Beiträge von BitPoet

    Allerdings stelle ich mir ganz ehrlich und nüchtern betrachtet die Frage, ob für mich die Magie so groß ist, diese Vorhaben tatsächlich anzugehen. Ich hätte einerseits die Zeit und die finanziellen Rücklagen das Thema anzugehen, aber es fehlt im Moment irgendwie noch an endgültiger Überzeugung.

    Ich bin ja selbst den PCT schon gewandert und kenne mittlerweile sehr viele, die ihn auch gegangen sind. Bereut hat es meines Wissens niemand. Die Magie ist schon verdammt groß. Und Abstecher muss man wirklich keine machen - ja, es gibt noch tausende sehenswerte Dinge unweit des Trails, aber man sammelt eh fast jeden Tag epische Eindrücke und tolle Erinnerungen. Und man lernt in allen Belangen - z.B. wo die eigenen Grenzen sind, dass die Menschheit tatsächlich überwiegend gut ist, und dass Geduld sich auszahlt. Für mich persönlich hat sich auch irgendwann nach 1500km am Stück erst so richtig herauskristallisiert, was meine echten Grundbedürfnisse (beim Wandern und ganz allgemein) sind. So ein langer Trail ist schon ein Ego-Ding, aber weniger im Sinne von "schaut her, ich bin Held", sondern durch die gemeisterten mentalen und physischen Herausforderungen, durch die vielen unplanbaren Notwendigkeiten und die verrückten Zufälle, die einem Selbstbewusstsein, Gelassenheit und in manchen Belangen einen Blick aufs Wesentliche geben. Die Regionen in Europa, wo man gleichermaßen in der Natur von der Zivilisation entkoppelt wandern kann, bieten leider bei weitem nicht das Spektrum, das man auf den großen US-Trails an geologischen und klimatischen Variationen erlebt.

    Du hast Dein Duplex im Januar auf der Burg mit dabei?

    Leider nicht, das hat nach über 200 Nächten und mit diversen Pinholes eine neue Heimat gefunden. Wir können aber testen, wie tief sich ein The Two abspannen lässt. Es könnte natürlich sein, dass es im Rahmen der "Twelve Days of Zpacks" im Dezember noch ein echtes Schnäppchenangebot fürs Duplex gibt, dann will ich einen spontanen Einkauf wider jede Vernunft nicht ausschließen.

    Bekommt man das Duplex denn vernünftig bodennah aufgebaut?

    Man bekommt den Spalt zum Boden schon auf unter 1,5cm, wenn man die Abspanner entsprechend kurz einstellt und beim Aufbauen die Abstände und Winkel richtig erwischt. Etwas Durchzug bleibt natürlich, aber abseits arktischer Bedingungen ist das aus meiner Sicht nicht schlimm. Ecken auf ca. 3cm Guyline fixieren, Stöcke mutig auf Spannung in den Giebel, dann muss man nur noch minimalst mit den Eckabspannern nachjustieren. Bei Starkwind natürlich die Heringe beschweren bevor man die Stöcke reinsteckt, sonst watscht es einem das edle DCF gleich fröhlich um die Ohren.

    Ich hab schon ein Duplex bei 70mph in der kalifornischen Wüste aufgebaut und bei fast identischer Windgeschwindigkeit am nä. Morgen wieder abgebaut.

    (Nicht gemessen, sondern den offiziellen Werten der Region entnommen. Es war nur wenige mph unterhalb der ersten Hurrikan-Stufe.)

    Erfahrungsgemäß ist der Wind in Bodennähe ja deutlich niedriger als in den offiziellen Messwerten. Ich hatte in SoCal viele Nächte mit offiziell angegebenen 60mph, würde aber den Wind über exponierten Flächen dort mit maximal 2/3 einstufen, in der Regel etwa die Hälfte. Natürlich gibt es immer wieder auch kleine topologische Effekte, die Ausreißer nach oben verursachen. Bei 70mph über Grund hast du in der Wüste extrem viel Sand in der Luft der auf der Haut weh tut, und es kommen regelmäßig Ästchen von Sagebrush oder Manzanita mit Karacho angeflogen. Schon beim Stehen kann man Trekkingstöcke für die Balance dann gut gebrauchen (muss sie aber sehr gut festhalten, sonst baumeln sie waagrecht in der Luft). Annährend die volle, offizielle Windstärke hatte ich nur ein paar Mal. Einmal davon knapp unterhalb eines Sattels am Apache Peak, wo die Windrichtung genau passte, so dass die Berge wie ein Trichter wirkten. Die Leinen am Duplex haben so laut gesungen, als hätte ich trotz Oropax ein Orchester aus Kontrabässen im Ohr, und die kleinen Ästchen mit wenigen Millimetern Durchmesser sind wie Trommelschlegel auf die Zeltwand eingeprasselt. Letztendlich haben die Metallhaken am Duplex den Kampf gegen den Wind verloren. Das dürften in den Böen etwa 80mph gewesen sein. Abbauen ging mit vollem Körpereinsatz ziemlich gut, aber für die folgende Nachtwanderung nach Idyllwild musste ich mich an exponierten Stellen auch öfter mal auf alle Viere begeben.

