Beiträge von mars_hikes

    Ich befürchte, dass ich, wenn ich sie kaputt auf Garantie einschicke, eine normal lange Matte zurückbekomme. Das will ich natürlich nicht.

    Es ist möglich, Neoair Matten selbst zu kürzen und anschliessend mit dem Bügeleisen wieder zu verschweissen. Selbst ausprobiert habe ich dies noch nie, allerdings gibt es hierzu zu Hauf Videos auf YT. Offenbar beeinträchtigt dies die Stabilität der Matte nicht, weil der verschweisste Teil stabiler ist als der unverschweisste.

    Eine Matte direkt hinter dem Rücken oder auch im Rucksack selbst als strukturbildende Komponente einzusetzen, halte ich für ein Risiko. Selbst die Schaummatten plätten sich wesentlich schneller, wenn sie den ganzen Tag und in der Nacht zusammen gedrückt werden.

    Ähnlich bei Schuhen: Die halten auf einer Langdistanzwanderung auch kürzer, als wenn sie nur während ca. 10 Stunden in der Woche eingesetzt werden. Läuferinnen die täglich trainieren, besitzen meist mehrere Paar Schuhe. Dadurch können sich immer die anderen Schuhe länger erholen.

    Irgendwann, vor vielen Jahren, nahm ein lokaler Journalist hier in Zürich die Herausforderung an, von Zürich nach Basel zu wandern. Ich denke, es war Max Küng. Natürlich war dies für Herrn Küng ein grosses Abenteuer, er war tagelang unterwegs, übernachtete in allerlei Gasthöfen und genoss die gutbürgerliche Landküche.

    Bald hatte er hässliche Blasen an seinen Füssen oder die Wanderstiefel sassen nicht mehr wirklich bequem. Immerhin goss er seine abenteuerliche Wanderung in eine Reportage, das ist sein Beruf. Inzwischen hat er die Strecke auch mit dem Fahrrad absolviert. Je nach gewählter Route beträgt die Distanz ungefähr 100 - 130 km. Was Herr Küng kann, sollte ich auch noch irgendwie schaffen.

    Als UL-Wandernder kann ich von Luxus-Übernachtungen in edlen Gasthöfen nur träumen. Erstens pflege ich das hierzu notwendige Budget für Ausrüstung zu verbraten und zweitens fehlt mir die Zeit. Ich habe genau ein Wochenende, da mich wirtschaftliche Überlegungen dazu zwingen, unter der Woche Geld zu verdienen. Leider habe ich immer noch niemanden mit der Kontoweite einer Alison Taylor S. getroffen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber nur zu Hause zu sitzen ist auch keine Lösung.

    Nun denn, ich habe diese Strecke auch schon mehrfach am Stück ohne längere Pausen gewandert. Seit der Rückkehr aus den USA Ende 2022 jedoch nicht mehr. Immerhin habe ich es mehrfach versucht. Oftmals spielte mir das Wetter einen Streich. Ohne Not übernachte ich nicht mehr bei Minus-Graden und Regen in einem sumpfigen Schweizer Mittelland Wald. Solche Dinge spare ich mir für andere Gelegenheiten und spektakulärere Landstriche auf. Ich packe trotzdem mein Dipole ein, für eine kurze Pause.

    Neue Poles habe ich auch, von wegen Budget verbraten. Um 4 Uhr morgens geht es auch schon los. Ich muss um diese Zeit aufstehen, sonst reicht es zeitlich einfach nicht. Ich kenne mich. Wenn ich ausschlafe, den Rucksack packe und loslaufe ist es bereits 14:00 Uhr bevor ich aus dem Haus gehe. Also brav die Elektronik am Tag zuvor geladen und alles gepackt. Dank meiner Erwerbsarbeit habe ich sogar genug Kohle, um in bestes Essen zu investieren. Ein Gamechanger ist beispielsweise die Verfügbarkeit von Sourpatch Kids hier im Detailhandel. Von der Hochqualitätsfirma Modelez. Die haben auch Köstlichkeiten wie Clif <X, Cadbury und Milka im Angebot. Sie haben sogar eigens eine Niederlassung in der Schweiz. Snacking made right, ohne traue ich mich nicht mehr auf die Trails. Dagegen schmeck Haribo nach gar nichts. Einen Kaffee mit echter Kuhmilch und schon geht es los.

