Beiträge von mars_hikes

    "Anderes neues UL-Forum: Sinn und Folgen"

    Dort drüben gibt's jetzt einen Faden zum Thema "E-Bike Packing"

    Oje, wenn das Dani noch miterleben müsste...

    Ich finde das nicht mal schlecht. Indirekt geben die damit zu, dass sie halt die UL Wandernden alle vergrault haben.

    90 % aller verkauften Fahrräder (Stimmt nicht, Sorry, Danke Wanderfalter) inkl. Mountain sind derzeit e- (wer will schon selber in die Pedale steigen?). Mit e-Motor spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob der Schlafsack ein Pfund zu schwer ist. Im Gegenteil, man kann dann quasi eine Heizdecke einbauen weil man hat ja eine entsprechende Powerbank dabei. Khyal wird dank seiner Erfahrung und seines grossen Netzwerks bald entsprechendes Zubehör in Krefeld im Angebot haben. WM mit Elektroanschluss für Heizung, Lüftung und Massage.

    Dies ist weit lukrativer als UL. Hier in der Schweiz gehört es quasi zu den Grundbedürfnissen, ein e-Bike im 5stelligen Bereich zu besitzen.

    Das zuviel Trinken bei Marathonveranstaltungen, wo man alle drei Meter mit Wasser beworfen wird ist, ist ein bekanntes Phänomen, aber schon etwas anders gelagert als bei Wandertouren.

    Ich bin auf einer Tour, wo ich zu wenig Proviant und Wasser dabei hatte mal ohnmächtig geworden inkl. Rettungswageneinsatz und geschockter Partnerin. Nix was man unbedingt erlebt haben muss.

    Aus dem Grund hab ich eigentlich immer gerne einen halben Liter Reserve für Unvorhergesehenes. (Hab ich mir auch vorsorglich im IFSS Platz für geschaffen.;))

    Ist am Ende wie mit erste Hilfe Sets oder dem Fahrradhelm. Man weiß erst hinterher, ob es nötig gewesen wäre. Die meisten überleben 8o

    Es gibt oder gab gewisse Sportgels, die man explizit ohne Wasserzusatz zu sich nehmen kann (konnte). Hatte ich früher dabei, im Notfall hätte ich das noch schnell verzehrt. Leider gibt es in Nationalparks immer wieder Tote, weil die Leute ohne Wasser losziehen. Was kann schon schiefgehen.

    Ich denke, Becks will nicht wirklich was lernen, sondern einfach seine Meinung raushauen und dabei möglichst machohaft tönen ("der Gaul", UL nicht nötig). Natürlich werden Mulis in eigentlichen Karawanen zu Transportzwecken eingesetzt, in den USA werden damit die Nationalparks unterhalten, in Montana und Wyoming werden damit Jagdcamps eingerichtet, ist Big Business da. Von Thru-Riding Logistik hat er offensichtlich keine Ahnung. Auch ein Muli braucht Wasser und Nahrung, egal ob auf 500 m oder 4000.

    schrenz Je nach Länge der Tour benötigt man zwingend ein zweites Pferd. Der PCT wurde zwar extra pferdefreundlich geplant. Trotzdem hat bis heute kein einziges Pferd alleine die ganze Strecke in einem Thru-Ride bewältigt, da für ein einzelnes Pferd die ganze Strecke zu anstrengend wäre. Man würde es schlicht zu Boden reiten.

    Deshalb muss man die Pferde abwechseln. Und ja, das geht so richtig ins Geld. Thru-Rider in den USA reiten von Kind auf und verfügen meist zumindest über die Logistikausrüstung (Pferdeanhänger) wenn Du nun aus Europa kommst, musst Du das alles entweder mieten oder kaufen.

    Hier ein Test vom Prototypen: https://youtu.be/HoFw2a20EZA?si=e95NQgH6DVzp6cg0

    Unseriös. Er zeigt einen Preis für das BA Carbon als es nichts anderes gab und BA hoffte damit einen Reibach zu machen. Die Zelte sind seit Monaten 50 % rabattiert. Dann stellt er ohnehin gebrochene Zeltstangen in den Wind die dann logischerweise wieder brechen. Deshalb liebe ich "Content Creators" auch so sehr. Dies ist 100 % Dan Becker Niveau.