    Bei 60km/h lässt sich ein Duplex natürlich noch gut aufbauen (ich kampiere einfach gerne oben auf einem Sattel um Sonnenunter- und Aufgang bewundern zu können). Die Leinen singen aber auch da schon ganz schön, wenn man einen guten Pitch hat.

    Liebe Grüße und passt auf Euch auf

    Ums mit Hermann Hesse zu sagen:

    Zitat

    Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
    In andre, neue Bindungen zu geben.
    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
    Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

    Ich drück die Daumen, dass ein Zauber auf dich wartet, der dich nicht stetig an das Verlorene erinnert, sondern dein Leben bereichert und erleichtert.

    Ich für mich muss das immer mehr hinterfragen. Da kommt ein Zelt, im Prinzip sind die Leinen zu kurz, zu wenig Leinen dabei und Heringe fehlen. Aber "Out of the box" passt das Gewicht. Nur kann man so eigentlich nicht loslaufen. Also fängt man mit dem Seam-Sealing an, verlängert die Leinen und "Schwupps"

    Vielleicht sollte es ein Marketing-Siegel wie "Trail Ready" geben. Das wäre eigentlich eine nette Geschäftsidee. Für 10.000€ und ein Gratis-Zelt gehe ich vier Wochen auf Tour und teste, ob das Zelt die Wanderung ohne zusätzliche Modifikationen und Probleme funktioniert. Wenn ja, gibt es ein offiziell aussehendes Siegel, wenn nicht, dann kostet der nächste Versuch doppelt so viel.

    Hier meine zwei "Verzweiflungskäufe", die ich kurzfristig tätigen musste, da mir 2 Tage vor der PCT-Tour das kleine Victorinox abhanden gekommen ist. Das linke der beiden ist im Moment mein treuer Begleiter. Saumäßig stabil (hat schon viele Prügel mit Holzscheiten eingesteckt) und punktet bei der Schärfe, sowohl bei der Haltigkeit als auch beim einfachen Schärfen mit einem Stein. Das Victorinox war im Vergleich eine wehleidige Primadonna.

    Trotzdem vermute ich, das bei 37 mph (sollten ca. 60 km/h sein) kein Trekkingstockzelt mehr aufzubauen ist, gerade mit 2 Stöcken.

    Natürlich kann ich nicht mit Messungen dienen, aber wenn der Wind so stark ist, dass man in der Wüste ohne Sonnenbrille die Augen sofort voller Sand hat, dann sind die 60km/h mit ziemlicher Sicherheit erreicht. Mein Duplex habe ich bei solchen Windstärken mehrfach ohne ernsthafte Probleme aufgebaut. Zum Abstecken der ersten beiden Eck-Leinen musste das Zelt natürlich mit dem Körper beschwert werden, für die anderen beiden kam der Rucksack als Gewicht drauf, dann Rucksack runter, den ersten Stock rein und auf Spannung bringen, und die First-Leine schnell abspannen. Das größte Thema war i.d.R. weicher Untergrund und die Beschaffung ausreichend schwerer Steine.

    Leider ist der angesagte Starkwind ausgeblieben, sonst hätte ich die Woche gleich mal das neue The Two einem per (ebenfalls neuem) Anemometer unterstützten Windaufbautest unterzogen.

    Es werden einmal alle Aufbauvarianten gezeigt und der Sturmaufbau in windstiller Umgebung gezeigt

    In windiger Umgebung wärs schon mal schön zu sehen. Wobei die außenliegenden Haken und die dünnen Stangen insgesamt nicht allzu vertrauenerweckend aussehen. Andererseits sind die Klett-Lösungen am Rainfly, die andere Hersteller verwenden, auch nicht das Gelbe vom Ei und bei miesem Wetter ganz schön pfriemelig. Es macht echt keinen Spaß, ein Tiger Wall im Wind und Graupelschauer aufzustellen...

    Ich nehm deswegen auf Tour ne Sony Alpha 6000

    Danach war nicht gefragt.

