Ich war dieses Jahr dort. - Nun bin ich weder altersmäßig noch UL-technisch der typische PCT-Hiker, siehe auch meine Selbstbeschreibung. Anfang August habe ich dem Weg nach dem midpoint erstmal adieu gesagt, mit der Option, ab dort im nächsten Jahr 2 Monate früher wieder zu starten. Unmittelbar weiterlaufen hätte ich eh nicht können, da war das Park Fire dagegen; Mars hat das Problem ja schon deutlich beschrieben. Zu diesem Zeitpunkt war der Trail in der zweiten Hälfte in fünf oder sechs Bereichen wegen Waldbränden gesperrt. Ich will lieber versuchen, auch da durchgehend laufen zu können.
Die Gewichtsfrage ist stark abhängig von Körpergröße/Konstitution und täglicher Mileage. Wer schon selbst schwer ist und langsam wandert (= ich), trägt auch deutlich mehr. Ich bin mit 9 kg BW gestartet und würde das wieder so tun - allerdings sind 9 kg bei 100 kg Körpergewicht das Gleiche wie 4,5 kg bei 50 kg. Etwa 1 kg davon würde ich als Luxusgegenstände klassifizieren, aber es soll ja auch Spaß machen. Crampons/Ice Axe hatte ich in den San Jacintos und bis Baden-Powell und dann wieder in der High Sierra. Die Bear Can habe ich von Kennedy Meadows (South) bis Donner Ski Ranch getragen. Alles zusammen sind nochmal +2 kg.
Das maximale Rucksackgewicht kann ich nur schätzen, vielleicht 18-20 kg. Mit dem Startdatum 6. 4. und einem nassen Frühjahr in Südkalifornien war die "Wüste" bezüglich Hitze und Wasserquellen für mich relativ entspannt. Ich hatte nie mehr als fünf 1-l-Flaschen und einen 0,6-l-Cold-Soaking-Behälter mit Wasser gefüllt getragen, wobei man bedenken, muss, dass das ja nur das Startgewicht an der Wasserquelle ist und schnell weniger wird. Typisch waren dort eher 3-4 l an der Wasserquelle. Später dann natürlich viel weniger. Wiederum verbrauche ich allerdings deutlich mehr Wasser als leichtere Menschen, da waren sicherlich manche mit nur 3-4 l max. unterwegs. - Der Anstieg von Belden (Norcal) heraus bei 37° C am Mittag hat mich von 14 h bis abends ca. 5 l Wasser gekostet.
Die kritischen Water Caches im Süden waren gut gefüllt (5-Gallonen-Behälter, ca. 18 l jeweils), und die Info darüber in FarOut aktuell genug.
Als Langsamgeher war ich oft alleine unterwegs, aber man trifft ja ständig andere Hiker.
Speziell in Südkalifornien können Zeltplätze manchmal rar sein und Zelte mit kleiner Grundfläche vorteilhaft. Mein Rucksack (SWD Wolverine) ist für den PCT ungewöhnlich groß; aber bevor ich die volle Bear Can ungünstig oben drauf binde, trag ich lieber ein paar Hundert Gramm mehr, und es passt immer alles rein. Die Seitentaschen sind gut zugänglich und können z. B. Crampons + 4 Flaschen aufnehmen. Das Ultra400 hält auch gut aus, nach dem halben Trail ist er noch fast wie neu.
Ich hatte ein paar Tage mit Regen in der nördlichen Sierra, aber jeweils nur ein paar Stunden oder weniger. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen auf dem Trail habe ich keine (nennenswerten) Abschnitte ausgelassen. Der Weg ist leider nicht immer in gutem Zustand, gerade in Südkalifornien; die Basis stammt oft aus Arbeitsbeschaffungsprogrammen während der Great Depression vor 90 Jahren, und außerhalb von Schutzgebieten oder touristischen Hotspots sind unbezahlte Freiwillige die einzigen Kümmerer für den Erhalt.
Edit: Bären habe ich dieses Jahr keine getroffen, wobei ich Campsites, die bekanntermaßen einen resident bear haben, bewusst gemieden habe. Andere Hiker hatten teils nicht so tolle (aber ungefährliche) Begegnungen. South Lake Tahoe Campsite z. B., wie BitPoet schon schrieb.