Bereits 2022 auf meinem Thruhike des Nord Süd Trails und auch dieses Jahr auf meiner Osterwanderung auf dem Bliessteig hat mir das Saarland als Wanderregion einfach extrem gut gefallen. Und da ich im Sommer viel Zeit zum Wandern hatte, dachte ich mir, ich laufe einen Weg, der schon länger auf meiner Liste steht. Der Saarlandrundwanderweg ist ein offiziell 273 km langer Rundwanderweg, der einmal, immer innerhalb entlang der Grenze, das Saarland umkreist. Zusätzlich gibt es noch drei optionale Schleifen (Bliesgauschleife 60 km, St. Wendeler Schleife 25,5 km, Moselgauschleife 42 km), die ich zeitlich leider nicht laufen konnte. Der offizielle GPX-Track hat dabei allerdings schon 300 km und 6624 hm. Leider ist der Weg sehr unbekannt und wirklich viele Informationen lassen sich auch Online nicht finden. Das hat aber auch meine Vorbereitung recht einfach gehalten, da es eben nicht viel zum Recherchieren gab. Über OsmAnd habe ich lediglich geschaut, ob es auf dem Weg genügend Schutzhütten gibt, da ich eigentlich immer in diesen schlafe. Und zumindest für den nördlichen Teil des Wegs konnte ich auf die Ressourcen Karte vom NST zurückgreifen, da der Weg dort die meiste Zeit mit dem NST und somit natürlich auch mit Saar-Hunsrück-Steig parallel verläuft. So oder so, hatte ich für die Strecke maximal 13 Tage Zeit. Hier möchte ich nun nochmals die einzelnen Wandertage beschreiben.
Tag 1: Mettlach bis Scheiden
Nachdem ich noch Besorgungen in Bonn machen musste, die DB eine Verspätung von fast einer Stunde hatte und ich mir in Mettlach (Laufrichtung im Uhrzeigersinn), meinem gewähltem Startpunkt noch ein Mittagessen gekauft hatte, startete ich erst richtig um 16:00 auf den Trail.
Von Mettlach bis zum Hunnenring, einer keltischen Ringfestung bei Nonnweiler verläuft der Weg überwiegend parallel mit dem Saar-Hunsrück-Steig und somit auch mit dem NST. Es war total schön, wieder zurück auf dem Weg zu sein. An manche Abschnitte des Wegs konnte ich mich noch gut erinnern, andere hatte ich offensichtlich vergessen. Aber alle hatten gemein, dass es einfach schöne Wege waren. Zunächst ging es steil aus Mettlach auf tollen Singletrails heraus. Und so sollte es fast den ganzen Tag bleiben. Wenn der Weg nicht über schmale Trails in engen Bachtälern führte, dann lief ich oben auf den Hügeln auf etwas breiteren Wegen, die dafür wunderschöne Fernsichten boten.
Nicht so schön war hingegen die Beschilderung des Weges. Die war hier nämlich so gut wie gar nicht vorhanden. In Mettlach stand noch ein Schild, man solle einfach dem Saar-Hunsrück-Steig folgen bis zu einem gewissen Aussichtspunkt (Name schon wieder vergessen), doch auch danach waren keine Schilder zu entdecken. Nur ganz vereinzelt habe ich Wegweiser gesehen, die aber meistens einen anderen Wegverlauf anzeigen. Der Weg wurde also dem Anschein nach überarbeitet, aber noch nicht entsprechend markiert.
Mein anvisiertes Tagesziel war die Schutzhütte beim Rehbrunnen, einer Trailmagic-Station des Saar-Hunsrück-Steigs nahe dem Ort Scheiden. Dort wollte ich unbedingt hin, um mir Abends noch ein kühles Bier genehmigen zu können. Die Strecke powerte ich mehr oder weniger am Stück durch, da ich erst so spät losgekommen war. Aber eigentlich wollte ich genau das nicht so auf dieser Wanderung machen. Der Genuss sollte im Vordergrund stehen. Nur dumpf die Strecke runterreißen hatte ich in letzter Zeit oft genug gemacht. Das soll sich für die nächsten Tage auf jeden Fall ändern!
An der Hütte gab's dann den Supergau. Ich hatte mein Feuerzeug vergessen und mein Ersatzfeuerzeug am Montag aus dem Rucksack genommen und nicht wieder zurückgesteckt. So blieb die Küche kalt und ich musste eine Asiasuppe coldsoaken...nicht wirklich zu empfehlen. Für den nächsten Tag stand also an, ein neues Feuerzeug zu besorgen. Dafür gab es dann statt nur einem Bier, direkt noch ein Radler und ein zweites Bier hinterher. So schlief doch recht schnell ein...