    Von meiner bescheidenen Wohnung aus habe ich fünf Minuten zu Fuss an die Hardbrücke. Es gibt dort einen Bahnhof, einige Sportsfreunde kommen aus dem Ausgang zurück. Die Polizei ist auf Zack. Interessiert mich alles herzlich wenig. Mein Ziel ist die Limmat. Infolge Bauarbeiten schleiche ich mich durch einen Hinterhof auf den entsprechenden Weg. Dann geht es erstmal stundenlang der Limmat entlang nach Baden. Die Limmat wird gerne als grünes Band angepriesen, Verkehrsbegleitgrün trifft es besser. Die Autobahn oftmals hart am Ohr geht es erstaunlich rasch vorwärts. Die Durston Poles sind aufgrund ihrer Leichtigkeit gewöhnungsbedürftig, mit einiger Erleichterung nehme ich zur Kenntnis, dass wenigstens nichts vibriert oder klappert. Die Schlaufen vermisse ich nicht und die Griffe sind erstaunlich bequem.

    In Baden ist Strassenmarkt, die Grünen werben für die Umweltverantwortungsinitiative. Laut Umfragen stehen die Chancen nicht besonders gut. Den Schweizweit bekanntesten Grünen aus Baden kann ich jedoch nirgendwo erblicken. Er wollte einer Bekanntschaft ein Selfie senden, erlitt jedoch zur Unzeit eine Wardrobe-Malfunction, dadurch verschob sich unglücklicherweise der Bildausschnitt. Aus dem Parlament trat er freiwillig zurück. Ich kenne viele unter 30jährige, die es problemlos schaffen, bei einem Badezimmer-Selfie genau das zu fotografieren, was sie gerade möchten und nichts anderes. Wie auch immer, in Baden muss ich zur Burgruine hinauf und komme bald darauf an einem Quartierladen vorbei. Natürlich gibt es ein Schokolade-Erzeugnis der Firma Dubler. Kühle Energydrinks gibts zum Glück auch anderswo. Schade, dieser Laden war immer eine willkommene Quelle mitten in einem blöden Aufstieg.

    Heiter geht es weiter, die Sonne scheint, mein Alpha Pullover tut was er soll. Natürlich gab es bei Highttail Design nur noch die Farbe Orange. Ich sehe wahrscheinlich schon ein wenig seltsam aus. Mir egal. Nach Brugg drehe ich ab in Richtung Kaisten, nahe an einem Scheibenstand vorbei. Es wird gerade mit Pistole und Sturmgewehr geschossen. Besser hier als in der Nacht im Wald.

    Noch vor Kaisten muss ich an einem einsamen Haus vorbei. Ein Hund läuft frei herum und hat etwas gegen mich. Es gibt genug Zeit, um den Pfefferspray in die Hand zu nehmen. Der Hund muss auch schon hier und da eine Tracht Prügel eingesteckt haben. Ich zeige ihm meine Poles, dies scheint ihn abzuschrecken. Nach einiger Zeit hört auch seine Besitzerin sein einfältiges Gekläffe und nach einer ganzen Serie von Pfiffen zieht er endlich ab. Ich muss aber am Haus vorbei. Kein Problem, als die Besitzerin meinen Pfefferspray sieht, zerrt sie ihre Karma (so heisst das blöde Vieh offenbar) zu sich heran, am Halsband, wie auch sonst.

    Sie und ihr Begleiter grüssen freundlich, als ich an ihnen vorbei gehe. Ich drehe nicht mal meinen Kopf. Ihr Begleiter wird sogar frech, er grüsst mich extra noch einmal und sagt dann laut: "So ein Schafseckel, es macht mich hässig". Ich drehe mich um und sage nur "Sie, ihr Hund". Er mault irgendwas weiter. Warum habe ich keine Partnerin mit den Fähigkeiten einer Dakota Lili-Joa "Dangerous" Ditcheva? Ich halte ihren Sport für sinnlos brutal und abstossend, aber sie hätte diesem alten Wutbürger wirklich kräftig auf die Schnauze gehauen. Verdient hätte er es allemal.

    Weiter geht es, ich habe keine Zeit mich lange aufzuregen. Das nächste Problem: Jemand fährt mit seinem Cross-Motorrad quer durch den Wald. Ganz sicher sehr legal. Als er mich kommen sieht, wendet er sein Motorrad und fährt davon. Weshalb habe ich keine Crew, die solche Frevler stoppen kann?

