Beiträge von xfoil

    Vielen Dank für die Übersicht!

    Feuer frei für kritische Anmerkungen :)

    Bei den Temperaturangaben bin ich eher konservativer.

    5 cm ...
    Komfortbereich um 0 °C

    Bei einem Gesamt-Loft von 10 cm kann bei mir ohne Wärmekleidung keine Komfort-Temperatur erreicht werden.
    Für mich würde dieser Wert eher der Limit-Temperatur entsprechen.

    Ich muss dazu sagen, dass ich meine beiden bisher selbstgenähten Quilts für max. 0 Grad genäht habe, mit den entsprechenden Werten aus der Tabelle. Ich nutze sie mit langer Schlafkleidung, und das passt bei mir als Komfort-Temperatur. Ist halt wie immer eine individuelle Sache. Die -20 Werte sind entsprechend abgeleitet, aber nicht in der Praxis überprüft. Wobei ich schon mit einem Cumulus Quilt 450 bei -16 mit zwei Schichten Kleidung gut geschlafen habe.

    Würde mich aber interessieren was / wieviel Daune für solche Temperaturbereiche bei MYOG-Quilts verwendet wurde.

    Nö, weil wir es bei fast allen Schlafsystemen eher mit Unter- statt mit Überfüllung zu tun haben

    Damit liegst du bestimmt meist richtig.

    Gibt's ne Tabelle für eine (angeblich) optimale Füllmenge pro Volumen?

    Ich nehme an diese sogenannte optimale Füllmenge bezieht sich aufs Volumen?

    Das hier ist meine private, angelehnt an Werte aus der Industrie:

    Kammerhöhe (ca.)Fillpower 700 cuin (g/m²)Fillpower 800 cuin (g/m²)Fillpower 900 cuin (g/m²)Typische Anwendung
    2 cmca. 90–100 g/m²ca. 80–90 g/m²ca. 70–80 g/m²Sommerquilt, Liner
    3 cmca. 130–145 g/m²ca. 115–130 g/m²ca. 100–115 g/m²Leichtschlafsack, 2-3 Saisons
    4 cmca. 170–190 g/m²ca. 150–170 g/m²ca. 130–150 g/m²3-Jahreszeiten-Schlafsack
    5 cmca. 210–230 g/m²ca. 185–210 g/m²ca. 160–185 g/m²Komfortbereich um 0 °C
    6 cmca. 250–270 g/m²ca. 220–250 g/m²ca. 190–220 g/m²Leichter Winterschlafsack
    8 cmca. 330–360 g/m²ca. 290–330 g/m²ca. 250–290 g/m²Expeditionsschlafsack, -20 °C

    Wenn du z.B. einen eigenen Quilt nähst (MYOG) oder prüfen willst, ob dein Schlafsack gut gefüllt ist:

    1. Ermittle die Gesamtfläche aller Daunenkammern. (Länge mal Breite jeder Kammer addieren)
    2. Teile das gesamte Daunengewicht (was drin ist oder rein soll) durch diese Fläche (in m²). Das Ergebnis ist dein tatsächliches Füllgewicht in g/m².
    3. Vergleiche dein Ergebnis mit der Tabelle:

      • Wenn dein g/m²-Wert deutlich unter dem Wert in der Tabelle für deine Kammerhöhe und Fillpower liegt: Die Kammern sind wahrscheinlich eher locker gefüllt (macht den Sack superleicht, kann aber theoretisch etwas weniger isolieren oder Downshift begünstigen).
      • Wenn dein Wert im Bereich oder leicht drüber liegt: Super! Die Kammern sind gut gefüllt für maximales Loft. Etwas drüber hilft sogar oft gegen das Wandern der Daune.
      • Die Cuin-Angabe misst das Loft im Testzylinder – nicht das effektive Volumen in deiner prall gefüllten Kammer.

