25. Tag - 03.09.2020 oder der Lost Place
Balme - Lago di Malciaussia (beim Rif Vulpot)
24.2 Kilometer, 1936 Höhenmeter, 8 Stunden 27 Minuten
Die Etappe von Balme nach Usseglio eher unspektakulär, wenn man die ganze GTA läuft.
Im beginnenden Herbst,
den man anfangs noch nicht sieht, ein Highlight.
Der erste der Laghi Verde noch angefroren,
der zweite nicht und verde.
Rund ums Bivacco Gandolfo wunderschön, 2 h ab Balme wenn man langsam macht.
Wir wollen aber linkerhand hoch,
Blick zurück vom Pass,
wo es erstaunlich windstill ist und kein bißchen kühl -
es nebelt...
(Der Weg bestens markiert, vielleicht ist eine Gruppe mit Farbeimern für den SI durch und eine für die gta)
...bis man den Anfang von Usseglio sieht, auf der Strasse gerade Viehabtrieb, den wir lange vorher schon gehört haben. Am Ende vom gegenüberliegenden Tal: Wolken statt Rocciamelone und Lera.
Das grosse Fest am Sonntag wird ins Wasser fallen. In den Tagen danach sehen wir riesige, dreistöckige Viehtransporter durch Usseglio und Viu fahren. In Viu wird eine Bäuerin mit zwei Hunden und zwei Kleinkindern, die gerade laufen können, so ungefähr 10 Kühe in einen Stall mit Wiese treiben, im Ort. Und die anderen Bauern alle unten in Lanzo? Oder gleich in die Schlachthöfe?
Zum Fest übernachten viele Verwandte im Wandererhaus des Posto Tappa Furnasa (200 Meter weiter), zum Abendessen sind bestimmt 60 Leute im Furnasa, das bis auf den letzten Platz gefüllt ist, auch eine Fussballmannschaft aus Ceres ist da und übernachtet. Der Wirt, dessen Vater früher das Rif. Vulpot betrieb und ein berühmter Bergführer war wie seine Vorväter, ist ein hervorragender Koch, der sich in aller Ruhe in der Küche bewegt und alles auf den Punkt hinkriegt. Seine alte Mutter hilft beim Servieren aus; die Tochter, die aus der Stadt gekommen ist, auch. Der Mittelpunkt und Motor des Hauses aber ist Frau Vulpot, die die Unterkünfte managed, den Speisesaal, die Bar, serviert, abräumt und gleichzeitig beim Kochen dabei ist.
Überall sonst war es leer, die meisten Restaurants, Unterkünfte und Läden hatten zu wegen Ferien, macht man so für zwei, drei Wochen zwischen Ende September und zweiter Oktoberhälfte, als Selbständige:r.
Am nächsten Tag ist eine Grundschulklasse aus Turin da; die ANPI
bietet für Schulklassen kostenlose Wanderreisen zu den Orten und Wegen der Partisanen an. 22 Schülerinnen, vier Lehrer:innen, drei Wanderbegleiter:innen. Auch eine ältere Dame ist angereist, verbringt ein paar Tage im Furnasa, weil ihre Heizung repariert werden muss. Sie würde uns gerne ins Museum mitnehmen. Sie ist nämlich die schon länger pensionierte ehemalige Leiterin des Museums, das sie mit aufgebaut hat und auch extra gekommen, um aufzuschliessen und eine Führung zu geben.