Bikepacking mit dem MTB / Hardtail: Reifen

  • Was sind wir bisher gefahren, was war gut, was nicht so? Was fahrt ihr für diesen Zweck?

    Vorneweg: die relativ breiten MTB-Reifen, tubeless aufgesetzt, möchte ich abseits von Asphalt nicht mehr missen. Die Möglichkeit, mit niedrigem Reifendruck zu fahren, macht das Leben so viel komfortabler, wenn es hoppelt. Ich habe lange überlegt, mir ein Gravelbike zu kaufen - mittlerweile bin ich froh, dass ich mich für ein Hardtail entschieden habe, wo es Platz für die dickeren Reifen gibt. Wenn Gravel, dann nur eins wo ich bei Bedarf 29x2.25 er drauf bekomme...

    Wir sind dieses Jahr ein Stück der Grand Traversee des Alpes de la Provence gefahren. Das war für uns als Nicht-MTBler und dazu mit den bepackten Rädern mindestens eine Nummer zu groß. Dann sind wir 900 km auf der GTMC (Grand Traversee du Massif central) gefahren, das hat wunderbar gepasst. Sonst cruisen wir über die Wanderwege hier ums Haus rum auf der Schwäbischen Alb. Richtig harte MTB-Trails interessieren mich bisher nicht so. Nur damit klar ist für welche Wege unsere Reifenwahl gilt... Habe mich eher im XC-Bereich umgesehen... Sorry, falls es etwas unwissenschaftlich rüber kommt - bin ja kein Radl-Experte...

    Also ich fange mal an:

    Schwalbe Racing Ray (vorn)/ Racing Ralph (hinten) 29x2.25: ganz gut, rollt flott, fährt sich leider nach meinem Empfinden relativ schnell runter. Grip ist okay wenn es trocken ist. Matsch ist seine Sache nicht.

    Schwalbe Thunderbird: rollt super. Wenn es nass ist leider definitiv nicht genug Grip. Würde sagen, dass ist eher ein dicker Gravel-Reifen. Dafür sicherlich super. Und sehr leicht. Pannensicherheit sicherlich nicht so gut wie bei den anderen Kandidaten. Würde den glaub ich nur noch als schnell laufenden Hinterreifen nehmen.

    Schwalbe Nobby Nic (vorn) / Rocket Ron (hinten) 29x2.25: deutlich griffiger als die anderen. Gefühlt relativ schwer. Relativ laut. Rollen nicht so gut wie die anderen. Mir zu stollig. Brauche ich eher nicht für das was ich mache, weil der Schwerpunkt eher auf leichterem Gelände liegt. Ich will definitiv etwas das besser rollt. Erst recht, wenn man länger unterwegs ist. Vielleicht fahre ich die Kombi jetzt über den Winter noch runter.

    Vittoria Mezcal 29x2.25: derzeitiger Favorit. Gutes Rollverhalten. Läuft auch gut auf der Straße, wenn man ordentlich aufpumpt und ist nicht zu laut. Hat bisher ca. 1000 km drauf und man sieht noch keine großartige Abnutzung. Es gibt den Reifen in verschiedenen Ausführungen: TLR und TNT. Wir haben den TNT mit verstärkter Seitenwand und dafür mehr Pannensicherheit gewählt. Dafür etwas schwerer. Bei Nässe und Matsch setzt sich aber auch hier das Profil relativ schnell zu. Trotzdem ist das für uns bisher der beste Kompromiss für das was wir derzeit so machen. Kommt auf mein Bike als nächstes drauf.

    Was fahrt ihr so?

    PS: mit der Lezyne Micro Floor Drive HV Minipumpe bekommt man den Racing Ralph/Ray und den Vittoria Mezcal problemlos tubeless drauf...

  • Ahoi,

    ich selber fahre aktuell den Vittoria Mezcal in 29x2.2.5 (tubeless). Damit war ich im Sommer 4 Wochen mit insgesamt 1400 Kilometer und 30000 Höhenmeter unterwegs (TransAlp -Adria). Untergründe waren teilweise schon ziemlich krass, sodass ich mir manchmal was "stolligeres" wie z.B. den Vittoria Barzo vorne gewünscht habe.

    Insgesamt war ich aber extrem zufrieden. Ich hatte in 4 Wochen kein einzigen Puncture, obwohl es wie gesagt stellenweise extrem war. Kann also den Mezcal bedenkenlos weiterempfehlen.


  • Ich bevorzuge für längere Strecken eines meiner leichteren Räder (Gravel- oder Rennrad), aber auf dem MTB fahre ich die Racing Ralph/Racing Ray Kombination. Das funktioniert auch relativ gut. Für Langstrecke wäre mir da aber auch der Rollwiderstand deutlich zu hoch. Dafür haben sie mehr als reichlich Bodenhaftung, wenn's mal etwas lose wird. Wirklich tiefen Matsch gibt's hier im Schwarzwald eher nicht. Was du beschreibst ist aber eigentlich das perfekte Gelände für Gravelbikes... Und auch mit 32mm Slicks vollkommen problemlos/sicher fahrbar. Das wäre auch absolut meine Wahl dafür (Continental Gatorskin).


  • Bin selber gerne auf 27.5x3 WTB Trail Boss und Bridger unterwegs, leider werden die Reifen in der Größe nicht mehr hergestellt. Ein paar 3“ Reifen habe ich allerdings auch noch auf Lager. Trotz der Breite lassen die Reifen easy auf Geschwindigkeit halten 32km/h sind im Flachen gar kein Problem.

    Die 3“ Reifenbreite ist für mich allerdings nur bei der GST(GrenzsteinTrophy) gesetzt,( 3“ Reifen passen nicht in die Löcher der Lochplatten).

    Gerade beim Bikepacking mag ich einfach die breiten Reifen.

    Finde da nichts nerviger als das unsichere Fahrverhalten von zu schmalen Reifen in gröberen Gelände, das eigentlich mit breiteren Reifen entspannt fahrbar wäre.

    2 Mal editiert, zuletzt von Volker (9. Oktober 2024 um 18:33)

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