Beiträge von Wanderfalter

    Auch mit Handy ohne Satelliten-SOS hat man inzwischen in Europa selbst auf hohen Bergen häufig Empfang. Ganz früher gab es, so wurde mir erzählt, auch die Regel, nie allein in die Berge zu gehen. Jetzt ist es normal geworden, auch allein bergwandern zu gehen.

    Selbst auf dem letzten Wintertreffen ohne starken Wind hat es eine Behausung zerschossen (das Folientarp mal nicht mitgezählt).

    Ein anderes Beispiel ohne Notruf, wo einem aber Technik Sicherheiten gibt, durch die man evtl. bei der Zeltwahl weniger auf Stabilität setzt: Angenommen es zerstört einem das Zelt nachts im stürmischen Regen, die Kleidung ist durchnässt / teils weggeweht und man ist drei Stunden von der nächsten Schutzhütte entfernt. Taschenlampe an, Navigation starten und loslaufen. Vor 20 Jahren (ja, da gab es auch schon GPS, hatte aber nicht jeder) wäre die Taschenlampe zu funzelig (oder nach zwei Stunden die Batterien leer) gewesen und mit Papierkarte im Dunklen und bei Regen navigieren wäre auch nicht so optimal gewesen.

    Ich fasse meine Frage daher mal weiter: Kann es sein, dass moderne Technik (im Sinne von Strom verbrauchenden Geräten) zu weniger Sicherheitsreserven bei Ausrüstung führen kann?

    Ich hab nen Anker PowerPort Mini, der hat 2 x USB-A und wiegt nur 40 g

    Das lädt nur mit 12W. Es wird hier nach schnellem Laden gefragt. Und 90g scheint in Ordnung zu sein - früher (als man auch nur Handy und Lampe dabei hatte) wäre man dafür gesteinigt worden.

    Edit: Ich sollte vielleicht dazusagen, dass ich inzwischen selbst einen 47g schweres 30W-Nano-Anker mit mir rumschleppe, das 28g leichte Netzteil zu Hause bleibt, dazu habe ich teils eine Powerbank dabei, die Passthrough kann, wodurch ich ein Ladegerät mit mehreren Ausgängen einspare.

    Als ich vor ca. 10 Jahren zum Ultraleichtwandern kam, war Silnylon für normale Unterkünfte üblich, aktuell geht der Trend zu Silpoly. Letzteres reißt bei gleichem Flächengewicht leichter als Silnylon. Trotzdem ist das Silpoly nicht nur oft einseitig mit PU beschichtet, was die Reißfestigkeit senkt, sondern es werden sogar noch geringere Garnstärken als früher verwendet, das Gewebe wird leichter. Wir haben also, wenn meine Beobachtung korrekt ist, an einem sicherheitsrelevanten Ausrüstungsgegenstand weniger Gewicht und weniger Sicherheitsreserven.

    Gleichzeitig wachsen Handys und Powerbanks beim Gewicht, Handys haben Satellitennotruf integriert, oder man nimmt gleich ein inReach mit.

    Meine Frage: Glaubt ihr, dass hier eine Kausalität besteht? Sind ultraleichte Wanderer bereit (vielleicht sogar unterbewusst), bei Tarps/Zelten/sonstiger Ausrüstung ein größeres Risiko von Materialversagen einzugehen, weil sie davon ausgehen, bei einem Notfall Hilfe holen zu können? Oder werden die Materialien einfach deswegen weniger stabil, weil die Hersteller inzwischen gelernt haben, die Ausrüstung so zu konstruieren, dass sie trotz leichter reißender Materialien heil bleiben?

    Habe bisher noch nichts davon gehört. Ich sehe nicht, was Exosjelette mit UL Trekking zu tun haben sollen. Schließlich erleichtern die anscheinend nur das Gehen, aber tragen nicht das Gepäck. Bringt ja nicht , wenn man dank technische Hilfe schneller grhen kann, aber wegen Schmerzen den 20kg-Rucksack nicht mehr tragen kann. Erst wenn das Gepäck vom Roboter getragen wird, würde es UL Ausrüstungen obsolet machen.

    Für Menschen mit Einschränkungen im Bewegungsapparat könnte das hingegen eine sinnvolle Hilfe darstellen.

    Es sind auch Exoskelette in der Entwicklung (bzw. gibt es schon zu astronomischen Preisen), die von den Füßen bis zu den Armen gehen, der Rucksack ist dann auf dem Exoskelett und wird von diesem getragen. Zu Menschen mit Einschränkungen im Bewegungsapparat und dem bereits verlinkten Exoskelett gibt es hier einen Beitrag.