      Feuer frei für kritische Anmerkungen :)

    Linear oder Exponentiell? Kommt auf die Perspektive an :

    Nein. Beides gleichzeitig geht nicht. Physik ändert sich nicht nach Perspektive. ;)

    Der Punkt mit der "Perspektive" war vielleicht missverständlich ausgedrückt. Es ging nicht darum, die Physik zu ändern, sondern darum, welche Größe man in Bezug zur Bauschkraft (FP) setzt:

    1. Gewicht für festes Loft vs. FP: Wenn man fragt, wie viel Gewicht (Füllgewicht, FW) man braucht, um eine bestimmte Dicke (Loft) zu erreichen, dann ist dieser Zusammenhang umgekehrt proportional zur FP. Das ist der "lineare" Nutzen beim Gewichtsparen: Doppelte FP = halbes Gewicht für gleichen Loft.   
    2. Isolation pro Gramm vs. FP: Wenn man aber die Effizienz betrachtet, also wie viel Isolation (z.B. gemessen in Clo) man pro Gramm Daune erhält, dann scheint dieser Wert bei höherer FP überproportional anzusteigen. Das ist der Punkt, der oft als "exponentiell-artig" wahrgenommen wird – man bekommt für jedes Gramm Daune mehr zusätzliche Wärme bei den hohen FP-Werten.   

    Die Physik (Wärmeleitung, Konvektion, Strahlung ) bleibt dieselbe, aber die mathematische Beschreibung der Beziehung zwischen FP und einer abgeleiteten Größe (wie benötigtes Gewicht oder Effizienz pro Gramm) kann eben unterschiedlich ausfallen.

    Und da stimme ich dir voll zu: Für die Kaufentscheidung ist die Frage "linear oder exponentiell" an sich nicht das Wichtigste. Entscheidend ist das Verständnis, dass:

    • Loft (Dicke) die primäre Isolationsgröße ist.   
    • FP angibt, wie effizient (leicht/komprimierbar) dieser Loft erreicht wird.   
    • Füllgewicht (FW) angibt, wie viel Daune für den Loft sorgt.   

    Für UL ist die FP halt spannend, weil sie direkt das Gewicht und Packmaß beeinflusst, wenn wir eine bestimmte Wärmeleistung anstreben. Aber ohne das Füllgewicht (oder zumindest eine Abschätzung des tatsächlichen Lofts) zu kennen, ist die FP allein tatsächlich nur die halbe Miete.

    Spannende Diskussion hier! Die Frage, ob der Zusammenhang zwischen Bauschkraft (Fill Power, FP) und Isolation linear oder exponentiell ist, sorgt oft für Verwirrung.

    Mein Wissensstand: FP misst die Qualität bzw. Effizienz der Daune – also wie viel Volumen (Loft/Bausch) eine bestimmte Gewichtsmenge erzeugen kann. Gemessen wird das Volumen pro Unze (cuin/oz) oder pro Gramm (cm³/g) unter standardisierten Bedingungen. Die Isolation hängt primär von der Dicke der eingeschlossenen, ruhenden Luftschicht ab – dem sogenannten "Loft". Die Daune dient dazu, dieses Loft mit möglichst wenig Materialgewicht zu erzeugen.

    FP vs. Füllgewicht (FW): Hier liegt oft der Kern der Verwirrung.

    • FP = Qualität/Effizienz (Loft pro Gewicht).   
    • FW = Quantität (Gesamtmenge der Daune in Gramm/Unzen). Die tatsächliche Wärme eines Produkts hängt von beiden ab – FP und FW. Eine Jacke mit viel Daune niedriger FP kann wärmer sein als eine mit wenig Daune hoher FP.   

    Linear oder Exponentiell? Kommt auf die Perspektive an :)

    Perspektive Gewichtseinsparung (Linear): Wenn man fragt, wie viel Gewicht man für eine bestimmte, feste Wärmeleistung (also ein festes Ziel-Loft) braucht, ist der Zusammenhang invers linear. Das benötigte Gewicht ist umgekehrt proportional zur FP. Verdoppelt man die FP (z.B. von 450 auf 900), halbiert sich das benötigte Gewicht für die gleiche Wärme. Das ist der lineare Vorteil beim Gewichtsparen durch höhere FP, wie von Eichkatz basierend auf der Definition argumentiert.

