterien für „das Zelt“ für zwei Leute ableiten.


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    Das Zelt ist ein Längslieger. Damit braucht man nur einen Eingang für beide und spart den zweiten Reißverschluss und den zweiten Beak.
    Die Front hat einen Überhang von gut 60cm. Dadurch ist der Eingang vor Regen geschützt, man kann darunter bei schlechtem Wetter kochen und die Stange steht beim Ein- und Aussteigen nicht im Weg.
    Im Inneren befindet sich ein Beak, den man bei schlechtem Wetter, oder als Sichtschutz, aufspannen kann. Dafür muss man nicht einmal die Meshfront öffnen.


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    Der höchste Punkt vom A-Frame befindet sich am Kopfende, der niedrigste am Fußende. Dadurch strömt Luft vom tiefsten Punkt in das Zelt, erwärmt sich dort durch Atem und Körperwärme und verlässt das Zelt ungehindert am höchsten Punkt. Kondenswasser an der Innenseite entstand durch die konstante Luftbewegung so in den drei Jahren, die ich dieses Zelt nun nutze höchstens drei Male.


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    Das Fußende wird von einem äußeren Beak vor Regen und Wind geschützt. Diese Seite stelle ich daher immer in den Wind. Das verbessert auch die Luftbewegung im Inneren noch zusätzlich.


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    Am unteren Rand habe ich einen horizontalen Meshskirt eingenäht. Darauf liegt ein eingehängter Boden. Dieser lässt sich dadurch einfach austauschen und modular je nach dem zu erwarteten Untergrund einsetzen. Wird der Boden belastet, dichtet sich das Zelt so selbst gegen Insekten ab. Gleichzeitig hält der Meshskirt den Rand des Bodens nach oben, wodurch kein Wasser darauf fließen kann.
    Die vier Lifter sorgen für ein gutes Raumgefühl, fast wie bei einem Tunnelzelt.


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    Dieses Zelt habe ich vor unserer Trekkingtour auf der Via Dinarica genäht. Das ist nun drei Jahre her. Seitdem nutzen wir das Zelt immer wieder in allen vier Jahreszeiten. Mit dem gesamten Konzept bin ich sehr zufrieden. Nur kleinere Details würde ich beim nächsten anders lösen.

    Gewicht: 960g (inkl. Stangen, Heringen, Leinen, … )
    Fly-Material: MEMBRANE Silpoly PU2000
    Floor-Material: Hyper D300
    Mesh: 25g/m²
    Zipper: 3C YKK

    mfg
    der Ray

  • Hast du die Höhe des Zeltes parat?

    vordere Stange: ~150cm
    hintere Stange: ~80cm
    Wenn ich vorne mittig im Zelt sitze habe ich noch entspannte Kopffreiheit bis zum Außenzelt.

    Und wie viel wiegen nur das Fly und der Boden einzeln?

    Keine Ahnung. Da ich das bisher Zelt nur als ganzes eingepackt und verwendet habe, habe ich es auch immer nur als ganzes gewogen. Vielleicht denke ich nächstes Mal dran das einzeln zu wiegen, wenn ich mal wieder im Lager bin.

    mfg
    der Ray

  • Wie breit hat du den Meshskirt gewählt?

    Das müssten ~23cm sein. Hab die Streifen auf 25cm geschnitten und ~2cm gehen für den Rollsaum drauf. ~1cm steckt dann noch im Rollsaum vom Außenzelt, je nachdem, ob du das mit misst, oder nicht...

    Und wieviel Überlappung mit dem eingehängten Boden hat sich bei dir bewährt?

    Der Boden hat rundherum ~10cm zum Außenzelt, also ~12-13cm Überlappung.

    Wie viel Überlappung sinnvoll ist hängt stark davon ab, wie das Zelt aufgebaut wird. Wird das Zelt sehr hoch aufgebaut, rutsch der Boden schon ein wenig vom Skirt herunter. Da würde ich die 12cm als Minimum ansehen. Wenn man das Zelt sehr bodennah aufbaut und der Boden schön straff darin sitzt reicht auch weniger.

    Ich glaube aber, dass ich den separaten Boden nicht mehr so nähen würde. Hab dieses Zelt und auch die 1P-Variante immer nur so benutzt wie es auf den Bildern zu sehen ist und habe die modularen Möglichkeiten nie genutzt. Daher ist das für mich schlicht überflüssig.

    mfg

    der Ray

  • Danke, so habe ich es bei meinem Penta-Mid ähnlich dimensioniert.

    Ich glaube aber, dass ich den separaten Boden nicht mehr so nähen würde. Hab dieses Zelt und auch die 1P-Variante immer nur so benutzt wie es auf den Bildern zu sehen ist und habe die modularen Möglichkeiten nie genutzt. Daher ist das für mich schlicht überflüssig.

    Was wäre für dich der Schluss daraus? Den Boden fest einnähen?

    Für mein Penta-Mid 2.0 werde ich wieder einen einleg-/einhängbaren Boden machen. Zum einen kann man ihn bei Defekten leichter Austauschen (ich verwende erstmal Xfoil, das hält nicht so lange wie HyperD oder DCF) und ich finde weiterhin die Option wichtig, bei regennasser Ankunft den Boden zur Seite klappen und erstmal nass unter den Shelter krabbeln zu können. Dann kann man sich geschützt in Ruhe ausziehen, die nassen Klamotten zur Seite legen und sich dann trocken auf den Boden begeben.

  • Was wäre für dich der Schluss daraus? Den Boden fest einnähen?

    Ja. Der Skirt wir schmaler und dann tacker ich einfach mit langer Stichlänge den Rollsaum vom Boden auf den Rollsaum vom Mesh. So kann ich im Zweifel auch "einfach" den Boden austauschen.
    Für den nassen Einstieg hab ich ja den Überhang vorne am Zelt.
    Der einzige Grund, der für mich dagegen spräche, wäre, dass ich meine schlammigen Schuhe gerne unter den Zeltboden schiebe. Damit dienen sie als Erhöhung unterm Kopf, es kommen keine Tiere rein, weil der Boden fest auf der Öffnung liegt und Wasser und Dreck können durchs Mesh ablaufen. Dafür probiere ich aber beim Winterzelt mal den vorderen Teil des Bodens klappbar zu machen. Wenn sich das bewährt, übernehme ich es bei den Firstzelten (Wenn der Prototyp jemals kaputt geht und ich ein neues nähen muss! ^^).

    mfg
    der Ray

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