Beiträge von GirlOnTrail

    Es gibt z.B. selbstklebende Reparaturflicken von Tenacious Tape, extra aus & für Silnylon. Hält also auf silikonisiertem Material. Die Patches sind sehr leicht. (Disclaimer: Ich habe sie bislang nur getragen, nicht selber ausprobieren müssen! Kann daher keine eigene Erfahrung beisteuern.)

    Ich nehme tatsächlich immer ein Groundsheet mit (aus DCF), bin damit hier jedoch wahrscheinlich in der Minderheit. Es hat für mich einfach nur Vorteile. Man schont sein Zelt und muss es nicht direkt in dreckige Matschepampe stellen, was ich einfach eklig finde. ;) Groundsheet lässt sich leichter reinigen als ein Zelt; ich kann es nach Gebrauch kompakt zusammenfalten, in seine Tüte stecken und saue mir nicht alles ein (wird mit dreckigem Zeltboden schwieriger). Ich schone meine Zelte, die waren teuer und sind nicht so leicht zu ersetzen wie ein Groundsheet. Ich mag auch die extra-Ablagefläche in den Apsiden. Und es kann doch einfach immer etwas Spitzes herumliegen, das sieht man ja nicht immer. Die Pflege meiner Zelte ist mir das bisschen Mehrgewicht wert. (Ausserdem: Multiuse als Sitzunterlage oder für ggfs. Cowboy-Camping sowie als Tarp, Regenschutz,…)

    Ich habe mehrere davon und mag sie für leichtes Gepäck und kürzere Touren SEHR. Manchmal kombiniere ich auch Laufweste & noch zusätzlich etwas um die Hüfte, da gibt‘s ja mittlerweile auch fast kleine Mini-Längsrucksäcke und nicht nur Hipbelts / Laufgürtel. (Frau will einfach was um die Hüfte haben! 😅 )

    Bei meinen Westen verlaufen die Strippen je oberhalb und unterhalb der Brust, mich stört da nichts. (Edit/Ergänzung: Wenn die Weste gut & eng sitzt, empfinde ich sie sogar wie einen „zusätzlichen BH“, was ich angenehm finde.) Über Cupgröße jenseits von C kann ich nichts sagen. ;) Nennenswerte Inhalte vorne in den Trägern / vor den Achseln nerven mich, die stören mich beim „Stöckern“, daher packe ich da nicht groß was rein. (Ist sicher anders gedacht, aber ich mag da nichts bamseln haben.)

    Welche Stärke in elastischer Kordel / shockcord nimmst Du? Ich überlege, ob ich meine Shockcords noch einen mm schmaler wählen kann und damit Gewicht sparen, meine aktuell (an mehreren Stellen, auch den bodennahen Abspannpunkten) verwendeten sind sehr belastbar, aber dat Zeuch wiegt halt schon…

    Ich finde das Gefühl einfach sooo faszinierend, jetzt, in diesem Moment, einfach ALLES dabei zu haben, was ich zum (Über-)Leben brauche. Einfach alles! Es ist das Gefühl absoluter Autarkie. Mir kann nichts passieren - (fast) egal, was auf den kommenden Kilometern passiert, ich kann mit meinem Equipment (fast) alles händeln. Kann ich irgendwann einfach nicht mehr weiterlaufen, ich könnte einfach mein Zelt abseits des Weges aufschlagen. Ich kann mir Wasser aus einem Gewässer filtern und brauche keinen Supermarkt, keine Gastronomie, keine Tankstelle und keine Menschen. Mich drängt deshalb nichts. Ich kann mich total treiben lassen, in meinem Tempo. Muss nicht auf die Uhr schauen. Denn mein Häuschen und alles, was ich brauche, sind auf meinem Rücken. Regen, Hunger, Durst, Kälte, ich bin für alles gewappnet.

    Völlige Unabhängigkeit, völlige Flexibilität, das gibt mir die totale Ruhe. Gleichzeitig laufe ich gerne weit und lange, mache Strecke, lasse mich so über Berg & Tal spülen. Um das vereinbaren zu können, muss „alles, was ich brauche“ eben in allen einzelnen Teilen und in seiner Gesamtheit leicht sein.

