Beiträge von extremspaziergaenger

    u bist doch 2023 den Hexatrek gelaufen, richtig? Im

    Jein. Die ersten beiden sections. Eine 600km umweg zur 4 section und am Beginn selbiger weg allergergischer Überreaktion abgebrochen.

    Kann jedoch nur zu den ersten 1000ish km was sagen. Weil section 1 und 2 gelaufen also grand est und alpes du nord.

    Allgemein:

    Konditionell herausfordernd weil 1200km kürzer als PCT aber 16.000hm mehr. Also 136.000 auf 3034km. Dir hälfte des trails ist wandernd in bergen. Das ist schonma ne ansage.

    Pässe in den Ostalpen in den letzten beiden Jahren erst ab Juni (2024 noch später) querbar. D.h. spät starten oder eben flipfloppen haben viele 24 gemacht. 23 wars okay. Im süden kann dich die Sommerhitzewelle hitten und wenn du nicht schnell genug durch die pyreäen bist, eben die frühen herbst wetter einbrüche. Also das Wetter redet schon auch ne Menge mit in der Planung/ Durchführung.

    Infrastruktur finde ich persönl. Topp. Die App finde ich hinreichend zur navi und für infos. Der Discordchannel ist gut- für allle doe franz. können noch besser. Weil da laufen am ende mehr infos drüber. 23 war einer von den foundern mit den bus on trail unterwegs und hat mehrfach kleine meet n greets (minitraildays) organisiert. Ich war in St. Hyppolythe mit 6 anderen Hexarekkies und 2 GR 5ern. Sehr nicrs Community Buildung.

    Ich find die Sobo TrailChoreo sehr gelungen. 630 Kilometer mehr und mehr ansteigend durch die Vogesen gen Alpen - dad gibt ne Chance aug Traillegs.

    Landschaftlich ist das was ich gesehen hab zw. gefällig bis bombastisch. Die Vanoise war mein persönliches Highlight, aber auch die Alterbativroute über den Lac Anterne.

    Last but not least. Es wird durch eine der besten Küchen der Welt gelaufen und all ihren lokalen/ regionalen Unterschieden und Feinheiten. Das ist schon sehr yummi - va weil es in vielen Orten günstige Mittagstische gibt (wir haben frsnz. Thruhikerinnen getroffen, die die örtl. Plat du jours fest in der Resuppstrategie eingeplant haben:)

    Ich würde den nochmal attempten. Und definitiv den HT statz den AT laufen ;)

    Hallo Ihrs,

    da ich scheinbar meinen Windbreaker verloren habe - ich finde ihn partout nicht - benötige ich einen neuen... sondieren des Marktes ist das eine, meine Neugierde ist das andere;)

    Was tragt Ihr eigentlich als Windschutz?


    Ich hatte eine Montane Featherlight Nano in M und war sehr zufrieden mit der knappe 50gr keine Kapuze, sehr körpernah geschnitten kleines Packmaß. Nach Materialermüdungsbedingtem Riss in Gewebe aus getauscht gegen ne Gear Swifts. 60gr mit Kapuze. Recht weit geschnitten. Die wae schon ok..aber nicht meine Fav Lösung....

    Aber welche Windjacken habt ihr?

    Huhu,

    Robert Klink hat ein how to sh*t in the woods video auf YT hochgeladen. Dafür erstmal ein Daumen hoch und ein Dankeschön weil wichtiges Thema!

    Ganz Kleinlich lasse ich mich mal auf den Titelteil "Der EINZIG richtige Weg" ein :)

    Ist das dargestellte der einzige Weg?

    Wie buddelt Ihr Eure Löcher?. Ich z.B. nutze immer schon den Trekkingpole (dual use)

    Verbuddelt Ihr Euer Toilettenpapier? Ich zB nicht. Nutze aber auch Feuchtes Klopi. BEIDES kommt in den Müllbeutel. Oder Team Azzblaster?

    Welche Sitzposition findet Ihr bequemer? Deepsquat, Breakdancer usw...

    Auf was achtet Ihr besonders beim poo in the Woods? Platzwahl bspw.?

    Und die Nachsorge: Hände waschen, desinfizieren? Wie macht Ihr das ganze...?

    Und weil sich beim k*cken gut lachen lässt. Funny poostories dürfen gerne mitgeliefert werden^^

    Also Hosen runter und los erzählt...

