Beiträge von questor | hangloose

    Weiter geht's in's Prenj.
    Nachdem wir in Ravna Wasser aufgefüllt hatten, kam das unvermeidliche, wenn man sich im Tal befindet und der Aufzug kaputt ist ^^

    Über 1600hm verteilt auf stramme 7km - immer auf dem Bergrücken hinauf - man gönnt sich ja sonst nichts.

    Einerseits verfluchten wir den eine ganze Weile lang ziemlich zugewucherten Trail voller morgendlicher Spinnennetze - andererseits - ohne den Schatten der Bäume hätte das ganze bei mehr und mehr praller Sonne noch mal deutlich weniger Spaß gemacht als ohnehin schon.

    Dementsprechend reichte es zwischen dem vormittäglichen Geschufte ohne weitere Vorkommnisse oder auch nur Ausblicke auch gerade mal für ein einziges Foto.

    An der verschlossenen Hütte (Schlüssel Versteck wird wohl bei Anruf - und wir auch immer man eine Gebühr entrichtet - verraten) machten wir Pause und füllten nur so halb überzeugt unser Wasser am Regenwassersammeltank auf, über den dir meisten Hütten im Wasserarmen Karst der Region verfügen. Meistens ließ es sich jedoch vermeiden, auf diese für uns eher Fallback Lösung zurückzugreifen - und vertragen haben wir das Wasser auch durchweg.

    Irgendwann stand plötzlich eine einsame Wanderin vor uns, die aus der anderen Richtung kam - und auch als deutsche - und bis zur Grenze nach Montenegro als einzige VD Wanderin entpuppte.

    Ein bisschen Austausch über das zu Erwartende in beiden Richtungen - und dann ging es auch schon weiter zum spannenden Teil des Aufstiegs - in die Hochebene des Prenj.

    Wirklich spektakuläre, weite Landschaft in der Nachmittagssonne - und wieder einmal völlig einsam. Zudem wieder ganz anders als noch im Blidinje.

    Das erste Minengebiet - sowohl mit Schild, als auch in OSM verzeichnet. Wir fanden allerdings kein zweites Schild, was den Anfang des Feldes am anderen Ende ankündigte, aber wir kamen ja zum Glück aus der 'richtigen' Richtung :D=O

    Gen Abend wurden die Campstellen wieder rarer - die ersten Quellen, die endlich wieder verzeichnet waren, waren allesamt trocken - also weiter zur nächsten Hütte mit Quelle.

    Kurz vor der Hütte war ein alternatives Wegstück mit Nachdruck verblockt - das war dann schon eindrücklicher als das Schildchen, das eher danach klang, aus könne man Minen dort eben nicht ganz zu 100% ausschließen.

    Auch die Quelle unterhalb der nächsten Hütte tröpfelte nur noch minimal, es blieb abermals nur der Regentank der Hütte - diesmal wenigstens isoliert und im Boden versenkt und nicht in der prallen Sonne wie mittags.

    Die Hütte war von ein paar älteren Herren aus der Gegend belegt, die von hier aus wohl ein paar Gipfeltouren machten.

    Kommunikation mit translate, Händen und Füßen mühselig - und so richtig einladend, uns zu sich herein zu bitten waren sie nicht, also machten wir draußen Quartier.

    Schmunzelnd musste ich an die Schilderungen der Wanderin von mittags zurück denken, wir hilfsbereit doch alle wären - selbst Essen gab sie uns noch mit, weil sie viel zu viel von anderen auf dieser Hütte hier mitgegeben bekommen hatte. Ob es sich wohl um die selben Herren handelte?

    Es war lange nicht so frisch wie die Nacht zuvor, obwohl die Nacht klar war, aber die Hütte lag etwas erhöht und die Feuchtigkeit sammelte sich wohl unten bei der Quelle. Aufbauen, kochen Sterne gucken - und dann ab in die Hängematte.

    Die Nacht blieb deutlich wärmer, was eindeutig der leicht erhöhten Lage zuzurechnen war, wie wir alsbald erfahren, als ein noch sichtlich vom einer kalten, feuchten Nacht gezeichneter, etwas älter nicht ganz so wanderaffiner, etwas gemütlicher Partner und kurz danach die wanderbegeisterte, drahtige, weibliche Gegenstück zu uns aufsteigen, deren Nacht des Morgens daher verfrüht endete.

