X-Ti Mini: 1,7 kg
Wo findest du diesen Ofen und dieses Gewicht? Auf der Pomoly-Seite ist aktuell der Mini 3 der leichteste - mit 2,4 kg.
X-Ti Mini: 1,7 kg
Wo findest du diesen Ofen und dieses Gewicht? Auf der Pomoly-Seite ist aktuell der Mini 3 der leichteste - mit 2,4 kg.
Danke für diesen erhellenden Einblick! Ganz ohne Reißverschluss ist auf den ersten Blick eine komische Vorstellung, aber beim Inlett funktioniert es ja auch. Nur die Anpassung an nach oben abweichende Temperaturen stelle ich mir schwierig vor, wie machst du das? Über weniger Klamotten im Schlafsack?
Du hast natürlich Recht, dass es mit einem solchen Schlafsack schwieriger ist, einen größeren Termperaturbereich abzudecken. Mit einem Modell für Sommer und Winter kommt man damit natürlich nicht aus. Ich nutze zwei Schlafsäcke mit 300 und 750 g Daune. Der dünnere reicht bis knapp über den Gefrierpunkt, der dicke hat mich bis -15° warm gehalten. Im Sommer nutze ich Quilts mit 150 oder 200 g Daunenfüllung.
Das würde mich besonders interessieren. Vor allem, wie ganz genau die Verbindung zwischen Quer- und Längskammern sowie Ober- und Unterstoff dabei funktioniert.
Bei der Herstellung der Hülle ist der Bereich, in dem Quer- und Längskammern zusammentreffen nicht so einfach, weil man beim Annähen der Längskammer nicht leicht in die Ecke kommt. Die Verbindung zwischen Ober- und Unterstoff wird über H-Kammern bewerkstelligt, bei denen 5 cm breite Streifen aus Moskitonetz oben und unten angenäht werden. Von der partial-baffle-Methode, bei der keine Kammern erzeugt werden, halte ich - wie auch alle professionellen Hersteller von Schlafsäcken - gar nichts.
Ich möchte hier in aktualisierter Fassung meine Schlafsack- und Quiltprojekte vorstellen, von denen ich im Lauf der Jahre zehn verschiedene Modelle hergestellt habe. Über das erste Exemplar kann ich hier nicht mehr viel sagen, denn den habe ich schon vor 37 Jahren weiterverkauft. Nur so viel: Der Schlafsack bestand aus blauem Baumwoll-Inlettstoff, enthielt ein knappes Kilo Daune (1984 in Elsterwerda direkt auf der Gänsefarm erworben), hatte einen 2,40 m langen YKK-Reißverschluss, den mir eine Freundin aus dem Westen besorgt hatte und wog in Trapez-Kammerkonstruktion etwas über 2 Kilo. 1986 habe ich dem Land, in dem man Daunenschlafsäcke nur selber nähen konnte, den Rücken gekehrt und dann über 20 Jahre einen Salewa-Daunenschlafsack genutzt, der mir erst auf einer Sarekdurchquerung 2008 auseinanderzufallen begann - soviel zur Haltbarkeit von Daunenschlafsäcken. Bereits 2007 hatte ich mir für eine Kilimanjaro-Besteigung einen Mountain Equipment Classic 750 gekauft, der heute noch gefertigt wird. UL waren diese Modelle beide nicht. Was mich aber am meisten gestört hat, waren bestimmte Ausstattungsmerkmale, die so ziemlich alle Daunenschlafsäcke aufweisen, die es bis heute zu kaufen gibt. Das sind 1. der Reißverschluss und 2. der Wärmekragen - für mich völlig nutzlose Ausstattungsdetails, die den Komfort und die Wärmeleistung vermindern und gewichtstechnisch kontraproduktiv sind.
Aus diesen Erfahrungen entstand der Entschluss, einen Schlafsack zu entwerfen, der diesen Ballast nicht hat und dafür besser isoliert. Etwas Kopfzerbrechen bereitete mir zunächst der Gedanke an den Differentialschnitt, den moderne Daunenschlafsäcke haben. Ich habe einfach darauf verzichtet - und glaube, damit gut gefahren zu sein (dazu später mehr). 2015 habe ich mir schließlich von Extex je 3 m 27g-Material für außen und 22 g-Material für innen besorgt, die es beide heute noch gibt - und natürlich 300 g polnische Gänsedaune.
