• Ich möchte im Juli auf den PCT starten und habe noch einige Fragen zur Organisation. Vielleicht kann mir einer der alten Hasen helfen.

    Der Rückflug muss ja umbuchbar sein, da ich nicht weiss, wann ich fertig bin. Normalerweise buche ich meine Flüge über Opodo oder Expedia o.ä. Ich weiss aber nicht, ob man da beim Buchungsprozess ein umbuchbares Rückflugdatum eingeben kann. Wie und wo bucht ihr eure Flüge?

    Wie kann ich vom Trail aus weiter auf meine Konten zugreifen? Läuft das über eine E-SIM? Funktioniert damit die 2-Faktor-Authentifizierung der Banking-Apps? Welche E-SIMS oder andere Ansätze könnt ihr empfehlen?

    Habt ihr den gesamten Resupply für Washington von Seattle aus organisiert? On Trail scheint ein Resupply kaum möglich zu sein, vor allem, wenn man wie ich glutenfrei unterwegs ist. Finde ich die Adressen der Orte, an die ich Resupplypakete schicken kann, in der FarOut-App? Oder habt ihr eine andere App benutzt?

    Wenn ich von Harts Pass zur Grenze laufe, wo kann ich das Essen bunkern, das ich für den weiteren Weg nach Süden brauche, wenn ich wieder von der Grenze nach Harts Pass zurück komme? Oder buckelt man alles hin und zurück?

    Wie seid ihr von Seattle nach Harts Pass gekommen und wie lange hat es gedauert?

    Inzwischen braucht man auch in Washington Bärenkanister. Kann man die auch irgendwo mieten oder geht das nur als NOBO?

    Kann jemand ein Hostel oder einen Trail Angel in Seattle empfehlen?

  • Zunächst einmal musst Du die Einreise in die USA schaffen. Das ist, soweit mensch hört gegenwärtig reine Lotterie. Allerdings lesen sogar die US-Behörden Zeitung und es drohen Verluste im Tourismus-Bereich in Milliardenhöhe. Gut möglich, dass Du Ende Juni wie ein Prinz empfangen wird und Du gleich per Hubschrauber auf den Hartspass geflogen wirst.

    a.) Gar nicht. Habe noch nie einen Rückflug gebucht.

    b.) E-SIM funktioniert wie normale SIM. Wichtiger ist, dass Du deine Geo-Blocks für die Karte im Griff hast - und die Nummer des Kundendienstes deiner Bank.

    c.) Es gibt auch glutenfreie Einwohnende der USA. Resupply ist problemlos möglich, sofern die Lieferketten wegen der äusserst durchdachten Zollpolitik nicht zusammenbrechen. Resupply per Post in Washington ist eine Zumutung.

    d.) Niemand bunkert Essen da, Du kannst jedoch bei der Rangerstation auf dem Hartspass Essen hinterlegen. Falls dort nicht schon alle wegen der äusserts durchdachten Personalpolitik gefeuert wurden.

    e.) Mit dem Zug nach Wenatchee. Dann per Anhalter.

    Ehrlich gesagt, gibt es auch den Hexatrek....

  • a) Ob das momentan so sinnvoll ist keinen Rückflug zu haben bei der Einreise?

    b) Was sind Geo-Blocks? Und wo bekomme ich eine vernümftige E-SIM, die die Netze auf dem PCT optimal abdeckt?

    c) Ich lese in allen Resupply Guides, dass man für Washington Pakete auf den Trail schicken sollte. Laut Halfwayanywhere sind unter 10% der Hiker glutenfrei unterwegs, könnte also durchaus schwierig werden. Hast du da selber Erfahrungen gemacht?

    d) Schleppen alle das Essen zur Grenze und wieder zurück?

