Beiträge von mars_hikes

    Neues Jahr, neues Glück, diesmal mit den Komperdell äh Durston Iceline Poles. Herr Durstons Entwicklungsaufwand war sehr begrenzt: Er hat einfach bei Komperdell angerufen und sie davon überzeugt, ihre Komperdell-Elemente anders anzuordnen und so wenig Hardware wie möglich zu verbauen.

    Alle Elemente, wie beispielsweise die Schnallen zur Höhenverstellung oder die Steckelemente sind 100 % identisch zu Komperdell-Stöcken. Auch die Rohre. Es steht denn auch auf den Durston Poles geschrieben: "Made in Austria by Komperdell".

    Ganz mies gelaunte Zeitgenossen könnten argumentieren, es gäbe bei Komperdell selbst mehr fürs Geld, z.B. ein internes Kabel, dass den Stock zusammenhält. Ob dies bei den Komperdell Stöcken zusätzliche Stabilität gewährleistet, weiss ich nicht.

    In der UL Welt ist weniger fast immer mehr. Was nicht vorhanden ist, wiegt erstaunlicherweise oftmals auch gar nichts. Durston hat das Kabel weggelassen, dafür halten halt jetzt die Stöcke nicht mehr zusammen. So wiegen sie nur 134 Gramm pro Stock.

    Damit kriegt man (hoffentlich) das beste aus allen Welten: Etablierte Hardware von Komperdell, als System aber so radikal abgespeckt wie möglich. Komperdell konnte sich offenbar nicht vorstellen, dass es für derartige Stöcke einen Markt gibt. Durston verkauft die nun an durchgeknallte UL Menschen wie geschnitten Brot.

    Typische Tageswanderer sind wahrscheinlich mit herkömmlichen Stöcken besser bedient: Sie müssen ihre Stöcke ja ständig ab- oder aufbauen. Anreise am Morgen, zwei bis drei Restaurant-Besuche und dann Abreise abends oder eher am frühen Nachmittag. Echte Truhiker zerlegen (falten oder teleskopieren war gestern) ihre Stöcke nur zwei- bis dreimal im Monat, normalerweise reicht zweimal Länge ändern pro 24 - 48 Stunden, zwecks Tarp- oder Zeltaufbau.

    Durston kann damit auch den leichtesten "dreiteiligen, höhenverstellbaren Stock" der Welt reklamieren. Gossamer Gears LT 5 sind heftige 10 Gramm schwerer (pro Paar) und mit diesen legendären Drehverschlüssen ausgestattet (zwei pro Stock). Diese haben schon so manchen Truhike scheitern lassen, weil Wandernde ob diesem M*** schlichtweg den Verstand verloren haben. Überdies sind sie teurer. Damit kann man sich wirklich fast nicht mehr auf einem Trail blicken lassen.

    Den leichtesten höhenverstellbaren Stock (zwei- statt dreiteilig) hat wohl Ruta Locura im Angebot. Ich bin diesen Stock gewandert, es war nicht sehr bequem. Weil sie dermassen leicht sind, war es wirklich anstrengend, sie bei leichtem Wind überhaupt zu Boden zu bringen und sie federn wirklich stark.

    Stöcke in der Zusammenstellung wie von Durston gibt es nirgendwo anders: 1 x Schnalle zur Höhenverstellung (max. 127 cm), einmal Steckelement unten, sonst eben gar nix. Durston schreibt etwas von "Patent Pending", das Patent dürfte aber Komperdell angemeldet haben... Zusammengeschoben/zerlegt ist der Stock ca. 10 cm kürzer als doppelt beschnalte Teleskop-Stöcke, z.B. von Leki und ziemlich genau 50 cm lang.

    Man soll sich nicht selbst loben, aber ich habe mir lange vor Herrn Durston überlegt, mal bei Leki anzurufen und nach einer leichteren Zusammenstellung der Elemente zu fragen. Nun bin ich jedoch froh, dies nicht getan zu haben (ich hätte dort ohnehin auf Granit gebissen und meine Vorschläge wären weniger radikal gewesen, als jene von Durston).