    Auf dem Weg nach Kaisten beschliesse ich spontan, in einem Restaurant einzukehren. Es ist abends gegen 20 Uhr, ich bin seit fünf Uhr morgens unterwegs. Wahrscheinlich rieche ich nicht mehr ganz taufrisch. Die erste Schenke sieht wenig einlandend aus: Es ist Fondue-Abend. Beim besten Willen nicht. Zwei Strassen-Kreuzungen weiter gibt es eine Pizzeria. Sie haben auch Cordon-Bleu im Angebot. Es ist eine echte Land-Schankstube. An der Wand hängt die Fahne der Feldschützen, das halbe Dorf ist hier.

    Ich setze mich an einen Tisch etwas abseits und bestelle. Das Restaurant ist Schweiz pur. Während sich die Schweizer und verwandte Orte sich die Pizzen in den Mund stopfen und mit Bier grosszügig nachspülen, arbeiten drei Männer wirklich hart daran, alle zufrieden zu stellen. Ich vermute, es sind Syrer. Ein Vater mit seinen zwei ca. 30jährigen Söhnen. Gross gewachsene athletische Männer, die ununterbrochen durch die Gaststube wirbeln.

    Ein älterer Herr am Nebentisch staucht seine Frau zusammen, sie solle nicht ständig solchen Unsinn erzählen. Bis ich den Kopf drehe und ihn fragend ansehe. Zehn Minuten später und 40 Franken ärmer (nicht besonders viel hier) mache ich mich auf den Weg an den Rhein. Wir sind in der Schweiz, es gibt auch Ausserorts einen Fahrradweg und eine Spur für die Fussgänger. Ich wandere noch ein ganzes Stück weiter, in tiefster Nacht.

    Irgendwann komme ich in Stein am Rhein an. Es gibt nur ein Problem: Ich komme fast nicht mehr vorwärts. Zeit, das Nachtlager aufzuschlagen. Bloss wo? Ich gehe an den Bahnhof, danach hat es ein wenig Wald. Ich finde eine flaches Plätzchen und stelle mein Zelt auf. Kaum habe ich mich hingelegt, beginnt es auch schon zu regnen. Die Bäume knacken im Wind, gemütlich ist anders. Nicht weit von meinem Platz entfernt ist eine Jagd im Gange. Es müssen ein halbes Dutzend Jäger sein, immer wieder dröhnt ihr Geknalle durch den Wald, sie benutzen Schrotflinten. Die ganze Nacht lang. Ich überlege ernsthaft, meine Lampe auf rot und in den Blinkmodus zu stellen. Mein Katabatic Quilt hält mich wunderbar warm, natürlich bin ich zu faul, um die Befestigung an der Matte einzurichten. Ich habe sowohl die Leinen als auch die Riemen dabei. Egal, morgens um 6 Uhr habe ich genug.

    Jemand hat versucht, den Getränke Automaten am Bahnhof aufzubrechen. Ohne Erfolg, aber es reichte um ihn ausser Betrieb zu setzen. Zum Glück gibt es nebenan einen zweiten. Ein grosses RedBull und eines dieser neumodischen Vitaminwasser sowie 8 Franken später bin ich ausreichend hydriert und aufgeputscht. Es geht nun stundenlang dem Rhein entlang. Kaffe gibt es erst in Rheinfelden.

    Es gibt schon wieder nur ein kleines Problem: Mein linkes Fussgelenk schmerzt. Wahrscheinlich Überbelastung, warum wohl. Auch dagegen bin ich jedoch gewappnet. Ich habe sogar Irfen Tabletten mit einem ganzen Gramm Wirkstoff dabei. In meiner langen Hikingkarriere habe ich sowas nur einmal genommen. Danach hatte ich eine Woche lang keine Schmerzen mehr. Vorerst begnüge ich mich mit 250 Milligramm.

    Der Rheinhafen in Birsfelden ist offen. Und dann plötzlich nicht mehr. Kein Grund zur Panik. Über allerlei Abschrankungen geht es zum Wald hinüber, dem Bahndamm entlang und dann nach Basel hinein. Ich habe es geschafft und bin nur ein kleines bisschen Stolz auf mich. Das Fussgelenk schmerzt noch eine ganze Woche lang nach.

    Neues Jahr, neues Glück, diesmal mit den Komperdell äh Durston Iceline Poles. Herr Durstons Entwicklungsaufwand war sehr begrenzt: Er hat einfach bei Komperdell angerufen und sie davon überzeugt, ihre Komperdell-Elemente anders anzuordnen und so wenig Hardware wie möglich zu verbauen.

