Herr Nordeutsches Bier macht eben auch andere Dinge, als die meisten hier. Bei seinen Hochtouren bläst der Wind tatsächlich anders, es gibt 3 - 10 Meter Schnee, stundenlang muss man sich mit dem Eispickel eine Spur hauen, aus Sicherheitsgründen genug Gas dabei haben oder gleich einen Benzinkocher, die Matte muss redundant sein, andernfalls man direkt irgendwo festfriert etc. Dann auf Gletscher sich anseilen usw.
Mit UL hat dies nichts zu tun und niemand geht mit einer PCT Ausrüstung auf 6000 Metern herumwandern. UL Ausrüstung kommt irgendwo an die Grenzen, umgekehrt aber eben auch. Wenn ich mit Becks Touren-Ausrüstung durch das Schweizer Mittelland schlurfe, denken die Leute (zurecht) ich sei nicht ganz gebacken. 365 Tage lang im Jahr.
Es gibt auf der gesamten Triple Crown keine einzige Stelle, an der Windsack und Schaufel jederzeit angebracht wären - manche Stellen sind im Winter einfach unpassierbar oder zumindest hat es noch nie jemand versucht. Aus Gründen.
Wohl haben mehr Menschen versucht, den PCT im Winter zu wandern, als es Menschen gibt, die das erfolgreich Überlebt haben, aber jene die dabei gestorben sind, scheiterten nicht an der zu leichten Ausrüstung. Pauschal zu sagen, es braucht auf jeden Fall dieses oder jenes "in Skandinavien im Winter" ist nicht zielführend. Ich kann in Oslo oder Göteborg herumlaufen, im Winter, für mein Wohlbefinden ist dann eine gewisse Umsicht beim Bestellen in den Bars zielführender als Schaufel und Windsack.
Dies erinnert mich an Diskussionen um Smartphonenavigation im blauen Forum. Wer sich auf dem AT auch im Winter immer wieder verläuft, braucht kein dezidiertes GPS-Gerät oder Papierkarten, sondern mindestens eine Guide-person, die in der Lage ist mit FarOut zu navigieren, auf dem Smartphone wohlverstanden.