    Altra Lone Peaks haben wohl deshalb eine treue Fangemeinde weil sie keinerlei Stützen, Versteifung oder nennenswerte Dämpfung bieten. Die miese Qualität ist seit Jahren bekannt, nach ungefähr 200 Meilen bieten sie nur noch eine Art Schnittschutz aber Dornen kann man sich trotzdem durch die Sohle einfangen.

    Ein wichtiges Argument ist die breite Zehenbox und die sehr direkte Kraftübertragung. Jedoch ist der Anteil von Altra Usern zurück gegangen (Tara wäre mit ordentlichen Schuhen natürlich noch schneller gewesen).

    Wenn ich es mir leisten könnte, kämen mir nur noch Hoka Tecton X3 an die Hufen. Ohne diese Winglets an den Carbonplatten fühle ich mich leicht verunsichert und traue mich daher fast nicht mehr auf den Trail.

    Als Alternative böte sich nur der Speedland GL:SVT an (alle Achtung, das Logo von Speedland wurde schon nach 2 Jahren erneuert). Inklusive Carbonplatten nochmals ein Fuffi teurer. Allerdings immer noch mit denselben bescheuerten Lederlaschen wie vor zwei Jahren. Die reisen halt, ausserdem fliegt in felsigem Gebiet ständig der seitliche BOA-Drehregler davon. Dies schützt ihn vor Beschädigung, aber gut unterrichtete Quellen sagen, dass auf dem AT dies ungefähr alle 20 Minuten der Fall sein soll. Ausserdem brechen die Carbonplatten d.h. eigentlich ist alles an diesem Schuh für die Katz, inklusive der Michelin Aussensohle, die man selber mit einer Zange an die eigenen Bedürfnisse anpassen soll

    Hat hier jemand einen Flugschein?
    Ich weiß jetzt nicht, was aktuell Flugbenzin kostet, aber man könnte sich auch hinter eine kleine Propellermaschine stellen. ;)

    Ich bin eher für streng wissenschaftliches Vorgehen, habe aber keine Ahnung, wie man dort das Setzen von Heringen simulieren soll... Immerhin könnte man dies dann an BPL verkaufen.

    Eine andere Variante wäre Tampa, nur weiss man nicht so genau, mit welchen Windgeschwindigkeiten man dort morgen zu kämpfen hat. Die Rede ist von über 200 km/h :(

    Ich bin kein Hellseher, aber ich denke, Durston will damit etwas anbieten, was immer noch mehr oder weniger UL ist (insbesondere in der zukünftigen DCF Variante) aber trotzdem sturmfester und freistehend. Es soll ja Menschen geben, die beim Gedanken an Holzplattformen entweder den Akkuschrauber oder wenigstens lange Nägel einpacken (mässig UL) oder halt zwecks Schonung der Nerven ein freistehendes Zelt kaufen. Das ist natürlich hoffnungslos übertrieben.

    Hier mein Notch Li an Bord eines Bootes:

    Grundsätzlich versuche ich, so exklusiv wie möglich zu übernachten (für lau, sonst zählt es nicht). Dieses Boot ist schon zweimal gesunken und ist über 100 Jahre alt, ich war aber ziemlich sicher der einzige, der bisher in so einem schnittigen Zelt darauf übernachtet hat. Natürlich ohne das Deck irgendwie zu belästigen oder dauerhaft zu beschädigen. 

    Ich denke, Durstons neuste Kreation (oder zusammengeklautes Design) zielt auf Thru-hiker ab, die nicht auf 4000 m übernachten und kein Hilleberg tragen wollen. Für die Wüste in Kalifornien wäre dies allemal ideal. Es ging auch im Aeon Li, war aber eine staubige Sache.

    Hier noch das offizielle Demo-Video:

    Durston sagt in den Kommentaren, zum Thema DCF: We hope to do that. It won't be ready anytime soon but we'd like to add it. Es ist zwar ein Kuppelzelt, jedoch hat Durston wohl voraus gedacht. Das Video ist auch ziemlich fies gegenüber anderen Zeltherstellern (REI in diesem Fall). Durston scheint ein Fan von Inov8 Schuhen zu sein.

    LVHM schifft gerade so richtig ab. Kein Wunder, die haben sich geweigert, ein fesches Cross-Branding mit einem UL-Hersteller einzugehen. Gucci war da bekanntlich schneller, es reichte immerhin für TheNorthFace (auch nicht wirklich UL).

