Tag 6
Den Ruhetag in Ammarnäs beende ich mit einem ausgiebigen Frühstück am Hotelbuffet.
Bis Jäkkvik gibt es erstmal wieder keine Zivilisation, so genieße ich noch alles was geht. Aber Natur ist ja auch geil, dafür bin ich ja hier! So geht es kurz nach dem Frühstück auch los. Mein heutiges Ziel ist die Rävfalls-Stugan, eine unbewirtschaftete Hütte mit Schlafräumen, die man im voraus buchen kann. Ich möchte aber sowieso in meinem Zelt schlafen, daher muss ich mich nicht um irgendein Buchungs-Procedere kümmern.
Ein Großteil der Häuser von Ammarnäs liegt recht weit verteilt im Grünen.
Bald darauf knickt der Weg ab in die Botanik und es geht erstmal ein paar Hundert Höhenmeter bergauf ins Fjäll. Der Wetterbericht hat für den Nachmittag Gewitter vorher gesagt, so dass ich mir nicht zuviel Zeit lassen möchte, um später nicht zu ungünstiger Zeit auf den höchsten Stellen ohne Deckung zu sein.
Oben angekommen geht es einige Kilometer auf einem langgezogenen Bergrücken entlang. Dort treffe ich auf ein Niederländisches Pärchen und wir laufen ein Stück zusammen und quatschen. Leider setzt langsam Regen ein und wir schlüpfen in die Regenklamotten. Ausgerechnet am höchsten Punkt des Bergrückens regnet es sehr stark, so dass wir keine Aussicht genießen können. Aber immerhin Gewittert es doch nicht, so dass keine Gefahr besteht.
Schließlich verzieht sich der Regen und es bleibt nur ein Wolkenstreifen über dem parallel verlaufenden Tal.
Schließlich biegt der Weg ab rechts runter ins Tal, wo dann am Fluss die Hütte liegt. Auf dem Weg runter gibt es wieder einen kräftigen Schauer, der so romantisch sein muss, dass sich das Niederländische Pärchen erstmal zum Kuscheln aufs Fjäll setzen muss.
Ich will die beiden nicht stören und laufe weiter Richtung Sonnenschein.
Unten im Tal angekommen scheint auch die Sonne wieder und ich treffe auf die bis dahin beeindruckendste Hängebrücke, die ganz neu gebaut wurde und über einen mächtigen Fluss zur Hütte führt.
Von der Hütte habe ich gar kein Foto gemacht, aber etwas später trifft auch mein spanischer Wanderbuddy ein und wir breiten uns aus und trockenen die nassen Klamotten in der Sonne. Mit in der Hütte sind auch zwei ältere Schweden, die sich für ein paar Tage dort einquartiert haben, um von dort aus Tagestouren zu unternehmen. Von ihnen erfahren wir später noch viel Interessantes über die Region, Gebräuche, Sami und Historie.
Erstmal suche ich mir aber ein Plätzchen für mein Zelt und bereite schonmal alles für die Nacht vor.
Ansonsten wird noch viel gequatscht und gegessen, bis sich dann alle zur Nachtruhe zurückziehen.