    Perspektive Effizienzgewinn (Nicht-linear/"Exponentiell-artig"): Wenn man fragt, wie viel Wärme pro Gewichtseinheit (z.B. Clo/oz) man bekommt, steigt dieser Wert mit höherer FP überproportional an. Der Zuwachs an Isolationseffizienz beschleunigt sich bei höheren FP-Werten. Das erklärt die Wahrnehmung eines "exponentiellen" Gewinns, wie hier im Forum diskutiert. Höherwertige Daune ist also pro Gramm deutlich wärmer, und dieser Effizienzvorteil wächst schneller als linear.

    Daher:

    FP allein sagt wenig über die absolute Wärme aus – das Füllgewicht (FW) ist genauso wichtig.

    Die Beziehung FP vs. Isolation ist nicht einfach linear oder exponentiell. Es hängt davon ab, was man betrachtet:

    • Gewicht sparen für gleiche Wärme? -> Linearer Vorteil durch hohe FP.
    • Wärme pro Gramm? -> Überproportionaler (exponentiell-artiger) Effizienzgewinn durch hohe FP.
    • Hohe FP bedeutet primär: gleiche Wärme bei weniger Gewicht und besserer Komprimierbarkeit.
    • Achtet neben FP auch auf FW (falls angegeben), Konstruktion und euren Einsatzzweck (Feuchtigkeit!).

    Hoffe, das hilft bei der Einordnung!

    Den Artikel finde ich dazu richtig gut: https://triplefatgoose.com/blogs/down-tim…-vs-down-weight

    Ich würde noch die mont-bell Tachyon in den Ring werfen, wasserabweisend beschichtet, knapp 70 g. Elastische Bündchen, Unterarm Lüftung, 2 Eingrifftaschen mit Reißverschluss. Ein Freund von mir nutzt die, und ist ganz zufrieden. Ich selber bin mit der Hyper 100 unterwegs

    War denn schon mal jemand hier mit so einem xfoil-Tarp einen längeren Trail laufen und hat auch raueres Wetter (Starkwind) erlebt? Würde mich interessieren, wie es so mit Robustheit und Standfestigkeit langfristig aussieht. Für Overnighter sieht das ja super aus, aber kann man sich auch länger und unter schwierigeren Bedingungen drauf verlassen?

    Achtung, subjektive Antwort :)
    Das hängt ehrlicherweise vor allem vom Design der Abspannpunkte, der Qualität der Verklebung und der Platzwahl der Übernachtung ab. Ich war bisher in den letzten 4 Jahren nur mit Folien-Tarps unterwegs (Deutschland, Österreich, Polen, Norwegen), Touren von 3-14 Tagen, den Albsteig bin ich mit einem xfoil-Tarptent gelaufen. Ich habe sonst ein rechteckiges Tarp (3x1,6 m), was ich fast immer nutze, und das hat auch schon einiges an Wind aushalten müssen.

    Windgeschwindigkeiten kann ich dir dabei leider keine nennen, da ich nie gemessen habe. Ich habe aber immer darauf geachtet, es nicht unnötig exponiert aufzubauen und den Aufbau bei Wind möglichst flach zu halten. Die Wahl des Lagerplatzes ist hier noch entscheidender als bei robusteren Tarps – hinter Felsen, in Mulden oder Wald bzw. Gebüsch.

    Gerade die Abspannpunkte sind die kritischen Stellen. Hier muss man wirklich sauber arbeiten, eventuell mit mehreren Lagen Tape verstärken und darauf achten, dass die Zugkräfte gut verteilt werden. Bei so manchem Tarp-Neubau mache ich Test-Overnighter hier bei uns am einzigen "Berg" (gibt es hier im Norden halt wenig), der konstanten Wind an der Flanke bietet, um genau diese Punkte zu testen. Es passiert mir auch schon mal, dass sich ein einzelner Klebepunkt unter starker Dauerlast löst (also das Klebeband). Bei früherem, günstigem Filament ist mir auch schon mal ein PET-Plättchen vom Abspannpunkt ausgerissen – dann arbeite ich nach und verstärke die Konstruktion oder optimiere das Design. Das Folienmaterial selbst ist sehr reißfest, die Schwachstellen sind fast immer die Verbindungen und Klebestellen, oder auch mal ein Microriss (meist durch Unachtsamkeit beim basteln). Für unterwegs habe ich deshalb immer Klebeband zum reparieren dabei.