    Die Schnallen von Komperdell machen einen besseren Eindruck als jene von Leki, das Steckelement sieht eleganter aus, ihr wisst ja, das Auge wandert mit.

    Die Griffe der Durston Stöcke sind sehr UL (ein Griff aus dem Regal von Komperdell). Nach unten verlängerte Griffe braucht kein Mensch. Bei abenteuertriefenden Truhikes durch schwierigstes Gelände muss man seine Stöcke ohnehin ständig anders halten. Die halbe Zeit greift man unter die Verlängerung. Bei meinen Leki Stöcken hat sich ausserdem die Verlängerung verformt, nun habe ich Kanten im Griff.

    Durstons Preise sind dynamisch (heute kosten die Stöcke einen Franken mehr als gestern), ich habe CHF 173 inkl. Porto aus Kanada in die Schweiz bezahlt (ja, die Stöcke gehen von Österreich zunächst nach Kanada und kommen dann zurück nach Europa). Zoll ist noch keiner angefallen, zusätzlich Kosten wurden mir aber bereits in Aussicht gestellt.

    Ohne Sprachdienst und SMS (die in USA sehr viel genutzt werden) hast Du keine Freude. Wenn Du das über Deine deutsche SIM machen willst, ist es für die Amerikaner halt immer Ausland; wird nicht immer akzeptiert.

    Ein anderer Punkt, der für eine amerikanische Nummer spricht: Trailangels, Hotels etc sind meist ohne internationale Vorwahl in FarOut gespeichert. Wenn Du die über deine deutsche Nummer anrufen willst, musst Du die immer erst kopieren, dann bei deinem Telefon +1 oder was auch immer die haben, eingeben (kannst Du ev. sogar automatisieren) und dann die Nummer wieder einfügen. Tönt nicht nach viel, bist Du in starkem Wind mit zitternden Händen etc. Hast Du eine amerikanische Nummer/SIM, kannst Du die direkt aus der App anrufen. Wichtig, wenn Du in der Bubble unterwegs bist und ein Schlafplatz in einer Ortschaft suchst.

    Ausserdem: Es gibt Provider in den USA, die nur physische SIM können (vor allem Prepaid). Wenn Du also deine deutsche Nummer in Deutschland auf e-SIM verschiebst und mit einem freien physischen SIM Steckplatz erscheinst, bist Du geputzt und gestrählt. Vorsicht vor amerikanischen Smartphones: Immer checken, was die für Steckplätze haben. Neuere iPhones haben in den USA nur noch e-SIM, dies ist nicht überall auf der Welt gleich. In Hongkong (China) gibt es hingegen keine e-SIM im iPhone.

    Indien ist die einzige Region auf der ganzen Welt, in der GPS Geräte verboten sind. Natürlich sind Terrorakte nicht gut, aber mit einem solchen Argument müsste man auch das Strassennetz sperren, Post einstellen, Telefon ohnehin etc. Das Verbot erstreckt sich auch auf den indischen Seeraum, Segler müssen da ihre GPS Geräte in versiegelte Schubladen einschliessen.

    Das mit den 150 Nächten oder ca. 6 Monaten, d.h. ein einziger Thruhike kann ich so bestätigen (nach ca. 8000 Meilen).

    Natürlich habe ich keinerlei Ahnung, welche Dyneema Variante bei TT jeweils verbaut wird, hatte oder habe jedoch ein Notch Li, Aeon Li und nun ein Dipole Li im Einsatz. Im 2026 werde ich ggf. erstmal mit einem Durston X-Mid starten.

    Von was man so hört und sieht ist das X-Mid ziemlich beliebt und ihr wisst ja, dass ich meine mangelnde Motivation gerne mit trendiger Gear zu übertünchen versuche.

    mars_hikes danke für die Info. dumme Frage: heißt das, ich brauch für den Glacier NP Schnur zum Aufhängen?

