Beiträge von mars_hikes

    Nach der massiven Kritik gegen die erste Charge hat Dan Durston jetzt nachgebessert

    Was meinst Du mit massiver Kritik?

    Es gab schon einige Beschwerden, weil Leuten der Stock gebrochen ist, allerdings gibt es immer Leute, die es schaffen, jeden Stock zu brechen. Ob es sich dann um einen wirklichen Fehler in der Herstellung handelt, die Stöcke falsch konzipiert wurden (zu schwach) oder ob die Person einfach neue Stöcke will, lässt sich manchmal nur schwer herausfinden.

    Auch haben Leute gesagt, die Verbindung unten, d.h. dort wo der Stock zerlegt werden kann, sei quasi ausgeschlagen.

    Er meinte, wenn man nicht gerade ne halbe Packung Waschmittel in den Bach schüttet und vielleicht ner erbsengrosse Menge Outdoorseife für die Körperpflege nimmt, wäre das dem Bach egal soolange es nicht 100 Leute gleichzeitig an einer Stelle machen.

    Das ist eben der Punkt. Natürlich waschen sich nicht 100 Leute an der selben Stelle gleichzeitig (oder sie haben keine Seife dabei weil sie an einer Spencer Tunick Aktion mitmachen) und aufgrund der kurzen Saison sowie der Natur der Flüsse hier in Mitteleuropa ist das hier noch knapp verkraftbar (in der Schweiz gab es während der Pandemie schon mal Probleme).

    Es gibt jedoch auch in Skandinavien Orte wie den Kungsleden, da sind dann nicht mehr bloss 100 Menschen unterwegs. Sonnencreme und Seife in den Bächen kann dort problematisch werden, in den USA ist es das längst (in Australien auch).

    So wie ich das bisher begriffen hatte, ist ein Klärwerk genau dazu da, Schmutzwasser wieder aufzubereiten, wenn die überschwemmt werden z.B. bei Hochwassern, sinkt eben die Wasserqualität, d.h. man will möglichst wenig bis keine Fremdstoffe wie Tenside in der Natur haben, auch wenn es sich da schneller abbauen soll als in der Kläranlage.

    Deshalb gibt es eben eine Kanalisation, sowohl für Trink- als auch für Abwasser. Zumindest hier, in den USA gibt es schon mal die Septictanks und die kommen auch regelmässig an den Anschlag, z.b. in Hikerhostels, da kommen dann die Dixieklos zum Einsatz. Leider habe ich gerade keine Millionen auf meinen Konten, sonst würde ich schon mit Uncle Johnnys Hostel in Erwin Kontakt aufnehmen, die wurden bei Helene fast weg gespült, wollen aber jetzt wieder aufbauen. Ein Thema ist sicher auch die Kanalisation.

    Ts. Die heutige Jugend. Waschmaschine, Kühlschrank, Playstation als nächstes wahrscheinlich AR-Headsets, damit man auf TikTok nichts mehr verpasst. Wir waren noch stolz auf unsere brettigen, selbst stehenden Oberteile, je mehr Schweissränder desto besser. Bonuspunkte für wer am meisten Townstops ohne Duschen und Waschen hinlegen konnte.

    Abgesehen davon, ist es nicht LNT, Seife in der Natur zu verwenden. Auch nicht wenn diese angeblich biologisch abbaubar ist. Ich würde daher nur im äussersten Notfall in der Natur irgendwas waschen. Z.b. nach einem Anfall von Nasenbluten oder einer zu intensiven Bodenberührung auf einer schlamigen Strasse.

    Ist der Pabst katholisch? Es gibt Zelte ohne Boden oder bloss mit einem Mückennetz am Rand.

    Dann spielt es immer eine Rolle, wohin die Wege mich führen. Ev. will ich Cowboycampen, in der Wüste. Das ist dort, wo man am Morgen ein mehliges Gefühl im Mund hat und es zwischen den Zähnen unangenehm knirscht. Asthmatiker:innen sind mit einem Inhalator dort gut bedient.