    Französischer Wein wird einem auch hinterher gekippt. Der Staat redet davon, 10 % der Anbaufläche zu roden. Die müssen halt ihren Wein im Tetrapack anbieten, dann eignet er sich auch als Hikerwine.

    Hinweise: Der folgende Beitrag stellt keine Anlageberatung dar. Aktienhandel kann süchtig machen. Aktien-Abstinenz kann zu anhaltender Armut führen. ;)

    Also ich weiss nicht so recht. Wenn schon würde ich Aktien von der Minnesota Mining und Manufacturing kaufen, auch bekannt unter dem Namen 3M - das sind die mit den grauslichen Forever-Chemicals (John Oliver auf YT).

    Und natürlich von DePuySynthes, ich liebe deren künstliche Gelenke. Alles aus einer Hand. Hüfte, Knie, Bandscheiben.

    Das war eine rhetorische Frage ;) - so wahnsinng weit kann es mit deren 18'000 User nicht her sein, man beachte immer noch die "Anerkannten User". Alle sind hier auch aktiv und finden es toll. Mittlerweile sind hier auch ebenso viele User aktiv wie drüben, die Kadenz von neuen Beiträgen ist sogar deutlich höher.

    Übrigens: Die schreiben, 98 % ihrer User seien zufrieden, nur 2 % "versuchten seit Jahren, dass zu unterbinden". Wenn nur 2 % unzufrieden sind, warum schiesst man dann das eigene Forum fast selbst ab und reagiert mit drastischen Mitteln auf PN's die lediglich auf ein anderes Forum hinweisen?

    Richtigen Wald werde ich da nicht mehr erleben...

    Es ist immer die Frage, was man als Wald empfindet. Richtig hohe Tannen brauchen bis zu 100 Jahren, aber es hängt auch davon ab, wie die Wachstumsphasen zusammenliegen und dem Platz an dem die Tanne steht. In der Surselva (Tal in der Schweiz) gibt es Tannen, die sind über dreissig Jahre alt und gerade mal 2 Meter hoch.

    Im 2022 war eben das Gestrüpp am Boden noch komplett weg. Ich hoffe das wird schon wieder.

    Das mit den Einheimischen ist so eine Sache, natürlich kann ich nicht beurteilen, was der Hintergrund der Menschen ist, die Du getroffen hast und es gibt wirklich Fachleute. Andere haben 30 Jahre lang in Forest Management gearbeitet und sind offen rassistisch gegenüber den Indigenen, die hätten keine Ahnung von gar nichts. Andererseits wurden nun nach jahrzehntelangem Kampf, die Dämme im Klamath River auf Drängen der Stämme beseitigt. Sogar die Regierungsbehörde findet dies gut.

    Es gibt ja auch in Deutschland den Versuch mit wilden Büffeln. Da prallen Welten aufeinander. Waldbesitzer sagen, diese Büffel fühlten sich in der Steppe wohler, deshalb würden sie gezielt hohe Bäume anknabbern, damit diese irgendwann umfallen.

    Natürlich regen sich auch Waldbesitzer in den USA auf. Es gibt dort Wälder die gehören Holzfirmen. Wenn nun der Wald abbrennt, ist dies nicht so förderlich für deren ROI.

    Sitzen ist das neue Rauchen. Um meine innere Balance nicht ganz zu vernachlässigen und UL nicht nur theoretisch im tollen neuen grünen Forum zu praktizieren, mache ich mich auf ins schöne Chur, Hauptstadt des Kantons Graubünden in der Schweiz.

    Chur von oben. Auch im Bild hinter der Stadt: Das Calandamassiv, dort leben blutrünstigste (Wer?)Wölfe und es hat eine SAC-Hütte

    Ab meiner Wohnung (siehe Karte, hö hö, nein ich wohne natürlich nicht genau dort - aber Herr Carl Hirschmann jr. hat mal dort gewohnt, der Erbe von Jet Aviation, er wurde dann vom Hotel hinaus komplimentiert, sein Umgang mit Frauen hatte strafrechtliche Konsequenzen) sind es 20 Minuten zu Fuss an den Hauptbahnhof hier in Zürich.

    Wieder einmal weiss ich nicht so genau, welchen Quilt ich einpacken soll. Ich entscheide mich für den 20 F oder - 6 C. Schon im Zug kommen mir erste Zweifel. Die Temperaturen sollen auf 2 C fallen, jedoch in tieferen Lagen. Wenn ich höher oben übernachte, habe ich Pech gehabt.