    Wir frühstücken und packen im Multitasking Modus und können so - mit Wasser aus dem Regentank für mehr oder minder den ganzen Tag bepackt noch im Schatten der Gipfel den ersten Anstieg machen.

    Ich weiß gar nicht mehr, woran es lag, aber so richtig auf 100% war der Akku bei uns beiden nicht. Wir entscheiden uns gegen die extra Runde über das steile Gipfel Dreigestirn Otis (2097), Zelena Glava (2115) und Botini (2115) als uns am Pass die Sonne mit bereits ordentlich Kraft begrüßt. Der lange Abstieg bis zum boracko See, über 35km und 2000m runter, zum Großteil Baum- und schattenlos und ohne zuverlässige Quellen auf einem weiten Teil der Strecke wird noch fordernd genug.

    Der Gipfelschlenker - auch vom Lager aus beeindruckend genug

    Wir entscheiden uns abweichend von der VD Etappe für eine andere, direkterr Route über den Glavica, den uns auch das Paar vom morgen empfohlen hatte.

    Gut zwei Drittel lang genießen wir weiter die Landschaft des Prenj, bis er das letzte Stück etwas schotterig, serpentinig gen Zivilisation geht.

    Als der boracko See am Nachmittag aus der Höhe zum Greifen nah scheint, wähnen wir uns schon alsbald im kühlen Nass, etwas entspannen, Energie tanken - und den halben, dort verzeichneten Laden leer kaufen. Zumindest, was Eis und kühle Getränke angeht.

    Aber wie so oft täuscht der Anblick über die noch beträchtliche Höhe hinweg, der Weg schlägt noch etliche Bolten um den halben See herum - und zuguterletzt ist der letzte Abstieg zum See wie im gpx Track verzeichnet in der Böschung zunächst nicht einmal findbar.

    Vermutlich nehmen viele, die der VD folgen schon im Südwesten den Abstieg zum See und sparen sich die Runde im Uhrzeigersinn bis zum Nordosten.
    Da die Alternative, einer viel (und schnell) befahrenen Art Bundesstraße zu folgen ebenso unbehaglich erscheint, suchen wir noch eine Weile weiter - und finden schließlich einen alten Pfad, der traumhaft mit allem zugewuchert ist, was dornt und brennt ||


    Es zieht sich, es nervt, es peinigt - die tiefstehende Nachmittagssonne brät uns einseitig - aber irgendwann sind wir deutlich zerschundener als erwartet endlich unten.

    Von Norden, an noch erstaunlich wenig sanierten Häusern, dafür erfreulich viel Obstbäumen vorbei, kommen wir an den nördlichen der zwei Campingplätze am Ostufer.

    Wir genehmigen uns am Eingang und Mini Kiosk, der kaum noch in Betrieb scheint (aber sich als der einzige auf OSM verzeichnete Laden entpuppt, auf den wir zum resupply gebaut hatten) beim netten Platzwart direkt ein Eis. Eher zufällig dadurch zahlen wir nicht direkt für einen Platz, sondern schlendern mit dem Eis erst einmal über den Platz, im zu schauen, ob sich ein Fleckchen - und vielleicht sogar ein Hangplätzchen findet. Der Platzwart meinte zwar, es ist jede Menge Platz, schließlich sind gerade alle nach dem Wochenende abgereist, aber irgendwie obsiegt wohl mein 'checking, just in case' Drang.

    Beim ersten Dauer-Camper, der direkt vor seinem Caravan ein recht großes, offenes Feuer brennen hat, schauen wir uns noch kurz gegenseitig an. Andere Länder... Dauercamper haben bestimmt Narrenfreiheit...

    Aber kaum ein paar Schritte weiter, geht es munter so weiter. Feuer hier, irgendwelche riesenhobos da, improvisierte Grills dort. Der eigene Nachwuchs sitzt im Kinderwagen im vollen Dunst des eigenen Ofenrohrs, campiert wird dicht an dicht - nicht bis an, nein, bis auf den Stand. Nicht nur beim Feuer herrscht ein reger Wettstreit, auch Musik schallt aus jedem einzelnen Autoradio. Blendet man den Umstand aus, dass sie Gefährte motorisiert sind (was schwer ist, schließlich laufen genügend Motoren) - und der überall herumliegende, sofern nicht verbrannte Müll eindeutig von unserer heutigen Zivilisation kündet, muss sich so ein Wikingerlager angefühlt haben.