    Schwierig für UL wird's vielleicht erst wenn einem so Roboterhunde alles hinterhertragen.

    Ich fürchte der solvente Wanderer der Zukunft hat eher eine sanft surrende Gepäckdrohne über sich... Die ULer tummeln sich dann in den letzten Naturreservaten mit Drohnenverbot :rolleyes:

    Ich vermute mal, dass in den nächsten Jahrzehnten keine bezuahlbare/kleinre Drohne tagelang in der Luft bleiben kann und Gepäck mitschleppt. So was ginge nur, wenn die Drohne per Kabel Strom bekäme (wie bei Fensterputz- oder Beleuchtungsdrohnen) und dafür müsste man dann einen schweren Akku/Stromerzeuger tragen.

    Bist Du eigentlich fündig geworden - oder hast in China direkt maßfertigen lassen? ^^

    Mein Hemd hatte gerade den ersten Riss, das dünne Material ist halt nicht für die Ewigkeit...

    Ich habe den Kauf erst mal vertagt.

    Ich habe mir zwar in China ein Hemd maßfertigen lassen, aber nicht aus Nylon. Aber prinzipiell gute Idee.

    Polyester / Polyamid - wo ist da der Unterschied im Tragekomfort? Stinken - knittern - atmen...?

    Polyester - stinkt bei mir meist brutal. Anti-Stink-Magie mit Silberionen etc. hilft bei mir der Erfahrung nach nur begrenzt.
    Polyamid: stinkt sehr viel weniger. Trocknet dafür nicht so schnell wie Polyester. Standard-Polyester ist etwas billiger als Standard-Polyamid, wobei meistens noch Anti-Geruchs-Additive etc. dazukommen, sodass man es nicht generell sagen kann.

    Elasthan: Ist bei mir am Schlimmsten, was den Gestank angeht und nimmt dazu noch viel Feuchtigkeit auf, ohne sie direkt wieder abzugeben. Führt dazu, dass Textilien ausleiern. Besonders stark natürlich, wenn man auf Tour Wäsche auch mal auswringt, um sie direkt wieder anziehen zu können.

    Die Atmungsaktivität hängt von der Webart und Ausrüstung ab, gegen Knittern gibt es auch Ausrüstung, ich weiß nicht, ob sich die beiden Polys da unterscheiden. Wenn man Dehnbarkeit als Tragekomfort bezeichnet, braucht man bei klassischer Webart bei beiden einen kleinen Elasthananteil.

    Ist zwar auch Polyester, aber das Montbell-Gewebe "Wickron" kommt deinen Anforderungen ziemlich nahe - die Langarmshirts gibt es allerdings überwiegend auch nur gemustert (aber zeitweise sehr dezent).

    Danke für den Tipp. Ich bin mit allen Montbell-Produkten, die ich habe, sehr zufrieden, vielleicht werde ich Wickron eine Chance geben.

    https://www.salewa.com/de-de/puez-min…GAaAkIZEALw_wcB


    Zufällig gestern beim Shoppen gesehen - leider nicht in meiner Größe. Optisch und wie es sich anfühlt aber sehr ansprechend.

    Da ist mir leider der Elasthananteil zu hoch.

    wilbo Ich könnte eine Stoffprobe eines beidseitig silikonisierten Polyesters zum Test anbieten, das 3FULGEAR für die neue Generation der Lanshan-Pros nutzen wird. Interesse? ( #PackLessPlayMore und ich haben einen Tag in der Firma verbracht, ein Bericht folgt irgendwann.) Wir haben sonst auch noch ein paar interessante Stoffproben, beginnend bei 17g/m² (7den-Ripstop) bis hin zu ca. 250g/m² (nachgebautes X-Pac) aus China mitgebracht und biete sie gern zum Test an.

    Eine der Kernideen von ultraleichter Ausrüstung ist es, leicht zu sein, um komfortabler mehr Strecke machen zu können. Exoskelette wie das Hypershell werden immer besser. Hier ein Golem-Bericht. Was denkt ihr, wird es bald normal sein, mit Exoskelett wandern zu gehen, was den Vorteil von UL-Ausrüstung nehmen wird, weil man ja auch komfortabel mit mehr Gewicht wandern kann?

    Ich hätte vor ein paar Jahren auch nicht geglaubt, dass Mountainbikes mancherorts weitgehend durch Elektroräder setzt werden würden. Sind Exoskelette die zukünftigen E-Bikes der Wanderer? Und sind sind Exoskelette damit der Tod des ULanertums? 8o

    Das schreit nach einen UL-Cocktailhour auf dem nächsten Forentreffen ^^

    Also ich habe schon mehrfach den guten alten Strongifier auf Forentreffen mitgebracht. Der Strongifier ist sehr strong, er verstärkt alles. Allerfeinstes Vodkakonzentrat von Schwarz & Brenner. Kann ich gern beim nächsten Mal wieder mitbringen.

