Beiträge von Patirou

    naja, Simond war ja eine etablierte Outdoor Marke, die irgendwann von Decathlon gekauft wurde

    Das ist schon 2008 passiert, und die Marke ist voll in Decathlon integriert. Ausserdem war die Spezialität von Simond eher Metallverarbeitung (Eispickel, Steigeisen). Die Komponente Textil kommt definitiv von Decathlon selbst.

    Kann sich von euch jemand erklären, in welcher Welt dieses Zelt ein Singlewall ist?

    Wie du vermutest, es sind die vermutlich falsche Fotos auf der Produktseite gelandet.

    wilbo : Sinnhaftigkeit ist bei vielem unserer Outdoorsachen in Frage zu stellen. Dyneema, Ultra, Nylon, alles hinterlässt Mikroplastik in der Natur. Da das Zelt relativ günstig bleibt, kann es auch gar nicht so aufwendig bzw. Energieaufwendig sein. Die Metallbeschichtung ist auch ein alter Hut (jede Rettungsdecke hat es auch). Was sicher übrig bleibt ist die Membran bzw. eine Komponente, die Wasserdicht und Wasserdampfdurchlässig ist. Leider ist alles so generell formuliert, dass man nicht genau weiss, was da verwendet wird. Im Patent wird von einer Membran aus PU, PTFE oder PEO (Polyethylenoxyd) gesprochen, oder einer Behandlung des Stoffes mit einem flüssigen Polymer (PU, Polyacryl, oder Polyester). Das ist Absicht, um das Konzept möglichst breit zu schützen.

    Ich rätsel ja mit dem Dampfdruck schon länger was das soll. Bei Goretex Jacken sam same, wenn da die Ärmel etc offen sind hast du eh kein Druckgefälle im eigentlichen Sinne. Was du hast ist eine unterschiedliche Sättigung der Luft. Mir war nie klar ob Dampfdruck nun "höherer Druck aufgrund verdampfung von Flüssigkeite zu Gas wie bei Dampfmaschine" oder "Delta der Sättigung " oder whatever bedeutet

    Du hast sehr wohl ein Gefälle des Dampfdrucks, da du innen durch Schweissabsonderungen mehr Feuchtigkeit bildest. Der Dampfdruck ist ja primär nur die Konzentration von Wasser in der Luft.


    Kein Membranstoff, sondern eine Beschichtung!

    Spannend ist aber die Verwendung eines Membranstoffes zur Vermeidung von Kondens.

    Also, die haben ein Patent angemeldet, und ein Patent ist ja öffentlich. Für die interessierten hier der Link. Um das zu finden braucht man die Anmeldenummer, die netterweise in der Produktbeschreibung ist :) Das wichtige Dokument in der Sammlung ist die "Veröffentlichte internationale Anmeldung - A1.

    Alle Dokumente - European Patent Register

    Auf den ersten Blick sieht es nur nach einem hundsgemeinen Membranstoff aus, dass heisst der Stoff ist permeabel zu Wasserdampf, aber Wasserdicht in der flüssigen Form. Alles nichts neues. Jetzt haben Sie aber eine Metallbeschichtung hinzugefügt. Ziel: die radiative Wärmeemmission zu reduzieren und somit die Temperatur der Zeltwand um einige Grad hochzuschieben. Somit soll das AZ knapp über den Taupunkt gehalten werden. Die Metallbeschichtung soll weniger als 10 micrometer Dick sein, maximal 50 micrometer (laut Patent).

    Das neue ist demnach die Kombination eines Membranstoffes mit einer Metallbeschichtung, die die Temperatur im der Zeltwand erhöht und somit die Kondensation verringern soll. ( Biker2Hiker in dem Sinne : Beides!)

    Spannend ist noch, dass dies eine Eigenentwicklung ist, das Patent ist unter dem Namen Decathlon veröffentlicht. Sehr selten, dass ein Konzern dieser Grösse noch soviel Eigenentwicklung betreibt (die meisten anderen würden eher Innovationen durch Firmenkäufe sichern).

    Wie gut das funktioniert und wie Sinnvoll das ist ? Die Debattenrunde ist eröffnet (eventuell in einem anderen Thread).
    Übrigens, im Patent werden nicht nur Zelte angesprochen, aber auch Kleidungsstücke. Ich nehme an, da kommt noch mehr.


    Eigene Aussage auf der Webseite:

    Zitat

    Approved by

    In spring 2024, a 5-week field test was carried out in the Alps. 30 nights were spent in this single-wall tent, by different pairs. On 72% of the nights, no condensation was observed on the inner walls. Under the same conditions, the control tent (MT900 2P) was condensation-free on only 6% of nights.