    Völlig klar - wir ziehen weiter zum anderen Campingplatz - fester als jetzt kann man Daumen kaum drücken, dass der eine bessere Option ist. Links der See - rechts steigt das Tal steil an - und weiter kommen wir heute beim besten Willen nicht mehr großartig.

    Als wir dort ankommen, können wir unseren Augen kaum trauen. Weitläufig, kaum Leute, direkt am Strand ein paar Tische und eine Bar, aus den Lautsprechern säuselt entspanntes easy listening :huh:.
    Kneif mich! Die Fata Morgana der Campingplätze ist echt!

    Wir rätseln noch eine Weile, was in aller Welt einen absichtlich auf den anderen Campingplatz treiben könnte, die nette Betreiberin rollt auch nur die Augen, wie wir berichten, von dort zu kommen.

    Ein Sprung in den hübschen See (die Rauschschwaden vom ersten Platz sind auch aus der Ferne über den See noch sichtbar), kühle drinks - eine echte Dusche - Sachen öffentlich durchspülen, WLAN - paradiesisch. Dann geht's auf in Richtung Restaurant und weiterem Laden, der in bester Tante Emma Manier alles (oder eher wenig, aber ausreichend) bereit hält, was wir für die nächsten Tage benötigen.

    Oh - und die Sichtung eines echten Yugo! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zastava_Yugo

    Das Essen im Cafe und Restaurant (ja, es wird auch am späten Abend noch reichlich Kaffee im Cafe verzehrt) ist unerwartet gut, tib läuft mit der Speisekarte amok, wir sind seelig.

    Wieder am Campingplatz angekommen fällt uns auf, dass die LED Scheinwerfer, die unsere Ecke beleuchten noch immer an sind, weit und breit aber niemand der Betreiber mehr.

    Die eine Stimme im Kopf sagt, die werden bestimmt irgendwann automatisch aus gehen. Die andere improvisiert aus den Nylonsocken-Schultergurttaschen schon mal eine Schlafbrille - und so dämmern wir bald in einen herrlich festen Schlaf.

    Kommen wir zum ersten Abschnitt, dem #Blindinje Nationalpark. http://www.visit-blidinje.com/?lang=en https://en.m.wikipedia.org/wiki/Blidinje_plateau Dort war man per Mail übrigens auf Zack :thumbup:

    Besagtes Taxi karrte uns also mangels Tramp-Erfolg und fortschreitender Stunde und zunehmender Hitze aus Jablanica (200hm) gern Westen zum Blindinje Jezero, den wir als markanten Startpunkt auf etwa 1180m auserkoren hatten, um von da aus wieder gen Osten zurück nach Jablanica aufzubrechen.

    Wir kurvten und schraubten uns also aus dem Tal heraus, bis sich plötzlich die imposante Hochebene zeigte, auf der sich wiederum recht abrupt im steilen Anstieg das Blindinje Plateau bis auf 2228m in die Höhe reckte.

    Es war knackig warm - zum Glück schienen wir mit unserer Wahl des Sonnenschutzes voll im lokalen Trend zu liegen ^^


    Die Richtung war klar - aufwärts. Zunächst noch bewaldet, vorbei an einer imposanten Kirchenanlage (http://www.visit-blidinje.com/masna-luka/?lang=en), später dann mit weniger und weniger grün.

    Nb - Kirchen und Moscheen - je nach Landesteil - sollten sich als stets bestens finanziell ausgestattet, auf's beste instandgesetzt oder nett gebaut herausstellen - auch noch im winzigsten, fast verlassenen Dorf - oder gar ganz ohne selbiges - in Hoffnung auf Wiederansiedlungen. Die Fortsetzung des eingefrorenen Konflikts mit anderen Mitteln...

    Es wurde langsam spät, wir stoppten noch kurz auf der bewirtschafteten Vilinac Hütte, die als eine der am schönsten gelegenen des ganzen Landes gilt (zu recht - tatsächlich kein Bild gemacht).

    Bis auf einen Raki (tatsächlich der einzige der Tour, man glaubt es kaum) sind wir ganz gut durchgekommen, die Vierergruppe rund um den Hüttenwart, allesamt von der lokalen 'Alpenvereinssektion', waren aber bereits gut in Schwung. Es gab ein paar Tipps und Geschichten dank eines in Deutschland lebenden Besuchers - und die Warnung, es würde kalt nachts, Richtung Gefrierpunkt. Die Hütte hatte eher Sauna Temperatur, da waren wir nicht ganz sicher, ob nicht einfach das Kälteempfinden eine andere ist...