    Langfristig kann man sich meiner Erfahrung nach darauf verlassen, aber es erfordert mehr Aufmerksamkeit beim Aufbau und bei der Standortwahl als ein Standard-Tarp aus Silnylon oder DCF. Man muss sich definitiv an das Material und den Umgang damit gewöhnen. Man muss wissen, was man tut, die Grenzen des Materials kennen und bereit sein, sein Setup an die Bedingungen anzupassen. Es unter schwierigen Bedingungen wie ein normales, robustes Tarp zu behandeln und aufzubauen, davon würde ich aber abraten. Ein flacher Aufbau und die Nutzung von natürlichem Windschutz sind bei Starkwind Pflicht.

    Im Mai gehts für 10 Tage in die Alpen, größtenteils auf einem Höhenweg, auch dort werde ich bei schlechtem Wetter eher Schutz suchen , als das Tarp am exponierten Grat aufzustellen.

    Ein xfoil-Tarp ist sicher nichts für sicherheitsfixierte Menschen oder Touren durch konstant windausgesetzte Hochebenen ohne jeglichen Schutz (wie z.B. Island). Es ist und bleibt ein Kompromiss für minimales Gewicht. Wer bereit ist, sich auf die Besonderheiten des Materials einzulassen, vorausschauend plant und den Lagerplatz klug wählt, kann damit auch längere Touren mit raueren Abschnitten gut meistern. Für mich überwiegen die Gewichtsvorteile sowie der Ausblick auf den meisten Touren, solange ich die Wahl des Lagerplatzes habe.
    Ich bin aber auch sicher auch risikobereiter als andere, und könnte auch damit leben, mal eine Nacht darin eingerollt zu verbringen, wenn es doch reißen sollte :) Aber ich hoffe, dass andere Nutzende ihre Erfahrungen hier auch einbringen um dir deine Frage zu beantworten.

    Hallo zusammen, bin relativ neu hier und begrüße euch alle recht herzlich. Möchte hier mal mein neuestes Tarp aus Xfoil vorstellen. Habe vor meiner Anmeldung hier schon etwas "gestöbert" und mich aus Wetterschutztechnischen Gründen nach einem Tarp umgeschaut was mir das bieten könnte. In dem Fall habe ich mich damals von wilbos Trapezo-Mid inspirieren lassen.

    Absolut klasse, richtig geniales Teil! Super akkurat gearbeitet, und innovative Ideen was die Abspannpunkte und die Stangentasche angeht. Wie hast du den Cat-Cut über so eine Länge hinbekommen? Das Ding steht ja wie eine Eins!

    Unser Ziel ist es, eine deutlich leichtere, aber auch günstigere Matte als die aktuellen EVA-Matten anzubieten, die trotzdem ihre Funktion erfüllen. Ich bin ehrlich gesagt sehr gespannt was die Ergebnisse der Befragung ergeben werden.

    Ein paar Worte zum Gewichtsunterschied für die, die gern tiefer in Themen eintauchen (alle anderen bitte ignorieren):

    172 statt angegebener 190 g, wie kommt das? Bei unseren Matten (und vielen anderen Schaumstoffprodukten) liegt das unter anderem an der sogenannten Dichtetoleranz. Das bedeutet, der Hersteller gibt zwar einen Zielwert für die Dichte an (bei unseren sind das z.B. 24 kg/m³), erlaubt aber in seiner Spezifikation eine gewisse zulässige Abweichung davon (hier zwischen 19 und 25 kg/m³). Diese Toleranz ist notwendig, weil die Herstellung von Hochleistungsschäumen ein komplexer Prozess ist, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen und leichte Schwankungen unvermeidbar sind. Dazu gehören minimale Unterschiede im angelieferten Rohmaterial, die exakte Temperaturführung während des Erhitzens und Vernetzens, die präzise Steuerung des hohen Drucks beim Aufschäumen mit Stickstoff, und die anschließenden Abkühlprozesse. All diese Variablen können dazu führen, dass jeder einzelne produzierte Schaumstoffblock eine leicht unterschiedliche Dichte innerhalb des festgelegten Toleranzfensters aufweist. Letztendlich heißt es, dass das Gewicht einer Matte von Exemplar zu Exemplar leicht variieren kann – mal ein paar Gramm mehr, mal weniger. Das ist völlig normal, liegt innerhalb der Qualitätsstandards, und hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Funktion und Leistungsfähigkeit der Matte.