    Ulala. Ein sehr ergiebiger Faden hier. Danke an alle von denen ich hier was mitgenommen habe❤️

    Für zivilisationsnahe - also die meisten mitteleurop. Trails- habe ich Obst u Gemüse als Gamechanger Food, vor allem was das Wohlfühlen on Trail angeht, in meine Essens- und Resupplyplanung integriert. Was bedeutet ich habe immer eine Liste am Start in welcher Entfernung die näxten Supimärkte on trail sind - demnach plane ich meine frische Küche. Hauptmahlzeiten finden direkt am Supermarkt statt um möglichst viel frisches Obst u Gemüse essen zu können. Fokus liegt darauf alles was nicht transportabel ist hier zu essen oder aur eine transportable Größe zu dezimieren oder es so weiter zu verarbeiten dass es sich gut transportieren lässt...

    Wie sind Eure Erfahrungen mit diesen Lebensmitteln auf Tour?

    Schon diverses Ausprobiert. Romanasalat hält sich im Rucksack erstaunlich lange. Frische Reste lassen sich am besten als Sandwich "haltbar machen". Alles schmeckt besser wenn es gewrapped ist. Und bestimmte Produktgruppen werden am besten direkt auf dem Supermarktparkplatz verezehrt... nervig ist alles was geschält werden muss. Gegessen werden kann alles was sich roh oder schnell gepickled essen lässt und mit einem Messer und einem Zipplockbeutel zubereitet werden kann...

    (Manchmal vermisse ich einen feinen Hobel für diese Art des Essens 😁)

    Wie sehr liegt Ihr darauf Wert?

    Keine Tour mehr ohne frisches Obst u Gemüse. Augenmerk auf alles was sich nocook und stoveless verarbeiten lässt und was sich gut auch ungekühlt transportieren lässt.

    Im Supermarkt wird immer frisches nicht transportables Obst gekauft und direkt mit soja-, kokos-, hafer- oder kuhmilchjoghurt verzehrt. Ober eben so (va beerenobst)

    Steinobst in Einzelportion und etwas härter zum transport. Apfel, Birne, Banane auch (wie die Vorredner:innen achte ich auf Entsorgungskapazitäten.

    Bestimmte Salat (romana, radicchio, chiccorre) lassen sich in kleinen Mengen kaufen und sind selbst bei Hitze bis zu zwei Tage im Pack transportabel. Feinere Salate lassen sich als Beutel gerne mit Fertigdressing zum Campspot tragen. Weil ist gut für Wraps u Sandwiches

    Cherrytomaten, Paprika, Snackgurken für Sandwiches, Wraps oder als Fingerfood. Oder direkt am Supermarktparkplatz zubreitet mit anderen Komponenten.

    Wichtig ist mir die Zusammenstellbarkeit mit (va pflanzlichen) Protein- u Carbquellen, sowie dass es in kleinen Gebinden zu kaufen ist , sowie dass die Gebinde nach Anbruch transportabel bleiben. Weiterhin eine Kombinationsfähigkeit der einzelnen Komponenten (Apfel und Chiccorre) damit sie ggf. Zusammen vernutzt werden können

    Nutzt ihr getrocknetes Gemüse oder Obst und wenn wie?

    Nur noch Trockenobst. Diese fertigen einzelgebinde (Datteln, Pflaume, Feige, Aprikose, Rosine, Cranberrys). Wandern in Süßspeisen, sind fingerfood oder pimpen das Essen (trockenAprikose, Ziegenfrischkäse, Minze und Salat gewrapped - gerne auch mit weissen Bohnen. Finde ich zieml. lecker)

    Oder haut Ihr euch das rein, wenn die Gelegenheit da ist?

    Immer. Siehe oben.

    Obststände wie Obstbäume on trail werden ebenso mitgenommen wie mir bekannte Wildkräuter (letztere va zum aufmotzen des eh schon bestehenden Essens)

    Auf amerikanischen Seiten lese ich oft von dehydrated beans, aber die scheinen hier in Europa nicht so einfach zu bekommen zu sein?

    Hydrier sie doch selber. Am Stück oder als Paste, die du dann als Bohnenpulver mitnehmen kannst. Kannst alle gängigen Bohnen/Hülsenfrüchte verwenden. Hab ich lange gemacht. Der Aufwand ist mir jeoch zu groß. Verarbeite Bohnen aus der Dose meist direkt zu Essen auf dem Supermarktparkplatz (Weisse Bohnen, Tomate, Paprika, Gurke, Brotchips, kleiner Bund basilikum, Parmesanspäne schuss öl und Zitronensaft/ Zitronensäure - UL Panzanella:))

    keimen unterwegs geht auch

    Uh yeah. Will ich ausprobieren. Thx for sharing.