    Noch war Sonne da, ein Stück weiter wollten wir noch, es waren ein paar Plateaustellen in der Karte ersichtlich - von der Hängematte hatte ich mich gedanklich für diese Nacht bereits verabschiedet.

    An der ersten Möglichkeit hätten sich bereits zwei Belgierinnen eingerichtet, die uns mit Nachdruck die toooooollen flat Spots eine Ecke weiter nahelegten. Also gut, man will ja nicht aufdringlich sein, also noch ein Stück weiter gezogen, was soll's. Vorteil - den Hajducka vrata noch in der blue hour und nachts sehen (Langzeitbelichtungen hat tib mit der Kamera gemacht, sry).

    Wir mampfen noch länger andächtig mit Blick auf den Bogen - ich schlage mir mehrmals den Gedanken aus dem Kopf, meine Matte einfach in das bröcklige Felstor zu hängen bis es langsam zunebelt und tatsächlich frisch wird.

    Die Nacht war tatsächlich kalt, wir tragen alles, was wir dabei haben - und fragen uns nicht nur ein Mal, ob wir beim erwarteten Temperaturbereich gehörig in's Klo gegriffen haben.

    Kleiner Blick in die Zukunft - es sollte direkt die kälteste (und eigentlich einzige kalte) der ganzen Tour werden.

    Wir wachen in einer tropfend nassen Dunstwolke auf, selbst meine offene Halbpyramide ist von innen wie außen pitschnass, bei jeder Böe tropft es in's Gesicht. Bodenbrüten olé! :rolleyes:

    Dementsprechend zögern wir das Aufstehen noch etwas hinaus. Irgendwann wird absehbar, dass es langsam klarer wird und so machen wir uns auf.

    Noch ein Blick zum Arch, der ist zumindest schon mal erkennbar, das Tal dahinter nur bruchstückhaft für Sekunden je nach Wolkenbewegung.

    Es wird mit jedem Schritt besser und so haben wir bald wieder tolle Ausblicke beim langen Abstieg runter bis Jablanica

    Auch der ersten Schlange begegnen wir - die sich aber zumindest von selbst verzieht - und nicht, wie ein späterer Kollege per Wanderstock vom schmalen Trail gen Abhang katapultiert werden muss.

    Wie bereits zu der Etappe gelesen, führt das letzte Stück vor Jablanica an der lokalen Müllkippe vorbei, die sich bereits etliche Höhenmeter zuvor durch wilde Ergänzungen ankündigt. Ein malerisches Panorama!

    Gen Spätnachmittag sind wir in Jablanica, die Sonne brutzelt inzwischen ordentlich im Tal und die Oberschenkel merken den ersten amtlichen Abstieg gehörig.

    Da kommt es wie gelegen, dass wir uns die lokale Spezialität Lamm am Spieß natürlich nicht entgehen lassen dürfen, wie man uns auch auf der Hütte nochmals mit Nachdruck nahelegte. (Die es nebenbei gesagt allerdings fast überall in Bosnien gibt, natürlich verstärkt im muslimischen Teil)

    Durch Jablanica schiebt sich derweil aus Mostar kommend eine nicht enden wollende Blechschlange, die Nachteile der bergigen, schwer zugänglichen Gegend mit nur wenigen Verbindungsstraßen.

    Da die Ausflugslokale allesamt etwas der Straße nach aus der Stadt heraus den Fluss entlang liegen zwar nervig, aber dafür wenigstens sicher - rasen kann hier gerade keiner ^^

    Wir schlagen uns ordentlich voll, packen dann noch bestesbörekderwelt von der Bäckerei des Vortrags für später ein und füllen die Vorräte für die nächste Etappe bis zum resupply am boracko See in ein paar Tagen und dann geht es auch schon wieder hoch aus dem Tal raus ehe es zu sehr dämmert.