Die Konstruktion ist folgende: Der Stoff wird in eckiger Mumienform zugeschnitten und dann werden die Baffles auf den Außenstoff aufgenäht. Anschließend wird die Röhre zugenäht und die Baffle-Ringe werden an den Schmalseiten geschlossen.
Das identisch geschnittene Innenteil wird (auf links gedreht) mit einer Moskitonetz-Baffle mit dem Außenteil am Fußende vernäht. Ein Stück bleibt offen, denn durch diesen Spalt muss die Daune eingefüllt werden.
Dann wartet man, bis die Familie im Bett ist, bugsiert die Nähmaschine ins Bad - und dann beginnt der anspruchsvolle Teil der Arbeit. Kammer für Kammer werden die Baffles mit dem Innenstoff vernäht
und jedesmal, kurz bevor eine Kammer geschlossen ist, werden die abgewogenen Daunen von Hand eingefüllt.
Der Schlafsack wächst also vom Fußende zum Kopfende und erst mit der letzten Naht wird er oben geschlossen. So sieht das gute Stück am Ende aus.
Leider sind etliche der 15 Kammern ungleich groß, weil ich bei der Fertigung die angezeichneten Kreidestriche ausgewischt habe, aber das macht nichts. Entstanden ist ein Schlafsack, der keine Kältebrücke aufweist, keine Kapuze hat und auch keinen Wärmekragen besitzt, sodass man nachts nicht aufwacht, weil man mal wieder auf dessen Tankaverschluss zu liegen kam.
Nach ähnlichem Schema habe ich mir im Frühjahr 2017 noch einen Quilt genäht, der aus Argon 67 besteht und 200g Daune enthält.
Der Loft fällt auch bei dem 200 g - Modell nicht schlecht aus.
Mir war aber klar, dass ich für Winterübernachtungen noch einen weiteren Schlafsack brauche, den ich mit 750 g Daune füllen wollte. Die Daune dafür habe ich mir aus China bestellt (was ich heute nicht mehr tun würde).
Die Hülle dieses Modells vom Herbst 2017 bestand außen aus Argon 90 und innen wieder aus Argon 67 und wurde auf gleiche Weise mit Baffles versehen.
Diesmal habe ich auch eine Kapuze integriert und kann, wenn es sein muss, bis zur Nasenspitze drin verschwinden. Das Atemloch kann übrigens noch weiter verkleinert werden, bis auf etwa 3 cm Durchmesser.
Die Wärmeleistung ist fulminant - bis -15 Grad bleibt man darin kuschelwarm und hat wie gesagt keine einzige Kältebrücke. Der Schlafsack wiegt knapp über 900 Gramm und ich fragte mich heute, wieso er im Vergleich zu den anderen so leicht ist. Bis mir einfiel: Ich habe hier extrem dünnes Moskitonetz für die Baffles verarbeitet, und das macht im Vergleich zum 25g-Extexnetz eben was aus.
Im Sommer 2021 habe ich noch zwei weitere Quilts für Freunde genäht, die es ganz leicht haben wollten. Deshalb habe ich das dünnste Material benutzt, das man als Ripstop-Nylon kaufen kann.
Drin sind wieder 200 g China-Daune, aber das Gesamtgewicht ist noch einmal deutlich geringer.
Und auch das Packmaß kann sich sehen lassen.
Dass sich auch das ganz dünne Material bewährt, hat sich in fünf Jahren bestätigt. Aber auch die Extex- und Dutch-Stoffe haben in knapp zehn Jahren sowohl ihre Daunendichtigkeit als auch ihre allgemeine Festigkeit bewahrt. Tipp: wenn einmal kleine Federkiele durchspießen, sollte man die nicht rauszupfen, sondern wieder ins Innere des Schlafsacks reinziehen. Bei der Daune bin ich von dem China-Produkt angenehm überrascht. Die Daunenherzen sind zwar kleiner als bei der polnischen Extexdaune, aber der Loft ist mindestens genauso gut, weil es kaum Federkiele darin gibt, von denen man in der Extex-Cumulus-Daune doch einige findet. Inzwischen bin ich allerdings der Ansicht, dass ich zukünftig auf Daune aus China verzichten möchte, weil über deren Gewinnung nichts in Erfahrung zu bringen war.
