Beiträge von Taunuswanderer

    Die Sunnto hat nur eine ganz simple Pfeilnavigation, aber ich muss das Smartphone nicht rausholen. Spart enorm Akku und ist eine angenehme Redundanz.

    …und man kann sich warnen lassen, wenn man seine Route/Track verlassen hat.

    Die ausgedruckten Karten sind vielleicht überflüssig und nicht sehr UL - ich mag sie ;)

    Ich bin ja auch Kartenfan. Deshalb reicht mir in aller Regel ja auch MapOut. Hin und wieder nutze ich auch gerne Papier. Ich möchte ja in Übung bleiben. Und überflüssig ist eine Frage der Gegend. Nicht die ganze Welt ist mittels OSM gut kartografiert.

    Eine Aussage wie „ich nehme ein PLB oder einen Sat-Messenger mit, aber keinen Windsack/Biwaksack“ darf man auch gerne mit „wie schnell erfriere ich oder Teile von mir?“ und „wie lange dauert es bis Rettung eintrifft?“ hinterfragen. Eventuell kommt man da zum Schluss, dass das nur bei Schönwetter funktioniert, wenn der Heli fliegt und ich die Top-Prio des Rettungsdienstes bin….

    Am Boden lässt sich das Scarp gut mit Schnee abdichten. Die Lüftungsöffnungen, die bei meiner älteren Version vom Scarp übrigens ganz oben angebracht sind, lassen sich mit Klett verschließen.

    möchte man wirklich seine Lüftung komplett schließen?

    Ich weiß nicht genau, was du mit "Hüttenbackup" und […]

    Wenn immer eine Hütte in Reichweite ist, dann kann ich im Fall des Misslingens oder Versagen der Ausrüstung diese als Fallback nutzen.

    […]"polarem Entweder-oder-Ansatz" meinst.

    Ich nehme bei deinen Meinungsäußerungen immer eine gewisse Polarität war. Es liest sich für mich als würdest immer in extremen Positionen denken - ich hätte natürlich auch Schwarz-Weiß-Denken schreiben können. Bspw. Windsack und Schaufel: „Oh! Wenn ich die nehme, dann brauche ich auch Schlafsack und Isomatte“. Dabei hilft ein Windsack schon alleine den Windchill zu reduzieren und haut dir einige Stunden mehr Überleben raus. Mit einer Schaufel kannst du deine Position weiter verbessern. Natürlich bringt Isolation und ein Schlafsack weitere Verbesserungen. Je abgelegener und unzugänglicher die Gegend, desto mehr. Und eben nicht entweder nur ohne oder das komplette Programm.

    Jetzt nehme ich mal

    • deine Schaufel 285g und
    • einen Notfallschlafsack (Blizzard 3 Layer Survival Bag, ca. 400 g) , sowie
    • ein Evazote-Panel groß genug zum Sitzen und passfähig als Rucksackrückenplatte (dürfte in 25x40x2 cm auch unter 100g liegen und für einen Notfall geht sicher auch etwas dünner)

    …dann bin ich bei unter 800g für eine Notfallausrüstung, die mich ziemlich lange am Leben hält.

    NB: zum Notfallschlafsack: mit einem solchen Exemplar habe ich mich am Polarkreis nach Sonnenuntergang bei grob -15/-20° C mal eine ordentlich lange Zeit in den Schnee gelegt (offene Fläche am Waldrand): die Isolation und der Windschutz oben rum sind schon nicht schlecht, von unten wird’s ab 30‘-45‘ langsam ungemütlich, da braucht‘s Isolation. Die Anleitung sagt ja auch, dass man das Ding am besten sitzend nutzt. Daher die Empfehlung mit der Evazote, ansonsten nimmt man halt, was man sonst so hat oder findet. Ein Windsack hat natürlich den Vorteil ihn auch in regulären Pausen einzusetzen. Der Notfallschlafsack ist zwar auch mehrfachverwendungstauglich. Aber nur eingeschränkt und das Packmaß nach Erstverwendung verfünffacht sich oder so.

    Über dein Ins-Wasser-fall-Szenario habe ich auch noch mal nachgedacht: Klar, alles kann irgendwie passieren, aber das scheint mir doch (im März) arg unrealistisch und auch bei dein Einheimischen überhaupt kein Thema zu sein.

    Du hattest von offenem/fließendem Wasser geschrieben. Think about it ;)

    Ich möchte gerne höher hinaus und hab Respekt vor Hochtouren, deswegen die Alternative mit dem ü3000, denn dort ist muss dann kein Schnee oder Gletscher zwingend gegeben. Die Steigerung einer Höhentour ist das Höhenbergsteigen, das wünsche ich auf keinen Fall.

    Also Wandern/Trekking?