  • Aus meinem letztjährigen SOBO-Trip auf dem Pacific Crest Trail versuche ich mal ein paar Tipps abzuleiten:

    • Flüge: Aufgrund der aktuellen politischen Situation würde ich einen flexiblen Rückflug buchen, um auf der sicheren Seite zu sein. Meine Flüge habe ich zwar über diverse Suchmaschinen recherchiert, dann aber über den konkreten Anbieter (in meinem Fall Lufthansa) gebucht, sodass ich für den Rückflug einen Flex Tarif auswählen konnte, der es mir ermöglichte, diesen - als das Ende meiner Reise absehbar war - umzubuchen. Außerdem erschienen mir One-Way-Flüge im Gesamtpaket deutlich teurer.
    • Anreise zum Northern Terminus: Um unabhängig von Trail Angels schnellstmöglich innerhalb eines Vormittags auf die Piste zu gelangen (und nicht stunden- oder tagelang irgendwo wartend zu verbringen), habe ich eine wahrscheinlich eher untypische Anreise hingelegt. Von Seattle aus (King Street Station) bin ich mit dem Amtrak Zug nach Mount Vernon gedüst (https://www.amtrakcascades.com/mount-vernon), von dort aus ging es per Bus weiter nach Concrete (https://www.skagittransit.org/route-70x/). Etwa zwanzig Minuten hat es gedauert, am North Cascades Highway (SR 20) eine Mitfahrgelegenheit gen Osten zu ergattern - Concrete liegt außerhalb der Nationalparkgrenzen, weshalb Hitchhiking dort gesetzlich nicht offiziell verboten ist. Um etwas mehr vom North Cascades Nationalpark sehen zu können und lediglich ein möglichst kurzes Stück des PCTs auf dem Weg zum und vom Terminus doppelt laufen zu müssen, bin ich vom Canyon Creek Trailhead über den Jackita Ridge Trail zum Devils Pass gelaufen, von wo aus ich dem Pacific Northwest Trail bis zum Holman Pass gefolgt bin. Gerade landschaftlich war der Abschnitt um den Devils Pass herum äußerst sehenswert, wenngleich diese Tour einen deutlich längeren Food Carry bedeutet, da die erste Resupply Möglichkeit somit Stehekin ist.

        

      Solltest du vom Hart's Pass aus starten, besteht durchaus die Möglichkeit, einen Teil deiner Verpflegung in einer der dortigen Bärenboxen nahe der Rangerstation zu deponieren. Dies haben viele der SOBOs so in Absprache mit der Rangerin erfolgreich praktiziert, um die ersten Tage mit weniger Gewicht auf dem Rücken zu absolvieren.

    • Resupply: Auf dem gesamten PCT habe ich mir lediglich ein Resupply Paket geschickt, da ich kein Freund davon bin, zu viel der Logistik vorab erledigen zu müssen - dazu bin ich recht anspruchslos, was die Verpflegung auf dem Trail angeht, ich kann mich auch tagelang von Erdnüssen und Schokolade ernähren. Das Paket habe ich aus Seattle zum Steven's Pass versendet, um mir den Hitch nach Skykomish oder Leavenworth zu sparen. Da du - Stichwort glutenfreie Ernährung - allerdings in der Auswahl etwas eingeschränkt sein wirst und ich nicht weiß, wie hoch deine Leidensfähigkeit bei eintönigem Essen ist, findest du die Adressen a) in Farout und b) in diversen Resupply Guides bzw. Spreadsheets, die sich online zuhauf finden lassen.
    • E-SIM: Meine Empfehlung habe ich bereits im CDT-Faden gepostet. Für die Amazonnutzung, Bankgeschäfte und Co solltest du unbedingt darauf achten, die 2-Faktor-Authentifizierung so einzustellen, dass diese über dein Gerät erfolgt - nicht über einen Code, der per SMS an deine deutsche Nummer gesendet wird (oder du bei eher unwichtigen Diensten wie Amazon ganz auf die 2-Faktor-Authentifizierung für den Zeitraum der Reise verzichtest).
    • Bärenkanister: Im letzten Jahr war es gemäß der Vorgaben nicht zwangsläufig nötig, einen Bärenkanister in Washington mitzuführen - ein Ursack reichte dort ebenfalls aus. Diesen habe ich entsprechend bis Sierra City verwendet, um dort über Triple Crown Outfitters einen BV500 bis zur Rückgabe in Kennedy Meadows South auszuleihen, den Ursack in eine Bounce Box zu packen und am Ende der Reise wieder aufzugabeln (aktuellere Infos finden sich hier).

    Falls du weitere Fragen hast, melde dich gerne. Ansonsten: Viel Spaß auf deinem Trip!