Und was den Differentialschnitt angeht, bin ich mir sicher, dass der zwar theoretisch wünschenswert sein mag, in der Praxis isolationstechnisch aber kaum ins Gewicht fällt. Sehr wahrscheinlich hat man ohne Differenzialschnitt einen Robustheitsvorteil, denn wenn man sich mal drin räkelt, belastet man immer Innen- und Außenmaterial, sodass nur geringe Gefahr besteht, dass man den Schlafsack zerreißt. Das Rein- und Rausschlüpfen empfinde ich viel angenehmer als beim Reißverschlusseinstieg. Den habe ich bei meinen gekauften Modellen kaum genutzt - und bin so ja auch erst auf die Idee gekommen, ihn ganz wegzulassen.
Was den Einsatz angeht, benutze ich die Schlafsäcke in der kühleren oder kalten Jahreszeit und den Quilt im Sommer.
Zum Schluss noch ein Bild mit der von mir präferierten Nutzung.
Was haltet ihr von dieser Lösung?
Zur Dokumentation der neueren Quiltversionen, bei denen ich sowohl Längs- als auch Querkammern verwendet habe, werde ich später noch was sagen.
Kannst du dazu mehr aufschreiben? Ich bin lediglich interessierter Mitleser und habe mit Metallbau und Ofenkonstruktion nichts am Hut auch mit Ofenzelten nichts). In meiner laienhaften Vorstellung reicht für so dünnes Blech eine stabile Schere (ggf. eine Eigenbauschlagschere), eine kleine Abkantbank, und Werkzeug zum Setzen von Nieten. Allerdings verstehe ich schon, dass man sich da nicht alles hinlegt, wenn man keine ausreichend große Werkstatt hat und das sonst nie braucht. Und ein paar hundert Euro, oder eben Zeit für den Eigenbau (der Werkzeuge) geht natürlich trotzdem drauf.
Ich bin zwar (unter anderem) gelernter Werkzeugmacher, aber mit der Bearbeitung von Titanblechen habe ich mich in meiner Ausbildung explizit nicht beschäftigt. Aber meiner Meinung nach braucht man ungefähr das, was du schreibst. Das Titanblech, das man verwenden sollte (und das auch Seekoutside verwendet), ist das günstigste, nämlich Grade 1. Das ist kalt gut verformbar und kann auch geschweißt werden. Aber der Aufwand war mir trotzdem zu hoch, zumal ich nicht viel Platz habe, um mir eine komplette Werkstattausrüstung hinzulegen.
Wie Steintanz und Bohnenbub würde ich auch auf jeden Fall eine Kapuze einplanen - und dich ermutigen, dich vor einem MYOG-Projekt nicht abschrecken zu lassen.
Ich habe meinen ersten Daunenschlafsack mit 20 Jahren genäht und wäre nie auf die Idee gekommen, zuerst einen Prototyp zu fertigen. Dieser Gedanke ist mir auch heute noch fremd, weil er nicht nachhaltig ist und geflissentlich ignoriert, dass man bei bisherigen Projekten Erfahrungen gesammelt hat, die einem bei Inangriffnahme des neuen Projekts zugute kommen.
Ich habe dein Zelt gesehen und auch die Kleidungsstücke, die du bisher unter Abänderung bestehender Vorlagen genäht hast und würde dich auch vor diesem Hintergrund ermutigen, es zu versuchen.
Die Kapuze für einen Schlafsack ist übrigens ein Kinderspiel im Vergleich zu einer gut sitzenden Kapuze an einem Kleidungsstück.