    Das erinnert mich daran dass ich mal überlegt hatte Wasserkefirpilze in meiner flasche mitzunehmen und den unterwegs zu füttern - eibfach damit etwas geschmack aufs Wasser kommt (va.am nexten Morgen) habs aber nie ausprobiert.

    Gibt es irgendetwas, was ich dringend beachten sollte

    Von Boppard aus Höhenmeter schenken und mit dem Sessellift hochfahren ;) Ist in der Tat ganz schön mit Aussicht auf die Rheinschleife und die Kirschstreuobstwiesen auf der anderen Flussseite.

    Oder auch gut - den Bopparder Klettersteig mitnehmen (gerödel kann für kleines Geld an der nahen Tanke geliehen werden) falls Du nicht nach Ankunft direkt losläufst. (Falsch abgebogen stehste aber auch direkt auf dem Trail zum Klettersteig🫣) I

    Happy Trails schonmal❤️

    PS steigste in Frankfurt um gen Bummelbahn? Meld Dich gerne auf einen schnellen Kaffee- vllt passt es ja zeitlich

    Bin den Weg Ende März gelaufen. Habe keine Bilder gemacht, weil gefilmt. Also (fast) nur Text und der Link zu den beiden YT-Vids. Am Ende findet Ihr noch die GPXies zum Trail, sowie in bissi Hintergrundinfo zum Weg.

    Viel Spaß beim Lesen


    Tag 1



    Für die Lesefaulen ;) [YT-Link]


    50ish Kilometer entlang der historischen Grenzen des Rheingau. Auf den Taunushöhen. 1200 Höhenmeter für ab und an Abstiege in ein paar Seitentäler des Rheins. Von Niederwalluf nach Lorch...

    Das namensgebende Gebück ist ein Heckenform, in der vornehmlich Hainbuchenpflanzungen zu einer undurchdringlichen Hecke verflochten wurden. Eine grüne Grenzmauer genauer eine sogenannte Landwehr, die an strategischen Punkten, wie Wegkreuzungen, mit Bollwerken - wie der Mapper Schanze - gesichert wurden. Viel historisches steht auf den Infotafeln, die auch in die Jahre gekommen sind. 25 Jahre seit Einrichtung des Weges.
    Vergessen scheint der Gebückweg. Der allgegenwärtige Rheinsteig, mit dem der Weg einige Kilometer und Kreuzungen teil oder die unzähligen Wisper-Trails, die allen Kriterien von Premiumwanderwegen entsprechend ausgestattet sind, dies fehlt dem Gebückweg. Da und dort verblichene Beschilderungen, Wegführungen teilweise durch verwilderte Rückegassen. Viel Forstpiste, Spektakuläres nur falls eh ein Wirtschaftsweg durch- oder vorbei führt. Gefälliger Trail. Und dennoch mag ich den Gebückweg.

    Die ersten 10 Kilometer bis Schlangenbad Suburbiawandern in den unbestimmten Zwischenzonen des Inselrheins, Rheingaus, Wiesbadener Speckgürtel und Taunushauptkammausläufer. Rurale Tristezza im Tal des Warmen Bachs. Die Bundestraße rauscht im Takt eines sonnigen Freitagmittags. Sanft ansteigend in das Deadend Schlangenbad. Kurort. Die besten Tage wirken vergangen. Dieser Tags Walkingruppen im Kurpark. Konzentrische Runden während ich meine Schuhe ausleere. Einen Müsliriegel später, eine Runde weiter. Kurze Runden.
    Bis Schlangenbad habe ich ein paar Mal den Weg verloren - die Markierungen schwächeln- und ich auch; habe mich schwitzend meines Zwiebellooks entledigt sowie für meinen Geschmack zu viele Roadwalk-Kilometer abgewandert.
    Die letzten Höhenmeter zur Quelle des Warmen Bachs ein rascheliges Laufen durch lichtdurchfluteten Laubmischwald, frühlingshaft kahl. Da und dort durchsetzt mit dem ruderalen Floralmashup auf den Kahlschlagsbrachen der Harvester und Borkenkäfer. Patchworkwald im Global Warming.
    Oberhalb von Bärstadt die Höhen des Taunus erreicht. Abfallende Senke. Taunushauptkamm im Nordwesten. Erster weiter Ausblick. Der Ort verschwunden in der Senke, ein Paar Häuser in den Hang gewürfelt, weite Wiese.