    Der Schanfigger Höhenweg beginnt in Maladers, dies ist bequem von Chur Bahnhof aus zu Fuss zu erreichen. Theoretisch könnte man auf diesem Höhenweg von Chur nach Davos oder Arosa wandern.

    Der Zug braucht 1.5 Stunden nach Chur, hierzu lege ich 21 Franken aus (Halbtax). Die Dame gegenüber im 4er Abteil fragt, ob sie ihre Beine auf meine Sitzbank legen kann. Warum auch nicht. Erst als sie dies getan hat, fällt mir auf, dass sie ein kurzes Röcklein trägt. Exhibitionismus ist eigentlich verboten, mich stört es nicht, nehme aber zur Kenntnis, dass mein mangelndes Interesse sie enttäuscht. Keine fünf Minuten später nimmt sie ihre Beine wieder runter.

    In Chur wimmelt es von Leuten. Viele bummeln offensichtlich durch die Stadt. In Zürich gibt es das fast nicht mehr. Wer hier bummelt, hat zu viel Zeit und kein aufregendes Sozialleben oder ist Tourist. Kaum aus der Stadt raus, kommt mir in den Sinn, dass ich noch den Monarch Podcast ganz zu Ende hören muss. Es sind nur noch etwa 15 Minuten, aber auch diese sind grauenhaft. Es ist ein Horror-Podcast und eigentlich fiktional. Die Erzählerin startet auf dem CDT und schafft es nach New Mexiko. Am Schlimmsten ist, dass man nie weiss, wie viel Wahrheit in der Geschichte steckt. Es gibt manche Passage, die sich so ähnlich tatsächlich zugetragen hat - es ist beispielsweise dokumentiert, dass Otter in einer WC Anlage verstorben ist, nachdem er von schlechtem Wetter überrascht wurde und sich die Suchcrews etwas Zeit gelassen hatten.

    Ich bin selber Teile des CDT gegangen und man begegnet tatsächlich derartigen Menschen wie in diesem Podcast. Ich bin ein älterer Herr, weiss wie Mayonnaise und darum von vielem Mist nicht betroffen. Es ist auch sehr schwierig, z.B. Mitwandernde vor gewissem Schrott zu schützen. Natürlich kennt man die Situation beim Autostoppen, wenn die Frau in der Gruppe wie selbstverständlich die Jacke auszieht, sich die Autofahrer fast prügeln und sie dann die Jacke noch vor dem Einsteigen wieder anzieht. Jemand sagte mir einmal, sie wisse, dass sie sehr "gut" aussehe. Meist sei ihr dies lästig, aber hier profitiere sie gerne davon und es freue sie, dass nun die ganze Crew innert Minuten einen "ride into town" gefunden habe.

    Es hat also Schnee in den Bergen. Natürlich habe ich in Zürich die Schneekarte im Internet angesehen - keine Daten, ausserhalb der Saison. Der Höhenweg geht bis auf 2300 m hinauf. Irgendwo habe ich auch gehört, die Schneefallgrenze sei auf 1400 m gefallen. Interessant, ich habe keine Microspikes dabei, habe aber meine zu Hause extra noch gewogen. Ich hätte jene von Nortec einpacken können, 241 Gramm oder generische ohne Marke, 424 Gramm. Beides war mir zu schwer.

    Der Höhenweg ist komfortabel, ohne grössere Steigungen, jedoch hat es eine Person mit Hunden, diese lässt sie frei laufen. Einer rennt zu mir und ich weiss nicht, in welcher Absicht er angerannt kommt. Pfefferspray in die eine Hand, die Stöcke leicht gehoben. Der Hund ist intelligent genug und nimmt eine Kurskorrektur vor. Die Dame überholt mich, gezogen von ihren Hunden. Sie grüsst freundlich. Ich sage gar nichts. Dann überholt mich ein anderer Hündeler, er hat einen kleineren Hund, aber eine sehr lange Leine. Ausserdem trägt er einen grünen Fasserpelz mit einem grossen Logo drauf. Das wird doch wohl kein?