  • Falls du bei Facebook einen Account haben solltest: Trail Angel Mary LaVerne aka Lion hat einen wunderbaren hilfreichen Platz in Mazama, dort darf man sein Zelt aufstellen. Sie organisiert das alles m.W. über eine offene Gruppe „PCT the Lion‘s Den“ und dort findet man ziemlich viele Informationen - ich könnte mir vorstellen, dass man da auch noch potentielle Mitwanderer findet, falls du das möchtest.

    Für Oregon ist Laurie Ann ziemlich gut vernetzt und es gibt dort viele Infos in ihrer Gruppe Oregon PCT hikers ( mit ihr bin ich 2019 mehrere Wochen gewandert).

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Aus meinem letztjährigen SOBO-Trip auf dem Pacific Crest Trail versuche ich mal ein paar Tipps abzuleiten:

    • Flüge: Aufgrund der aktuellen politischen Situation würde ich einen flexiblen Rückflug buchen, um auf der sicheren Seite zu sein. Meine Flüge habe ich zwar über diverse Suchmaschinen recherchiert, dann aber über den konkreten Anbieter (in meinem Fall Lufthansa) gebucht, sodass ich für den Rückflug einen Flex Tarif auswählen konnte, der es mir ermöglichte, diesen - als das Ende meiner Reise absehbar war - umzubuchen. Außerdem erschienen mir One-Way-Flüge im Gesamtpaket deutlich teurer.
    • Anreise zum Northern Terminus: Um unabhängig von Trail Angels schnellstmöglich innerhalb eines Vormittags auf die Piste zu gelangen (und nicht stunden- oder tagelang irgendwo wartend zu verbringen), habe ich eine wahrscheinlich eher untypische Anreise hingelegt. Von Seattle aus (King Street Station) bin ich mit dem Amtrak Zug nach Mount Vernon gedüst (https://www.amtrakcascades.com/mount-vernon), von dort aus ging es per Bus weiter nach Concrete (https://www.skagittransit.org/route-70x/). Etwa zwanzig Minuten hat es gedauert, am North Cascades Highway (SR 20) eine Mitfahrgelegenheit gen Osten zu ergattern - Concrete liegt außerhalb der Nationalparkgrenzen, weshalb Hitchhiking dort gesetzlich nicht offiziell verboten ist. Um etwas mehr vom North Cascades Nationalpark sehen zu können und lediglich ein möglichst kurzes Stück des PCTs auf dem Weg zum und vom Terminus doppelt laufen zu müssen, bin ich vom Canyon Creek Trailhead über den Jackita Ridge Trail zum Devils Pass gelaufen, von wo aus ich dem Pacific Northwest Trail bis zum Holman Pass gefolgt bin. Gerade landschaftlich war der Abschnitt um den Devils Pass herum äußerst sehenswert, wenngleich diese Tour einen deutlich längeren Food Carry bedeutet, da die erste Resupply Möglichkeit somit Stehekin ist.

       

      Solltest du vom Hart's Pass aus starten, besteht durchaus die Möglichkeit, einen Teil deiner Verpflegung in einer der dortigen Bärenboxen nahe der Rangerstation zu deponieren. Dies haben viele der SOBOs so in Absprache mit der Rangerin erfolgreich praktiziert, um die ersten Tage mit weniger Gewicht auf dem Rücken zu absolvieren.

    • Resupply: Auf dem gesamten PCT habe ich mir lediglich ein Resupply Paket geschickt, da ich kein Freund davon bin, zu viel der Logistik vorab erledigen zu müssen - dazu bin ich recht anspruchslos, was die Verpflegung auf dem Trail angeht, ich kann mich auch tagelang von Erdnüssen und Schokolade ernähren. Das Paket habe ich aus Seattle zum Steven's Pass versendet, um mir den Hitch nach Skykomish oder Leavenworth zu sparen. Da du - Stichwort glutenfreie Ernährung - allerdings in der Auswahl etwas eingeschränkt sein wirst und ich nicht weiß, wie hoch deine Leidensfähigkeit bei eintönigem Essen ist, findest du die Adressen a) in Farout und b) in diversen Resupply Guides bzw. Spreadsheets, die sich online zuhauf finden lassen.
    • E-SIM: Meine Empfehlung habe ich bereits im CDT-Faden gepostet. Für die Amazonnutzung, Bankgeschäfte und Co solltest du unbedingt darauf achten, die 2-Faktor-Authentifizierung so einzustellen, dass diese über dein Gerät erfolgt - nicht über einen Code, der per SMS an deine deutsche Nummer gesendet wird (oder du bei eher unwichtigen Diensten wie Amazon ganz auf die 2-Faktor-Authentifizierung für den Zeitraum der Reise verzichtest).
    • Bärenkanister: Im letzten Jahr war es gemäß der Vorgaben nicht zwangsläufig nötig, einen Bärenkanister in Washington mitzuführen - ein Ursack reichte dort ebenfalls aus. Diesen habe ich entsprechend bis Sierra City verwendet, um dort über Triple Crown Outfitters einen BV500 bis zur Rückgabe in Kennedy Meadows South auszuleihen, den Ursack in eine Bounce Box zu packen und am Ende der Reise wieder aufzugabeln (aktuellere Infos finden sich hier).