    Hausen vor der Höhe sollte eigentlich jener Ort sein an dem ich Wasser zapfe. Die Versorgungslage ist an der Kante zwischen Hinterlandswald und Vorderwald eher prekär. Ich habe auf künstliche Quellen wie Friedhöfe gesetzt, weil kein Filter eingepackt - um jetzt mit einem halben Liter Wasser und der sehr vagen Aussicht in vielleicht fünf bis acht Kilometern an einem Bauernhof Wasser zu ziehen, als einzige Option bis Ransel, was noch 25 Kilometer entfernt ist, einzig und allein mit der Begründund das ich zu faul bin 300 Meter zurück zum Friedhof zu laufen? Manchmal bin ich erstaunt über meine Zuversicht, dass alles irgendwie sich schon weisen wird. Oder meine Doofheit.
    Also laufe ich in der Gewissheit weiter dass sich das Wasserproblem in irgendeiner Form lösen wird - und zugleich umtrieben von einer latenten Unsicherheit ob das genau so aufgehen wird. Darüber verliere ich wieder meinen Weg. Was aber nicht so schlimm ist, da ich den Roadwalkabschnitt zwischen Bitter Eiche und Philipsruh gegen Forstpisten tausche.
    Am Hofgut Mappen stehe ich vor einem Gatter. Der auf Locus angezeigte Weg auf den Hof wird mir hier verwehrt. Ein kurzes Ärgernis wallt auf. Ein unmittelbares Abfinden mit der Situation setzt ein. Ich sondiere. Und verspüre keinen Druck zu handeln. Also lasse ich die Gedanken und die Zuversicht weiter kreisen, laufe zur Mapper Schanze und esse dort ein frühes Abendessen. Reste aus meinem Kühlschrank, die ich auf den Trail getragen habe, nicht sehr leicht - aber das sehe ich bei Consumerables, allen voran Essen nicht so eng. Wrapped Handkäs, Zwiebel, Apfel, Senf, LeberVurst und Weinsauerkraut. Ich blinzel auf die Gebückrekonstruktion und die kaputte Schanze.

    Die Sonne steht halbfünfish tief. Forstpistenromantik. Rucksack leichter. Am Wegesrand der vollgelaufene Graben eines nichtverzeichneten Bachs. Zuversicht verpflichtet. Ich erinnere mich hier schon ein paar Mal Wasser gezapft zu haben... ich packe 2 Liter in meine Platy, werfe zwei Chlorpillen rein. Schaue auf die Uhr. Um 17.15 hab ich neues Wasser. Das sollte alles reichen bis Ransel und die Nacht.

    Schnurgrade mit ein paar korrigierende Knicken führt der Weg auf Forstpisten durch den Hinterlandswald. Wanderwegsmeditationen. Das Licht verlässt längsam den Tag. Oberhalb von Stephanhausen zeichnet sich der Waldrand im Gegenlicht schon schwarz, die letzten Wipfel werden rot von der tiefen Sonne angestrahlt. Am Forsthaus Weissenthurm, ist Sonne noch nur noch der helle Streifen über der dunklen Horzontlinie. Blaue Stunde. Der letzte Traktor dreht seine Runden auf dem Feld, die ersten Fledermäuse kreisen.
    Oberhalb von Presberg stelle ich im Wald mein Tarp auf. Ignoriere die Wetterseite, der Wind weht in offene Tarp - morgen ist Regen angesagt. Kein gutes CampSetup. Es ist mir zu dunkel nochmal umzubauen. Es wird schon alles gut gehen...

    Tag 2

    Für die Neugierigen ;)


    Die Nacht war kalt. Kalt und windig. Und laut.
    Grelles Tarpflattern, DCF-Sound. Rehe bellen. Eine Rotte Wildschweine galoppiert durch die Nacht. Helles Laubrascheln am Foodbag.
    Um 5 Uhr verfalle ich in ein Dösen das ich nach ein paar mal wenden aufgeben, ein paar Zuckerriegel für den Kreislauf reinschiebe und meinen Kram zusammenpacke.
    Es regnet nicht, wie der Wetterbericht angedroht hatte. Fisseliger Kondens schwirrt durch die Luft. Graukalter Morgen. Vogelgezwitscher, leuchtend grüner Stinkender Nieswurz und ein paar gelbe Schlüsselblumen dotten das unstimmte weiße Morgenlicht das durch dumpfes Geäst bricht. Abstieg auf wilden Pfaden ins Wispertal. Aaufgelassenen Wirtschftswegen.