    Ich habe mich gewissenhaft auf diese Wanderung vorbereitet. Deshalb weiss, ich dass die Hochjagd im Kanton Graubünden bereits vorbei ist. Nun ist Niederjagd, die Jagenden dürfen nun kleineres Wild wie Fuchs, Dachs und Wiesel umlegen. Und gewisse Vogelarten abknallen. Ich war einmal während der Hochjagd in Graubünden. Hinter jedem Wurzelstock ein Jäger, die Flinte im Anschlag. In Chur war ich an einem Jagdzubehör-Laden vorbei gekommen. Im Schaufenster waren die Flachmänner gleich neben den Zielfernrohren ausgestellt.

    Als Jäger pflegt man offenbar einen gewissen Stil und füllt deshalb RedBull in solche Flachmänner. Oder das Vitamingetränk mit wenig Kalorien. Damit man beim Ansitzen nicht von Müdigkeit übermannt wird und dann der Zwölfender seelenruhig vorbei stöckelt. Alkohol auf der Jagd ist in der Schweiz erlaubt, obwohl es schon Zwischenfälle gab. Ein völlig besoffener Jäger hatte auf einen Mountainbiker gezielt, seinen Irrtum aber noch rechtzeitig bemerkt. In Frankreich gibt es dadurch jedes Jahr Tote.

    Bald schon kommt das erste ziemlich ernsthafte Hindernis. Ich spaziere darüber, als wäre nichts gewesen. Vom PCT weiss ich, dass dreckiger Schnee nicht rutschig ist. Die Schneebrücke ist jedoch russisches Roulett. Hätte die nicht gehalten, wäre ich in einer sehr schwierigen Situation gewesen. Der Bach darunter war ein halber Meter tief und absolut reisend.

    Die Schneebrücke ist unten im Bild...

    Auf der nächsten Alp laden die Bewirtschafter ihr Auto mit Koffern voll. Ich muss wieder hinauf. Der Schnee ist matschig und rutscht auch im Wald. In ca. 20 Metern Entfernung ausserhalb des Waldes geht eine Nassschneelawine nieder. Die Brocken haben ca. 30 cm Durchmesser und fliegen durch die Luft. Wiederum ernsthafte Schwierigkeiten in Sicht. Der Schnee ist schon hier auf 1700 Metern 30 cm tief.

    Es gibt nur eine Lösung: Umdrehen. Rasch die Karte studiert und nach einem Platz für die Nacht Ausschau gehalten. Im Wald selbst ist es zu steil, jedoch gibt es eine Strasse, deren Sinn sich mir nicht erschliesst. Die Zufahrt zur Alp verläuft jedenfalls anderswo. Es ist 18:00 Uhr, kein Bauer in Sicht. Es gibt auch keinen Grund für einen Bauer, diese Strasse zu benutzen. Sie ist auch mit einem Kuh-Zaun versperrt. Ich komme aus dem Staunen kaum heraus. Obwohl die Strasse U-förmig durch den Wald verläuft und in einer Sackgasse endet, ist sie sehr schön ausgebaut. Ich beschliesse spontan, in einer 180 Grad Kurve zu übernachten. Die Alp hat dort Balken und Wellblech sowie Steinplatten gelagert. Hinter einer Holzbeige hat es gerade noch Platz für mein Zelt. Von der Strasse aus bin ich auf dem Präsentierteller, jedoch perfekt vor allfälligen Verkehr geschützt und ich rechne nicht damit, dass noch jemand vorbei schaut, um diese Zeit an diesem Ort.

    Der Aufbau meines Zeltes ist ziemlich mühsam, da ich nicht beliebig viel Platz habe. Zunächst kommt das Groundsheet auf den Boden, dann die Ecken des Zeltes, unterstützt durch Steine, denn der Boden ist kiesig. Ich verwende nur noch Carbon-Heringe, dafür schön lang (20 cm) und ich habe genau 6 Stück davon (diese hier). Sie werden nie geschlagen. Entweder ich kriege sie mit der Hand in den Boden oder ich lasse es bleiben. Wenn der Boden steinig ist, gibt es auch in der Umgebung Steine, die nicht aus der Erde gerissen werden müssen. Das hält auch bei üblem Wind. Hohe Tannen halten den nun aber ab. Ich habe zu wenig getrunken und gegessen, das hole ich jetzt nach. Dann sinniere ich lange, ob ich die Ohrstöpsel einstöpseln soll.