    Falls du weitere Fragen hast, melde dich gerne. Ansonsten: Viel Spaß auf deinem Trip!

    Vielen Dank! Das war richtig hilfreich.

    Ein Gabelflug mit Lufthansa scheint wirklich am besten zu sein. Wie lange warst du in Seattle um dich vorher zu sortieren? Ich muss auf jeden Fall ein paar Tage da bleiben, um noch etwas Gear per Post zu bekommen und um meinen Resupply zu organisieren. Ich bin eigentlich auch eher spontan und unorganisiert, aber ich glaube, dass es nicht einfach wird, das Essen halbwegs gesund und dazu noch glutenfrei zu halten, wenn ich nur auf dem Trail Resupply mache.

    Deine Anreisevariante hört sich interessant an. Für wieviel Tage musstest du Essen mitnehmen von da bis Stehekin?

    Wenn ich bisher für meine Bankgeschäfte ein Kennwort bzw. meinen Fingerabdruck über die Banking-App eingeben muss und keine SMS zur Bestätigung bekomme, bin ich dann safe oder muss ich doch noch was anders einstellen?

  • Falls du bei Facebook einen Account haben solltest: Trail Angel Mary LaVerne aka Lion hat einen wunderbaren hilfreichen Platz in Mazama, dort darf man sein Zelt aufstellen. Sie organisiert das alles m.W. über eine offene Gruppe „PCT the Lion‘s Den“ und dort findet man ziemlich viele Informationen - ich könnte mir vorstellen, dass man da auch noch potentielle Mitwanderer findet, falls du das möchtest.

    Für Oregon ist Laurie Ann ziemlich gut vernetzt und es gibt dort viele Infos in ihrer Gruppe Oregon PCT hikers ( mit ihr bin ich 2019 mehrere Wochen gewandert).

    Herzlichen Dank!

  • Besagte Mary LaVerne hat auch eine FB Gruppe zu PCT Sobo 2025

    Komisch dass ich sowas weiß . Wird mir reingespült wahrscheinlich wegen meiner alten Sachen von damals und jetzt Colorado Trail

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Also, ich habe jetzt schon mal mit meinen Kreditkartenunternehmen gesprochen. Wichtig ist, dass man deren App für die 2FA hat anstelle eines TAN-Verfahrens. Dann lassen sich auch Internetkäufe damit absegnen, wenn man im Ausland ist und die eigene Telefonnummer nicht funktioniert. Außerdem muss ich bei einer der Karten der Sicherheitsabteilung der Bank zwei Wochen vorher Bescheid sagen, damit sie die Karte nicht sperren, wenn ich sie plötzlich aus den USA nutze. Ich vermute, dass es mit meinen normalen Bankkonten ähnlich läuft, werde das aber noch klären.

  • Nimm 2 Karten mit. Für alles Mögliche muss man die Sicherheitsnummer mit angeben, und da kann es schon passieren, dass dir dein Unternehmen fürsorglich die Karte sperrt, weil ihnen etwas merkwürdig vorkommt. Ist mir so gegangen.

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Ja, wollte ich sowieso machen. Letztes Jahr auf dem Peaks of the Balkans haben sie die eine (natürlich die gebührenfreie) auch gleich mal vorsorglich gesperrt, so dass ich sie nicht nutzen konnte.

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