    Mein Zelt habe ich ohnehin schon abgeschrieben, für ca. 6000 Meilen benötige ich ohnehin mehrere. Das Argument mit dem Sicherheitsbedürfnis fällt somit flach, aber ich will mich trotzdem nicht ganz direkt in den Sand legen und auch nicht auf mein Zelt.

    Ich frage mich halt, wie lange die Anhänger der reinen Lehre hier schon mal am Stück unterwegs waren. Ein Stück Tyvek kann man in einer Dusche, Badewanne oder falls vorhanden mit einem Gartenschlauch innert nützlicher Frist (d.h. unter 5 Minuten) sauber reinigen. Ein leichtes Zelt würde dabei viel zu nass (ja, es gibt schon mal 2 Wochen Regen am Stück und der Innenraum des Zeltes soll halt trocken bleiben).

    Ich bin daher ebenfalls grosser Anhänger der "Footprints for Hygiene" Bewegung. Es gibt in unseren Wäldern hier wirklich unangenehmer Dreck und Harz von den Bäumen. Das klebt grauenhaft und muss richtiggehend abgeschabt werden. Natürlich kann man DCF Patchen, das ist aber auch Arbeit und meist entsteht ein Loch genau dann, wann man es am wenigsten gebrauchen kann. Dann führe ich kein Sitpad mit (es gibt offenbar "ULer:innen" hier, die tragen Kocher, Pfannen, Gas, Campschuhe, beeindruckende Messer etc. mit). Tyvek kann ich einfach auffalten und z.B. auf einen Baumstamm knallen.

    mars_hikes : vielen Dank für deine Erfahrungen mit der Gryphon Hood. Das finde ich sehr spannend. Ohne dich zu kennen, würde ich noch in Frage stellen, ob wir beide dasselbe Wärmeempfinden haben?! Ich hätte erwartet, dass -30°C wohl eher die realistische Grenze nach einem langen Tag und nicht die Optimaltemperatur ist.

    Das Problem: Geht man mit einem - 30 Grad System raus und es wird "nur" minus 10, so wird man kaum Schlaf finden. Alle fünf Minuten macht man dann den Reisverschlus auf und lockert den Verschluss oben, d.h. entweder an der Kapuze oder halt an den Schultern. Nun ist minus zehn Grad aber unangenehm kalt, also zieht man die Verschlüsse nach weiteren fünf Minuten wieder zu. Und macht wieder auf, weil man zu warm hat. Es gibt wirklich Systeme, die bei - 30 Grad noch Reserven haben, die sich aber für über - 25 Grad kaum eignen.

    Einigen hier bereitet die Feuchtigkeit im Schlafsystem Sorgen und sie ziehen deshalb VBL Kleidung in Betracht. Das ist IMHO eine extreme Massnahme, die sicher ihre Berechtigung hat, z.B. wiederum beim Beobachten von herzigen Ochsen über dem Polarkreis (dann schafft man es sogar auf die Hilleberg-Webseite) oder beim dreiwöchigen Küchendienst in gewissen Basecamps auf über 5000 m. Oder wie beim Alt-Meister, der wochenlang bei - 30 Grad durch die amerikanische Wildnis gestapft ist. Er trägt VBL Kleidung ab - 20 F d.h. - 28 C.

    In meiner persönlichen Erfahrung z.B. bei - 10 Grad auf dem AT im Februar, März und November ist gewisse Feuchtigkeit normal. Eis und Schnee auf dem Schlasa/Quilt auch (man kann dort entweder im Zelt oder in Shelter übernachten, in Shelter zieht dann der Schnee hinein).

    Die Aussenseite ist dann minimal feucht, die im Schlasa gespeicherte Wärme reicht aber aus, um die Feuchtigkeit nicht in die Daunen dringen zu lassen. Dementsprechend kann man auch mit einem vernünftigen Daunen-Quilt 2 Stunden lang auf einem Boot im Regen liegen, ohne jegliche Wasserabwehr. Die Feuchtigkeit dringt dann noch nicht in die Daunen ein, am Morgen ist alles trocken (selber ausprobiert, nie kalt oder nass gehabt). Daunen immer ohne Behandlung d.h. keine HyperDry oder ähnlich. Persönlich würde ich nie von Anfang an die Puffy Jacke als Zusatz Isolation einplanen. Es ist einfach nicht komfortabel genug, ständig drückt es einem den Reisverschluss in den Bauch etc.