    Auf bröckelige Kreisstraßen suche ich den Aufstieg. Verpasse im konturlosen Gedankentreiben den richtigen Abzweig, verbleibe auf dem Taunushöhenweg, merke dies jedoch erst zu weit oben als das ich für die connecting footsteps umkehren möchte. Damit ich nach Ransel komme entscheide ich mich freestyle für Forstpisten.
    Ransel, auf den Taunushöhen gelegen umgeben von Feldern. Freier Blick über wogende Hügel, die Ahnung des Rheintals, der Hunsrück. Verpasse wieder Wasser auf dem Friedhof aufzufüllen. Es sind noch 10ish Kilometer. Trauere kurz meiner Gedankenlosigkeit hinterher, empowere mich in meiner Lustlosigkeit zu mangelnder Selbstsorge und verweise auf Erfahrung und die kalkulierbarkeit des Risikos mit wenig Wasser weiter zu laufen.
    Steige über ein namenloses Seitental des Tiefenbachs runter in das traurige Sauerthal.Auch hier folge ich intutiv dem falschen Weg, kehre jedoch nach zwei Kurven und ein paar Höhenmetern wieder um und folge dem Gebückweg gen Ortsausgang. Am Friedhof nehme ich noch das "Kein Trinkwasser"-Wasser dankbar als Backup an. Bestaune die Leere des Ortes. Zu viel Platz für die Toten hier. Hier will keiner sterben. 144 Menschen leben in Sauerthal. Eine "funktionelle Exklave" hört sich sehr Verwaltungsdeutsch an. Sauerthal, obgleich rheinlandpfläzisch, ist jedoch Verkehrstechnisch nur via Hessen erreichbar, der ÖPNV ist somit auch nicht der VRM sondern der RMV und die Kinder gehen auf hessische Schulen. Sanfte Grenzerfahrungen in den föderalen Borderlands. Für mich fühlt sich Sauerthal immer wie eine Sackgasse an - für das Leben. Und mit Blick auf den leeren Friedhof auch für das Sterben.

    Durch das nächste namenlosen Tiefenbachseitental zu Füßen der Sauerburg geht es wieder auf die Taunushöhen.
    Aus den bewaldeten Tälern trete ich auf die freigehauenen Wiesenflächen auf Höhe. Wilde Heckeninseln. Sanft abfallend gen Rheintal. Die Hänge des Hunsrück fallen auf der anderen Seite hinab, die welligwogenden Hügelplateaus in duffusem Licht. Der Schenkelbach hat sein Tal so tief in den Schiefer gegraben, das recht unvermittelt der Blick Richtung trutzigen weißleuchtenden Pfalzgrafenstein mitten im Rhein eröffnent wird. Kaub, Oberwesel mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer, der markant roten Schönburg. Rheinromantik in a nutshell. Der Wind zerrt dumpf an mir.
    Über das Retzbachtal laufe ich durch Kleingärten hinab Richtung Lorchhausen. Gefällige Langeweile beim laufen. Der Rheinsteig und damit der NST kreuzen. Ich drohe mich wieder zu verlaufen. Möchte aber nicht den Rheinsteig hier mitnehmen. Achtsamkeit hilft, den Rest macht Locus.


    Die Clemenskapelle trohnt recht wuchtig über dem kleinen Rheinort. Mit ihr öffnet sich das Bachtal und wie immer beeindruckend öffnet sich das Rheinpanorama vor mir, stimmungsvoll choreographiert brechen die Wolken auf, blauer Himmel und Sonnenstrahlen. Die Krippen liegen trocken, der Fluss schimmert in einem öligem Blau. Von Bacharach bis Lorcher Werth kann der Blick hier schweifen. Wolkenschatten treiben über die Flanke des Engweger Kopfs, im Hang sind bunten Menschen unterwegs, ich Stimmen werden flatterig vom Wind zu mir geweht. Die Ortschaften Medenscheid und Neurath an die abfallenden Hänge des Hunsrück geklebt. Die Talortschaften Rheindiebach und Niederheimbach klemmen sich an den schmalen Rand zwischen Abbruchkante und Fluss teilen sich den rest Platz die Bundesstrasse und Bahn gelassen haben. Die Schiffsdiesel wummern ihren bedächtigen Sound der sich diffus flächig die Hänge hochwabert. Ein paar Windsurf-Segel zerschneiden bunt die Fahrrinne.
    Es ist noch nicht warm genug als dass das Tal seinen typischen Geruch meiner Kindheit verströmt: die teerigen und holzigen Ausdünstungen der Sticker, das schwefelige der Spritzmittel, der dumpf algig feuchte Fluss, flirrender Asphaltdurft der Wirtschaftswege in den Weinbergen vermischt mit mit dem mineralischen Dunst der Trockenmauern, aufgebrochene trockene Krume, erdig staubig zwischen den Reben, leicht Florales Wehen der Sommerblumen, die grasigen Randstreifen...
    Heute verweht der Wind alles was in den Erinnerungen auftaucht. Ich gebe mich diffusem Schwelgen hin, der Rest ist eine entrückte unbestimmte Leere, die mich beim Blick in die Landschaft erfüllt. Ich wrappe die Reste meines Essens, schaue den Fluss hinab und träume mich zu einem Hafercappuchino und Schokokuchen in Lorch. Krokusse, Glockenblumen und Traubenhyazinten umringen das Kruzifix aus Buntsandstein an meinem Pausenort. Die Sonne verschwindet hinter den zusammengeschobenen Wolken.
    In zwei großen Serpentinen windet sich der Weg aus dem Weinberg in Ort. Das angepeilte Cafe hat zu. Der nächste Zug fährt in 20 Minuten. Ich werde mein Schoko-Fett-Zucker-Koffein-Glück in einem anderen Ort suchen...