    Ja. Dank meinem Hundeblick hat mir eine Rangerin tatsächlich eine Schnur geschenkt 8)

    Du brauchst aber auch einen Bärenspray, es gibt in Westglacier einen Laden oder Du fragst einfach Luna im Lookingglass-Basecamp in East Glacier (das ist der inoffizielle Start/Endpunkt des CDT an der kanadischen Grenze).

    Manchmal geben die Nobos ihren Bärenspray dort ab, weil sie den ja nicht in den Flieger nehmen können, ev. hinterlässt auch jemand seine Schnur etc.

    Jedoch hält mich die Bärenproblematik bisher davon ab diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Nicht die Bären selber, sondern die Notwendigkeit sein Essen 6m oben im Baum aufzuhängen. Ich habe keine Ahnung, wie man das als wenig kräftige Person ohne großes Geschick hinkriegen soll.

    Da musst Du dir beim besten Willen gar keine Sorgen machen.

    Auf dem PCT habe ich mein Essen null x aufgehängt. Natürlich habe ich die Regeln beachtet (Containerpflicht) und an manchen Orten gibt es festinstallierte Bärenboxen aus Stahl, z.B. unterhalb von Mt. Whitney, entlang dem Nüümü Poyo (JMT).

    Auf dem CDT habe ich nur eine Hängpflicht in Glacier angetroffen (1500 Meilen, SoBo). Dort ist aber eine spezielle Situation, mensch muss die Camps in den Rangerstations im Voraus buchen. Es wird einem alles erklärt, in den Camps gibt es festinstallierte Balken, hoch oben. Leine darüber werfen, fertig.

    Das schaffen sogar Leute, die zunächst für eine grössere Pistole sparen mussten, weil Bären!!! :rolleyes:

    Auch wenn Du ev. nicht ganz so kräftig bist wie ein Österreicher vor über 40 Jahren (Trailer: Conan the Barbarian) reicht dein gesunder Menschenverstand ganz sicher überaus locker für dieses Hängen aus, Geschick ist null erforderlich (auch wenn schon Menschen gestorben sind, nachdem sie vom Gewicht am einen Ende der Leine unglücklich getroffen wurden).

    Abgesehen davon sagen Expert:innen, hängen sei für die Katz.

    Zum Thema Marketing sei erwähnt, dass sich hier einfach die Herangehensweise & Kultur in Europa und den USA extrem unterscheidet. Jeder, der die Vereinigten Staaten mal besucht hat, wird das sicher bestätigen können. An Superlativen und großen Versprechnungen mangelt es da nicht und man lernt schnell, dass entsprechend einzuordnen.

    Wobei Durston Kanadier ist (wieder ein grosser Unterschied) und sein X-Mid wirklich ein sehr gutes Zelt. Bei der ganzen Kritik hier frage ich mich halt, weshalb einige hier nicht gleich ihr eigenes Zelt bauen und verkaufen, da sie offenbar genau wissen, wo bei Durston die Schwachpunkte liegen (abgesehen von den Stangen). Wenn es gelänge, ein Zelt zu bauen, dass nur 20 % besser ist als Durston, könnte man sich eine goldene Nase verdienen, die Qualität muss nicht mal akzeptabel sein, es gibt bekanntlich einen Hersteller in Florida, da sind halt die Nähte tagesform abhängig.

    gar eine Lösung? I

    kannst du einen Laden anrufen der sie hat um ggf. von denen eine Meinung zu bekommen ob es geht? (Schuster/ Bergfreunde etc.?)

    Das muss ein Produktionsfehler sein.

    Ich habe mehrere Paare dieser Handschuhe. Ich bearbeite diese jeweils, damit der Leki Schriftzug nicht mehr so permanent zu sehen ist. Hier die Winterversion:

    Was mich aber an diesen Handschuhen noch mehr stört: Der Klettverschluss am Handschuh selber sitzt auf einem harten Plastikgrundmaterial. Dieses hat Aufgrund der Verarbeitung Zacken wie eine Säge, diese drücken allerliebst durch das billige Band der Randeinfassung und dann in meine sensiblen Pfötchen.

