Wir durchlaufen diesen Lernprozess gerade selber, da wir an einer eigenen Feststoffmatte arbeiten, ...
Spannend,
- faltbar?
- normale und überbreite?
- modular?
- mit Polster?
Aktuell läuft es auf Plastazote (24 kg/m3) in 4mm hinaus, also 96 g pro qm, in 3 Breiten (70 - 150 cm). Wir haben uns dafür LDPE- (Plastazote und Co.,), X(L)PE-, Copolymer-, EPP-, PU- sowie Elastomer-Schäume angeschaut.
Es gibt einen Grund, warum EVA- bzw. LDPE-Schäume im Outdoor-Bereich (als Isomatte oder als eigenständige Unterlage) am weitesten verbreitet sind, und das ist die bestmögliche Kombination der beiden Faktoren Wärmeleitfähigkeit sowie Robustheit. Die anderen Schäume sind in einem der beiden Bereiche stark unterlegen, und daher (für uns) uninteressant.
Warum haben wir uns für Plastazote statt Evazote oder einem anderen Schaum entschieden? Dafür ein Vergleich der "Kernkompetenzen" am Beispiel des weitverbreiteten EVA35 im Vergleich zu LD24 (Plastazote).
1. Gewicht & Dichte
LD24 (24 kg/m³) ist mit 96 g/m² rund 31 % leichter als EVA35 (140 g/m²), und das sind im UL-Bereich Welten, wie wir alle wissen
2. Wärmeisolierung
LD24 und EVA35 bieten nahezu identische Isolationswerte, (EVA35: Wärmeleitfähigkeit: 0,0394 W/(m·K), LD24: Wärmeleitfähigkeit: 0,0392 W/(m·K), LD24 ist minimal besser
3. Druckfestigkeit & Belastbarkeit
LD24 zeigt durchgehend leicht höhere Werte in der Kompression (z. B. 118 kPa bei 50 % vs. 114 kPa bei EVA35). Das sorgt für mehr Stabilität auf unebenem Untergrund (statische Belastung) bzw. bei einer (punktuellen) Belastung durch Körpergewicht
4. Bruchdehnung / Reißfestigkeit
Das ist der Grund, warum sich manche Firmen für EVA entscheiden, da die Reißfestigkeit (EVA35: 730 N/m, LD24: 495 N/m) sowie Bruchdehnung (180 % bei EVA35 vs. 130 % bei LD24) für EVA35 sprechen.
Wir gewichten hingegen Gewicht und Druckfestigkeit höher, knappe 30 % Gewichtsersparnis bei gleichbleibender Isolationsleistung ist für uns entscheidend. Allerdings ist das auch der Grund, warum es nicht in Frage kommt, die Matte gefaltet anzubieten, da für diese Anwendung EVA aufgrund der besseren Bruchdehnung das bessere (und robustere) Material wäre. Wenn sie aber nur gerollt wird, spielt das m. M. nach eine geringe Rolle.
Eine Polstermatte bzw. mit einer Pyramidenstruktur (auch bekannt als Akustikschaum/Schalldämmmatte) haben wir uns auch angeschaut, und verworfen. Eine Matte mit Pyramidenstruktur kann zwar weniger Kontaktpunkte mit dem Boden haben, aber um genauso gut zu isolieren wie eine flache Matte, muss sie insgesamt dicker sein. Das Körpergewicht wird außerdem nicht so gleichmäßig verteilt – an den Spitzen gibt es mehr Druck, wodurch sich diese schneller zusammendrücken und an den tiefsten Stellen weniger Polsterung bleibt. Zusätzlich neigt diese Struktur zu schnellerem Verschleiß und dauerhafter Verformung. In der Praxis sind die Vorteile daher meist geringer als behauptet. Wer wirklich auf Gewicht und Packmaß achtet, ist mit einer einfachen Matte oft besser bedient.
Ich hoffe, das war nicht zu technisch – bei Fragen gerne melden! 😃