    *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*

    INFOS ZUM TRAIL

    50ish Kilometer
    Jeweils 1200ish Höhenmeter rauf und runter
    Von Niederwalluf nach Lorch - kann in beide Richtungen gelaufen werden, ich bevorzuge von der Landschaftsdramaturgie jedoch o.g. Laufrichtung

    GPXies

    Keine Resupply-Möglichkeit on trail (Bäckerei in Martinstal)

    Wasser gibts weniger. Bei der Mapper Schanze gibts ne Sickerquelle (Km 20ish). Ansonsten Friedhöfe oder aber ab Ransel zwei Zuflüsse des Tiefenbachs (Km 40)

    Bei Km 24ish ne Schutzhütte mit Picknicktisch. Ist Weitläufig genung und plan genug um in Nachbarschaft das Zelt/ Tarp aufzustellen...

    -- Hintergrundinfos --

    WIKIPEDIA über den WEG
    WIKIPEDIA über das GEBÜCK

    Um den Deckel fest zu halten reicht ein leichteres Gummiband...

    Gummiband übern runden Topf ziehen rutsch doch immer zur Seite hin ab. Oder gibts da spezielle Knoten oder Verschlingungen? Fotto!

    Dickes gummi aus der gemüseabteilung durch die den deckel"griff" schlaufen, um den topf rum. Hält.

    Oder für den dualuse von topf als soaking container, die silikonabdeckungen von ikea mit dem klangvollen namen ÖVERMÄTT. Hält fen deckel da wo er sein soll, ist finde ich aber fuddelig draufzumachen...

    ... am besten kein topf mitnehmen, ist noch leichter

    ^^

    Bin überzeugt: Hikertrash war gestern... "UL-bourgeoise" ist von nun an das neue selbst beschreibende Adjektiv der Wahl.

    Dazu passend hätte ich noch folgenden Slogan von meinem Geburtstag auf dem Hexatrek: "Titantasse und Cremant"

    schmeckt ziemlich scheiße btw in der zusammenstellung

    habt ihr Krawatten schon auf der Merchandising Roadmap?

    uuuh ja, wer braucht schon Rucksackpatches der Trails - die auch nur das BW um 1 bis 2 Gramm hoch treiben. Wenn der Ttril einfach auf die Krwatte gedruckt werden kann :)

    Ich hätte mir jetzt die "Platypus Platy 2l" mit 36g raus gesucht.

    Kennt ihr was leichteres? Es gibt Gerüchte die wären nicht wirklich stabil?

    Nehmt ihr euere Faltflaschen auch als Kopfkissen her? Ich frag mich ob das nicht etwas kalt ist beim Schlafen. Und ob es das teil aus hält 😅

    Team Platy 2l🤩

    1. 2015-2019

    2. Seit 2019

    Ich benutzte sie seit 2019 als Kopfkissen mit Wasser drin.

    Die erste hatte an der Knickstelle an der ich sie immer leer falte ein kl. Loch, was für eine feuchte Nacht und eingeschränkte Kleidungsauswahl am näxten Morgen gesorgt hat. Seit dem ist diese Malheur nicht noch mal passiert.