Rentierfell
Wo hast du das her. Ich habe auch schon gehört, dass das durch die innen hohlen Härchen extrem effektiv isolieren soll.
ich frage mich, ob kein Differentialschnitt verwendet wurde: wenn ich im Sitzen das Knie anziehe, ist an dieser Stelle der Schlafsack platt
Das würde mich nicht wundern, weil ich ebenfalls der Ansicht bin, dass ein Differenzialschnitt keinen Vorteil bringt. Warum nicht: Wenn man dünnere Materialien verwendet (wie ich immer) ist die identische Größe der inneren wie äußeren Hülle ein Sicherheitsfeature. Wenn ich den Sack belaste - z.B. in der Position, die du beschreibst - kann ich mir sicher sein, das Innenmaterial damit nicht zerreißen zu können. Auch für den Loft ist ein Differenzialschnitt meines Erachtens kein Vorteil. Wenn nur genügend Daune drin ist, plustert sich der Sack von alleine auf - ob nach innen oder außen kann mir egal sein.
Viel wichtiger für die Wärmeleistung ist meiner Ansicht nach das Weglassen des Reißverschlusses. Darüber geht bei allen Modellen mit Zipper ein beachtlicher Teil der Körperwärme verloren.
Naja, gewichtsmäßig ist das ganze Konzept einen Hottents eine Katastrophe. 1200g Zelt + 600g Ofen + 92g Säge = 1892g!
Mit einem guten Kunstfaserschlafsack wäre ich deutlich leichter unterwegs, wie wilbo ja auch schon richtig aufgezeigt hat.
Man erkauft sich mit dem Gewicht natürlich andere Vorteile. Ob es einem das wert ist, muss jeder selbst entscheiden.
Mein DCF-Zelt wiegt nur etwas über 400 g, insofern hält sich die „Katastrophe“ in Grenzen. Ich finde, ohne Ofenzelt hat man im Winter nach Einbruch der Dunkelheit - also momentan ⅔ des gesamten Tages keinen rechten Spaß am Draußensein.
Auch das mag vielleicht Ansichtssache sein, aber es kommen eine Reihe handfester Vorteile zusammen, die die Mitnahme einer solchen Ausrüstung lohnen. Der springende Punkt ist aber, dass die Outdoorindustrie, die uns mit einer Unzahl oft fragwürdiger Gadgets überhäuft, in dieser Hinsicht kaum etwas anzubieten hat.
Winnerwell, Pomoly & Co. scheinen zwischenzeitlich ebenfalls nur noch in China zu fertigen. Seek Outside womöglich noch in den USA, wobei mich deren stümperhafter Gewindestangen-Aufbau sehr irritiert. Das könnten wenigens schöne, auf Maß abgedrehte Stäbe mit ordentlicher Auflage sein.
Ich finde auch, dass die Seekoutside-Öfen ziemlich benutzerunfreundlich sind, um das mindeste zu sagen. Aber sie haben als einziger Hersteller ein möglichst geringes Gewicht im Blick und verwenden folglich nur 0,35 mm dickes Blech fürs Außenmaterial, das sich im Lauf der Zeit natürlich verbiegt. Aber das ist nur ein ästhetisches Problem, ein Ofen von Pomoly hingegen wiegt in seiner kleinsten Ausführung über 2 kg, was die Mitnahme auf Tour für meine Ansprüche unmöglich macht.
Ich habe schon drüber nachgedacht, einen Ofen aus dünnerem Blech selbst zu konstruieren, aber dafür wäre soviel teures Werkzeug nötig, dass davon wieder Abstand genommen habe.
Welche Lösungen verwendet Ihr eigentlich für die notwendige Zeltstange? Nehmt Ihr Stangen mit oder schneidet Euch vor Ort welche aus Totholz zurecht?
Ich verwende immer Totholz-Stangen, um die Hot Tents aufzubauen.
Es gibt doch SeekOutside, die machen genau, was du vorschlägst: hot tents aus Sillnylon (und DCF). Ich hab deren Cimarron (4p mit Ofen nur als 2p empfohlen).
Stimmt! Muss aber teuer importiert werden. Und Hauszeltgeometrie hat auch nur das riesige Court House. Von dem habe ich mich übrigens zu meinem grünen 1,2 kg-Zelt inspirieren lassen.