    Ein Schlasa/Quilt muss auch atmen können, von Ausnahmen wie - 30 Grad abgesehen. Das sehen sogar Hersteller ein, die ihre Schlasa mit Gore einpflastern. Andernfalls würden sie direkt Dyneema nehmen und die Nähte schweissen (oder eben trotzdem Gore, ein Schelm, wer denen Marketing unterstellt).

    IMHO macht Gore am Schlasa nur Sinn, wenn man unbedingt im Schnee Cowboy-Campen will oder im Winter mit einem Tarp im Taschentuch-Format ausrücken will, d.h. wenn das Ziel ist, von den Rangern gefragt zu werden, ob man sich im Wald umbringen will. Dem Vernehmen nach, ist dies z.B. Swami gelungen, er hatte jedoch kein Gore an seinem Quilt.

    Momentan besteht hier eine Chance, dass ich im 2026 wieder ein Jahr lang wandern kann (wenn ich im 2025 länger arbeite), was ich ggf. auch tun werde. Sicher ohne Gore an meinem Schlasa/Quilt. Gewicht, Preis etc. passen für mich nicht.

    Aber hey, ich habe hier auch einen Schlasa mit wasserdichter Membran an Kopf- und Fussende gefunden! Schwer wie ein Sack Zement, nur 700er Daune, aber schon mit "Deep Sleep Maske" und Ohrstöpseln! Kostet auch nur 620 Schweizer Franken und ganz wichtig, ein grosses Logo!!!

    In meinem Fundus befindet sich ein Gryphon Gear Hood, mit diesem integrierten VBR Material (Dyneema, mit einer innenliegenden Alu-Bedampfung). Mit diesem Gerät muss man wirklich aufpassen, über - 25 Grad Celsius hat man die reinste Sauna und unangenehm warm. Ich denke, diese Lösung ist weit wärmer als eine Kapuze und natürlich kann man die Gesichtsseite so zusammenziehen, dass ungefähr ein Kugelschreiber durch passt. Man hat halt im Nacken-/Halsbereich überlappende Schichten.

    Es ist sinnlos warm, in der Schweiz habe ich bislang keine Kälte gefunden, die das System auch nur ansatzweise an die Grenzen gebracht hat. Im Dezember habe ich damit auf 2000 m im Engadin übernachtet. Wohlgemerkt: Ich hatte den VRB Schlasa oben um die Schultern nicht einmal geschlossen. Normalerweise will man dies aber schon bei Temperaturen von 10 Grad plus tun, andernfalls kriecht einem dort die Kälte rein.

    In Kombination mit einem Quilt würde ich mich damit auch in - 40 Grad Gefilde wagen, z.B. nach La Brévine. Zur Zeit sehe ich jedoch keinen Sinn darin, tagelang durch Schnee zu stapfen und schwere Ausrüstung herum zu tragen.

    Das ist für mich eher so ein Wettbewerb um das theoretisch mögliche. Ja, man kann in einem entsprechenden Auto über 400 km/h schnell fahren, der Tankinhalt reicht dann aber nicht besonders lange und auch auf unlimitieren Strecken ist dies nicht wirklich eine grosse Freude. Anders sieht es natürlich aus, wenn man unbedingt Moschusochsen beobachten will (bitte nicht auf unter 200 m nähern). Ev. hat dies dann mit UL nicht mehr viel zu tun.

    Für Temperaturen um - 20 Grad würde ich einen Hood von Katabatic empfehlen. Ich trage diesen Hood nur in den kältesten Stunden der Nacht. Ansonsten reicht z.B. ein Buff um die Ohren oder eine simple Wollmütze.