    Zum wabbeligen, was einige hier sagten, ich habe die Bladder meist nur so mit 1.5l voll und drücke einen großteil der Luft raus, das verhindert das "Glucksen" des Kissens bei Bewegung, das hat mich mehr gestört, als das Wabbeln. Zudem bildet die Bladder nur den Volumenkern des Kissens. Ich packe sie in das Frontmash meines Rucksacks, Windbreaker und Regenhose noch dazu, wickeln das ganz zu einer Rolle, wickle noch die Puffy drum, zieh ein Buff drüber und fertig.

    Kalt ist es in Winter, right. Dafür ist das Wasser morgens 'recht warm', spart Brennstoff und ist direkt angenehmer Trinkbar. Im Sommer find ich gerade bei heißen Nächten den leichten Kühleffekt sogar sehr angenehm...

    Hab die immer gefaltet im Rucksack, als Rückenpolster und als Strukturgeber bei Frameless Rucksäcken. Luft komplett raus, Ventil zu und zusammengefaltet - und weil der Pack recht klein ist, kann ich mir den Luxus mit der Luft drin gar nicht leisten.

    2017-2019 die TAR neoair.

    Seit 2020 die STS UL insulated

    Erstere habe habe ich auf einem Thru 1300km so getragen ( aussortiert weil löcher drin und weil ich die form nicht mehr gut fand)

    Letztere habe ich auf jeweils zwei 1500k+ Hikes. Und diversen kürzeren Touren am Start gehabt. Nur Löcher bisher, keine Delaminierung.

    Menschen reden ganz unterschiedlich: sie nuscheln, sie reden zu laut, sie verheddern sich im Satz, sie betonen! ganz! vieles! was wir nicht betonen würden, oder verwenden Wörter, die wir komisch finden oder nicht verstehen. Wenn wir von Angesicht zu Angesicht mit fremden Menschen über irgend ein Thema reden, kritisieren wir auch nicht an ihrer Ausdrucksweise herum. Wir konzentrieren uns auf den Inhalt des Gesagten.

    Stimmt. Schöner Vergleich. Weil er treffend ist. Ubd weil er den Sinn von Foren verdeutlich. Austausch, Verständnis durch verstehen wollen, weil interesse an dem Gesagten/ Gegenüber. Ich würde noch für den anlogen oder digitalen Raum das nachfragen einfügen.

    Menschen reden ganz unterschiedlich: sie nuscheln, sie reden zu laut, sie verheddern sich im Satz, sie betonen! ganz! vieles! was wir nicht betonen würden, oder verwenden Wörter, die wir komisch finden oder nicht verstehen. Wenn wir von Angesicht zu Angesicht mit fremden Menschen über irgend ein Thema reden, kritisieren wir auch nicht an ihrer Ausdrucksweise herum. Wir konzentrieren uns auf den Inhalt des Gesagten.

    Schriftlich fehlt so vieles an Ausdrucksmöglichkeiten. Ich persönlich freue mich, wenn jemand einen persönlichen Schreibstil hat, weil es etwas über die Person rüberbringt und über die Laune, in der es geschrieben wurde. Für mich ist das ein Extratupfer Persönlichkeit zusätzlich zum Inhalt.

    ❤️ schön formuliert. Und direkte zustimmung!

    --

    Ich selber handhabe das hier so, wie in jeder zwischenmenschlichen Interaktion. Kann ich auf der Sachebene mein Gegenüber verstehen? Ist es mir Verstehen - trotz Herausforderungen wie Wording, Orthographie, Grammatik usw. - möglich oder brauche ich für das Verständnis etwas? Über was kann ich jenseits der Sachebene hinwegsehen? Gibt es etwas was jenseits der Sachebene aufwühlt, wenn ja was und ist das zuträglich für die Diskussion, das zu teilen (und auf welchem Kanal). Muss das was mich aufwühlt direkt geteilt werden, oder wie sieht es nach einmal drüberschlafen aus. Ist es mir möglich, das was mich aufwühlt in Worte zu kleiden, die mein Ggü. nicht verletzen bzw. das Gespräch weiter ermöglichen? Wenn nicht, wie kann ich mir abstand verschaffen. Hier ust das ja ziemlich einfach - digitales Endgerät verlassen🙃 Und forenspezifisch: kann ich der Gruppendynamik widerstehen, nur weil mehrere mitmachen? Kurz: wie sehr betrifft mich eigentlich das gesagte.

    Ich bleibe bei (fast) allem was ich hier (und wo anders) lese, erstmal bei ganz viel bei mir und wohlmeinend zugewand bei meinem Gegenüber. Damit ich Kontakt bleiben kann.