    Mir gefällt auch irgendwie dieses „heimliche“ - ich habe zwar einen recht großen Rucksack (für hiesige Verhältnisse!), aber dass da gerade „mein gesamtes Leben“ (von Wohnen bis Küche bis Klamotte) drin ist, wie jetzt z.B. 4 Wochen im August, das sehen und ahnen zufällige Begegnende unterwegs ja doch nicht. Damit das doch so recht kompakt (und „unauffällig“) sein kann, muss es „UL“ sein.

    Damit es noch Spaß macht, das durch die Gegend zu schleppen, muss es leicht sein.

    Damit ich mich damit noch sportlich bewegen kann, muss es leicht sein.

    (Bin übrigens gerade wieder am forcierten Minimieren meines Hausstandes und flute Ebay mit Sachen, da ich nach so einem Trek immer völlig überwältigt bin von „Zeug“ und mich die Menge an Dingen, die ich nicht täglich brauche, überfordert und stresst… obwohl es hier eigentlich schon recht überschaubar ist und alles andere als vollgeramscht. Man möchte dann irgendwie auch durch das „restliche Leben“ mit leichtem Gepäck gehen… Denn man braucht so wenig!)

    Ich auch am liebsten einen. Erstens, weil der mir reicht, solange es nicht wirklich steil ist, und zweitens, weil ich immer, immer mit „Sunbrella“ unterwegs bin, der bei a) Regen oder b) Sommersonne zum Einsatz und dann in die linke Hand kommt. Wenn ich mit Zelt unterwegs bin, habe ich zwei dabei (X-Mid), dann nutze ich oft auch zwei. Verstaue aber oft auch einen. Zwei nutze ich dann, wenn es wirklich steil bergauf / bergab geht oder ich mal richtig im „Flugmodus“ speeden will.
    Grundsätzlich in der Handlasche! Gehörte zu denen, die angesichts Dan Durstons erster Poles gedacht haben: „What‘s the point??“ 😅

    Ich gehe aber immer aus der Lasche, wenn es geröllig und/oder steil / rutschig bergab geht und greife dann anders, um mir nicht, im Falle des Falles, erfolgreich das Handgelenk zu brechen.

    Trekkingstöcke - beste Erfindung seit dem Barfußschuh! 👍

    Darf ich einfach mal kurz dazwischenschmettern, dass ich das Niveau der werten Gemeinschaft hier sooo angenehm finde…? Ach, es ist ein regelrechtes Anti-Facebook. Kompetente Einlassungen, gefasst in korrekte Interpunktion und Grammatik, und die Bereitschaft zu abwägendem, reflektiertem Diskurs - ich möchte darin baden.

    Mutterbäume, Buchenfamilien etc. sind aber mehr Esoterik als Wissenschaft. Da hat Wohlleben zu viel Mensch in die Bäume interpretiert.

    Nö, überhaupt nicht. Sämtliche Fachinformationen dazu sind öffentlich zugänglich, kann man sich angedeihen lassen, wenn man denn Interesse an Fortbildung hat. Dass Bäume z.B. „Schwächeren“ Zucker zukommen lassen, ist nun wirklich nicht mehr neu. (Ist zu ihrem eigenen Vorteil, da es das System „Wald“ stabilisiert). Dass Kommunikation stattfindet, z.B. „Warnen“ vor Fressfeinden, woraufhin dann blitzschnell schützende Stoffe eingelagert werden, auch nicht. Und vieles mehr.

    Man könnte jetzt endlos dazu schreiben, aber im Wesentlichen soll das hier ja ein „Reisebericht“ mit Bildern vom Wandern sein, also lasse ich es.

    (Bin übrigens Naturwissenschaftlerin in häuslicher Gemeinschaft mit zwei Forstwirten. ;) Mit Esoterik hab ich‘s nicht so.)