    Es gibt schon wieder ein Problem. Die Hirsche röhren. Und zwar laut und es sind mehrere Hirsche, die sich immer wieder in meiner Nähe aufhalten. Und die auch diese Strasse nutzen. Dagegen habe ich nichts, sie halten gebührend Abstand zu meinem Zelt und sind schlau genug, um herauszufinden, dass keine Hirschdame darin auf sie wartet.

    Mehrmals wache ich in der Nacht auf, weil ein Hirsch herumschreit. Auch hierfür habe ich Verständnis. Es gibt kein Hirschtinder und die Hirschdamen lassen sich nur für kurze Zeit im Jahr mit einem Hirschstier ein. Auch das kann ich nachvollziehen. Würde ich als Mann so herum röhren, würde ich innert Minuten sanft, aber bestimmt in die nächstgelegene Klapsmühle begleitet.

    Irgendwann gönnen sich aber auch die Hirsche eine Pause und die Kühe auf der nahen Weide hören auf, herum zu bimmeln. Ich schlafe nicht mal schlecht. Morgens um 7 Uhr werde ich von einem lauten Geräusch geweckt. Ein Hund rennt herum. Er ist klein, aber sehr schnell. Mein Zelt lässt er in Ruhe. Nun habe ich anderswo im Forum herum geblufft, dass ich noch nie beim Wildcampen erwischt wurde. Vorbei, ein Jäger zeigt sich keine 2 Minuten später, seine Flinte hat er lässig eingehängt, geladen ist sie auch. Er wünscht mir einen guten Morgen und fragt mich, ob ich die Hirsche schreien gehört hätte. Er sagt tatsächlich schreien. Allerdings.

    Dann studiere ich erneut die Karte. Es gibt ein riesiges Tobbel, aber keinen Weg herum, ausser dem Höhenweg und der ist durch Schnee versperrt. Der einzige Weg führt nach unten.

    Waldstrasse in der Schweiz: An Geld für den Strassenbau scheint es der Gemeinde Arosa nicht zu mangeln. Sogar die Abwasserrinnen sind gebrandet. 

    So gebe ich mich geschlagen. Besonders weit bin ich nicht gekommen, aber es war trotzdem interessant und ich habe mich bewegt.

    „Die Nationalparkverwaltung müsste da nur mal richtig AUFRÄUMEN! Weg mit dem ganzen Totholz! Dann brennt‘s auch nicht mehr so!“

    Leider weiss ich nicht einmal, wo der Harz liegt, folglich auch nicht, wie das Klima dort ist. Hier in der Schweiz hatten wir eigentlich nie Probleme mit Waldbränden, es war immer feucht, Holz vermoderte. Das ändert sich leider gerade mit höheren Temperaturen. Totholz trocknet nun aus und schon hat man den Salat. Wälder werden hier sehr unterschiedlich gepflegt, je nach dem ob Holz auf dem Markt gerade gefragt ist. Momentan gibt es einen Mangel, ein Haus mit Schweizer Holz ist der neue Rolls-Royce.

    In den USA hatten weise weisse Männer vor ca. 150 Jahren beschlossen, dass Waldbrände unerwünscht sind, ein frisch abgebrannter Wald sieht nicht so toll aus (Smokey the Bear). Erst in den letzten zehn Jahren ist ihnen aufgefallen, dass trockenes Totholz diese Megafires verursacht. An manchen Orten hat der Wald während Jahrzehnten nicht mehr gebrannt und da liegt nun sehr viel trockenes Totholz. Indigene Völker hatten den Wald während Jahrtausenden selbst angezündet, wenn nicht Gewitter dies automatisch gemacht haben.

    Die Zusammenarbeit mit Indigenen, um das Wissen in Sachen Waldpflege jenseits von John Deere zu retten, gilt natürlich auch als Woke. In den USA bauen die Leute ihre Häuser (auch aus Holz, mit fettem Gastank im Garten) mitten in den Wald. Das perfekte Rezept für eine Katastrophe. Ganze Ortschaften (Fire in Paradise auf YT, nur leicht pathetisch) brennen innerhalb von wenigen Stunden nieder, die Feuerwehr ist überfordert.

    Es gibt hier in der Schweiz aufgrund unseres Profitstrebens sehr viel Monokultur - will man einen Wald vernichten, pflanze man Fichten. Inklusive einem Wald, der fast nur aus Pappeln besteht. Jemand hatte die Idee eine Zündholzfabrik zu betreiben und benötigte entsprechendes Holz. Oder man hat den Wald gerodet, weil man das Holz benötigte, um Milchpulver herzustellen. Dann kam der Regen und die Überschwemmungen, kombiniert mit Schlammlavinen. Oder man hat das Holz benötigt um Glas herzustellen, entlang des Doubs im Jura. Basel hatte deshalb den Betrieb von Glasfabriken eine Zeitlang untersagt.