    Das schliesst nicht aus, dass ich Kritik oder Wünsche an andere formulieren kann oder will - die Frage ist immer für mich "pick your fights" - was ist mir wichtig. Orthographie ist eher weniger, bestimmte Wordings hier haben mir schon ein Augenrollen abgenötigt, bei anderen Sachen möchtenoder muss ich mich dezidiert zu äussern. Wie dem hier. Das hier ist mir wichtig. Also schreibe ich mehr dazu.

    Die Sache des Forums ist nicht der Sachzwang des Gegenstands. UL, Outdoor usw. sind das verbindende Glied von Gemeinschaft, dass uns in unserer Unterschiedlichkeit und Vielfalt zusammenbringt, das entbindet uns nicht immer mal auch darüber zu sprechen/ zu reflektieren was ist mir als Einzelperson in der Gemeinschaft wichtig - und um was will ich streiten. Und was brauche ich um gut in der Gemeinschaft zu sein.

    Deshalb nochmal danke an die Moderatoren das sie den Raum hier aufgemacht haben.

    Ich nehm die Schuhe wegen der wilden Schnecken und Spinnen manchmal ganz gern mit ins Zelt.

    ja, lol. habe nur kein Zelt, aber fühle ich.

    Nachts musste ich mal ultradringend aufs Klo und schluppe in die lockeren Altras rein, und wanke aus meinem Tarp, pinkel los und irgendwas kribbelkrabbelt hektisch auf meinem nackten Fussspann und über all dahin wo zwischen Schuh und Fuß platz ist. Ich bin hellwach! Nicht zu viel bewegen,. sonst habe ich spinnenmatsch auf dem Fuß, tief einatmen, nicht lachen, weils so kitzelt. Nicht rumhibbeln weils mich kirre macht, einfach weiterpinkeln... Ich bin fertig, balanciere Nächtens im Unterholz auf einem Bein versuche irgendwie den Schuh sacht auszuziehen, das kribbelige Kitzeln zu ignorieren, nicht hin zufallen und mich gegen jede Form von Spinnenangst, die sich gerade am entwicklen ist zu wehren. Ich habe den Schuh aus, eine erstaunlich dicke Spinne rennt über meinen Spann in die Laubschicht.

    Schnecken berge ich gerne aus diversen Gegenständen. Äußerst unverschämt fand ich jenes Exemplar, dass anderthalb große Runden in meinem Regenschirm gedreht und dann rein gekackt hat. Ich hatte drei auf meinem Kopfkissen und habe mich mich der Backe drauf gedreht. Ich bin auf welche in meinen Schuhen getreten (seitdem Schnecken-Check morgens im Schuh ;) ). Ich habe diverse mit Hilfe der Fußbox meines Quilts und meiner Isomatte, so sehr verletzt, dass sie diesen Besonders hartnäckigen Abwehrschleim auf eben jenen Ausrüstungsgegenständen verteilt haben. Ich habe auch schon einige in meinem Quilt oder der Iso oder dem Tarp mit eingepackt und durch die Gegend getragen.

    Wildschweine haben auf dem Spessartweg 2 an meinem Ohr geschnüffelt als ich schlief, und ein Fuchs hat meiner Frau im Pfälzer Wald am Kopf geleckt...

    Mäuse haben wir schon ein paar mal meine Futterbeutel angenagt und einen Käfer habe ich im Schlaf zerbissen. Eine Kuh namens "Wölkchen" hat mich in den Alpen vom Trail geschubst und dennoch, die Tiere, die mir am meisten Stress gemacht haben, waren Zecken! Ungezählte hatte ich, und ein paar davon ließen sich eben nicht einfach ziehen, ein paar habe ich aus versehen abgekratzt, andere habe ich mit dem Nagelknipser enthauptet, andere musste ich mir von Passant:innen on trail ziehen lassen, weil ich einfach nicht drangekommen bin :|

    Fazit: Nie eine Tour starten, ohne den Wasserfilter vorher auf Funktion zu prüfen!

    Soonwaldsteig Februar 2021: Same here! Sogar auf Video festgehalten [4.36-5.50 Min]^^

    Festgestellt nach Trailkilometer 14 von 80irgendwas. Ging gut ohne - und ich hatte, weil ich es vergessen vorher auszusortieren noch Micropur Pillen dabei. Am Ende hab ich die zwar auch nicht wirklich genutzt - ob das eine schlaue Idee ist, dazu sagt der Soonwaldsteigfaden durchaus ambivalentes :)