    Am besagten, riesigen Dokumentationszentrum an der zerstören Brücke ist irgendeine Feierlichkeit, Musik, viele Leute etc. Wir schauen nur kurz vorbei, der Trachten tragende Chor älterer Damen treibt uns umgehend weiter, Flamenco wirkt dagegen geradezu lebensbejahend =O

    Ein letzter Blick auf die Neretva, die uns noch öfter begleiten soll. Wir laufen eine ganze Weile in die Dunkelheit hinein, bis wir über den steilen an - und Abstieg in's nächste Tal auf einem winzigen Fleck Kuhweide kurz vor Ravna endlich eine ebene Stelle für tib's neues, selbst genähtes tarptent - und für mich ein paar hübsche Bäume zum Hängen finden. Endlich keine feuchte Bodennacht mehr (für mich :saint:)

    Der nächste, noch steilere Aufstieg in die zweite Etappe, das Prenj (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Prenj) wartet, noch steiniger, noch karstiger, noch trockener, wir vertrösten ihn auf morgen :thumbup:

    #Prolog:

    Wir hatten uns schnell für den bosnischen Teil entschieden, der als der schönste und am besten markierteste /gepflegte gilt.
    VIA DINARICA v2 - BOSNIA AND HERZEGOVINA
    Von Kroatien, aber auch von Slowenien liest man nicht viel Gutes.

    Für diesen Abschnitt gibt es sogar einen Guide, dessen Digitalformat jedoch derart beschnitten und unbenutzbar war, dass wir ihn kurzerhand wieder zurück gegeben haben.
    Rowman & Littlefield

    Anhand der Bewertungen der Etappen auf Outdooractive, wo auch der 'offizielle' gpx Track liegt, war klar, dass es ab dem Blidinje NP interessant wird.

    Die Bewertungen zu den Etappen auf Outdooractive - oder auch der hierauf basierenden Via Dinarica App (beides gräuslich zum Navigieren) entpuppten sich (erst spät entdeckt) als äußerst hilfreiche Kommentierung mit gelegentlich wichtigen Details.

    ‎Via Dinarica Trail
    ‎The Via Dinarica App is your best tool to navigate the striking region of Western Balkans. Whether you are looking for some biking routes, hiking tips, a…
    apps.apple.com
    Via Dinarica Trail – Apps bei Google Play
    Wandern und Spazierengehen, gepaart mit der reichen Tierwelt dieser Ostfront
    play.google.com


    Ich werde den Bericht entlang der Abschnitte halten, in den die Strecke gegliedert ist.

    Vorab das TLDR Fazit für Ungeduldige:
    Via Dinarica BiH: unbedingt, absolute Empfehlung. Wer ~7-10 Tage hat, erlebt hier spektakuläre, abwechslungsreiche, völlig einsame Landschaft auf so gut wie ausschließlich single Trail.
    Nach Montenegro verlängern kann man - muss sich dann aber auf deutlich mehr Verbindungsetappen einstellen - oder den Daumen raus halten.


    #Anreise:

    tib hatte noch ein paar Tage Interrail über, womit er zumindest mit einigem schwitzen und Ach und Krach nach Zagreb kam - und dann per Bus - ebenso zäh bis Sarajevo.

    Ich war noch einen Moment zu Hause gebunden und flog mit schlechtem Gewissen nach Tusla hinterher und dann ebenso per Bus weiter nach Sarajevo.
    (Angeblich soll die Verbindung nach Tusla eingestellt werden, Lokalpolitik in Aufruhr etc.)

    Je nachdem, von wo man anreist, wären auch Sarajevo, banja luka, Zadar, Split, Dubrovnik oder auch Podgorica Anreiseoptionen per Flug.

    Alles nicht optimal, alles aber auch nicht dramatisch.

    Von Sarajevo fährt einer der wenigen Züge des Landes ein paar mal am Tag nach Mostar - mit Stop in Jablanica, dem östlichen Ende des NP.
    Die Fahrt wurde als besonders schön durch den Canyon beschrieben - war aber eher eine normale Zugfahrt.
    Dafür derart günstig, dass ich mich nach dem Ticketkauf noch einmal versicherte, ob es denn auch wirklich ein Ticket für ZWEI Personen war.



    In Sarajevo kann man durchaus einen Tag zubringen, wenn es sich einrichten lässt, viel mehr muss es dann aber auch nicht sein.