    Wandert man also den PCT, kommt man durch sehr viel abgebrannten Wald. Logischerweise liegt der Brand unterschiedlich lange zurück. Von 3 Wochen bis zehn Jahre ist alles dabei. 3 Wochen sieht echt schockierend aus. Der Boden ist nackte Erde, mit tiefen Löchern. Oftmals gibt es Spuren von Löschmitteln, was noch steht ist violet gesprenkelt - Retardant oder Gel, dass aus Flugzeugen abgeworfen wird, um die Feuchtigkeit zu erhöhen und damit das Feuer zu bremsen. Jedes Jahr versuchen Menschen den PCT zu Southbounden (SOBO) aber mittlerweile ist dies eher ein Road-Tripp als ein Hike wegen den Feuern. Kalifornien hat vor ein paar Jahren weite Teile von Wäldern geschlossen und den PCT damit faktisch für Wochen gesperrt.

    Glücklicherweise sieht aber das Gebiet nur für sehr kurze Zeit kahl aus. Nach drei Jahren gibt es wieder Tannen etc. Dies aber in nicht betreutem Wald. Durch die so genante Aufforstung geht es auch schneller.

    Nach dem Dixiefire wurden umfangreiche Studien über den Impact von Holzgewinnung angestellt. Resultat: Kein nennenswerter Vorteil. Schweden hat auch kräftig gebrannt, dort arbeiten sie ebenfalls mit Kahlschlägen, lassen aber viel Holz liegen. Für Elch-Safaris ist das super so, für den Wald wohl weniger.

    mars_hikes

    Was ist FKT?

    Fastest Known Time. Auch ein tolles aber wohl ziemlich anstrengendes Hobby. Eine Tara Dower hat beispielsweise kürzlich den FKT auf dem Appalachian Trail verbessert. Auf sagenhafte 40 Tage (crewed, d.h. sie wurde von einer Gruppe geduldiger Menschen begleitet). Ihr Schnitt war 60 Meilen am Tag!

    Damit war sie deutlich schneller als z.b. Karl Meltzer, der von RedBull gesponsort war - was übrigens meine Theorie bestätigt, dass Frauen oftmals schneller sind, weil sie anders und oftmals mehr denken.

    Falls Du wissen willst, wie es da so zugeht, hier ist ein Interview mit Rascal, ihrer Crew-Chefin.

    Slingfin SplitWing Shelter Bundle
    595 g (533 g, wenn man die Teile einzeln kauft und das SplitWing Vestibule weglässt)

    Das ist ein sehr sorgfältig verbessertes Tarptent ProTrail. Die Vestibule möchte ich jedoch sehr gerne dabei haben, in Wind oder Regen wird es sonst schnell ungemütlich.

    Andererseits frage ich mich ob der ganze Aufwand für die Sturmfestigkeit gerechtfertigt ist. Man zeige mir den Sturm, der das Nachbarzelt abgeräumt hat, weil es 15 cm höher war. Ich bin grosser Fan von Zelten, die grundsätzlich 1.20 hoch sind. Will ich mich selbst quälen, gibt es immer noch das Nordisk Lofoten. Selbst ein Mini-Dackel hat dort ständig die Zeltwand im Gesicht.

    Die ganze Modularität ist toll, wenn man sein Zelt an 10 Tagen im Jahr benutzt. Auf einem längeren Hike nervt dies nur. Alles was man dort tun will, ist sein Zelt mit möglichst wenig Aufwand aufzustellen und das Gefummel zu reduzieren. Ausserdem tragen die ein wenig dick auf. Niemand versucht einen FKT mit einem 533 g schweren Zelt.

    Yes, Danke. Übrigens fantastisch, wie man hier BPL zitieren darf. Drüben werden solche Links kommentarlos gelöscht. BPL betreibt Forschung in UL auf höchstem Niveau und ist somit ein heiliges Buch für jeden UL-Menschen. BPL zu zitieren ist zeigt, dass man das Hobby ernst nimmt :D und entspricht deshalb dem gesunden Menschenverstand.