Nachdem ich schon in einem anderen Faden gezeigt habe, wie man mit UL-Aktien reich wird (oder eben auch so gar nicht), möchte ich euch hier zeigen, wieso ich finde, dass UL wie erfolgreiche Altersvorsorge ist.
- Kontinuität: Beim Ultraleichtwandern geht den Trail stetig weiter, auch wenn es mal unbequem ist oder Verlockungen und Ablenkungen jenseits des Weges locken. Beim Wandern gibt es tagelangen Regen und komfortable Abkürzungsmöglichkeiten mit verschiedensten Verkehrsmitteln. Beim Investieren gibt es beängstigend fallende Kurse und Verlockungen des Konsums, die mit dem Sparplan konkurrieren. Einfach weitermachen, egal was kommt, und die Chance, gut anzukommen, ist hoch.
- Verzicht: Beim Ultraleicht-Trekking verzichtet man bewusst jetzt auf Annehmlichkeiten wie bspw. ein freistehendes Zelt, um durch leichteres Gepäck seinem Ziel (Thruhike erfolgreich abgeschlossen) schneller näher zu kommen. Auch wenn man spart, verzichtet man, nämlich auf die schönen Erlebnisse, die man haben könnte, wenn man das Geld jetzt ausgeben würde. Man tut es, um irgendwann einmal ein (hoffentlich) Vielfaches des jetzt gesparten Geldes ausgeben zu können. Und vielleicht auch schneller dem Ziel der finanziellen Unabhängigkeit näher zu kommen.
- Sparsamkeit: Zelt, Schlafsack und Isomatte können gern zusammen 1.400€ kosten, auf 200 Nächte Nutzungsdauer gerechnet sind das 7€ pro Nacht. Da kann kein normaler Hotelurlauber mithalten. Ultraleichtwandern ist (sofern man kein Ausrüstungsfanatiker ist), gelebte Sparsamkeit.
- Risikobereitschaft: „Don‘t pack your fears!“ ist einer der wichtigsten Leitsprüche des Ultraleichtwanderns. Auch bei der Altersvorsorge gilt: Nur mit als sicher geltendem Tagesgeld kommt man nicht weit, es müssen gezielt Risiken eingegangen werden, um voranzukommen.
- Ambition: Während andere im Urlaub am Strand rumliegen, strengt sich der ULaner Tag für Tag an, Berge hoch und wieder runterzukommen. Ohne die Anstrengung, erst mal das Geld zu verdienen, das man investiert, geht es auch beim Investieren nicht.
- Bonuspunkt
und meiner Meinung nach der wichtigste Punkt: Selbstverstärkender Prozess: Beim Wandern gibt es die Gewichtsspirale. Jedes Gramm zählt, auch, wenn die gewichtstechnische Erleichterung noch so klein scheint. Während der typische Wanderer sich über die gekürzte Zahnbürste lustig macht, erkennt der erleuchtete UL-Gläubige, dass sich hier ein Gramm und dort ein Gramm aufsummieren und sich eine Gewichtsspirale ergibt. Weniger Gewicht im Rucksack = größere Tagesetappen = weniger Lebensmittel nötig = noch leichterer Rucksack = größere Tagesetappen. Und so weiter. Ihr kennt das. Die Gewichtsspirale entspricht dem Zinseszinseffekt. Jeder Cent, den man jetzt zusätzlich anspart, bringt mehr Zinsen (bzw. Kurssteigerungen/Dividenden), die Zinsen bringen wieder Zinsen. Wenn man das verstanden hat, hat man fast schon gewonnen.