    Alle Elemente, wie beispielsweise die Schnallen zur Höhenverstellung oder die Steckelemente sind 100 % identisch zu Komperdell-Stöcken. Auch die Rohre. Es steht denn auch auf den Durston Poles geschrieben: "Made in Austria by Komperdell".

    Ganz mies gelaunte Zeitgenossen könnten argumentieren, es gäbe bei Komperdell selbst mehr fürs Geld, z.B. ein internes Kabel, dass den Stock zusammenhält. Ob dies bei den Komperdell Stöcken zusätzliche Stabilität gewährleistet, weiss ich nicht.

    In der UL Welt ist weniger fast immer mehr. Was nicht vorhanden ist, wiegt erstaunlicherweise oftmals auch gar nichts. Durston hat das Kabel weggelassen, dafür halten halt jetzt die Stöcke nicht mehr zusammen. So wiegen sie nur 134 Gramm pro Stock.

    Damit kriegt man (hoffentlich) das beste aus allen Welten: Etablierte Hardware von Komperdell, als System aber so radikal abgespeckt wie möglich. Komperdell konnte sich offenbar nicht vorstellen, dass es für derartige Stöcke einen Markt gibt. Durston verkauft die nun an durchgeknallte UL Menschen wie geschnitten Brot.

    Typische Tageswanderer sind wahrscheinlich mit herkömmlichen Stöcken besser bedient: Sie müssen ihre Stöcke ja ständig ab- oder aufbauen. Anreise am Morgen, zwei bis drei Restaurant-Besuche und dann Abreise abends oder eher am frühen Nachmittag. Echte Truhiker zerlegen (falten oder teleskopieren war gestern) ihre Stöcke nur zwei- bis dreimal im Monat, normalerweise reicht zweimal Länge ändern pro 24 - 48 Stunden, zwecks Tarp- oder Zeltaufbau.

    Durston kann damit auch den leichtesten "dreiteiligen, höhenverstellbaren Stock" der Welt reklamieren. Gossamer Gears LT 5 sind heftige 10 Gramm schwerer (pro Paar) und mit diesen legendären Drehverschlüssen ausgestattet (zwei pro Stock). Diese haben schon so manchen Truhike scheitern lassen, weil Wandernde ob diesem M*** schlichtweg den Verstand verloren haben. Überdies sind sie teurer. Damit kann man sich wirklich fast nicht mehr auf einem Trail blicken lassen.

    Den leichtesten höhenverstellbaren Stock (zwei- statt dreiteilig) hat wohl Ruta Locura im Angebot. Ich bin diesen Stock gewandert, es war nicht sehr bequem. Weil sie dermassen leicht sind, war es wirklich anstrengend, sie bei leichtem Wind überhaupt zu Boden zu bringen und sie federn wirklich stark.

    Stöcke in der Zusammenstellung wie von Durston gibt es nirgendwo anders: 1 x Schnalle zur Höhenverstellung (max. 127 cm), einmal Steckelement unten, sonst eben gar nix. Durston schreibt etwas von "Patent Pending", das Patent dürfte aber Komperdell angemeldet haben... Zusammengeschoben/zerlegt ist der Stock ca. 10 cm kürzer als doppelt beschnalte Teleskop-Stöcke, z.B. von Leki und ziemlich genau 50 cm lang.

    Man soll sich nicht selbst loben, aber ich habe mir lange vor Herrn Durston überlegt, mal bei Leki anzurufen und nach einer leichteren Zusammenstellung der Elemente zu fragen. Nun bin ich jedoch froh, dies nicht getan zu haben (ich hätte dort ohnehin auf Granit gebissen und meine Vorschläge wären weniger radikal gewesen, als jene von Durston).

    Die Schnallen von Komperdell machen einen besseren Eindruck als jene von Leki, das Steckelement sieht eleganter aus, ihr wisst ja, das Auge wandert mit.

    Die Griffe der Durston Stöcke sind sehr UL (ein Griff aus dem Regal von Komperdell). Nach unten verlängerte Griffe braucht kein Mensch. Bei abenteuertriefenden Truhikes durch schwierigstes Gelände muss man seine Stöcke ohnehin ständig anders halten. Die halbe Zeit greift man unter die Verlängerung. Bei meinen Leki Stöcken hat sich ausserdem die Verlängerung verformt, nun habe ich Kanten im Griff.

    Durstons Preise sind dynamisch (heute kosten die Stöcke einen Franken mehr als gestern), ich habe CHF 173 inkl. Porto aus Kanada in die Schweiz bezahlt (ja, die Stöcke gehen von Österreich zunächst nach Kanada und kommen dann zurück nach Europa). Zoll ist noch keiner angefallen, zusätzlich Kosten wurden mir aber bereits in Aussicht gestellt.