    Könnten wir diese leichten Gewichtsschwankungen umgehen und ein exaktes Grammgewicht garantieren? Theoretisch ja – wir müssten jede einzelne 1x2m Platte nach dem Spalten auf die Zieldicke wiegen und dann diejenigen aussortieren, die über oder unter einem sehr engen Zielgewicht liegen. Das Problem dabei ist unter anderem, dass wir (und auch der Verarbeiter) vor dem Schneiden nicht exakt wissen, welche Dichte die jeweilige Zone des großen Schaumstoffblocks haben wird. Ein solches Wiegen und Aussortieren im Nachhinein ist aber für uns als kleiner Anbieter aus vielen Gründen keine praktikable Option, vor allem aus Ressourcengründen – es würde enorm viel Zeit und zusätzliche Kosten verursachen und potenziell zu viel Materialverschwendung führen. Uns ist natürlich bewusst, dass im Ultraleicht-Bereich jedes Gramm zählt (ich ärgere mich ja selbst, wenn mein neuer Quilt plötzlich 50g mehr wiegt als erwartet! 😉). Aber wir vertrauen darauf, dass ihr als erfahrene Community Verständnis für diese produktionsbedingten, geringfügigen Toleranzen habt, die bei solchen Hochleistungsschäumen einfach Teil der Realität sind. Das werden wir aber auch so im Shop angeben.

    Kurzes Update: Da mehrere Menschen in den nächsten Tagen auf Tour gehen, und um einen schnelleren Versand gebeten hatten, haben wir keine Mühe gescheut, und die Pakete bereits heute versendet :) Ich muss die Trackingnummern noch händisch einpflegen, daher dauern die noch ein wenig (im schlechtesten Fall morgen früh).

    Die Testerinnen und Tester bekommen in ca. 3 Wochen einen Fragebogen zur hinterlegten Mail-Adresse geschickt, damit das Feedback so strukturiert wie möglich bei uns ankommt und wir es gut auswerten und vergleichen können, um echte Erkenntnisse z.B. zu den gewünschten Formaten oder der Praxis-Haltbarkeit zu gewinnen. Ich würde die gewonnenen Erkenntnisse dann auch zusammenfassen und hier reinstellen.

    Wir freuen uns sehr über das Interesse und sind extrem gespannt auf eure Rückmeldungen! Allen, die demnächst auf Tour gehen (vielleicht ja schon zum Testen?), wünschen wir viel Spaß dabei!

    Ich nehme an, dass sich bei allen Matten, die Ihr bisher verglichen habt, die Werte stark annähern, je dünner das Material wird.
    Wenn ich ein 4 mm Matte testen möchte, ist es denn nicht enorm schwer überhaupt einen Vergleichswert zu „empfinden“?

    Du hast Recht, die absoluten Unterschiede bei bestimmten Werten, wie dem R-Wert oder dem reinen Dämpfungs-/Komfortgefühl, werden bei dünnen 4mm-Matten natürlich geringer als bei dickeren Varianten. Den Unterschied zwischen einem (metrischen) R-Wert von ~0.11 (Plastazote) und vielleicht ~0.10 oder ~0.12 bei einem anderen 4mm Material wird man unter dem Schlafsack wahrscheinlich kaum direkt "fühlen" können. Der Hauptunterschied bei der Isolation ist im Vergleich zu gar keiner Unterlage oder zu deutlich dickeren Matten spürbar.