Heißt das, dass du dir diese aberwitzig teuren Dinger geleistet hast? Wieviele? Und was hältst du davon?
Pioneer Torque: 8,5 g; 196 mm; 3D-gedrucktes Titan; 32,79 EUR pro Stück (ja again... )
„Local taxes may apply“ - Da wären wir dann bei 50 € für einen Hering. Viel Spaß damit!
Damit wird auch der zweite Nachteil klar: Man braucht Zeit und Werkzeug, um das Feuerholz aufzubereiten.
Selbst ein reduzierter Werkzeugsatz, wie eine leichte Säge und eine Klinge zum Spalten, hat sein Gewicht und sollte in die Gesamtkalkulation eines Feuerzeltes einbezogen werden.
Das stimmt natürlich, aber auch hier kann man dem UL-Gedanken folgen und muss sich nicht auf schwere handelsübliche Klappsägen verlassen. Die Länge meines Sägeblatts beträgt 25 cm. Damit sägt man auch unterarmdicke Stämme in Sekunden durch.
ohne Hülle
mit MYOG-Scheide, für die ich die Plastik-Verpackung mit zwei Stücken Cordura umnäht habe.
Ich sag das nur, um mal eine Lanze für die Hersteller zu brechen; bei Myog kann man halt vieles (wünschenswertes) verwirklichen, muss aber bei fail dann "bei sich selbst" reklamieren.
Nach vielen Jahren Wintercamping mit Ofenzelt kann ich diese Befürchtungen zerstreuen. Die (unvermeidlichen) Brandlöcher halten sich in Grenzen, sind leicht zu patchen und beeinträchtigen die Stabilität des Zeltes in keiner Weise.
Aber du kannst Recht haben, was die Kalkulation der Hersteller betrifft - wenngleich aus anderem Grund als du schriebst: Leichte Winterzelte sind einfach ungeeignet für den Massenmarkt, weil es zu wenige Leute gibt, die bei Minusgraden auf Tour gehen, um dann auch noch im Zelt zu übernachten.
Mein Punkt ist aber ein anderer: Wer sich für Wintercamping wirklich interessiert, könnte auch UL unterwegs sein. Momentan leider aber nur als MYOGer.
Ich erkläre kurz noch mal meine Meinung, worauf es bei so einer Kombination ankommt:
Zelt
1. Etliche Hersteller von Ofenzelten legen Wert auf ein feuerfest beschichtetes Material, was das Gewicht natürlich in die Höhe treibt. Das ist völlig übertrieben. Worauf es einzig ankommt, ist ein sauber gearbeiteter Auslass für den Schornstein. In vielen Videos mit Ofenzelt sieht man, dass das Zelt dort erstmalig benutzt wird. An der Stelle des Durchgangs ist ein - oft aufgeklettetes - Viereck aus feuerfestem Material, in das die Promoter dann ein Kreuz schneiden, durch das der Schornstein gesteckt wird. Das reicht aber nicht aus! Eine solide Verarbeitung des runden Durchlasses ist zwingend nötig, damit man mehr als einmal Freude an so einer Konstruktion hat. Die runde Kante des Stove Jacks muss eingefasst werden, wenn das halten soll.
Verarbeitet wird das nicht mit Polyestergarn, sondern mit feuerfestem Kevlargarn.
Dann hält so ein Durchgang viele (hunderte) Nächte.
2. Die Konstruktion des Zeltes kann ich nur in Form eines Firstzeltes wirklich empfehlen. Ein Tipi/Lavvu ist zwar um Klassen besser, wenn es um Fragen der Ästhetik bzw. Windstabilität geht. Aber darum geht es eben oft nicht, sondern darum, mit möglichst wenig Material einen Raum zu umspannen, in dem man auch mal aufrecht stehen und z.B. den Schlafsack aufhängen kann.