    Ohne Sprachdienst und SMS (die in USA sehr viel genutzt werden) hast Du keine Freude. Wenn Du das über Deine deutsche SIM machen willst, ist es für die Amerikaner halt immer Ausland; wird nicht immer akzeptiert.

    Ein anderer Punkt, der für eine amerikanische Nummer spricht: Trailangels, Hotels etc sind meist ohne internationale Vorwahl in FarOut gespeichert. Wenn Du die über deine deutsche Nummer anrufen willst, musst Du die immer erst kopieren, dann bei deinem Telefon +1 oder was auch immer die haben, eingeben (kannst Du ev. sogar automatisieren) und dann die Nummer wieder einfügen. Tönt nicht nach viel, bist Du in starkem Wind mit zitternden Händen etc. Hast Du eine amerikanische Nummer/SIM, kannst Du die direkt aus der App anrufen. Wichtig, wenn Du in der Bubble unterwegs bist und ein Schlafplatz in einer Ortschaft suchst.

    Ausserdem: Es gibt Provider in den USA, die nur physische SIM können (vor allem Prepaid). Wenn Du also deine deutsche Nummer in Deutschland auf e-SIM verschiebst und mit einem freien physischen SIM Steckplatz erscheinst, bist Du geputzt und gestrählt. Vorsicht vor amerikanischen Smartphones: Immer checken, was die für Steckplätze haben. Neuere iPhones haben in den USA nur noch e-SIM, dies ist nicht überall auf der Welt gleich. In Hongkong (China) gibt es hingegen keine e-SIM im iPhone.

    Indien ist die einzige Region auf der ganzen Welt, in der GPS Geräte verboten sind. Natürlich sind Terrorakte nicht gut, aber mit einem solchen Argument müsste man auch das Strassennetz sperren, Post einstellen, Telefon ohnehin etc. Das Verbot erstreckt sich auch auf den indischen Seeraum, Segler müssen da ihre GPS Geräte in versiegelte Schubladen einschliessen.

    Das mit den 150 Nächten oder ca. 6 Monaten, d.h. ein einziger Thruhike kann ich so bestätigen (nach ca. 8000 Meilen).

    Natürlich habe ich keinerlei Ahnung, welche Dyneema Variante bei TT jeweils verbaut wird, hatte oder habe jedoch ein Notch Li, Aeon Li und nun ein Dipole Li im Einsatz. Im 2026 werde ich ggf. erstmal mit einem Durston X-Mid starten.

    Von was man so hört und sieht ist das X-Mid ziemlich beliebt und ihr wisst ja, dass ich meine mangelnde Motivation gerne mit trendiger Gear zu übertünchen versuche.

    mars_hikes danke für die Info. dumme Frage: heißt das, ich brauch für den Glacier NP Schnur zum Aufhängen?

    Ja. Dank meinem Hundeblick hat mir eine Rangerin tatsächlich eine Schnur geschenkt 8)

    Du brauchst aber auch einen Bärenspray, es gibt in Westglacier einen Laden oder Du fragst einfach Luna im Lookingglass-Basecamp in East Glacier (das ist der inoffizielle Start/Endpunkt des CDT an der kanadischen Grenze).

    Manchmal geben die Nobos ihren Bärenspray dort ab, weil sie den ja nicht in den Flieger nehmen können, ev. hinterlässt auch jemand seine Schnur etc.

    Jedoch hält mich die Bärenproblematik bisher davon ab diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Nicht die Bären selber, sondern die Notwendigkeit sein Essen 6m oben im Baum aufzuhängen. Ich habe keine Ahnung, wie man das als wenig kräftige Person ohne großes Geschick hinkriegen soll.

    Da musst Du dir beim besten Willen gar keine Sorgen machen.

    Auf dem PCT habe ich mein Essen null x aufgehängt. Natürlich habe ich die Regeln beachtet (Containerpflicht) und an manchen Orten gibt es festinstallierte Bärenboxen aus Stahl, z.B. unterhalb von Mt. Whitney, entlang dem Nüümü Poyo (JMT).

    Auf dem CDT habe ich nur eine Hängpflicht in Glacier angetroffen (1500 Meilen, SoBo). Dort ist aber eine spezielle Situation, mensch muss die Camps in den Rangerstations im Voraus buchen. Es wird einem alles erklärt, in den Camps gibt es festinstallierte Balken, hoch oben. Leine darüber werfen, fertig.