    Wegen dem Gewicht: was wäre so der Standard für ein Semi-freistehendes Zelt Gewichttechnisch ? Man kann es ja nicht mit einem Trekkingstockzelt vergleichen. Immerhin schummeln Sie nicht beim Gewicht sondern geben das Gesamtpaket an (inkl. Hüllen, Leinen und Heringe). Und das Trekkingstockzelt haben die ja schon im Sortiment.

    Auch zu beachten : Sie geben 5 Jahre Garantie, da ist auch Vertrauen in das eigene Produkt vom Hersteller drinne (alle gängigen geben sonst nur 2, ausser vielleicht Hilleberg ?)

    BTW, es wird auch noch ein DCF-Zelt von Decathlon entwickelt.


    EDIT: habe natürlich erst nach dem ausgraben des Patentantrags festgestellt, dass es auch ein Erklärungsvideo auf der Produtkseite gibt.
    Ultra-lightweight 2-person trekking single-wall tent, MT900 Condensless SIMOND - Decathlon

    Werden die Menschen irgendwann wie bei "Wall E" leben? (Gesundheit und  Medizin, Psychologie, Film)

    Bald Hovern wir dann über der Natur-Brave New World.

    Bei sowas denke ich ja immer, dass die Menschheit keine Ahnung hat, wo die Metalle herkommen. Leider nur auf Französisch, aber eine kleine Konferenz zum Impact des Minengeschäfts auf die Menschheit. Der Mythos der Entkopplung von Wirtschaftswachstum und materieller Wirklichkeit. In den nächsten 35 Jahren werden wir mehr aus der Erde rausholen als in der ganzen Menschheitsgeschichte davor.
    The Mining Gold Rush of the 21st Century, how Far will we Push past the Limits?

    Hätte mir den Marktstart und Verfügbarkeit anders vorgestellt, besonders bei Decathlon, die sind keine 2-Mann-Garagen-Firma!

    Normales testen, wie der Markt auf ein neues Produkt reagiert. Des weiteren wird dann noch gezeigt, wie "geil" das Ding ist, alle wollen es ja haben.

    Macht der Marketing-Profi Apple ja auch nicht anders, um die Produkte besser zu platzieren als Sie eigentlich sind.

    Mal eine andere Frage, ist Tubeless mit den Tubolito-Schläuchen eigentlich noch der "heisse Scheiss" ? Die sind ja schon um einiges leichter. Persönlich habe ich ziemlich schlechte Erfahrung mit Tubeless gemacht, und da ich eh nicht am "untersten Druck" rumschleiche sondern so mit 2-2.5 bar fahre habe ich mich persönlich beschlossen, wieder auf Schlauch zu wechseln der bei mir wartungsärmer ist und ich auch noch nie einen Platten hatte (zwar noch alten Butyl, aber Liebäugele doch mehr mit dem tubolito)

    Deshalb wende ich mich nun an euch, vielleicht habt ihr ja Tipps, wie man das Ganze entspannter angehen kann, oder gar Alternativen im "Ausland", bei denen auch das Wildcampen weniger "Grauzone" ist. Ich wohne im Süden Deutschlands in der Nähe von Stuttgart.

    Mit der Schweiz und Frankreich quasi vor der Haustür gibt es doch schon recht Auswahl ?


    Den Tip von WonderBär kann ich nur unterschreiben. Lerne die jeweils lokale Sprache (ausser schwitzerditsch, das kommt meist nicht so gut an - und bei den Wallisern hab ich es längst aufgegeben, Ihren Lokalkolorit irgendwann zu verstehen).

    Das finde ich so gut an Lifesolution Duo: Da wird Natriumchlorid mit Salzsäure gemischt, was zu Chlordioxid reagiert. Das ist das Zeug, das die Bakterien, Viren, etc. tötet. Es ist aber nicht stabil, so dass es nach einer Weile zu Wasser, Kochsalz und Sauerstoff zerfällt und nichts mehr "nach Chlor" schmeckt.

    Das Chlordioxid zerfällt, das ist richtig. Die Abbauprodukte aus dem Chlordioxid und den Bakterien jedoch nicht.... (Moleküle aus der Oxidation verschwinden ja nicht einfach, sie bleiben einfach in Ihrer veränderter Form vorliegen).

    Aber das Wasser schmeckt dann salzig. Oder ist die Dosierung so gering, dass man das kaum spürt?

    Zu kleine Menge, wir sprechen da von ein paar ppm (parts per million).
    Zum einordnen : typischer Wert für einen Fluss : 9 ppm, Meerwasser 35 ppm.

    Ich habe mal von einem Chemiker gelernt, wenn das desinfizierte Wasser nach Chlor schmeckt, ist alles gut.

    Darauf würde ich mich eben nicht verlassen, da man u.a. die Abbauprodukte riecht/schmeckt (Stichwort Chloramine). Damit ist nicht sichergestellt, dass freies Chlor verfügbar ist.