    Jablanica ist für eine Brücke und die damit in Zusammenhang stehenden WWII Kampfhandlungen bekannt - und verfügt über ein ziemlich gigantisches Dokumentationszentrum, das wir uns ehrlich gesagt zugunsten von etwas belesen gespart haben. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bridge_on_the_Neretva

    Wir kamen frühmorgens aus Sarajevo an, nach einer Stärkung mit frischem Börek - das beste während der gesamten Reise, wie sich herausstellen wird, auf Feuer gebacken - ging es dann auch schon los. Es war ordentlich warm in der Ebene, die Vorgärten voll mit Trauben, Kiwi, Feigen etc.

    Wir hatten den verrückten Gedanken, einfach das Stück in den Park zu trampen, fuhren aber irgendwann entnervt Taxi, als weder Locals, noch Touris mit uns in der Sonne Erbarmen haben wollten - und wir nicht noch mehr Zeit verlieren wollten. Mit 30-35€ bis zum Blidinje See ist man dabei, so be it.

    Vielleicht noch kurz nachgeschoben - es scheint, als wäre die Via Dinarica von Seiten der Macher noch weiter in Vergessenheit geraten, alle zuvor schon - während sie von Seiten der Nutzer mehr und mehr Popularität erfährt.

    E-Mails im Vorfeld, sowohl an die bosnische Sektion, wie auch an die generelle Mailadresse bouncten. Als ich aber Ländersektionen anschrieb, bekam ich Antwort aus Kroatien, die jedoch auch eher nach Zerfall klang:
    "Club Via Dinarica Croatia, that handled Via Dinarica in Croatia, doesn't exist any more (either it's domain viadinarica.hr). You can ask me (I was the founder and the president of the Club). I can maybe answer also about parts of Via Dinarica in other countries, as far as I know. Now, the people that lead Via Dinarica are different then 10 years ago, so I don't know all of them... but, in main topics, the Via Dinarica Trail is the same as it was founded 10 years ago"

    Der bosnische Teil, bis auf überraschenderweise den Sutjeska NP ist allerdings weiterhin super markiert. Auch Montenegro war dahingehend super.

    Faszination Berge – ein besonderes Hochgefühl

    🗓️ 4/14/23 • 🕑 17:29 • 📁 17 MB

    Podcast: SWR Aktuell Kontext

    Episode: https://avdlswr-a.akamaihd.net/swr/swraktuell…chgefuehl.m.mp3

    Sie üben auf viele eine magische Anziehungskraft, einen regelrechten Bann aus: die Berge. Gleichzeitig sind sie bedrohlich, gefährlich. Jahrhundertelang haben sie das Leben für deren Bewohner beschwerlich gemacht. Heute sind zum Beispiel die Alpen als Tourismusregion eine Goldgrube – auch mit umfangreichen Folgen. Was zieht viele Millionen regelmäßig in die Berge? Warum gehen manche weiter und suchen ihr Glück sogar in der Todeszone auf dem Dach der Welt?

    Bergsteigen in Zeiten des Klimawandels.


    The approach

    🗓️ 1/2/24 • 🕑 27:46 • 📁 13 MB

    Podcast: The Documentary Podcast

    Author: BBC World Service

    Web player: https://podcastaddict.com/the-documentar…isode/169154958

    Episode: http://open.live.bbc.co.uk/mediaselector/…id/p0h0l5nj.mp3

    Adriana Brownlee is a mountaineering pioneer. The British woman became the youngest female to summit K2 - the second-highest mountain on Earth - in 2022. But mountains are changing and becoming more unpredictable because of climate change. High mountain areas are warming faster than the rest of the planet, meaning glaciers are shrinking and permafrost holding mountain faces together are disappearing. How are mountaineers like Adriana adapting and what implications are there for communities living in the foothills of these mountains? Adriana investigates by visiting Chamonix in France, the mountaineering capital of Europe and home to Mont Blanc.

    Zur Via Transilvanica gibt es einen Podcast mit Christine Thürmer German Tourist , die großer Fan ist - und der die Begeisterung gut vermittelt, hätte ich nicht gedacht, dass ein Reisebericht auch nicht visuell als Audio fesseln kann!

    WW297: Für Dracula-Fans und Zeitreisende – mit Christine Thürmer auf der Via Transilvanica durch Rumänien
    Einmal mehr nimmt uns Ultraleicht-Weitwanderin Christine Thümer mit auf eine ihrer ausgiebigen Wanderungen – dieses Mal: durch die wilde Schönheit Rumäniens!…
    weltwach.de

    Ein Radiobeitrag über die Via Transilvanica.

    Der Jakobsweg des Balkans .