    ABER: Gerade für Ultraleicht-Nerds zählen ja oft genau diese Nuancen und die Materialeigenschaften jenseits des reinen R-Werts auf dem Papier. Was man bei 4mm unserer Meinung nach sehr wohl vergleichen und "empfinden" kann – und worauf wir besonders gespannt sind – sind Unterschiede in:

    • Handling & Flexibilität: Wie gut lässt sich die Matte rollen? Wie gut funktioniert die von uns beschriebene Technik "falten und rollen"? Wie fühlt sich das Material beim Zuschneiden an? Ist es spröder oder flexibler als z.B. EVA?
    • Haptik & Oberfläche: Wie ist das Gefühl der Oberfläche? Eher glatt (wegen der kleineren Zellen von Plastazote) oder leicht "gummiartig" (wie EVA)? Eher weich oder fester im Griff?
    • Subjektive Robustheit/Widerstandsfähigkeit: Wie anfällig wirkt die Matte im Gebrauch für kleine Macken, Kratzer oder Druckstellen (z.B. unter Packgurten nach einiger Zeit)? Wie reißfest fühlt sie sich im Vergleich zu anderen bekannten Schäumen an (bitte nicht mutwillig zerstören, aber ein Gefühl dafür entwickelt man ja)?
    • Gewicht: Das ist natürlich messbar und der Unterschied zu anderen 4mm Optionen (falls man Vergleichswerte hat) ist für die Zielgruppe relevant.
    • Langzeitverhalten (Compression Set): Wie gut erholt sich das Material nach wiederholter Kompression oder wenn es länger gerollt/gefaltet war?

    Genau um diese praxisnahen Vergleichswerte und Eindrücke geht es uns bei der Feedback-Aktion. Wir kennen die Datenblätter, aber wie sich das Material im echten UL-Alltag anfühlt, handhaben lässt und bewährt – besonders auch im Handling und bei der wichtigen Frage nach dem besten Zuschnitt/Format – das möchten wir von euch erfahren.

    Es ist also vielleicht "schwer", einen winzigen Isolationsunterschied zu fühlen, aber die anderen Materialeigenschaften, die für UL-Nutzende wichtig sind (Handling, gefühlte Robustheit, Langzeitverhalten, Gewicht), sollten durchaus spür- und bewertbar sein.

    Zitat

    Damit fällt ja für die Luftmatten-Nutzer eine wichtige Funktion weg. :(
    Woher stammt Eure Erkenntnis, habt Ihr die Durchstichfestigkeit im Vergleich zur 4 mm Eva selber getestet?

    Aus meiner Sicht ist die reine Durchstichfestigkeit bei dünnen Schaumstoffmatten wie dieser fast schon unerheblich im Sinne von "hält das eine Dorne auf?". Ich hoffe, da sind wir uns einig: Gegen eine spitze Akaziendorne, eine Glasscherbe oder eine wirklich scharfe Steinkante kann und wird kein ultraleichter Schaumstoff zuverlässig gewinnen, egal ob PE oder EVA.

    Viel relevanter für die Haltbarkeit im UL-Alltag ist da oft die Zugfestigkeit – also wie gut hält die Matte Belastungen aus, die nicht extrem spitz sind? Wie gut widersteht sie dem Einreißen, wenn man mal hängen bleibt oder sie mit Gurten befestigt?

    Und hier kommt der entscheidende Punkt für diese Testaktion, der mir inständig wichtig ist: Macht euch als Tester bitte bewusst, dass die Matte NICHT die gleiche Robustheit wie schwereres EVA/Evazote hat. Das ist kein Fehler, sondern der ganz bewusste Kompromiss, den man eingeht, um die signifikante Gewichtsersparnis zu erzielen. Wir optimieren hier für ultraleicht. Dass es auch noch einen großen Preisvorteil gibt, ist ein anderer Punkt.

    Deshalb – und das ist ja im UL-Bereich eigentlich selbstverständlich – ist die sorgfältige Auswahl und das gründliche Absuchen des Lagerplatzes absolut essenziell, um die Matte (und alles andere) zu schützen. Wenn eine Dorne durch die Matte sticht, ist das genauso ein Problem wie bei jeder anderen Unterlage, ob mit oder ohne Luftmatte darunter. Die Matte allein kann eine schlechte Platzwahl nicht ausgleichen.