    Das schaffen sogar Leute, die zunächst für eine grössere Pistole sparen mussten, weil Bären!!! :rolleyes:

    Auch wenn Du ev. nicht ganz so kräftig bist wie ein Österreicher vor über 40 Jahren (Trailer: Conan the Barbarian) reicht dein gesunder Menschenverstand ganz sicher überaus locker für dieses Hängen aus, Geschick ist null erforderlich (auch wenn schon Menschen gestorben sind, nachdem sie vom Gewicht am einen Ende der Leine unglücklich getroffen wurden).

    Abgesehen davon sagen Expert:innen, hängen sei für die Katz.

    Zum Thema Marketing sei erwähnt, dass sich hier einfach die Herangehensweise & Kultur in Europa und den USA extrem unterscheidet. Jeder, der die Vereinigten Staaten mal besucht hat, wird das sicher bestätigen können. An Superlativen und großen Versprechnungen mangelt es da nicht und man lernt schnell, dass entsprechend einzuordnen.

    Wobei Durston Kanadier ist (wieder ein grosser Unterschied) und sein X-Mid wirklich ein sehr gutes Zelt. Bei der ganzen Kritik hier frage ich mich halt, weshalb einige hier nicht gleich ihr eigenes Zelt bauen und verkaufen, da sie offenbar genau wissen, wo bei Durston die Schwachpunkte liegen (abgesehen von den Stangen). Wenn es gelänge, ein Zelt zu bauen, dass nur 20 % besser ist als Durston, könnte man sich eine goldene Nase verdienen, die Qualität muss nicht mal akzeptabel sein, es gibt bekanntlich einen Hersteller in Florida, da sind halt die Nähte tagesform abhängig.

    gar eine Lösung? I

    kannst du einen Laden anrufen der sie hat um ggf. von denen eine Meinung zu bekommen ob es geht? (Schuster/ Bergfreunde etc.?)

    Das muss ein Produktionsfehler sein.

    Ich habe mehrere Paare dieser Handschuhe. Ich bearbeite diese jeweils, damit der Leki Schriftzug nicht mehr so permanent zu sehen ist. Hier die Winterversion:

    Was mich aber an diesen Handschuhen noch mehr stört: Der Klettverschluss am Handschuh selber sitzt auf einem harten Plastikgrundmaterial. Dieses hat Aufgrund der Verarbeitung Zacken wie eine Säge, diese drücken allerliebst durch das billige Band der Randeinfassung und dann in meine sensiblen Pfötchen.

    Abends hatte ich mir die Haut aufgerissen. Also wieder eine Stunde Zeit versaut, um die Naht zu öffnen, den Klettverschluss zu beschneiden und dann das Band wieder anzunähen.

    Ich denke, der Kunststoff an diesem Dorn dehnt sich minimal aus. Jedenfalls kannst Du ein Schweizer Taschenmesser nehmen und ganz vorsichtig wenig Material an diesem Dorn abschaben. Habe ich schon mehrmals gemacht. Auch ist diese Schlaufe minimal elastisch und dehnt sich ein wenig aus.

    Nach ca. 1000 Meilen hat sich bei meinen Stöcken auch das Griffmaterial verzogen. Auch da hilft halt ein wenig Material abzuraspeln.

    Immerhin: Tara Dower verwendet auch Leki, was für sie geeignet ist, reicht auch noch ganz knapp für uns...

    Allen Unkerufen zum Trotz werde ich mir jedoch im nächsten Jahr Durstons bestellen, ohne Schlaufe.

    Nach der massiven Kritik gegen die erste Charge hat Dan Durston jetzt nachgebessert

    Was meinst Du mit massiver Kritik?

    Es gab schon einige Beschwerden, weil Leuten der Stock gebrochen ist, allerdings gibt es immer Leute, die es schaffen, jeden Stock zu brechen. Ob es sich dann um einen wirklichen Fehler in der Herstellung handelt, die Stöcke falsch konzipiert wurden (zu schwach) oder ob die Person einfach neue Stöcke will, lässt sich manchmal nur schwer herausfinden.

    Auch haben Leute gesagt, die Verbindung unten, d.h. dort wo der Stock zerlegt werden kann, sei quasi ausgeschlagen.

    Er meinte, wenn man nicht gerade ne halbe Packung Waschmittel in den Bach schüttet und vielleicht ner erbsengrosse Menge Outdoorseife für die Körperpflege nimmt, wäre das dem Bach egal soolange es nicht 100 Leute gleichzeitig an einer Stelle machen.

