Beiträge von Ruskaman

    Die Mini-Zahnseide und der 20ml-Kunststofftiegel für den Hirschtalg fehlen auf dem Bild. Wenns in anspruchsvolles Terrain geht, dann ist noch eine kleine Rolle schmales Leukoplast dabei (Körperpflege und Erste Hilfe sind beide im formvollendeten DCF-Kulturbeutel, inkl. Öse für den Wandhaken in Hotels und Gemeinschaftsduschen).

    Ich habe sehr lange gebraucht, um zu checken dass die Denttabs und das Micropur(?) in einem Ziplock mit gelben Punkten drin stecken.

    Ich hab mich erst gefragt, ob du ernsthaft den Micropur-Blisterstreifen mit dem Locher bearbeitet hast ^^

    Du würdest also sagen, dass ein Satelliten-Messenger bei Wintertouren in Skandinavien auch "Pflicht" ist?

    Du machst deine Wintertour unter besonderen Bedingungen, nämlich ohne einen Teil der Standardausrüstung.

    Standard heißt aber doch nicht Pflicht.

    Alex Honnold klettert Free-Solo Routen die Standard-Menschen niemals ohne Sicherungsmittel begehen. Es sind besondere Bedingungen, das ist hervorzuheben, aber er verstößt gegen keinerlei Pflichten.

    Gedankenspiel: Windsack, Schaufel und Inreach oder Spot gehen am letzten Tag gleichzeitig verloren.

    Bei unkritischem Wetter und einer kurzen Etappe würde ich die Tour vermutlich nicht abbrechen. Verletzungsträchtiges Verhalten würde ich versuchen zu vermeiden.

    Und dann geht auch sehr wahrscheinlich alles gut. Als Dauerzustand brauche ich das aber nicht.

    Die Packliste von JanF ist aber seine Entscheidung und er ist mit den dadurch bedingten besonderen Rahmenbedingungen für seine Tour einverstanden. Und ich finde es gut, dass wir diese Rahmenbedingungen hier angesprochen haben.

    Das Wetter wird ungemütlich, man hält den Windsack für die Lösung und verbleibt an Ort und Stelle. Nach einer halben Stunde merkt man, dass es doch ganz schön kalt ist, rafft sich aber nicht mehr auf, um doch noch den Weiterweg anzutreten. Dann schläft man ein ...

    In dieser Situation wäre ich anscheinend ziemlich erschöpft und ich würde die Gefahr von Unterkühlung falsch einschätzen. Wenn eine Hütte in der Nähe ist und ich in der Lage bin sie zu finden und sie zu erreichen ist das natürlich weniger riskant.

    Für ein Notbiwak muss man sich rechtzeitig entscheiden und sich auch bewusst sein, mit welchen Schwierigkeiten man konfrontiert sein kann.

    Deine Strategie unterscheidet sich von meiner Strategie im Wesentlichen dadurch, dass du immer in der Lage sein musst dich zu bewegen. Das ist uns beiden denke ich klar.

    Die Bindung eines Backcountry-Skis kann nicht auslösen. Dass ich einen Ski in den für solche Tourenn üblichen Landschaften nicht wiederfinde, ist schon extrem unwahrscheinlich. Ich vergesse nicht, meine Uhr zu laden, und könnte das ansonsten mit einer Powerbank auch schnell beheben. Für Dunkelheit habe ich eine Lampe dabei (und so dunkel wird es in den Winterlandschaften auch nicht)

    Ich habe den Eindruck, du fühlst dich persönlich angegriffen. War nicht beabsichtigt. Ich möchte sagen, dass ich es für realistisch halte, dass mir persönlich Fehler passieren.

    In meinem Verständnis ist ein Windsack Teil der Notfallausrüstung und für mich oder wenn ich Verantwortung für andere übernehme wäre die Mitnahme nicht optional.

    Ich habe nur Erfahrung bei alpinen Skitouren, die Gefahren und Konsequenzen sind aber denke ich vergleichbar. Im alpinen Kontext ist es Konsens und Lehrmeinung einen Biwaksack immer dabei zu haben.