    Abends hatte ich mir die Haut aufgerissen. Also wieder eine Stunde Zeit versaut, um die Naht zu öffnen, den Klettverschluss zu beschneiden und dann das Band wieder anzunähen.

    Ich denke, der Kunststoff an diesem Dorn dehnt sich minimal aus. Jedenfalls kannst Du ein Schweizer Taschenmesser nehmen und ganz vorsichtig wenig Material an diesem Dorn abschaben. Habe ich schon mehrmals gemacht. Auch ist diese Schlaufe minimal elastisch und dehnt sich ein wenig aus.

    Nach ca. 1000 Meilen hat sich bei meinen Stöcken auch das Griffmaterial verzogen. Auch da hilft halt ein wenig Material abzuraspeln.

    Immerhin: Tara Dower verwendet auch Leki, was für sie geeignet ist, reicht auch noch ganz knapp für uns...

    Allen Unkerufen zum Trotz werde ich mir jedoch im nächsten Jahr Durstons bestellen, ohne Schlaufe.

    Nach der massiven Kritik gegen die erste Charge hat Dan Durston jetzt nachgebessert

    Was meinst Du mit massiver Kritik?

    Es gab schon einige Beschwerden, weil Leuten der Stock gebrochen ist, allerdings gibt es immer Leute, die es schaffen, jeden Stock zu brechen. Ob es sich dann um einen wirklichen Fehler in der Herstellung handelt, die Stöcke falsch konzipiert wurden (zu schwach) oder ob die Person einfach neue Stöcke will, lässt sich manchmal nur schwer herausfinden.

    Auch haben Leute gesagt, die Verbindung unten, d.h. dort wo der Stock zerlegt werden kann, sei quasi ausgeschlagen.

    Er meinte, wenn man nicht gerade ne halbe Packung Waschmittel in den Bach schüttet und vielleicht ner erbsengrosse Menge Outdoorseife für die Körperpflege nimmt, wäre das dem Bach egal soolange es nicht 100 Leute gleichzeitig an einer Stelle machen.

    Das ist eben der Punkt. Natürlich waschen sich nicht 100 Leute an der selben Stelle gleichzeitig (oder sie haben keine Seife dabei weil sie an einer Spencer Tunick Aktion mitmachen) und aufgrund der kurzen Saison sowie der Natur der Flüsse hier in Mitteleuropa ist das hier noch knapp verkraftbar (in der Schweiz gab es während der Pandemie schon mal Probleme).

    Es gibt jedoch auch in Skandinavien Orte wie den Kungsleden, da sind dann nicht mehr bloss 100 Menschen unterwegs. Sonnencreme und Seife in den Bächen kann dort problematisch werden, in den USA ist es das längst (in Australien auch).

    So wie ich das bisher begriffen hatte, ist ein Klärwerk genau dazu da, Schmutzwasser wieder aufzubereiten, wenn die überschwemmt werden z.B. bei Hochwassern, sinkt eben die Wasserqualität, d.h. man will möglichst wenig bis keine Fremdstoffe wie Tenside in der Natur haben, auch wenn es sich da schneller abbauen soll als in der Kläranlage.

    Deshalb gibt es eben eine Kanalisation, sowohl für Trink- als auch für Abwasser. Zumindest hier, in den USA gibt es schon mal die Septictanks und die kommen auch regelmässig an den Anschlag, z.b. in Hikerhostels, da kommen dann die Dixieklos zum Einsatz. Leider habe ich gerade keine Millionen auf meinen Konten, sonst würde ich schon mit Uncle Johnnys Hostel in Erwin Kontakt aufnehmen, die wurden bei Helene fast weg gespült, wollen aber jetzt wieder aufbauen. Ein Thema ist sicher auch die Kanalisation.