    Ich habe mir nach langem hin und her ein iPhone 15 Pro Max geholt. Letztendlich entscheidend war das Gesamtpaket aus: Kamera (besonders das 5x Tele), Akkulaufzeit und -Lebensdauer, Update-Versorgung, Performance bei niedrigen und hohen Temperaturen, Wasserdichtigkeit, App-Unterstützung und letztendlich einer Displaygröße, bei der ich nicht wegen jeder Kleinigkeit die Lesebrille aufsetzen muss.

    Daher bin ich jetzt ein bisschen erstaunt, dass diese so schlecht sein soll.

    Ich auch, vor allem, weil ich Meteoblue schon seit Jahren als primäre Wetter-App nutze und Garmin definitiv andere Vorhersagen geliefert hat als die Meteoblue Webseite. Entweder läuft da bei der Übergabe der Standortdaten etwas schief, oder es werden bei Garmin veraltete Daten zwischengespeichert,.

    Aus aktuellem Anlass aus dem blauen Forum herüber geholt und ergänzt:

    Optisch ansprechende Gamaschen zu bekommen war ja die längste Zeit in unseren Gefilden eher schwer, deshalb habe ich mich mit minimalistischen Nähkenntnissen (Corona-Masken) selbst daran gemacht. Dabei bin ich nach der Anleitung von Hiking Hammonds vorgegangen, bei den Spitzen mit dem Haken habe ich mich vom Tutorial von Gabrielle Kotanidis inspirieren lassen.

    Die Abmessungen und Nähte sind in den verlinkten Blogs gut erklärt, aber die ein oder andere Erkenntnis kann evtl. anderen weiter helfen, die sich das erste Mal mit so einem Projekt beschäftigen. Arbeitsgerät der Wahl war eine Carina Professional, eine elektronische Heimanwender-Nähmaschine, die lange nicht so professionell ist wie der Name vermuten ließe, aber eine schöne Bandbreite an Stichen hat und komfortabel einzufädeln ist.

    Materialien für die Prototypen:

    • Lycra aus einer Restekiste vom Tanzsportbedarf
    • Ein Stück nicht dehnbaren Stoff (8x11cm) aus einer alten Skijacke, die kürzlich ihr zweites Leben als Arbeitskleidung beendet hat
    • Ackermann Universalgarn 120
    • Universalnadel
    • Obertransportfuß
    • Prym Textil-Klebestift wasserlöslich
    • 2 Haken aus Haken&Ösen Set, da habe ich schlecht gelesen und mit 12,5 bis 17mm gedacht, die sind perfekt, dabei ist da die eingehakte Länge von Haken&Öse zusammen angegeben, war also eher fummelig...
    • 2 x 4cm Klettband mit Kleber, fürs finale Projekt werde ich aber welches ohne Klebefläche besorgen, da der Kleber die Nadel versaut und ich sie mehrmals sauber machen musste
    • Rollschneider (sehr empfehlenswert)

    Nähdetails:

    Als Garn hat sich Güttermann 120 bewährt, das überall erhältliche Ackermann war ein ausfransender Albtraum. Genäht habe ich mit einer 80er Universalnadel und mit Obertransportfuß.

    Materialkosten: ca. 5€

    Gewicht (Paar): 24g

    Gleich mal vorweg: nur per Nadel zusammen geheftetes Lycra nähen ist extrem schwierig, für mich persönlich sogar unmöglich. Mit dem Klebestift von Prym (vermutlich tuts Pritt oder Uhu genauso, wenn man den Kleber etwas antrocknen lässt) haftet das ganze aber ausreichend, so dass ich auch ohne Obertransport halbwegs saubere Säume hingekriegt habe. An der Verbindungsnaht wäre ich aber ohne Obertransport gescheitert, die dünne obere Lage schiebt sich schon zusammen, wenn man nur blinzelt.

    Alle Zickzack-Nähte habe ich in der Stretch-Variante ausgeführt. Ein normaler Zickzack-Stich wäre auch nicht dehnbar genug, da würden meine Füße dann nicht mehr durch passen. Allerdings werde ich an der Beinöffnung im finalen Modell auch einen Zentimeter zugeben. Je nach Waden-Knöchel-Fuß-Verhältnissen kann eine normale Zickzack-Naht schon funktionieren.

    Die Verbindungsnaht an der langen Kante (also vorne) habe ich mit einem 2mm Geradstich ausgeführt. Da wurde schnell deutlich, dass ich noch mit dem verwendeten Garn und der Fadenspannung experimentieren muss, sonst hält das nicht lange. Das lässt sich auch auf dem zweiten Bild erkennen. Evtl. wäre auch eine (falsche) Kappnaht langlebiger.

