ein weiterer Stitchbackgear TH50 Rucksack

  • In meinem Bericht zum ersten Stitchbackgearrucksack erwähnte ich, dass es noch ein paar Sachen gibt, die ich anders machen würde.

    Deswegen startete nun vor zwei Wochen das Projekt für die Nummer zwei. Das Hauptmaterial ist diesmal das Ultra 100 X. Da hatte ich richtig Glück. Ist ja kein ganz billiges Material und deswegen probierte ich erst mal rum, wieviele cm denn ausreichen sollten. Dabei kam ich auf 80 cm bei einer Breite von 1,40m.

    Wie die Lieferung kam, war schon eine Anmerkung dabei, dass es 10 cm mehr wären - doch dann waren es sogar 20, dh mein Stück war dann 1,00 x 1,40m. Und das war sehr gut. Wie ich begann, alle Teile aufzuzeichnen merkte ich, dass ich nie im Leben mit 80 cm hingekommen wäre - ich hatte die Schultergurte vergessen.

    Auch dieser Rucksack soll eher farbenfroh werden. Der Grundkörper ist grau, also müssen die Taschen bunt werden. Da kam mir sehr gelegen, dass es bei Extremtextil endlich bunten Ultrastretch gibt. Bei einem Onlineshop in der UK war er schon länger erhältlich und ich war ganz kurz vor dem Bestellen, als von ET der Newsletter kam, dass sie es neu im Sortiment haben.

    So schaut nun die erste Seite aus. Ursprünglich hatte ich die Taschen in einem lemongrünen Ultragrid 210 machen, da der doch 50g leichter ist. Ich hatte sie auch schon fertig und an den Stoff geklammert. Aber irgendwie haben mich die festen Taschen da schon immer etwas genervt, dehnbarer find ich da einfach praktischer. Also das ganze verworfen und mich doch für den Ultra entschieden.

    Ein Nachteil dieses Stoffes ist allerdings, dass er sich ganz beschissen schneiden lässt, trotz verzahnter Schere. Das ist eine reine Quälerei.

    Das Ultra lässt sich im Vergleich zum Ultragrid einfach mit Tape an den Nähten abdichten.


    Das untere Rückenpaneel ist auch schon fertig, nun wie im Original, dh 3 cm niedriger wie meine erste Version.

    Damit ich dort weitermachen kann, fehlt was ganz Entscheidendes, nämlich die Schultergurte. Da bin ich aktuell sehr unschlüssig, wie ich weitermache.

    Ich hab in Erinnerung, dass ich, es war glaub ich bei Capere , mal gelesen habe, dass er die Innenseite der Schultergurte mit CorduraMerino gemacht hat. Leider hab ich das aber in der Suche nicht gefunden.

    So hätte ich den Stoff zu Hause. Ein Grund ihn zu verwenden, wäre dass er dann viel leichter zum Wenden wäre bzw den Foam reinzubringen, weil der viel dünner wie das Airmesh ist.

    Und nun sah ich die Variante von ChristianS , den Aufbau finde ich auch ganz gut, dass noch zusätzlich zum Unterbringen. Denn so wie ich die Taschen vorher hatte, fand ich es nicht gut. So könnte ich es mir aber vorstellen.

    Dann las ich heute noch bei Reddit, dass jemand es ausprobiert hatte, anstelle vom Foam 2 Lagen Airmesh als Futter zu nehmen, das wäre viel atmungsaktiver und auch genauso bequem wie der Schaumstoff.

    Weiterer Überlegungspunkt: Nicht wenden sondern zusammennähen und aussenrum Ripsband als Abschluss. Das ist aber immer recht schwierig, dass ganz ordentlich hinzubekommen, v.a. wenn die Lagen dicker sind. Es gibt zwar so „Right Angle Binders“, die da recht hilfreich wären, nur passen die nicht zu meiner Nähmaschine.


    Kommentare zu meinen Überlegungen sind willkommen.


    Beim Hüftgurt überleg ich auch, ob Airmesh oder Merinocordura. Da kann ich aktuell auch nicht weitermachen, da mir noch Leiterschnallen fehlen.

  • Sehr cool schon mal! :thumbup:

    Zu deiner Unschlüssigkeit bei den Schultergurten: Wie wäre es, sie abnehmbar zu gestalten, sodass du verschiedene Varianten austesten und auswechseln kannst, ohne immer einen neuen Rucksack nähen zu müssen? Guck dir mal zum Beispiel Nashville Pack an, bei denen ist das Standard.