    Ts. Die heutige Jugend. Waschmaschine, Kühlschrank, Playstation als nächstes wahrscheinlich AR-Headsets, damit man auf TikTok nichts mehr verpasst. Wir waren noch stolz auf unsere brettigen, selbst stehenden Oberteile, je mehr Schweissränder desto besser. Bonuspunkte für wer am meisten Townstops ohne Duschen und Waschen hinlegen konnte.

    Abgesehen davon, ist es nicht LNT, Seife in der Natur zu verwenden. Auch nicht wenn diese angeblich biologisch abbaubar ist. Ich würde daher nur im äussersten Notfall in der Natur irgendwas waschen. Z.b. nach einem Anfall von Nasenbluten oder einer zu intensiven Bodenberührung auf einer schlamigen Strasse.

    Ist der Pabst katholisch? Es gibt Zelte ohne Boden oder bloss mit einem Mückennetz am Rand.

    Dann spielt es immer eine Rolle, wohin die Wege mich führen. Ev. will ich Cowboycampen, in der Wüste. Das ist dort, wo man am Morgen ein mehliges Gefühl im Mund hat und es zwischen den Zähnen unangenehm knirscht. Asthmatiker:innen sind mit einem Inhalator dort gut bedient.

    Mein Zelt habe ich ohnehin schon abgeschrieben, für ca. 6000 Meilen benötige ich ohnehin mehrere. Das Argument mit dem Sicherheitsbedürfnis fällt somit flach, aber ich will mich trotzdem nicht ganz direkt in den Sand legen und auch nicht auf mein Zelt.

    Ich frage mich halt, wie lange die Anhänger der reinen Lehre hier schon mal am Stück unterwegs waren. Ein Stück Tyvek kann man in einer Dusche, Badewanne oder falls vorhanden mit einem Gartenschlauch innert nützlicher Frist (d.h. unter 5 Minuten) sauber reinigen. Ein leichtes Zelt würde dabei viel zu nass (ja, es gibt schon mal 2 Wochen Regen am Stück und der Innenraum des Zeltes soll halt trocken bleiben).

    Ich bin daher ebenfalls grosser Anhänger der "Footprints for Hygiene" Bewegung. Es gibt in unseren Wäldern hier wirklich unangenehmer Dreck und Harz von den Bäumen. Das klebt grauenhaft und muss richtiggehend abgeschabt werden. Natürlich kann man DCF Patchen, das ist aber auch Arbeit und meist entsteht ein Loch genau dann, wann man es am wenigsten gebrauchen kann. Dann führe ich kein Sitpad mit (es gibt offenbar "ULer:innen" hier, die tragen Kocher, Pfannen, Gas, Campschuhe, beeindruckende Messer etc. mit). Tyvek kann ich einfach auffalten und z.B. auf einen Baumstamm knallen.

    mars_hikes : vielen Dank für deine Erfahrungen mit der Gryphon Hood. Das finde ich sehr spannend. Ohne dich zu kennen, würde ich noch in Frage stellen, ob wir beide dasselbe Wärmeempfinden haben?! Ich hätte erwartet, dass -30°C wohl eher die realistische Grenze nach einem langen Tag und nicht die Optimaltemperatur ist.

    Das Problem: Geht man mit einem - 30 Grad System raus und es wird "nur" minus 10, so wird man kaum Schlaf finden. Alle fünf Minuten macht man dann den Reisverschlus auf und lockert den Verschluss oben, d.h. entweder an der Kapuze oder halt an den Schultern. Nun ist minus zehn Grad aber unangenehm kalt, also zieht man die Verschlüsse nach weiteren fünf Minuten wieder zu. Und macht wieder auf, weil man zu warm hat. Es gibt wirklich Systeme, die bei - 30 Grad noch Reserven haben, die sich aber für über - 25 Grad kaum eignen.