    Im Unterschied zum anderen Forum, wo allein ich etwa 20 neue Nicks etabliert habe, nachdem die Moderation mir das Betreten des feinen Hauses verboten hatte. Aber da fällt es bezeichnenderweise trotz oder wegen Überpräsenz der Moderation keinem auf. <grünes Lach-Emoji>

    Also bist Du einer der Akkordschreiber, der dort von der Moderation bezahlt wird, um sich mit sich selbst zu unterhalten und damit rege Aktivität vorzugaukeln? Kannst Du mal bei der Moderation ein gutes Wort für mich einlegen? Ich kann meinen Stil auch anpassen, damit es nicht so auffällt, ich hab auch einen VPN für verschiedene IP-Adressen etc und wenig Skrupel, Hauptsache die Leute kaufen in Krefeld das Lager leer!

    Ich habe immer öfter den Eindruck "Becks" oder "khyal" agieren hier unter dem Pseudonym "mars-hikes". Wie komm ich nur da drauf ....

    Soweit mir bekannt ist, können die meisten Lampen eben nicht gleichzeitig Laden und leuchten. Also wird es mit "Kabel ran und weiterwandern" eher nicht klappen.

    Es ist immerhin möglich, dass Du dich täuschst.

    Lupine schreibt auf deren Webseite (unter "Für dein Abenteuer"): "...die Penta leuchtet wenn du willst auch während des Ladevorgangs".

    Natürlich alles erstunken und erlogen, mein armer Computer ist immer noch ausser Atem vom photoshopen....

    He He He, dann antworten wir hier doch mal auf den führenden Experten von drüben!

    Ja, meine Lampe hat einen fest eingebauten Akku.

    Himmel hilf, was mache ich nur, wenn der wider erwarten zur Unzeit leer wird? Kabel rein, weiterwandern, fertig, ev. nicht bei Wind und Wetter, sonst klappt das wunderbar.

    Der Akku leistet seine letzte Ladung, nach einem langen und erfüllten Leben? Bestelle ich mir einen neuen, zu ganzen 12 Euronen! 20 weniger als ein zweiter "Core" Akku aus dem Hause Petzl - ein übles Gemurkse, übrigens.

    Den alten gebe ich hier im Handel zurück, wir bezahlen eine vorgezogene Recycling-Gebühr oder ich schicke ihn an Lupine zurück.

    Penta Lampe aufschrauben, wechseln, schon wieder fertig. Wer das nicht schafft, sollte vielleicht besser grundsätzlich zu Hause bleiben, von Spezialfällen wie Blindheit etc. mal abgesehen.

    Also los, noch einmal:

    Hau einfach "Naturvibes" in Google und siehe da: Der Hoch-Qualitätsversand namens Temu bietet dasselbe an - wesentlich günstiger sogar, wers nicht bestellt ist sau-blöd oder so (das war eine Referenz zum guten alten Mediamarkt und dessen Slogan "Ich bin doch nicht blöd").

    Es ist Schrott. Die "Lampe" ist nicht wasserdicht. Viel Spass damit beim ersten Regen.

    Wenn Du nicht 100 Euro oder mehr in eine gepflegte Luxus-Lampe von Lupine, Black Diamond, Nitecore oder Petzl versenken willst, gibt es immer noch Decathlon. Die haben alle Formen und Farben, starten bei ca. 7 Euro und die Lampe für 7 Euro kann ziemlich sicher bereits mehr als Naturvibes.

    Gegen zu kurze Kabel und ungünstig platzierte Steckdosen hillft es, den Endverbraucher einfach mittels leichtem Nylonbeutel direkt am Ladegerät an der Steckdose mit aufzuhängen

    In Europa klappt dies meist nicht schlecht. Je nach Ladegerät, kann z.B. die Powerbank einfach auf den Lader gelegt werden, 15 cm Kabel funktioniert bestens.

    In den USA: Klappt mit sehr grossem Glück bei einer von 100 Steckdosen. Sogar der Lader selbst, ohne jegliches Kabel hält oftmals nur sehr wackelig. Egal ob im Cafe, dem Hotel oder dem leicht herunter gekommenen Hostel.