    Selbstverständlich kann man das auch pur trinken, sollte man allerdings nicht unbedingt in großen Mengen, es schmeckt den meisten Menschen auch verdünnt besser. Traditionell wird Strongifier löffelweise getrunken, sofern er nicht zum Cocktail verarbeitet wird.

    Wanderfalter das mit Coolmax hab ich zu Hause. Das mit dem Zickzackstich vorher ist auch eine gute Idee, das hatte ich so nicht auf dem Schirm.

    Bei meinem ersten hat sich nichts durchgepieckst, allerdings war das auch die Variante zum Wenden. Vielleicht ist das da anders. Da kam schon das Coolmax zum Einsatz.

    Beim Wenden kann ja auch nichts durchpieksen, nur bei der Nahtband-Methode. Der Coolmax-Stoff ist auch vergleichsweise weich, könnte evtl. mit Ripsband klappen, andere sind deutlich pieksiger.

    ChristianS hat auch mal ein Anleitungs-Video gemacht, ich finde auf Youtube aber, wenn ich nach Christians Rucksack suche, nur christliche Rucksäcke angezeigt. ^^


    1) Gewicht kann man schon super sparen, wenn man sich damit abfindet, dass man abnehmen wird und entsprechend weniger Kalorien pro Tag anvisiert.

    Hier die ultimative Anleitung zur Nutzung des Integrated Food Storage Systems 8o

    Wanderfalter
    6. Oktober 2024 um 20:48

    Dann las ich heute noch bei Reddit, dass jemand es ausprobiert hatte, anstelle vom Foam 2 Lagen Airmesh als Futter zu nehmen, das wäre viel atmungsaktiver und auch genauso bequem wie der Schaumstoff.

    Weiterer Überlegungspunkt: Nicht wenden sondern zusammennähen und aussenrum Ripsband als Abschluss. Das ist aber immer recht schwierig, dass ganz ordentlich hinzubekommen, v.a. wenn die Lagen dicker sind.

    Wenn du mit Airmesh 3D-Netzgewebe meinst: Das gibt es bis 8 mm Dicke, damit solltest du es doch nicht doppelt legen müssen. Mir persönlich genügen 3 mm, ich empfehle das inzwischen übelst teure mit Coolmax, weil das nicht anfängt zu stinken.
    Je nach Netzgewebe können sich einzelne „Borsten“ an der Schnittkante des Gewebes durch Ripsband durcharbeiten und unangenehm pieksen. Solches dickeres Band hat das Problem nicht, es hält länger und es fällt weniger auf, wenn man etwas ungleichmäßig genäht hat. Bei Ripsband klappen oft die überstehenden Ränder um, das sieht weniger schön aus.
    Um das Nahtband gut annähen zu können, empfehle ich, vorher mit Zickzackstich an den Kanten entlang zu nähen, sodass die Kanten etwas zusammengedrückt werden.

    Und wie im Titel schon angeteasert - diesmal habe ich von den ganzen neuen fancy und teuren Laminaten Abstand genommen und mich für ein PU-beschichtetes Nylon mit Dyneema-Ripstopfäden (Ultragrid) entschieden.

    Da fange ich an zu lesen und denke, du besinnst dich auf einen wirklich bezahlbaren Stoff (11€), aber dann doch so ein mit 35€ immer noch teurer Stoff mit fancy Dyneema. Musste schmunzeln.

    Ansonsten mega.

    Und den alten brauchst du ja jetzt nicht mehr? Habe gehört, dass diese fancy Laminate ganz schnell delaminieren, du solltest ihn also loswerden, bevor er delaminiert ist8o

    Wobei dein Zeltbodenstoffrucksack, den du mir gegeben hast, natürlich auch immer noch heil ist.

    Columbia hat auch ne breite Palette - ohne da konkretes empfehlen zu können.

    Ich habe nur dieses Anglerhemd bei denen gefunden. Für Leute, die schon immer mal eine Angelbefestigung am Hemd wollten, sicherlich eine gute Option. Denkt dran, Leute, alles, was ihr da dran hängt, ist Worn Weight ^^

    Mit gemustertem Stoff bin ich noch bei Schöffel fündig geworden, hat aber auch 8% Elasthan.

    Bei Amazon gibt es noch haufenweise No-Name-Hemden, aber über 40€ für so was ist mir zu viel.