Slingfin Web-Truss "High Wind Pitch"


  • Ich wollte mal was zum "Web-Truss" beitragen. Der "Starkwind-Aufbau" mit Web-Truss wird ja meines Wissens nach nirgends gezeigt. Ob das Gründe hat? Das Zeltmodell ist die "Hotbox". Für 2 Personen minimalistisch, für eine Person schön geräumig und leicht.



    Beim "High-Wind-Pitch" ist das Außenzelt hoffentlich schon abgenommen und nur noch m Fußende eingeklippt um es zu sichern.

    Das Innenzelt ist ausgeklippt und liegt auf dem Boden. Der "Web-Truss" ist installiert. Ist dies nicht der Fall, muss man die Zelte erst Mal auf diesen Stand bringen.

    Dann kommen die Stangen in den Web-Truss und werden ringsherum gespannt. Die Gestängeenden müssen in die Ösen, es gibt keine Gestängeenden, wie z. B. bei Hilleberg. Aus den Ösen rutscht das vor dem Aufrichten des Web-Truss schon mal wieder raus.

    Wenn der Web-Truss steht, kann man das AZ wieder über die Gestängebogen ziehen. Dabei sind 12 Knebel und Ringe zu verbinden, damit die Leinen ihren Kraft auch auf das Gestänge übertragen. So arbeitet man sich von unten nach oben und spannt dazwischen die Leinen ab. Irgendwann steht das AZ.

    Dann begibt man sich auf das IZ, das serienmäßig nicht ausgehängt werden kann. Die Schnallen habe ich selbst eingenäht. So kann ich das IZ wie zum Beispiel beim Hilleberg Unna zurückschieben, z. B. um du Kochen oder mich umzuziehen aus den nassen Klamotten usw..

    Auf dem IZ knieend hängt man weitere 12 Clips ein um das IZ anzubringen. Da man dabei auf dem IZ kniet, geht das nur mit langen Armen.

    Ich habe ohne Leinen und Heringe und vor allem ohne Wind ca. 13 Minuten gebraucht. Bei vorkonfiguriertem Zelt und warmen Händen.

    Bei Kälte mit Handschuhen halte ich das für ziemlich schwierig. Ich gehe da von 20 Minuten für den Aufbau aus. Ich denke das Hilleberg Soulo schaffe ich unter 5 Minuten. Mit Handschuhen.

    Ganz nebenbei besteht immer die Gefahr die ganzen Haken und Gurte an den Gestängeenden zu verdrehen, bzw. sie gehen nicht in ihre vorgesehene Position. Wenn das ganze mal steht, ist das sicher eine tolle Sache. Aber grundsätzlich ist es ne Fehlkonstruktion aus meiner Sicht. Wenn es nur um Wind geht, mag es noch funktionieren.

    Alternativ kann man das IZ mit den "Twist-Clips" einhängen, dass hat dann aber mit dem Prinzip des "Web-Truss" nichts mehr zu tun. Ich mag das Zelt trotzdem. Aber 4-Jahreszeiten?



    Die Schnalle (StS Field Repair Buckle) zwischen Gestängeende und IZ habe ich selbst eingenäht, bzw. ein neues Stück Gurtband mit Öse genäht.



    Und hier zum Abschluß mit eingehängtem Web-Truss und Außenzelt.

    Die Bilder stammen von mir und können verwendet werden.

    4 Mal editiert, zuletzt von Carsten K. (19. Januar 2025 um 14:57)

  • Moin Carsten, danke für die Fotos!

    Stimme mit dir überein, dass es eine fummelige bzw. zeitaufwändige Sache ist das Zelt auf diese Weise aufzubauen. Was meiner Meinung nach fairerweise erwähnt werden sollte: Es ist eine für absolute Extremsituationen gedachte, rein optionale Aufbaumöglichkeit. Alle Konkurrenzmodelle (Black Diamond Firstlight & Co, Samayas, North Face Mountain 25, Mountain Hardwear Trango etc.) die mir so auf die Schnelle einfallen, haben einfache Gestängekanäle oder Innenzelt-Clips und ohne die Möglichkeit schon im Aufbau, bevor nennenswert Windwiderstand entsteht, Abspannleinen anzubringen. Ich glaube, auf dieser Basis wurde da innoviert. Mit zusätzlichem Nutzen von erhöhter Stabilität oder Steifigkeit, durch die verspannte Konstruktion.