    Ohne aus der Luft gegriffene, mehr als hinkende Vergleiche geht es offenbar nicht mehr 🤦

    Via Transilvanica - Auf den Spuren der Siebenbürger Sachsen

    🗓️ 9/15/24 • 🕑 18:55 • 📁 18 MB

    Podcast: Hintergrund

    Author: Soos, Oliver

    Web player: https://podcastaddict.com/hintergrund/episode/182589646

    Episode: https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2024/0…hintergrund-102

    Die Siebenbürger Sachsen haben weite Teile Transsilvaniens mitgeprägt. Zur Zeit des kommunistischen Ceausescu-Regimes wurden viele von ihnen enteignet. Die Via Transilvanica, der neue Jakobsweg des Balkans, führt auch durch ihre alten Dörfer. Soos, Oliver http://www.deutschlandfunk.de, Hintergrund

    Was ich so zuletzt in die TG Gruppe gekippt hatte:


    Ein aktuelles Thema - das tatsächlich mit einem Langstreckenwanderer aufmacht 😃

    Suffizienz-Forschung - Dem Geheimnis der Genügsamkeit auf der Spur

    🗓️ 8/8/24 • 🕑 29:48 • 📁 29 MB

    Podcast: Zeitfragen. Feature

    Author: Billig, Susanne; Geist, Petra

    Web player: https://podcastaddict.com/zeitfragen-fea…isode/180600981

    Episode: https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2024/0…gen-feature-130

    Wann ist genug genug? Was braucht es für ein zufriedenes Leben? In einer Zeit von Krisen und Erschöpfung erforschen Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen die Suffizienz. Und viele Menschen suchen persönliche Wege in die Genügsamkeit. Billig, Susanne; Geist, Petra http://www.deutschlandfunkkultur.de, Zeitfragen. Feature

    Eine Liste an dezidierten UL-Podcasts gibt es ja schon.

    Als Audio- und podcast nerd stolpere ich allerdings auch oft über einzelne, im weiteren Sinne relevante Beträge, die ich hier gerne sammeln möchte.

    Immer her mit eigenen Funden!


    +++++++++

    Hier eine Dlf Doku zur 40-Tage Partisanenrepublik Ossola, die in Domodossola, dem Tor zum Nationalpark Val Grande, einer sehr empfehlenswerten 'letzten Wildnis Europas' aufgerufen wurde. Das Tal und der deutsche Guide Tim Shaw, den man dort regelmäßig trifft, finden dort reichlich statt, dazu steinalte Zeitzeugen und spannende Historie - die leider einen für das Tal und die Alpen mit dem Rastrellamento dunkles Ende nahm.

    Rastrellamento della Val Grande - Wikipedia
    it-m-wikipedia-org.translate.goog

    Die fortschrittlichen, demokratischen Grundsteine , die in dieser kurzen Zeit gelegt wurden, wirken allerdings bis heute nach.


    Und wer danach Lust auf das Gebiet bekommen hat - zu Recht! Ich muss mal ein paar Eindrücke zusammensuchen :thumbup:

    +++++++++

    Die 40 Tage von Ossola - Besuch in einer vergessenen Partisanenrepublik

    🗓️ 9/3/24 • 🕑 43:55 • 📁 42 MB

    Podcast: Dlf Doku

    Author: Schwanitz, Mirko

    Web player: https://podcastaddict.com/dlf-doku/episode/183401270

    Episode: https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2024/0…das-feature-104

    Nur noch wenige wissen, dass das demokratische Nachkriegsitalien seinen Ursprung in den Gesetzen und Verordnungen der Partisanenrepublik Ossola hatte und dass sich hier eines der dramatischsten Kriegskapitel in den Alpen ereignete. Von Mirko Schwanitz http://www.deutschlandfunkkultur.de, Feature

    Ein weiteres, völlig bescheiden sonstwo verstecktes Feature ist die Möglichkeit, Tracks farblich dynamisch anzeigen zu lassen - und nicht nur einfach einfarbig nichtssagend grün, blau, rot, je nach persönlicher Vorliebe.

    Zu finden, wenn man einen Track oder ganzen Track Ordner editiert. Klick auf die horizontale Linie in gegenwärtiger Farbe des Tracks - und dann zur Auswahl der abhängigen Variable anstelle plain colour im dropdown Menü unter colouring mode. (Auch hier musste ich gerade selbst auch erst wieder suchen - wer soll sich diese Schachtelmenüs merken?)


