Schlafsack aus einem einzigen Stoffstück

  • Ich habe mir vor einiger Zeit aus einem einzigen Stoffstück (Unibody, #PackLessPlayMore ) einen Apex-Schlafsack genäht. Ein Stück Stoff klingt einfach, oder? Macht aber tatsächlich mehr Arbeit als aus mehreren Stoffstücken.

    Hauptzutaten: 

    • Sonderposten-Stoff von Etex, ca. 40g/m² (ja, ginge auch halb so schwer, aber wollte nicht so viel Geld für ein Experiment ausgeben)
    • 100er Apex
    • 3er Spiral-RV

    Bis jetzt min. 2x gewaschen, kein Problem trotze fehlender Stütznähte. Super beim Wandern bei warmen Temperaturen, bei sonstigen Rucksackreisen/Festivals etc. Schlafsack 446g, Hülle 16g.




    Hülle mit 2 Kordelzügen, sodass der Schlafsack klein komprimiert, aber auch luftiger transportiert werden kann.

    Anleitung (verkürzt, könnte in der Reihenfolge teils falsch sein, bitte vorm Nachnähen mitdenken):

    • Stoff in voller Breite doppelt hinlegen, Apex drauf.
    • Drauflegen und abschnippeln, was man nicht braucht. Lieber mehr dranlassen als zu wenig.
    • Auf einer Seite RV zwischen die beiden Stofflagen an die Kante legen und die vier Lagen vernähen. Unten etwas Platz fürs Fußende lassen, oben für den Kordelzug.
    • Zweite Seite ohne RV vernähen.
    • Umdrehen, dass Apex innen ist.
    • Seitliche Abdeckleiste: RV-Hälfte in ein paar cm Entfernung von der reißverschlusslosen Kante mit Zähnchen nach innen zeigend eng an der Außenkante des Rvs annähen, RV umdrehen und nochmal eng an der RV-Außenkante festnähen, sodass der RV nach außen zeigt.
    • Ich habe dann noch Kam-Snaps an der Abdeckleiste angebracht, damit sie besser schließt.
    • Oben einmal quer nähen, um Apex mit Stoff zu verbinden.
    • Oben einen Streifen umklappen und festnähen = Kordelkanal.
    • Gummikordel einziehen, seitlich Tankas dran. Die elastische Schnur kann schon etwas kürzer sein, sodass der Schlafsack sich automatisch etwas zuzieht. Wenn es zu eng ist, kann man ja den RV öffnen.
    • RV schließen und freuen, dass es soweit geklappt hat.
    • Schlafsack auf links und unten so einschneiden, dass ein Fußende entsteht.
    • Ende zunähen.
    • Auf rechts drehen, mit französischer Naht unten abschließen. Die daraus entstehenden Wülste stören außen zwar ästhetisch, innen dafür aber etwas an den Füßen, weil sie fest sind.

  • Lustige Idee, aber ich sehe das auch nicht als all zu praktisch an. Selbst bei breiteren Stoffen mit 160cm wird das ne enge Tüte. Für Quilts finde ich das noch ok, aber für einen geschlossenen Schlafsack ist das selbst für einen Hungerhaken wie mich zu schmal.

    Und wie du selbst schon feststellst, ich der Bau aus einem Teil nicht unbedingt einfacher ^^

  • Der Schlafsack hat an der breitesten Stelle eine Breite von 134cm. Ein paar cm könnte man noch rausholen, indem man die Abdeckleiste anstückelt oder weglässt. Ja, ist eng, aber geht für mich völlig in Ordnung. micha90 du magst zwar dünn sein, aber du bist, wenn ich mich richtig erinnere, groß. Dadurch wirst du ein paar cm längere Oberarme haben, was das In-Den-Schlafsack-Stecken der Arme erschwert.

    Ich habe schon Material für einen 200er-Apex-Schlafsack da. Dafür werde ich einen Differenzialschnitt nutzen und außen anstückeln (und sonst auch mehrere Stoffteile nutzen).

  • Der Schlafsack hat an der breitesten Stelle eine Breite von 134cm. Ein paar cm könnte man noch rausholen, indem man die Abdeckleiste anstückelt oder weglässt. Ja, ist eng, aber geht für mich völlig in Ordnung.

    Ich nähe alle meine Schlafsäcke und Quilts nach dieser Methode. Da ich keinen Zipper verbaue und auch keinen Differentialschnitt anwende, komme ich auf eine Innenweite von 75 cm an der weitesten Stelle im Oberkörperbereich. Das reicht mir völlig aus. Allerdings bin ich relativ schlank, und vor allem habe ich auch schmale Schultern.
    Noch ein Wort zum Differentialschnitt, also einer geringeren Stoffweite innen: Klingt erst mal logisch, weil es ja den Loft der Isolation gibt, der dadurch kompensiert wird. Aber bei den dünnen Stoffen (7den), die ich gerne verwende, bedeutet der Verzicht auf den Differentialschnitt ein mehr an Stabilität. Wenn ich mich im Sack räkele, belaste ich immer beide Stofflagen, die folglich diese punktuelle Belastung auch viel besser wegstecken.

  • Hihi, war klar, dass ich nicht der Erste mit dieser Methode bin.
    Mit Innenseite meinst du sicher einmal quer. Ich hatte den Reißverschluss aufgemacht und von Reißverschluss zu Reißverschluss gemessen.

    Hast du Stoff, der über 1,50 m breit ist? Habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

    Hast du so auch schon mal Schlafsäcke mit dickem Apex genäht, oder nur mit Daune?

    Bei Etex ist übrigens gerade der 22g-Stoff reduziert.

  • Wanderfalter Der Stoff, den ich meistens verwende (Membrane 7 Ripstop) ist doch etwas schmaler als ich dachte (148 cm), aber der 7er Stoff von Extex ist absolut Klasse und bei dem Angebotspreis gerade eine absolute Empfehlung. Bisher habe ich Apex immer nur als Hängemattenisolation verwendet, aber noch nie beim Schlafsack verarbeitet. Habe ich aber noch vor.

    Cross Hammock - die Querhängematte

    (gewerblich)

    Einmal editiert, zuletzt von Cross Hammock (12. November 2024 um 23:08)

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