    Ich stimme dir vollkommen zu, dass ein Hilleberg System à la Soulo, Allak und Staika mit kurzen Gestänge-Kanälen am Boden und Clips nach oben hin, in allen Situationen einen deutlich schnelleren und sichereren Aufbau ermöglicht. Dafür ist ein Allak bei 50% mehr Gewicht im Vergleich zum Windsaber leider eine "Wackelbude".

    Auffällig ist schon, dass ich auf Fotos von Basislagern und Höhenlagern nur höchst selten mal ein Hilleberg sehe. Ob das an der Stabilität liegt, am Gewicht oder am Ende einfach nur am Preis (insbesondere bei Agenturen) oder an Traditionen, weiß ich nicht.

    Beides sind Kompromisse. Welche Aspekte wichtiger sind, hängt sicherlich stark vom Einsatzzweck und individuellen Präferenzen ab.

  • Moin Carsten, danke für die Fotos!

    Stimme mit dir überein, dass es eine fummelige bzw. zeitaufwändige Sache ist das Zelt auf diese Weise aufzubauen. Was meiner Meinung nach fairerweise erwähnt werden sollte: Es ist eine für absolute Extremsituationen gedachte, rein optionale Aufbaumöglichkeit. Alle Konkurrenzmodelle (Black Diamond Firstlight & Co, Samayas, North Face Mountain 25, Mountain Hardwear Trango etc.) die mir so auf die Schnelle einfallen, haben einfache Gestängekanäle oder Innenzelt-Clips und ohne die Möglichkeit schon im Aufbau, bevor nennenswert Windwiderstand entsteht, Abspannleinen anzubringen. Ich glaube, auf dieser Basis wurde da innoviert. Mit zusätzlichem Nutzen von erhöhter Stabilität oder Steifigkeit, durch die verspannte Konstruktion.

    Ich stimme dir vollkommen zu, dass ein Hilleberg System à la Soulo, Allak und Staika mit kurzen Gestänge-Kanälen am Boden und Clips nach oben hin, in allen Situationen einen deutlich schnelleren und sichereren Aufbau ermöglicht. Dafür ist ein Allak bei 50% mehr Gewicht im Vergleich zum Windsaber leider eine "Wackelbude".

    Auffällig ist schon, dass ich auf Fotos von Basislagern und Höhenlagern nur höchst selten mal ein Hilleberg sehe. Ob das an der Stabilität liegt, am Gewicht oder am Ende einfach nur am Preis (insbesondere bei Agenturen) oder an Traditionen, weiß ich nicht.

    Beides sind Kompromisse. Welche Aspekte wichtiger sind, hängt sicherlich stark vom Einsatzzweck und individuellen Präferenzen ab.


    Ja, bei Hochtourenzelten (oder wie immer die exakt benannt werden) habe ich mich auch schon oft gewundert.

    Da ist natürlich zum einen das Gewicht. Braucht ein Hochtourenzelt 15000 mm Wassersäule am Boden?

    Viele dieser Zelte sind gar nicht wasserdicht. Man kann sich die hohe Wassersäule durch drei Lagen Silikon auch da sparen.

    Viele sind nur einwandig was auch wieder Gewicht spart. Vielleicht ist das Gewicht im Lager auch zweitrangig und man setzt lieber auf ein sehr dickes Außenmaterial.

    Zelte in Basislagern müssen wohl sehr unter UV-Strahlung leiden. Vielleicht ist Nylon da auch nicht ideal. Wie lange wird so ein Zelt dort halten? Eine Saison?

    Der Preis der Hilleberg könnte somit auch eine Rolle spielen.

    Das ein Zelt sich bewegen darf ist vielleicht sogar von Vorteil. Es nutzt die Elastizität des Silnylon aus. Ich bin der Überzeugung, dass bringt sogar einige Vorteile mit sich. Ich glaube du beziehst dich aufs Allak 3. Ich vertrete die Ansicht, Leinen und Heringe sind bei jedem Zelt ausschlaggebend. Selbst ein doppeltes 10 mm-Gestänge machen ein Zelt nicht so windbeständig wie Abspannleinen.

    Beim Windsaber hat man ja noch einen Bogen mehr zum verhätscheln. Ja, wie gesagt, ich mag die Hotbox trotzdem. Aber Regnen sollte es bei dem "High-Wind-Pitch" nicht. Man stellt es ja gezwungenermaßen "Inner-First" auf.

    Mal sehen wie es mit Slingfin in Europa weiter geht. Die Zelte haben meiner Meinung nach Potential, sind aber irgendwie auch nicht für (nord)europäische Verhältnisse gemacht. Außenzelt zu hoch über dem Boden, beim Portal kein Solid-Inner usw.

    Aber andere Mütter haben auch schöne Töchter! ;)

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