    Abhängig von wählbaren Variablen wie slope, altitude, speed etc. färbt sich der track dann dynamisch. Aussehen tut das ganze dann z.B. für altitude so.

    Für mich, der gerne mal ein paar Höhenlinien übersieht und plötzlich im harten Anstieg kurz vor Feierabend flucht und kotzt ein echtes killerfeature, dass ich völlig zufällig entdeckt habe.

    Ah super Thread!

    Locus kann ja bekanntlich alles - nur findet man es meist nicht :D

    Ich mag besonders die auxiliary graphics, die auch etwas unbedeutend und versteckt sind und die viele nicht kennen (und die ich auch gerade erst wieder suchen musste).

    Settings -> Maps -> auxiliary graphics

    Wie ihr seht, nutze ich viele davon, probiert mal aus, was für Euch hilfreich ist. Die Zeit und Distanz Kreise in Bewegung, die Peil-umd Orientierungslinien, die Entfernungslinie und dynamischen Höhenmeter, wenn man auf einen Punkt in der Karte fokussiert etc. sind die Dinge, wegen derer ich immer mal wieder von mapy.cz zu locus wechsele. :thumbup:

    Hmm, ich kann in der Tat nicht beziffern, auf wieviel Druck man es bringt, wenn man das eh schon prall bepumpte packraft dann noch untertaucht und dann noch mit den Händen ordentlich Druck auf die Schläuche ausübt.

    Ebensowenig, wie groß der Effekt selbst ist, darüber hinaus, dass die Strecke, die es zu überwinden gilt ja durch die Materialdicke ja verschwindend gering ist, was sich ja neben der Größe der Stelle ebenso maßgeblich, allerdings negativ auf die zu überwindende Kraft auswirkt.

    Aber wenn Du Recht hast, müsste man das Boot ja nur einmal länger untertauchen vergleichen, ob es weniger platt ist, als üblicherweise an der Luft, why not?

    Ich würd ja die Farbe innen noch mal testen. Vielleicht sogar kombiniert untergetaucht :S

    Wie es sonst gelaufen sein könnte? Keine Ahnung, aber das heißt ja auch nichts ^^ Was ich mal hatte, war ein undichtes winglock, brandneu, bei dem erst auch nichts zu sehen war unter Wasser, aber dann nach einer ganzen Weile - und nur in größeren Abständen einzelne Blasen aufstiegen. Möglich ist alles mögliche^^

    Psychologisch betrachtet, nimmt man seine Umwelt durch die eigenen, subjektiven Betrachtungswinkel war und interpretiert aus dem eigenen, bekannten Erleben und denken.

    So far so good, aber was der Allgemeinplatz hier soll? Nun ja, als bekennender UL-Jünger sieht man die Welt eben unter anderem auch durch den UL-Blickwinkel (eng. lense). Und wenn man sich dabei dann ertappt, finde ich das immer durchaus amüsant.

    Derartige Situationen der Selbsterkenntnis, dass wir vielleicht alle ein bisschen UL-Brainwashed sind, würde ich hier gerne sammeln.


    Und um damit gleich los zu legenn: Ich stolperte online ohne weiteren Kontext über folgendes Bild inmitten anderer, vermeintlich lustiger Bilder. Was andere vielleicht einfach nur zum Schmunzeln bringt, hat bei mir direkt ein - "Geil, ein skinout weight extremist" durch den Kopf schießen lassen.

    https://www.hornoxe.com/wp-content/picdumps/picdump903/thumbs/thumbs_picdump903_030.jpg

    Da nicht mein Bild, hier nur als Link.


    Was waren/sind Momente, als Euch klar wurde, dass ihr etwas UL-Brainwashed seid? Wer hat schon im Supermarkt über neue Kleinstpackungen und Mengen gejubelt? :D

    Zum Eingeständnis in der Selbsthilfegruppe der anonymen UL-Holiker bitte hier entlang! :thumbup:

    Theoretisch hast Du Recht, praktisch kann ich mir nicht vorstellen, dass hier das Hindernis war, da der Kapitalkraft der super dünnen Haut ja schon der hohen Innendruck entgegensteht, die dann doch spätestens beim Untertauchen und dann noch gehörig auf den Schläuchen herum drücken überwunden sein sollte.

    Bin gespannt, ob sich das Mysterium noch lüften lässt!