    Die Luft wird dünner, was aber m.E. erst mal keiner zusätzlichen Ausrüstung bedarf. Berücksichtigung in der Tourplanung sollte es aber dennoch finden. Dann ist man Wind und Wetter in der Regel deutlich mehr exponiert. Da ist dann wieder ein Biwaksack sinnvoll (Wandern) und/oder ein entsprechend geeignetes Zelt (Trekking). Je nach Gebirge sind Zeltstellflächen deutlich kleiner und Heringe nicht zu gebrauchen.

    Weiteres ist aus meiner Sicht eher eine Frage der Abgelegenheit und technischen Schwierigkeit. Es gibt Wanderberge mit 3000+, die gehen auch mit Trailrunnern. In den Alpen wird‘s dann meist doch ziemlich steinig und kantig und Trailrunner verschleißen da schnell. Das könnte zum Sicherheitsrisiko werden.

    Hier mal was harmloses mit über 3500m - Mount Azhdahak, Armenien:

    Allerdings ist der Berg auch berüchtigt für sehr harsche Wetterkonditionen (Sturm, Gewitter, Hagel, Nebel) und drei Viertel vom Jahr musste auch da über ein Schneefeld. Von daher gilt auch hier ähnliches wie in den Alpen: Wetterbericht beachten und entsprechend planen. Die Gegend ist einigermaßen abgelegen, Mobilfunk gibt es da oben nicht. Von daher sind Notfunk und Karte/Kompass und/oder GPS ratsam.

    Was meinst du denn mit "nassen Klamotten"? Schweißnass? Das ist kein Problem und trocknet am Körper. Nass, weil ich in den Fluss/See gefallen bin? Das wäre in der Tat ziemlich schlecht, aber dann wären meine Redundanzen doch wahrscheinlich auch nass, oder? Und bräuchte ich dann nicht auch ein zweites Paar Schuhe?

    Der wasserdichte Packsack wurde noch nicht erfunden. Abgesehen davon, dass wenn man schnell rauskommt nicht gleich der ganze Rucksack vollgelaufen ist.

    Dazu noch den Tip aus dem Nordischen Museum in Stockholm - den ich aber noch nicht ausprobiert habe ;)

    Zitat

    * If you fall into cold water once back up on the ice, you must tear off your clothes and tramp on them in the snow to avoid freezing to death. The dry snow absorbs liquid, drying the clothes.

    Wasser in Skandinavien nicht abzukochen, ist aber doch der Normalfall, oder? Dürfte ja auch gerade bei Schnee nicht so problematisch sein.

    Als ich bei stärkerem Wind auf dem Winterkungsleden unterwegs war habe ich mich schon gefragt, ab wieviel Verwehungen ich Krümel von braunem oder gelbem Schnee nicht mehr erkennen kann :evil:. An manchen Ecken ist ja schon einiges los…

    Zu meiner „Schönnwetter“-Aussage vom anderen Faden:

    Wichtige Gegenstände sind halt auf Kante genäht, ist von dir ja auch so gewünscht:

    • Gaskocher bis grob -20° C
    • Zelt nicht besonders windstabil/schneelasttauglich
    • Luftmatratze
    • keine Redundanzen für nasse Klamotten 

    Mit Hüttenbackup natürlich alles machbar. Entspricht wahrscheinlich deinem polaren Entweder-oder-Ansatz.

    Was mich bei manchen Packlisten immer wieder überrascht - so auch bei deiner Liste: die Pillenabteilung ist größer/schwerer als das Erste-Hilfe-Material:/ Was passiert, wenn du die A-Z- und Koffein-Pillen, sowie die hälfte der IBUs zuhause lässt? Auf der anderen Seite könnte ein Mittel gegen Durchfall helfen eine Etappe zu beenden. Gerade vor dem hintergrund des nicht abgekochten Wassers.

    Welche waren das außer der Apsis?


    zu allererst: Liegelänge: beim Sierra und hoher Matte (6 cm) hängt mein Gesicht zu oft im Mesh. Und: natürlich massig Platz in der Apsis. Der Ablageplatz im Mesh unterhalb des First ist auch ganz nett, aber jetzt nicht ganz so entscheidend. Aufbau habe ich beim X-Mid auch einen Ticken einfacher in Erinnerung (kann aber sein, dass ich mich da falsch erinnere, da ich das High Route nur bei einer Übernachtung nutzte. Und beim Sierra frage ich mich, wie das mit den quasi senkrechten Seitenflächen im Wind ausschaut?

    Weil Herr Durston versucht, dem X-Dome ein Unna-Image zu verpassen.