    Ansonsten wären die 20cm weniger an Ultra meiner Meinung nach auch nicht allzu dramatisch gewesen. Diese Laminate sind super als Rucksackstoff und funktionieren auch für Schultergurte, sind da aber nicht 100% ideal. Der innenliegende Film trägt ja zur Stärke des Stoffes bei und wird durch die Nahtlöcher geschwächt. An stark belasteten Stellen kann dann ein anderer Stoff, wie zum Beispiel UltraGrid, besser dienen. Der wäre dann auch etwas dehnbarer und leichter zu wenden.

    Eine Frage zu den Außentaschen: Nähst du die nur auf oder verstärkst du die auch noch von innen? Gleiche Thematik mit den Laminaten. Hier kommt ja gern Zug auf die Naht, wenn man ordentlich stopft. Da lohnt es sich, einen Streifen Ultra unterzulegen. Insbesondere bei dem dünnen Ultra 100 würde ich das machen. Ich leg gern ein Stück Ultra 200-400 unter. Kann man dann ja komplett mit abtapen im Nachgang. (Hast du vielleicht gemacht, kann ich nur auf den Bildern nicht sehen).

    Zum Schneiden: Bei so großen Stücken ist eine Schere natürlich angenehm. Welche mikroverzahnte hast du, dass es damit nicht gut klappt? Die von ExTex hat bei mir ganz gut funktioniert und ich habe Gutes von der Kai 7420AS gehört, die werde ich mir wohl bald zulegen. Ist für den seltenen Gebrauch aber sehr teuer. Günstiger Tipp: Cuttermesser auf Schneidematte. Damit erledige ich die meisten meiner Schneidearbeiten. Geht super mit den UHMWPE-Stoffen, irgendwann halt Schneide wechseln.

  • Dann las ich heute noch bei Reddit, dass jemand es ausprobiert hatte, anstelle vom Foam 2 Lagen Airmesh als Futter zu nehmen, das wäre viel atmungsaktiver und auch genauso bequem wie der Schaumstoff.

    Weiterer Überlegungspunkt: Nicht wenden sondern zusammennähen und aussenrum Ripsband als Abschluss. Das ist aber immer recht schwierig, dass ganz ordentlich hinzubekommen, v.a. wenn die Lagen dicker sind.

    Wenn du mit Airmesh 3D-Netzgewebe meinst: Das gibt es bis 8 mm Dicke, damit solltest du es doch nicht doppelt legen müssen. Mir persönlich genügen 3 mm, ich empfehle das inzwischen übelst teure mit Coolmax, weil das nicht anfängt zu stinken.
    Je nach Netzgewebe können sich einzelne „Borsten“ an der Schnittkante des Gewebes durch Ripsband durcharbeiten und unangenehm pieksen. Solches dickeres Band hat das Problem nicht, es hält länger und es fällt weniger auf, wenn man etwas ungleichmäßig genäht hat. Bei Ripsband klappen oft die überstehenden Ränder um, das sieht weniger schön aus.
    Um das Nahtband gut annähen zu können, empfehle ich, vorher mit Zickzackstich an den Kanten entlang zu nähen, sodass die Kanten etwas zusammengedrückt werden.

  • dermuthige ja, das ist die von Extremtextil. Das Ultra100 oder auch das Ultragrid lassen sich mit der gut schneiden. Ich glaube, die Schwierigkeit beim Stretch besteht in der Dehnbarkeit.

    Cuttermesser nutze ich teilweise auch, nur ist mir da schon manchmal passiert, dass ich weggerutscht bin und schwups, hatte ich da einen Schnitt wo ich keinen haben wollte. Man muss da teilweise doch ganz schön aufdrücken und in den Kurven ist das doof.

    Aussentaschen sind nur aufgenäht. Darüber ist ein Gurtband festgenäht, als Abdeckung der beiden Kanten von Mitte und Seitentasche. Also sozusagen eine zweite Nahtlinie. Verstärkt hab ich nichts.

    Die Art und Weise der Befestigung beim Nashvillpack schaut auch ganz interessant aus. Mmh, immer mehr Möglichkeiten.

    Wanderfalter das mit Coolmax hab ich zu Hause. Das mit dem Zickzackstich vorher ist auch eine gute Idee, das hatte ich so nicht auf dem Schirm.

    Bei meinem ersten hat sich nichts durchgepieckst, allerdings war das auch die Variante zum Wenden. Vielleicht ist das da anders. Da kam schon das Coolmax zum Einsatz.

    Material für verschiedene Varianten hab ich zu Hause, vielleicht probier ich sie mal aus und näh dann die an, die mir am besten gefällt.