    Das ist eben der Punkt. Natürlich waschen sich nicht 100 Leute an der selben Stelle gleichzeitig (oder sie haben keine Seife dabei weil sie an einer Spencer Tunick Aktion mitmachen) und aufgrund der kurzen Saison sowie der Natur der Flüsse hier in Mitteleuropa ist das hier noch knapp verkraftbar (in der Schweiz gab es während der Pandemie schon mal Probleme).

    Es gibt jedoch auch in Skandinavien Orte wie den Kungsleden, da sind dann nicht mehr bloss 100 Menschen unterwegs. Sonnencreme und Seife in den Bächen kann dort problematisch werden, in den USA ist es das längst (in Australien auch).

    So wie ich das bisher begriffen hatte, ist ein Klärwerk genau dazu da, Schmutzwasser wieder aufzubereiten, wenn die überschwemmt werden z.B. bei Hochwassern, sinkt eben die Wasserqualität, d.h. man will möglichst wenig bis keine Fremdstoffe wie Tenside in der Natur haben, auch wenn es sich da schneller abbauen soll als in der Kläranlage.

    Deshalb gibt es eben eine Kanalisation, sowohl für Trink- als auch für Abwasser. Zumindest hier, in den USA gibt es schon mal die Septictanks und die kommen auch regelmässig an den Anschlag, z.b. in Hikerhostels, da kommen dann die Dixieklos zum Einsatz. Leider habe ich gerade keine Millionen auf meinen Konten, sonst würde ich schon mit Uncle Johnnys Hostel in Erwin Kontakt aufnehmen, die wurden bei Helene fast weg gespült, wollen aber jetzt wieder aufbauen. Ein Thema ist sicher auch die Kanalisation.

    Ts. Die heutige Jugend. Waschmaschine, Kühlschrank, Playstation als nächstes wahrscheinlich AR-Headsets, damit man auf TikTok nichts mehr verpasst. Wir waren noch stolz auf unsere brettigen, selbst stehenden Oberteile, je mehr Schweissränder desto besser. Bonuspunkte für wer am meisten Townstops ohne Duschen und Waschen hinlegen konnte.

    Abgesehen davon, ist es nicht LNT, Seife in der Natur zu verwenden. Auch nicht wenn diese angeblich biologisch abbaubar ist. Ich würde daher nur im äussersten Notfall in der Natur irgendwas waschen. Z.b. nach einem Anfall von Nasenbluten oder einer zu intensiven Bodenberührung auf einer schlamigen Strasse.

    Ist der Pabst katholisch? Es gibt Zelte ohne Boden oder bloss mit einem Mückennetz am Rand.

    Dann spielt es immer eine Rolle, wohin die Wege mich führen. Ev. will ich Cowboycampen, in der Wüste. Das ist dort, wo man am Morgen ein mehliges Gefühl im Mund hat und es zwischen den Zähnen unangenehm knirscht. Asthmatiker:innen sind mit einem Inhalator dort gut bedient.

    Mein Zelt habe ich ohnehin schon abgeschrieben, für ca. 6000 Meilen benötige ich ohnehin mehrere. Das Argument mit dem Sicherheitsbedürfnis fällt somit flach, aber ich will mich trotzdem nicht ganz direkt in den Sand legen und auch nicht auf mein Zelt.

    Ich frage mich halt, wie lange die Anhänger der reinen Lehre hier schon mal am Stück unterwegs waren. Ein Stück Tyvek kann man in einer Dusche, Badewanne oder falls vorhanden mit einem Gartenschlauch innert nützlicher Frist (d.h. unter 5 Minuten) sauber reinigen. Ein leichtes Zelt würde dabei viel zu nass (ja, es gibt schon mal 2 Wochen Regen am Stück und der Innenraum des Zeltes soll halt trocken bleiben).

    Ich bin daher ebenfalls grosser Anhänger der "Footprints for Hygiene" Bewegung. Es gibt in unseren Wäldern hier wirklich unangenehmer Dreck und Harz von den Bäumen. Das klebt grauenhaft und muss richtiggehend abgeschabt werden. Natürlich kann man DCF Patchen, das ist aber auch Arbeit und meist entsteht ein Loch genau dann, wann man es am wenigsten gebrauchen kann. Dann führe ich kein Sitpad mit (es gibt offenbar "ULer:innen" hier, die tragen Kocher, Pfannen, Gas, Campschuhe, beeindruckende Messer etc. mit). Tyvek kann ich einfach auffalten und z.B. auf einen Baumstamm knallen.

    mars_hikes : vielen Dank für deine Erfahrungen mit der Gryphon Hood. Das finde ich sehr spannend. Ohne dich zu kennen, würde ich noch in Frage stellen, ob wir beide dasselbe Wärmeempfinden haben?! Ich hätte erwartet, dass -30°C wohl eher die realistische Grenze nach einem langen Tag und nicht die Optimaltemperatur ist.