    Die Haken habe ich mit der Knopf-Funktion der Nähmaschine angenäht (Stichbreite 4,5mm). Allerdings sind die kleinen Haken gerade nicht breit genug um vom Knopf-Fuß festgehalten zu werden. Ich hab zwar mit der Spitzzange nachgeholfen, aber richtig sauber und haltbar wird es nur mit einem etwas größeren Haken.

    Mehr Bilder:

    So schauen die Gamaschen in getragenem Zustand aus (die Schuhe auf den Bildern sind Größe 44 / US 10):

    Hier in der Seitenansicht:


    Evolutionsstufe 1:

    Die Hefterei und Kleberei war irgendwie nicht so richtig zielführend und der Wechsel zwischen normalem und Obertransportfuß nervig, weshalb mich die Internetsuche zu wasserlöslichem Klebefließ geführt hat. Gefunden habe ich nur einen einziges Produkt namens Vliesline Solufix. Das ist nicht ganz billig, aber ein Game Changer. Der große Fluss und kleinere Nähbedarfe verkaufen Bögen, die von der Rolle abgeschnitten wurden.

    2cm-Streifen für den Saum abgeschnitten und aufgeklebt:

    Dann umgeklappt und fest geclippt. Das erste Gefühl sagt schon mal: wie fest gewebte Baumwolle.

    Beim Nähen dann: ein Traum! Nix dehnt sich oder schiebt sich! Wenn ich es noch schaffe, die Clips abzunehmen, bevor sie den Nähfuß erreichen, dann wirds vermutlich perfekt. So ist das Nähen auch ohne Obertransportfuß problem los möglich.

    Zuguterletzt kommt das Ganze für eine Minute ins Waschbecken in kaltes Wasser und wird leicht geknetet. Das Vlies löst sich tatsächlich komplett auf.

    Da jetzt die großen Probleme ausgeräumt schienen, konnte ich mich an den etwas teureren "schicken" Stoff wagen. Auch der ist aus dem Tanzsportbedarf. Leider bockte die Nähmaschine des öfteren, trotz Reinigung, so dass die Nähte nicht ganz so schön wie erwartet wurden. Halbwegs ansehnlich wurde das Ergebnis trotzdem. Zwischendurch konnte ich auch kleberfreien Klett beim lokalen Nähbedarfsladen ergattern.


    Evolutionsstufe 2:

    Nach einigen verpassten Gelegenheiten konnte ich mir endlich die Overlock-Maschine meiner Schwester (eine W6 454D) ausleihen. Damit ging es jetzt nach einem halben Tag an Näh- und Einfädeltests an den zweiten Effektstoff, den ich noch vorrätig hatte. Das Schnittmuster ist das selbe geblieben, bei den Dreiecken für den Haken musste ich auf einen anderen Stoffrest ausweichen, der jetzt in vernähtem Zustand keinen so haltbaren Eindruck mehr macht. Fürs nächste Paar teste ich da vorher wieder ein wenig ausgiebiger.

    Insgesamt ist die Overlock der zweite Game Changer nach dem Klebefließ. Ein wenig Gefühl für die Stoffführung muss man sich am Anfang erarbeiten, und wie bei normalen Maschinen auch die richtige Fadenspannung finden, dann ratterts aber wie am Schnürchen.

    Natürlich ist noch Luft nach oben, egal ob bei den Nähten und Rollsäumen oder bei Positionierung und Materialwahl des Haken-Dreiecks. Trotzdem bin ich für den nächsten Hike damit "on fire" ;)

    Ich bin eigentlich so vom Inreach enttäuscht, dass ich lieber auf Zoleo wechseln möchte. Andererseits lese ich über das Mini 2 und den neuen Inreach Messenger nur gute Berichte.

    Über Zoleo gibt es auch einige Berichte über Batterieprobleme, teilweise schon 2,5 Jahre nach dem Kauf. Ich denke nicht, dass damit hinsichtlich der Zuverlässigkeit etwas gewonnen ist, und die Abdeckung ist natürlich bei Garmin deutlich breiter. Vergleichswerte zwischen Garmin und Zoleo habe ich nur vom PCT 22, da war Zoleo ein paar Mal sehr unzuverlässig. Das Mini 2 hat eine bessere Antenne als Explorer+ und Mini 1.