  • Hab ich auch. Allerdings möchte ich meinen "normalen" Rollschneider nicht damit versauen, da die Klinge dadurch sehr schnell stumpf würde. Und engere Kurven sind mit dem auch immer blöd. Sogar mit dem kleinen Messer.

  • Die klingen sind jetzt nicht so teuer. Ich hab mir da welche von einer anderen Marke bei Amazon bestellt die sind genauso scharf uns deutlich günstiger. Dann wechselt man halt einmal öfter. Beim cutter muss ich die klinge ja auch immer wieder mal kürzen bzw dann auch wechseln.

  • Ah, hatte nicht kapiert, dass es beim Schneiden um UltraStretch geht. Da ist Schere für mich das beste. Mit dem Cutter verzieht sich der Stoff nur und der Rollschneider, wie du sagst, ist schnell stumpf. Die ExTex-Schere hab ich mittlerweile leider etwas verunstaltet, weshalb sie auch nur noch im hinteren Bereich gut schneidet. Wenn ich bald die neue Schere bestelle, kann ich mal mitteilen, wie es damit läuft.

    Bezüglich Cutter – ich hab so eins von Stanley mit Trapez-Carbidklingen. Die halten mir umgerechnet mehrere Rucksäcke.

  • Wanderfalter das mit Coolmax hab ich zu Hause. Das mit dem Zickzackstich vorher ist auch eine gute Idee, das hatte ich so nicht auf dem Schirm.

    Bei meinem ersten hat sich nichts durchgepieckst, allerdings war das auch die Variante zum Wenden. Vielleicht ist das da anders. Da kam schon das Coolmax zum Einsatz.

    Beim Wenden kann ja auch nichts durchpieksen, nur bei der Nahtband-Methode. Der Coolmax-Stoff ist auch vergleichsweise weich, könnte evtl. mit Ripsband klappen, andere sind deutlich pieksiger.

    ChristianS hat auch mal ein Anleitungs-Video gemacht, ich finde auf Youtube aber, wenn ich nach Christians Rucksack suche, nur christliche Rucksäcke angezeigt. ^^

  • Ich hab in Erinnerung, dass ich, es war glaub ich bei Capere , mal gelesen habe, dass er die Innenseite der Schultergurte mit CorduraMerino gemacht hat. Leider hab ich das aber in der Suche nicht gefunden.

    Muss dich da enttäuschen: Das war nicht ich.
    Ich habe für meine Tragesysteme immer eine Form Abstandsgewebe (3mm Spacer Mesh, Hex Mesh oder Triangle Mesh) oder Monolite / DX-Mesh / Cloud 71 Mesh genutzt.

  • Capere schade :-). Aber mit deiner Antwort hab ich wenigstens neue Materialien kennen gelernt. DX Mesh, Cloud 71 hat mir vorher noch nichts gesagt.

    Jetzt hab ich erst mal den Hüftgurt fertig gemacht. Mit einem Fehler der mir immer wieder passiert: Das Spacer Mesh leg ich zum zuschneiden natürlich nicht doppelt. Und nun hab ich die eine Seite zweimal zugeschnitten, weil ich vergessen habe, das Schnittmuster einmal umzudrehen.

    Also bekommen die Schultergurte sicher kein Coolmax Mesh sondern, wenn dann nur normales. Denn durch den zusätzlichen Materialverbrauch reicht der Rest nur noch für einen Schultergurt.

    Das Innenleben ist EVA 4mm, in den Flügeln gedoppelt. Ich hatte mir alles angezeichnet, damit es auf beiden Seiten auch wirklich symmetrisch wird. Aber irgendwo bin ich wohl davon abgewichen, die Seitentaschen sind nicht gleich positioniert. Die eine ist um 7mm weiter hinten.

    Die zwei hängenden Gurtbänder vorne sind zum Verbinden an der Seite vom Rucksack. Die kürze ich dann noch, wenn ich ihn das erste Mal hinmonitert habe.

    Und so ist die Rückseite.

    Und jetzt schau ich das Bild an und ärgere mich sehr .....

    Denn erst jetzt stell ich fest, dass ich den Klett in der Mitte vergessen habe, denn am Rucksack hab ich welchen für vorne und hinten. Oh man. Jetzt war ich so zufrieden, dass das da so ordentlich geworden ist und jetzt muss ich das ganze wieder raustrennen. Ganz abgesehen von den Löchern im Ultra die nicht mehr zugehen. Oh man.... Dabei hatte ich mir da wirklich Zeit dabei gelassen.

    Jetzt hoff ich nur, dass ich den auch an genau die richtige Stelle positioniere, denn Abmessen am fertigen Produkte ist einfach viel schwieriger als das Anzeichnen an den einzelnen Teilen.

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