    Das Problem: Geht man mit einem - 30 Grad System raus und es wird "nur" minus 10, so wird man kaum Schlaf finden. Alle fünf Minuten macht man dann den Reisverschlus auf und lockert den Verschluss oben, d.h. entweder an der Kapuze oder halt an den Schultern. Nun ist minus zehn Grad aber unangenehm kalt, also zieht man die Verschlüsse nach weiteren fünf Minuten wieder zu. Und macht wieder auf, weil man zu warm hat. Es gibt wirklich Systeme, die bei - 30 Grad noch Reserven haben, die sich aber für über - 25 Grad kaum eignen.

    Einigen hier bereitet die Feuchtigkeit im Schlafsystem Sorgen und sie ziehen deshalb VBL Kleidung in Betracht. Das ist IMHO eine extreme Massnahme, die sicher ihre Berechtigung hat, z.B. wiederum beim Beobachten von herzigen Ochsen über dem Polarkreis (dann schafft man es sogar auf die Hilleberg-Webseite) oder beim dreiwöchigen Küchendienst in gewissen Basecamps auf über 5000 m. Oder wie beim Alt-Meister, der wochenlang bei - 30 Grad durch die amerikanische Wildnis gestapft ist. Er trägt VBL Kleidung ab - 20 F d.h. - 28 C.

    In meiner persönlichen Erfahrung z.B. bei - 10 Grad auf dem AT im Februar, März und November ist gewisse Feuchtigkeit normal. Eis und Schnee auf dem Schlasa/Quilt auch (man kann dort entweder im Zelt oder in Shelter übernachten, in Shelter zieht dann der Schnee hinein).

    Die Aussenseite ist dann minimal feucht, die im Schlasa gespeicherte Wärme reicht aber aus, um die Feuchtigkeit nicht in die Daunen dringen zu lassen. Dementsprechend kann man auch mit einem vernünftigen Daunen-Quilt 2 Stunden lang auf einem Boot im Regen liegen, ohne jegliche Wasserabwehr. Die Feuchtigkeit dringt dann noch nicht in die Daunen ein, am Morgen ist alles trocken (selber ausprobiert, nie kalt oder nass gehabt). Daunen immer ohne Behandlung d.h. keine HyperDry oder ähnlich. Persönlich würde ich nie von Anfang an die Puffy Jacke als Zusatz Isolation einplanen. Es ist einfach nicht komfortabel genug, ständig drückt es einem den Reisverschluss in den Bauch etc.

    Ein Schlasa/Quilt muss auch atmen können, von Ausnahmen wie - 30 Grad abgesehen. Das sehen sogar Hersteller ein, die ihre Schlasa mit Gore einpflastern. Andernfalls würden sie direkt Dyneema nehmen und die Nähte schweissen (oder eben trotzdem Gore, ein Schelm, wer denen Marketing unterstellt).

    IMHO macht Gore am Schlasa nur Sinn, wenn man unbedingt im Schnee Cowboy-Campen will oder im Winter mit einem Tarp im Taschentuch-Format ausrücken will, d.h. wenn das Ziel ist, von den Rangern gefragt zu werden, ob man sich im Wald umbringen will. Dem Vernehmen nach, ist dies z.B. Swami gelungen, er hatte jedoch kein Gore an seinem Quilt.

    Momentan besteht hier eine Chance, dass ich im 2026 wieder ein Jahr lang wandern kann (wenn ich im 2025 länger arbeite), was ich ggf. auch tun werde. Sicher ohne Gore an meinem Schlasa/Quilt. Gewicht, Preis etc. passen für mich nicht.

    Aber hey, ich habe hier auch einen Schlasa mit wasserdichter Membran an Kopf- und Fussende gefunden! Schwer wie ein Sack Zement, nur 700er Daune, aber schon mit "Deep Sleep Maske" und Ohrstöpseln! Kostet auch nur 620 Schweizer Franken und ganz wichtig, ein grosses Logo!!!