3. Bei der Verarbeitung des Zeltes heißt es in guter UL-Tradition alles Unwichtige wegzulassen. Das sind z.B. Snow-Flaps, die nicht nur komplett überflüssig, sondern auch gefährlich sind. Das Einströmen von frischer Luft von unten ist im Ofenzelt entscheidend wichtig für den sicheren Betrieb ohne Kohlenmonoxid-Vergiftung. Wenn man zu starke Zugluft vermeiden will, kann man von außen Schnee oder Laub anschütten, sollte aber immer beachten, das Zelt nach unten nicht komplett abzudichten.
Was man ebenfalls tunlichst weglassen sollte, sind Verstärkungspunkte, die in die Zeltflächen hineinreichen, wie z.B. hier:
Der einzige Effekt, den diese Dreiecke haben, ist, dass das Zelt an den angenähten Spitzen undicht wird. Für die Stabilität der Abspannung ist es einzig wichtig, dass die Tie outs auf dem vierfachen Stoff der Kappnähte sitzen - ohne weitere Ableitung in die Fläche.
Ofen
Dazu habe ich schon im entsprechenden Faden ausführlich geschrieben. Leider sind viele Öfen heute zu schwer, um über längere Strecken getragen werden zu können. Da kann man nur hoffen, dass mit der Nachfrage auch das Angebot wieder steigt. Wenn man vor dem immer noch erheblichen Mehrgewicht eines Ofens gegenüber Kocher und Topf zurückschreckt, sollte man beachten, dass sich mit einem Ofen einige Kochgefäße erübrigen.
Ein beheiztes Zelt dürfte wohl die Ausnahme sein.
Ich finde, die Frage sollte schon erlaubt sein, warum das so ist und Wärmezelte kaum verbreitet sind. Im Winter sind sie ein Gamechanger, da kann man sich alle VBL-Lösungen sparen. Nassen Sack aufhängen, einheizen, in einer halben Stunde ist das Problem gelöst.
Auch wenn es nicht aus DCF besteht wie meins, sondern auch Silnylon, wäre ein solches Zelt ohne Boden und Innenzelt locker unter einem Kilo herzustellen. Es macht nur keiner. Alle käuflichen Wärmezelte wiegen mehrere Kilo, obwohl sie das nicht müssten. Mein großes Zelt, in dem wir schon zu zehnt saßen, wiegt nur 1,2 Kilo.
Auch die Öfen werden momentan alle in die falsche Richtung weiterentwickelt - der Trend geht hin zu immer größer, immer komfortabler (klappbar wird als Standard erwartet) und immer schwerer. Mein kleiner 600g-Ofen reicht aber völlig aus, um ein Zelt von 4-5 m3 Rauminhalt auch bei tiefen Minusgraden auf 25-30 Grad aufzuheizen.
Und schon gehören die langen, nur im Schlafsack auszuhaltenden Winternächte der Vergangenheit an. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich in einer Gegend befindet, in der es Bäume, also Feuerholz gibt.
Interessanter wäre für mich, wenn mal jemand versucht ne nasse Daune auf Tour wieder zu trocknen.
Das habe ich tatsächlich schon oft und erfolgreich gemacht. Voraussetzung ist allerdings ein Wärmezelt mit einem geraden First, unter dem man innen eine Schnur spannen kann, über der der Schlafsack aufgehängt werden kann. Mir passiert es beispielsweise regelmäßig, dass der Schlafsack oben von der gefrorenen Atemluft flächig gefroren ist und sich auch innen gefrorene Klumpen tasten lassen. Dann hänge ich ihn bei 30 Grad auf und nach einer halben Stunde im geheizten Zelt ist er wieder trocken und kann eingepackt werden.
Das Mehrgewicht des Wärmetauschers hat man nach einem Tag wieder durch Brennstoffersparnis raus. Wenn es nicht nur eine Übernachtung ist und Brennstoff eine Rolle spielt, führt aus meiner Sicht kein Weg daran vorbei.
Das mag stimmen, solange man seinen Brennstoff mitschleppt.
Wenn man den Schnee im Wärmezelt auf dem Ofen schmilzt, sieht es anders aus.
Hier war der Kocher purer Luxus und hat nur als Anzünder gedient.
Welcher 1,9L Topf ist das dann?
Meinen finde ich nicht mehr, aber der hier dürfte baugleich sein.
Welchen Akkus?
Na den Eneloops.