    Weiss ich natürlich nur vom Hörensagen, aber es gibt tatsächlich Einpersonen-Zelte mit zwei Eingängen und man(n) kann offenbar tatsächlich Gear und allfälliges Groundsheet strategisch positionieren.

    Aus Gründen bei trockenem Wetter eher nicht auf der Holzplattform oder auf dem Campingplatz versuchen, aber bei entsprechender Übung soll man also den Schlasa einfach runter schieben können, Eingang auf, Körper in Position bringen/halten, fertig.

    Angeblich bleiben bei dieser Methode 3/4 der Beine im warmen Schlasa, das mühsame Wiedereinfädeln entfällt, ebenso das Anziehen von Schuhen und zusätzlicher Kleidung.

    Natürlich auch nur vom Hörensagen weiss ich, dass es ohne weiteres möglich ist, sich vor Kälte dermassen zu schütteln, das kontrolliertes/gerichtetes Wasserlassen nicht mehr möglich ist. Bei tiefen Temperaturen muss man sich also entsprechend anziehen, wenn das Zelt verlassen werden soll.

    Es gibt auch die Theorie, wonach behandelte Daune aufgrund der chemischen Beschichtung schneller klumpt als unbehandelte. Leider ist mir kein Test hierzu bekannt.

    Es ist halt auch im Outdoor-Bereich nicht anders als anderswo. Die Qualität des Produkts muss schon irgendwie stimmen, aber sie stimmt noch schnell mal, wenn es beim Hersteller in der Kasse dröhnt und nicht bloss klingelt.

    Danke für den Test, da kann sogar BPL noch etwas lernen.

    2 Powerbanks statt eine sind sicher empfehlenswert. Die Dinge sind weniger klotzig, mensch kann das Gewicht besser verteilen, Redundanz etc. Im 10000 mAh Bereich gibt es nur eine einzige PB (NB10000 Gen 3) momentan. Nur noch USB-C.

    Von der katastrophalen Fehlfunktion (Hybernate nach langen drücken des Einschaltknopfes) hatte ich vor diesem Forum noch nie gehört und es ist in 6000 Meilen auch nie aufgetreten (Gen 1 und 2).

    Es gibt jedoch schon Menschen, die mit diesen Nitecore PBs nicht zu Gange kommen. Herr Masochist (@FirstChurchofTheMasochistHikes) beispielsweise. Er hat leider auch ständig mehr Probleme als eine durchschnittlich hikende Person (vielleicht liegt es an seinen Unternehmungen und auf dem CDT hatte er wohl einfach Pech).

    Die PBs sind fast wasserdicht, überleben jedoch eine mehrstündige Wanderung ungeschützt im Fanny Pack und heftigem Regen nicht (also wenn sich das Pack mit Wasser zu füllen beginnt).

    Das Problem beim Laden grundsätzlich sind feuchte Kabel oder wenn die Anschlüsse nicht 100 % trocken sind. Interessant sieht mir auch das Steckersystem von Lupine an deren Penta Pro aus (anspruchsvoll genug bin ich allemal), die haben aber keinen USB-C Adapter und ihre Ladegeräte sind leider nicht 100 %ig UL.

    Allerdings geht es mmn eher um Wert darauf zu legen, die leichteste und geringste Menge an Ausrüstung zu tragen, um sein Tourenziel zu erreichen.

    Und das leichteste sind dann eben nicht die typischen max 5 (4,5) UL kg , sondern auch Mal weniger, je nach Tour. Und das leichteste hat auch nun einmal eine sehr begrenzte Lebenszeit.

    Die Frage ist, ob man wirklich für jede einzelne Tour jedes Ausrüstungsteil optimieren möchte. Das könnte dann zu (ich übertreibe mal) zu zehn verschiedenen Rucksäcken, zwölf Zelten/Tarps/Bivys, fünf Kochersystemen, Schlafsäcken/Quilts in 2°C-Abstufungen, dreissig verschiedenen Oberteilen, usw. führen. Würde in Summe einen riesigen „Fuhrpark“ machen…

    …auf der anderen Seite hätte der einzelne Gegenstand eine lange Lebenserwartung (in Kalenderzeit, nicht in Nutzungszeit!), weil er nur alle zwei Jahre mal zum Einsatz kommen würde und sich kaum abnutzt (aber irgendwann mal wegen Überlagerung auseinander fällt).