    Einigen hier bereitet die Feuchtigkeit im Schlafsystem Sorgen und sie ziehen deshalb VBL Kleidung in Betracht. Das ist IMHO eine extreme Massnahme, die sicher ihre Berechtigung hat, z.B. wiederum beim Beobachten von herzigen Ochsen über dem Polarkreis (dann schafft man es sogar auf die Hilleberg-Webseite) oder beim dreiwöchigen Küchendienst in gewissen Basecamps auf über 5000 m. Oder wie beim Alt-Meister, der wochenlang bei - 30 Grad durch die amerikanische Wildnis gestapft ist. Er trägt VBL Kleidung ab - 20 F d.h. - 28 C.

    In meiner persönlichen Erfahrung z.B. bei - 10 Grad auf dem AT im Februar, März und November ist gewisse Feuchtigkeit normal. Eis und Schnee auf dem Schlasa/Quilt auch (man kann dort entweder im Zelt oder in Shelter übernachten, in Shelter zieht dann der Schnee hinein).

    Die Aussenseite ist dann minimal feucht, die im Schlasa gespeicherte Wärme reicht aber aus, um die Feuchtigkeit nicht in die Daunen dringen zu lassen. Dementsprechend kann man auch mit einem vernünftigen Daunen-Quilt 2 Stunden lang auf einem Boot im Regen liegen, ohne jegliche Wasserabwehr. Die Feuchtigkeit dringt dann noch nicht in die Daunen ein, am Morgen ist alles trocken (selber ausprobiert, nie kalt oder nass gehabt). Daunen immer ohne Behandlung d.h. keine HyperDry oder ähnlich. Persönlich würde ich nie von Anfang an die Puffy Jacke als Zusatz Isolation einplanen. Es ist einfach nicht komfortabel genug, ständig drückt es einem den Reisverschluss in den Bauch etc.

    Ein Schlasa/Quilt muss auch atmen können, von Ausnahmen wie - 30 Grad abgesehen. Das sehen sogar Hersteller ein, die ihre Schlasa mit Gore einpflastern. Andernfalls würden sie direkt Dyneema nehmen und die Nähte schweissen (oder eben trotzdem Gore, ein Schelm, wer denen Marketing unterstellt).

    IMHO macht Gore am Schlasa nur Sinn, wenn man unbedingt im Schnee Cowboy-Campen will oder im Winter mit einem Tarp im Taschentuch-Format ausrücken will, d.h. wenn das Ziel ist, von den Rangern gefragt zu werden, ob man sich im Wald umbringen will. Dem Vernehmen nach, ist dies z.B. Swami gelungen, er hatte jedoch kein Gore an seinem Quilt.

    Momentan besteht hier eine Chance, dass ich im 2026 wieder ein Jahr lang wandern kann (wenn ich im 2025 länger arbeite), was ich ggf. auch tun werde. Sicher ohne Gore an meinem Schlasa/Quilt. Gewicht, Preis etc. passen für mich nicht.

    Aber hey, ich habe hier auch einen Schlasa mit wasserdichter Membran an Kopf- und Fussende gefunden! Schwer wie ein Sack Zement, nur 700er Daune, aber schon mit "Deep Sleep Maske" und Ohrstöpseln! Kostet auch nur 620 Schweizer Franken und ganz wichtig, ein grosses Logo!!!

    In meinem Fundus befindet sich ein Gryphon Gear Hood, mit diesem integrierten VBR Material (Dyneema, mit einer innenliegenden Alu-Bedampfung). Mit diesem Gerät muss man wirklich aufpassen, über - 25 Grad Celsius hat man die reinste Sauna und unangenehm warm. Ich denke, diese Lösung ist weit wärmer als eine Kapuze und natürlich kann man die Gesichtsseite so zusammenziehen, dass ungefähr ein Kugelschreiber durch passt. Man hat halt im Nacken-/Halsbereich überlappende Schichten.