    Des weiteren ist auch der pH sehr wichtig beim Desinfizieren, und kann insbesondere bei nicht stark gepufferten (sprich: kalkhaltigem Wasser) schwierig sein.

    Dafür gibt es in Frankreich so eine Biwakier-Regel: mindestens eine Stunde von der nächsten Straße entfernt.
    Das ist gefühltes Wissen- ich weiß nicht, woher ich das habe.

    Ist je nach Naturschutzgebiet etc. unterschiedlich.


    Ausserhalb NSG oder ausgewiesenen Zonen : meist kein Problem und toleriert. Die Wanderkultur ist auch relativ stark mit einem eigenen Wanderverband. Im NSG oder Zonen (z.B. Stränden, Natura 2000 etc.) sind die Regeln nicht so einheitlich. Meine Erfahrung : viel lockerer als in DE (da auch sehr viel dünner besiedelt). Die 1h und/oder 1km Regel gibt es auch öfters. In manchen Gebieten hat man es aber auch voll verboten da der Impact zu gross ist (Auch bei Benutzung LNT).

    Man sollte auf jeden Fall beachten, dass das Hauptfach nur 39 Liter hat und Decathlon die Außentaschen mit einrechnet.

    Ist das nicht inzwischen Standard ? (finde ich auch unsäglich - aber es wird ja in der Detailbeschreibung genau beschrieben).

    Hoffentlich macht bald jemand einen Kumo <-> Skala Vergleichstest :love:

    Wir haben beim Produktvideo des Skala auf YouTube kurz GG gefragt - die Antwort:

    "Hey! The Type II Collection is made from a higher denier fabric at 100D, and includes a stronger Riptide Ripstop and a UHMWPE Stretch Mesh for a more durable construction. We've also reintroduced the G4-20's iconic roll-top closure, responding to hiker demand for roll-tops. Choose the Skala if you like roll-top organization, a neutral color palette, and if you're exploring more rugged landscape than typical."

    Wenn ich es richtig sehe, ist der Skala auch schmaler gebaut als der Kumo, was für das Gebirge von Vorteil ist.

    Puh, doch eher unspektakulär und schwer...

    Ich kenne nicht viele 50L Rucksäcke mit Tragesgestell, die wesentlich leichter sind, ausser es wird Dyneema/Ultra verwendet.
    Daher für das Volumen meiner Meinung nach UL (wenn soviel Volumen gebraucht wird wohlgemerkt - und das kann je Bedingungen vorkommen).

    Übrigens kommt er noch mit 10 Jahre Garantie laut Pressemitteilung - das finde ich wieder ein positives Argument.

    Ich kann nur alle B1/B2 Visa Inhaber oder Aspiranten an ein paar verknüpfte Bedingungen erinnern:
    - Das Visum ist keine Berechtigung zur Einreise. Ob und wie lange entscheidet der BeamteIn bei der Immigration!
    - Man muss Beweise haben, dass keine Absicht zur Immigration besteht (z.B. deutscher Arbeitsvertrag, Finanzierung etc.)!

    Dies ist nicht nur in den USA so, sondern überall. Der Immigration officer (oder eher sein Chef oder Chefchef - das wird normalerweise in der Hierarchie eskaliert) hat immer das letzte Wort. Wenn es Anlass gibt zu glauben, dass die Person nicht wieder ausreisen möchte, es Zweifel an den finanziellen Mittel oder sogar der Verdacht besteht, mit einem Touristenvisa auf Arbeitssuche gehen möchte, wird dann die Einreise verweigert. Stichwort ist dabei Visamissbrauch.

    Das Problem, dies erscheint meist sehr willkürlich, da die zuständige Behörde (in DE an Flughäfen die Bundespolizei) allein zuständig ist, und es praktisch keine Möglichkeit für Rechtsmittel gibt. In der EU bekommt man zwar ein Formular, wo der Grund für die Verweigerung der Einreise angegeben ist, aber auch hier sind Rechtsmittel meist pratkisch unmöglich, weil die Polizei befugt ist, die Rückreise sofort zu erwirken (man kann also eigentlich nur Entschädigung verlangen in dem man von seinem Herkunftsland den Rechtsweg beschreitet-eventuell auch mit einer Aufhebung des verhängten Einreiseverbots).


    Das die Immigration in den USA speziell agressiv ist, ist auch kein neues Phänomen. Auch für mich eher abtörnend. Wir sind auch durch die EU verwöhnt, da wir ja so gut wie keine Grenzkontrollen mehr erleben (leider sehen diese Errungenschaft immer weniger Menschen). Es ist jetzt auch nichts neues mit Trump, sondern eigentlich in den letzten Jahrzenten immer so gewesen.