    Ja, bei den Ankündigungen hatte ich auch vermutet, dass es eine Art Unna in extra leicht und ggfs anderer Innenzeltsortierung werden wird. Davon ist halt nur letzteres übrig geblieben. Ansonsten ist es für mich „yet another fair weather UL-Dome“ (yafwuld:D)


    Das X-Mid damals hatte ein paar echte (und für mich entscheidende) Verbesserungen gegenüber dem Sierra High Route 1P. Vielleicht war das auch der Grund, dass dieses mal meine Erwartungen recht hoch waren.

    Das kann ich verstehen und bin da ganz bei Dir. Ich habe einmal eine Schneehöhle gegraben, was unglaublich lang gedauert hat und am Ende war ich innen wie außen komplett durchfeuchtet. Keine gute Ausgangssituation für die Nacht. :whistling:
    Daher würde ich immer, eine weniger aufwendige Variante vorziehen, egal wie diese aussieht. (Für mich wäre es halb eingraben und windgeschützt im Bivy ausharren bis sich Wind oder Whiteout halbwegs gelegt haben).

    Beim Notunterkunftbau (Iglu, Notbiwak, etc.) während des Outdoor-Erste-Hilfe-Kurses in Nattavara war die erste Ansage: „Arbeitet so, dass ihr nicht ins Schwitzen kommt!“ Auf Tour heißt das insbesondere frühzeitig Entscheidungen zu treffen.

    Und nach den ganzen Übungen war auch klar, dass man alleine oder zu zweit möglichst einfache Konstruktionen baut. Und selbige waren halt mit Windsäcken oder Planen und Skiern gebastelt.

    Zitat

    […]aber ich bin der Meinung, dass es besser ist, bis zu einer Hütte durchzuziehen, als sich irgendwo einzugraben. Eine gute Kondition, ein GPS-Gerät und ausreichend warme Kleidung helfen dabei.

    nochmals zur Ausgangsfrage: man kann natürlich der Meinung sein, immer alles unter Kontrolle zu haben. Man kann dutzende Einzelfälle analysieren und zum Schluß kommen, dass einem das selber so nicht passiert wäre. Man besser gehandelt hätte. Usw. usf. Für mich spielt das erst mal keine Rolle, denn es bleibt immer ein Risiko, dass man irgendwo „liegen bleibt“. Eintrittswahrscheinlichkeiten sind m.E. hoch genug. Nicht unbedingt so hoch, dass sie auf ein, zwei oder drei Touren einmal persönlich eintreten müssen. Aber schon so, dass sie hin und wieder vorkommen. Die Ursache ist dabei erst mal zweitrangig. Ob ich jetzt vom Wind umgepustet werde oder im Eis einbreche, mir dabei die Haxen breche, ob ich schlechtes Wasser erwischt habe, Wetterbedingungen schlechter sind als vorhergesagt und ich ein Notbiwak benötige, oder, oder, oder. Nun gibt es beim Eintritt des Risikos im Winter im hohen Norden eben die Herausforderung, dass die Konsequenzen deutlich schwerwiegender sind als auf einem Trail in Europa im Sommer. Unterkühlung und in der Folge Erfrierung treten recht schnell ein. Eine Sicherheitsausrüstung von unter einem Kilo schafft deutlich bessere Überlebenschancen. Die würde ich eben auf keinen Fall einsparen.

    Richtig. Nicht zuletzt deshalb fahre ich die Downhills auch immer sehr defensiv, um Mensch und Material nicht zu beschädigen. Bei ernsthaften Verletzungen hätte ich im Übrigen auch lieber einen Spot/InReach dabei als einen Windsack.

    Aus meiner Sicht ist das keine Entweder-Oder-Frage: Wie schnell wird deine Rettung da sein? Und wie lange hälst du bei -10°C und 50 km/h Wind mit deinem Setting durch? (ist noch ein harmloses Szenario)

    Für mich wirkt das wie eine Schön-Wetter-Liste.

    Ich würde auf jeden Fall dafür plädieren,mit warmer Bekleidung zu arbeiten.

    […]

    Was der Vorteil gegenüber einer dickeren Penntüte ist, ist das man die Klamotten auch tagsüber anziehen kann oder abends im Camp, was double Use bedeutet!

    Daune hat ja ein unschlagbares Isolation-Gewichtsverhältnis. Daher würde ich im Zweifel immer in die Schlafsäcke investieren. Klamotten würde ich dann eben auch nur so dick wählen, wie ich sie sonst brauche bzw. gebrauchen kann. Double Use von Klamotten ist sicher gut, aber umgekehrt kann ich mir den Quilt/Schlafsack in der Pause oder im Camp auch zur Isolation umhängen.

    Wenn ich jetzt natürlich keinen zusätzlichen Euro ausgeben möchte, dann würde ich vielleicht tatsächlich dickere Klamotten mitführen, wenn ich den wärmsten Schafsack erreicht habe und noch ein paar Grad rausholen möchte.