    Es ist sinnlos warm, in der Schweiz habe ich bislang keine Kälte gefunden, die das System auch nur ansatzweise an die Grenzen gebracht hat. Im Dezember habe ich damit auf 2000 m im Engadin übernachtet. Wohlgemerkt: Ich hatte den VRB Schlasa oben um die Schultern nicht einmal geschlossen. Normalerweise will man dies aber schon bei Temperaturen von 10 Grad plus tun, andernfalls kriecht einem dort die Kälte rein.

    In Kombination mit einem Quilt würde ich mich damit auch in - 40 Grad Gefilde wagen, z.B. nach La Brévine. Zur Zeit sehe ich jedoch keinen Sinn darin, tagelang durch Schnee zu stapfen und schwere Ausrüstung herum zu tragen.

    Das ist für mich eher so ein Wettbewerb um das theoretisch mögliche. Ja, man kann in einem entsprechenden Auto über 400 km/h schnell fahren, der Tankinhalt reicht dann aber nicht besonders lange und auch auf unlimitieren Strecken ist dies nicht wirklich eine grosse Freude. Anders sieht es natürlich aus, wenn man unbedingt Moschusochsen beobachten will (bitte nicht auf unter 200 m nähern). Ev. hat dies dann mit UL nicht mehr viel zu tun.

    Für Temperaturen um - 20 Grad würde ich einen Hood von Katabatic empfehlen. Ich trage diesen Hood nur in den kältesten Stunden der Nacht. Ansonsten reicht z.B. ein Buff um die Ohren oder eine simple Wollmütze.

    Im Unterschied zum anderen Forum, wo allein ich etwa 20 neue Nicks etabliert habe, nachdem die Moderation mir das Betreten des feinen Hauses verboten hatte. Aber da fällt es bezeichnenderweise trotz oder wegen Überpräsenz der Moderation keinem auf. <grünes Lach-Emoji>

    Also bist Du einer der Akkordschreiber, der dort von der Moderation bezahlt wird, um sich mit sich selbst zu unterhalten und damit rege Aktivität vorzugaukeln? Kannst Du mal bei der Moderation ein gutes Wort für mich einlegen? Ich kann meinen Stil auch anpassen, damit es nicht so auffällt, ich hab auch einen VPN für verschiedene IP-Adressen etc und wenig Skrupel, Hauptsache die Leute kaufen in Krefeld das Lager leer!

    Ich habe immer öfter den Eindruck "Becks" oder "khyal" agieren hier unter dem Pseudonym "mars-hikes". Wie komm ich nur da drauf ....

    Soweit mir bekannt ist, können die meisten Lampen eben nicht gleichzeitig Laden und leuchten. Also wird es mit "Kabel ran und weiterwandern" eher nicht klappen.

    Es ist immerhin möglich, dass Du dich täuschst.

    Lupine schreibt auf deren Webseite (unter "Für dein Abenteuer"): "...die Penta leuchtet wenn du willst auch während des Ladevorgangs".

    Natürlich alles erstunken und erlogen, mein armer Computer ist immer noch ausser Atem vom photoshopen....

    He He He, dann antworten wir hier doch mal auf den führenden Experten von drüben!

    Ja, meine Lampe hat einen fest eingebauten Akku.

    Himmel hilf, was mache ich nur, wenn der wider erwarten zur Unzeit leer wird? Kabel rein, weiterwandern, fertig, ev. nicht bei Wind und Wetter, sonst klappt das wunderbar.

    Der Akku leistet seine letzte Ladung, nach einem langen und erfüllten Leben? Bestelle ich mir einen neuen, zu ganzen 12 Euronen! 20 weniger als ein zweiter "Core" Akku aus dem Hause Petzl - ein übles Gemurkse, übrigens.

    Den alten gebe ich hier im Handel zurück, wir bezahlen eine vorgezogene Recycling-Gebühr oder ich schicke ihn an Lupine zurück.

    Penta Lampe aufschrauben, wechseln, schon wieder fertig. Wer das nicht schafft, sollte vielleicht besser grundsätzlich zu Hause bleiben, von Spezialfällen wie Blindheit etc. mal abgesehen.