    Führt es zumindest bei mir nicht. Das Ziel (oder mein Ziel) ist ja, möglichst epische oder wenigstens sinnlos lange Touren unternehmen zu können, d.h. Mexiko - Kanada und zurück in einer Saison etc. Da ist dann eben weniger mehr.

    Kochsystem kommt mir entsprechend nicht in den Rucksack, deshalb habe ich null und nicht fünf.

    Schlasa nutze ich höchstens 3 auf Tour, das reicht, zumindest solange ich noch ohne Begleitcrew wandere (ansonsten müsste jemand tatsächlich die Temperatur so gut wie möglich vorhersagen und mir dann jeweils die 3 passendsten Quilts bereit legen, damit ich in der Nacht wechseln könnte, wenn es nicht angenehm wäre...).

    Alles, was ich zusätzlich dabei habe, muss irgendwo gelagert werden und dann mit der Post usw. zu mir auf den Trail kommen. Je weniger Logistik desto besser.

    Ich nutze entsprechend ein Oberteil aufs Mal und trage es, bis es auseinander fällt.

    Es ist auch so mühsam genug. Bestelle ich mir nun dasselbe auf den Trail? Oder kaufe ich ein anderes weil es das halt grad im Laden gibt? Lohnt es sich, das zurück ins Lager zu senden oder kann man sich die Mühe sparen? Ab wann benötige ich nun wirklich eine dickere Matte? Habe ich die schon? Es gibt wirklich viele Dinge, die einem die Tour von einer Minute zur nächsten vermiesen können.

    Falls sich dein Beitrag mars_hikes auf meinen Beitrag im Decathlon-Schuhe-Thread bezog, möchte ich hierauf gerne antworten, auch wenn ich nicht denke, dass ich mich hier rechtfertigen muss.

    Du musst dich überhaupt nicht rechtfertigen, im Gegenteil. Auf der CYTC hielten meine Schuhe nicht mal einen Monat lang. Zwar konnte ich die jeweils mit gutem Gewissen in die Tonne schmeissen, aber die Menge an Abfall, der dadurch entstand war wirklich ein grosses Problem und entsprechend habe ich halt auch nach gekauft. Hoka, Topo, Altra, Salomon, Brooks und was es sonst noch so an sehr tollem Mist gibt. Und ja, da stehe ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor...

    Ich finde die Langlebigkeit ist genau der Zielkonflikt bei UL

    Das ist ein Problem. Aber was soll ich machen? Ich habe Menschen getroffen, die mit nem Hilleberg Enan den CDT gewandert sind. Der Rest der Ausrüstung war entsprechend. Gewicht war etwa dreimal, was ich getragen habe.

    Was immer noch leicht ist, verglichen zu früher. Da hatte man im Winter auf dem AT mal eben 65 Pfund auf dem Rücken. Es gibt eine Mary Badass (bekannt aus Backpacker Radio), die wandert heute noch und hat dies eben früher (1982) so gemacht (halbes Körpergewicht zusätzlich). Entsprechend sind jetzt ihre Gelenke. Ich bin sehr glücklich über den Umstand, dass ich das nie so machen musste und quasi die Gnade der späten Geburt mir eben leichtes Zeug zur Verfügung stellt. Dinge wie die Uberlite sind zum Glück selten aber es gibt schon Bekleidung mit der Reissfestigkeit von Papier.

    Und es gibt noch sehr viel Potential zur Abfallvermeidung. Man denke nur an Schuhe: Es wäre kein Problem, diese modular zu gestalten, so dass man die Dinge austauschen könnte, die kaputt sind oder man könnte den Oberschuh je nach Witterung tauschen etc. Die Entwicklung von dauerhafteren Zelten mittels Ultra TNT kommt offenbar auch nicht richtig vorwärts. Bislang gibt es dass nur in schwereren Zelten.