    Naja, „ausprobiert“ habe ich das insofern schon verschiedentlich, als man mit einem Tagesrucksack unterhalb der genannten Gewichtsgrenze einfach immer mal vergessen oder versäumt hat, den Hüftgurt wieder zu schliessen (Klassiker: Rucksack abnehmen, auf Karte schauen, denken, ach, da vorne ist es gleich, da mache ich dann in Ruhe Pause - Rucksack nur noch ohne Hüftgurt „überwerfen“, dann ist‘s aber doch noch weiter…) . Mir wird das dann ausnahmslos bald bewusst, weil es mich stört, und ich schließe den unteren Gurt wieder und empfinde dabei Erleichterung.

    Hat für mich auch zusätzlich mit dem festen Sitz und dem Vermeiden von Pendeln / Schwingen zu tun, ich habe den Rucksack am liebsten „wie ein Körperteil angewachsen“ - nicht nur bei Kletterpartien.

    Was ich aber wirklich gerade denke: Vielleicht wissen Männer mit ihrer in der Regel ja sehr geraden Hüfte, an der eh alles runterrutscht ;) , gar nicht, was das für ein Komfortgewinn sein kann, auf einer weiblichen, in den Schaufeln ja leicht „ausrotierten“ Hüfte abzustellen! Meine ich ernst. Ich lese immer mal wieder was von rutschenden Hüftgurten, kommt bei mir einfach nicht vor. Natürlich muss man dann eng schnüren, und natürlich ergibt sich eine ganz andere Beeinträchtigung des Fortbewegungsvorganges, wie oben von Dir geschildert. Bei mir sitzt ein passender Hüftgurt so, dass ich da in keiner Weise gegenarbeiten muss.

    Finde es auch interessant, immer mal wieder zu hinterfragen „Brauche ich das wirklich“?

    Bin aber auch ganz klar pro Hüftgurt. Um auf die konkrete Frage zu antworten, meine Gewichtsgrenze ist da schon jenseits der Tageswanderung mit klassischem Daypack, und selbst da nutze ich einen „Taillengurt“ (meine Daypacks sind kürzer und kleiner). Ich denke, so bei 5 bis max 6kg läge da schon meine Schmerzgrenze.

    Für mich ist das immer sooo ein „Aaaah!-Moment“, wenn ich den Trekkingrucksack aufsetze und diesen dann auf die Hüften „abstelle“. Für mich ist ein Kilo RS-Gewicht auf der Hüfte wie 3kg auf den Schultern. Und ich betreibe Krafttraining und habe ein für eine Frau sicher überdurchschnittliches „V“. Trotzdem nervt mich Gewicht auf den Schultern sehr schnell total, da bekomme ich Kopfschmerzen und schlechte Laune von.

    Ich frage mich gerade, ob wir Frauen vielleicht sogar von Mutter Natur / Evolution her noch etwas prädestinierter sind, Gewicht auf den Hüften abzusetzen. ;) Ich bin auch ein Fan von Hüfttragetaschen. Was immer ich mir um die Hüfte gürte, stört mich rein gar nicht in meinen Bewegungsabläufen, wirklich null.

    Finde allerdings, dass man oft suboptimal (diplomatisch ausgedrückt) sitzende Hüftgurte sieht. Sehr oft finde *ich* sie zu hoch. Muss halt auch passen und korrekt eingestellt sein.

    Also, Fazit für mich - Hüftgurt weglassen, kein win.

    Einsam laufen mag ich auch! Aber hier gilt: der Schwarzwald ist groß genug, das verläuft sich bei der richtigen Wegwahl. Ja, Westweg ist mittlerweile vermutlich überlaufener (ich bin da nur einmal vor 15 Jahren auf einer Zweitages-Tour ab Notschrei bis Riehen unterwegs gewesen und unter der Woche so gut wie niemandem begegnet), aber sobald man die Karte zückt und sich seine eigene Route sucht, kann man sehr einsam unterwegs sein.