    Bezüglich der Überhitzung würde ich zuallererst einen Fehler im Kabel oder am Micro-USB-Anschluss vermuten. Das kann, wenn es blöd läuft, bei ziemlich jedem Akku-Gerät passieren. Als wir in der Firma seinerzeit von Android auf iPhones umgestellt haben, waren durch den Wechsel auf Lightning auch die Probleme mit überhitzten Akkus auf einen Schlag Geschichte.

    Hast du das Mini am Hypercharger geladen? Bei dem scheint es auch gelegentlich Montagsmodelle zu geben, die das Potential haben, Batterien oder Laderegler zu schrotten.

    Die Garmin Wettervorhersagen waren in den USA unbrauchbar.

    Kann ich voll und ganz bestätigen. Premium-Wetter abgerufen, Prognose zu 100% sonnig und wolkenlos -> 4h später stand ich auf 3600m im Schneesturm. Selbiges mehrmals in Washington, 0% Regen- und Gewitterwahrscheinlichkeit, um Mitternacht rum dann immer hastig mit dem feuchten Quilt ins Zelt umgezogen. In den Alpen waren die Erfahrungen auch nicht viel besser. In Schweden war die Trefferquote dagegen erstaunlich gut, das war aber auch nicht so schwer in der regenreichsten ersten Sommerhälfte seit 50 Jahren.

    Ansonsten habe ich mit dem PLB ein Notfallgerät, bei dem ich weiß, dass die Batterie auch wirklich voll ist

    Naja, wenn man mal mitkriegt, wie Notrufe in der Praxis gehandhabt werden, dann würde ich auf festem Untergrund nicht nur ein klassisches PLB mitnehmen. Mitteilen zu können, was passiert ist, in welcher Umgebung man festsitzt und wie die Situation ist, kann die Chance auf Rettung deutlich erhöhen. Außerdem kann man qualifizierte Instruktionen und Statusupdates erhalten anstatt panisch Däumchen zu drehen in der Hoffnung, dass irgendwann vielleicht irgendjemand kommt. 1-way oder 2-way kann z.B. in der Sierra Nevada den Unterschied machen, ob sich zwei Ranger mit Pferden auf einen 8-Stunden-Ritt begeben oder ob ein teurer Hubschrauber losgeschickt wird. PLBs sind super auf dem (und im, beim Strömungs- und Nachttauchen) Meer.

    Gerade habe ich aus der Neugier heraus und inspiriert von MadCyborg ein Experiment durchgeführt: an eine Rouladennadel habe ich mit der Spitzzange eine zweite Öse gemacht, ein Ende etwas aufgebogen, damit es sich schön um die Handy-Kante legt, und das andere Ende als Aufhängöse um gut 90° weggebogen. Dazu einen stabilen Gummi rausgesucht, der längs mit leichter Spannung ums Handy passt.

    Den Gummi ums Handy und die Rouladennadel mittig einhaken.

    Jetzt noch den vorderen Teil des Gummies rüberholen und auch an der Nadel einhängen.

    Durch die Wahl des Biegepunkts kann man bestimmen, in welchem Winkel das ganze beim Aufhängen sitzt. Hier sinds etwa 20° aus der Horizontalen.

    Ach ja, das wichtigste: 3g.

    Hier eine langweilige und schwere Lösung, die mir mal unverhofft auf der Weihnachtstombola zugeflogen ist, ein Stativaufsatz für Flaschen. Gewicht 27g, durch Kürzen der vertikalen Schiene vermutlich auf unter 20g reduzierbar.

    Das wird dann einfach über den Flaschenhals gehängt.

    Montage ist auch anders herum möglich, dann ist das Smartphone etwas höher.

    Das ganze ließe sich auch problemlos an einer Schlaufe aufhängen. Und man hat ein halbwegs (je nach Flaschengröße und Füllstand) windfestes Stativ dabei, mit dem sich die unverzichtbaren "Wanderer wandert zur Kamera", "Wanderer wandert von der Kamera weg" und "Wanderer wandert an der Kamera vorbei" Ausschnitte für YouTube filmen lassen.

    Ein UL-Nachbau könnte natürlich noch viel leichter sein.

    Ich nutze eine Nitecore NU25 (erste Generation, vergleichbar mit der aktuellen Classic, auch 2019 schon verfügbar) mit UL-Mod (<40g, ein paar Jahre lang ein selbstgebasteltes Band aus Stretch-Kanteneinfassband, neuerdings eine von einer CR2025-Mini-Stirnlampe gemopste flexible Kordel mit Stopper). Leuchtstärke und -dauer der Fenix wären mir viel zu wenig. Die 360 Lumen habe ich schon gelegentlich benötigt, und die 190 des öfteren.