    Du hast dich in der Vergangenheit anders entschieden und ich nehme einfach an, dass du das Risiko akzeptierst, aus irgendeinem Grund daran zu scheitern, bis zur nächsten Hütte durchzuziehen.

    Mir wäre das zu riskant, weil ich z.B. folgendes Szenario (Unfälle sind meistens eine Kaskade von Dingen die schief gehen) für möglich halte: Nachmittags ist eine Schlechtwetterfront angesagt. Ich will trotzdem eine kurze Etappe zurücklegen. Ich gehe los. Die Bindung meines Skis löst aus. Ich verliere den Ski. Ich suche den Ski. Ich finde den Ski nicht und habe Zeit verloren. Ich muss weitergehen, bin aber deutlich langsamer. Ich habe keinen Mobilfunkempfang. Die Schlechtwetterfront trifft schneller ein. Schneefall. Whiteout. Habe vergessen meine Uhr zu laden, kein GPS mehr zur Orientierung. Es wird dunkel.

    Auch ohne Schlafsack und Isomatte erhöht ein Windsack deine Überlebenschancen.

    Ich hoffe du verstehst meinen Beitrag als sachlichen Versuch über Risiken zu sprechen. Ich verstehe es natürlich auch, wenn du ein höheres Risiko akzeptierst als ich.

    wilbo und bei 2:30 sieht man die Wasseroberfläche des Bergsees und die Wellen darauf. Aber wahrscheinlich lässt sich so ein kleiner See nicht mit den Mechanismen von offener See vergleichen. Ich kann keine Schaumkronen erkennen, dann wäre das höchstens 3 Bft.

    Gib mir doch bitte einen Hinweis, wie es zu dieser Einschätzung kommt.

    Um Minute 3 herum sieht man im Hintergrund seines Zeltplatzes die Nadelbäume wackeln.

    5 Bft: "größere Zweige und kleine Äste bewegen sich, kleine Laubbäume beginnen zu schwanken, Wind deutlich hörbar"

    6 Bft: "starke Äste bewegen sich, hörbares Pfeifen an Drahtseilen und Telefonleitungen, Regenschirme sind schwer zu halten"

    Ist meine Einschätzung plausibel?

    aber wie schwer kann es sein mal einen Windmesser einzupacken? Werte dazu hat er nämlich nicht.

    Die Windstärke würde ich aufgrund der im Wikipedia-Artikel zur Beaufort-Skala beschriebenen Wirkung an Land auf Beaufort 5 (frische Brise/frischer Wind = 29-38 km/h) oder 6 (starker Wind = 39-49 km/h) schätzen.

    Den Abschnitt zur Geschichte der Beaufort-Skala finde ich lesenswert.

    Meine ersten autarken Mehrtagestouren waren einerseits faszinierend schöne Erlebnisse und andererseits habe ich auch ziemlich gelitten. Der Kontrast zu früher wurde mir vor Kurzem wieder bewusst, als ich mit Freunden unterwegs war, deren Rucksäcke doch konventionell schwer waren. Für mich waren die sechs Tage Genuss in Reinform, denn es hat mir an nichts gefehlt und ich habe nicht im Ansatz irgendwie gelitten. Den anderen ging es ähnlich, nur kamen sie an ihre körperlichen Grenzen bzw. hatten Schmerzen (Schulter, Hüfte, Knie). Am letzten Tag meinte ich im Scherz: "Gebt mir eure Essensreste, ich bleibe noch." Genussorientierung bei fehlender Leidensfähigkeit ist für mich ein wichtiger Grund ;).

    Ebenso wichtig ist mir, dass ich durch die Reduzierung meines persönlichen Ausrüstungsgewicht Dinge für meine Mitgehenden tragen kann und es so überhaupt erst möglich ist, mit Menschen die ich gern habe unterwegs zu sein.

    Und ich finde es auch total faszinierend, dass man alles tragen kann, was man zum guten Leben braucht, ohne das Gefühl zu haben langfristig zu ermüden.

    Statt "Oh ist das schön, aber ich kann nicht mehr" ist es gerade eher "Wow ist das schön, ich will nicht dass die Tour zu Ende geht".