    Liebe Schwarzwaldine, das klingt gut! Als Nicht-Anrainer landet man natürlich gedanklich zunächst auf den bekannten „Highways“, wie es hier im Harz auch für diejenigen ist, die von weiter her kommen („Harz? Alles klar: Brocken, Torfhaus, Liebesbankweg!“ 😅 )

    Irgendwann plane ich mir mal den schönen Schwarzwald ein. Schön, dass die Tipps gleich hier in meinem thread wiederzufinden sind. ;)

    So, ich liege erfolgreich mit Corona flach 🙄 und freue mich angesichts der Misere, dass es dieses schöne, neue Forum gibt - um die zahlreichen neuen Beiträge zu lesen, benötigt man ja wirklich wahlweise Urlaub oder Krankenstand!… Werde mich wohl noch ein bisschen hier im thread verlustieren und ggfs. noch ein paar Fotos nachschieben.

    Zitat

    Crisensus: das wäre beim By Wald auch so gewesen, aber dadurch dass die Fichten umgefallen sind und die Äste wie "Spieße" in die Luft ragten, konnte das Wild nicht an die jungen aufstrebenden Bäume, das hat die Sache erleichtert.

    DAS erzähle doch bitte mal meinen Nachbarn (m/w/x) hier!… Ich bin es so leid und müde, mich mit den ganzen Spezis hier herumzustreiten, die den lieben langen Tag dröhnen: „Die Nationalparkverwaltung müsste da nur mal richtig AUFRÄUMEN! Weg mit dem ganzen Totholz! Dann brennt‘s auch nicht mehr so!“, was ja erwiesenermaßen falsch ist. (Z.B. Peter Wohlleben hat dazu supergute Podcast- und Videoinhalte, kann man nur empfehlen.)

    Nicht nur wirken die toten Bäume wunderbar, wie von Dir geschildert, als Verbissbremse (sozusagen „Einzäunung light“), sondern sie beschatten auch den Boden sowie die jungen Bäumchen, halten den Wind ab, wirken höchst effektiv gegen Erosion, schaffen ein bodennahes Mikroklima, leiten der Naturverjüngung an ihren Füßen direkt Wasser zu, halten den Boden FEUCHTER und sind ja selber ein feuchter, bröselig auseinanderfallender Schwamm, wenn dann am vermodern, was regelrecht wie ein Brandschutz-Mulch wirkt. Ganz abgesehen vom eigenen ökologischen Nutzen als Zuhause für Pilze, Moose und sonstige Viechlein, die Totholz mögen.

    Als es hier gerade im August wieder am Brocken gebrannt hat, entstand die Ausbreitung über offene Grasflächen und trockene Verbuschung. Nicht über die toten Fichten, die kann man ja jetzt sehen, sind nur leicht angekokelt. Was natürlich prima brennt, sind lebendige Fichten mit ihrem hohen Harzanteil, die gehen zundermäßig hoch wie Muttis Weihnachtsbaum.

    Ja, wenn das Waldklima einmal weg ist, wird es leider schwierig. Der letzte Brand hat wohl 17 Hektar hinterlassen, das ist in der Lage leider für lange Zeit Ödland. :(

    Was hier ja eigentlich hingehört, ist Buche. Als ausgesprochener Waldbaum benötigt diese in ihrer Jugend Beschattung, und auch aus anderen Gründen ihre „Familiengesellschaft“ (sehr faszinierend, so eine Buchen-Kinderstube und die Interaktionen darin!). Ohne „Wald“ und dann noch unter dem Druck des Rotwildes ergeben sich hier leider viele Flächen mit ordentlich zu kleinen, brusthohen Kegeln gestutzten Mini-Bonsais, die unter diesen Bedingungen kein Buchenwald mehr werden. Was vielerorts erfolgreich hochkommt, sind Sorbus (Eberesche), Birke und auch verschiedene Weidenarten als typische Pionierbäume sowie vereinzelt Erle und Ahorn. Hier und da eine Pappel oder eine verirrte Lärche.

    Manche finden, dass dies kein anständiger, „hochwertiger“ Wald sei. Ich freue mich einfach über alles, was wächst, und der lichtere, im Herbst so schön bunt gefärbte (und mit den Vogelbeeren leuchtende,) Laubmischwald, unter dem auch wieder lebendiger, humoser Boden entsteht (im Gegensatz zur Fichtenmonokultur), gefällt mir gut.