    Wir suchen also Feedback von Leuten, die diesen Kompromiss verstehen, bereit sind, die Matte entsprechend achtsam zu nutzen und ihre Erfahrungen genau unter diesem Aspekt mit uns teilen möchten.

    Ich habe mal versucht das in einer Grafik darzustellen:

    Ich hoffe, das macht unsere Perspektive dazu klarer, ich hatte es auch im Ursprungspost versucht klarzumachen. Wer eine Schaumstoffmatte als Durchstichschutz möchte, der/die ist nicht die Zielgruppe. bzw. muss einfach grundsätzlich nach dickeren Matten schauen, die schon rein von der Höhe eher dafür taugen.

    Meine Bestellung ist auch raus. Ich bin echt gespannt, wie sich die Matte schlägt, auch und besonders, wie eng man sie rollen kann.

    Etwas breiter als meine Uberlite W geschnitten komme ich auf ein Packmaß von 36 x 15 cm, und knappe 97 g. Als Vergleich mein Schuh (Größe 43) :)

    Die 8 mm Variante wäre also zugeschnitten und einmal gerollt ebenfalls 15 cm breit, aber 55-62 cm hoch.

    Für Duschlatschen wäre mir der Stoff nicht robust genug, ging mir aber auch mit EVA so. Ich verweise auf diesen Satz oben: Wichtiger Hinweis: Es ist kein primärer Durchstichschutz; ein sauberer Untergrund (ohne Dornen, spitze Steine) wird weiterhin empfohlen

    Hallo zusammen,

    wie im anderen Thread kurz angerissen und nach freundlicher Abstimmung mit den Admins, hier nun der separate Thread für unsere Feedback-Aktion zu den Isomatten aus Plastazote®.

    Kurz zum Hintergrund: Wir bei XFOIL beschäftigen uns jetzt seit rund einem Jahr intensiv mit leichten Schaumstoff-Optionen für den UL-Bereich. Wir hatten diverse Materialien in der engeren Auswahl und haben auf mehreren Testtouren verschiedene Muster mit verschiedenen Rezepturen ausprobiert. Nach all dem Abwägen glauben wir, mit dem hier verwendeten Schaumstoff aus der Plastazote®-Familie einen hervorragenden Kompromiss gefunden zu haben, der den speziellen Anforderungen von uns "Ultraleicht-Nerds" (geringes Gewicht, gute Isolation, angenehmes Handling, ausreichende Haltbarkeit für bewussten Umgang) sehr gut entgegenkommt.

    Worum geht's? Wir möchten euer Praxis-Feedback zu diesem leichten (ca. 24 kg/m³), gut isolierenden (k ≈ 0,0371 W/mK, R-Wert bei 8mm ca. 1.22 ASTM) und für UL-Verhältnisse vernünftig robusten XLPE-Schaumstoff sammeln. Eure Erfahrungen helfen uns enorm dabei, unser zukünftiges Angebot – insbesondere mögliche Formate – besser planen zu können. Besonders spannend finden wir auch eure Einschätzung zum Handling im Vergleich zu EVA-Matten (z.B. wie es sich rollen/falten/schneiden/nutzen lässt).

    Es kombiniert ein sehr geringes Gewicht (ca. 30% leichter als typisches EVA/Evazote mit ~35 kg/m³) mit hervorragender Isolation. Unsere Labormessungen für das verwendete Plastazote (k ≈ 0,0371 W/mK) ergeben rechnerische ASTM R-Werte (USA) von ca. 0.61 4mm) und ca. 1.22 (8mm). Im Vergleich dazu liegt der rechnerische R-Wert für typisches EVA/Evazote mit ~35 kg/m³ Dichte (k ≈ 0,0379 W/mK) bei ca. 0.6 (4mm) und ca. 1.20 (8mm). Plastazote® bietet also eine mindestens ebenbürtige, tendenziell sogar leicht höhere Isolationsleistung als bekannte Evazote-Matten – aber bei deutlich geringerem Gewicht. Bei der Robustheit positioniert sich Plastazote® im Spektrum leichter Schäume als guter Kompromiss: Es ist ca. doppelt so haltbar und reißfester als die sehr empfindlichen, aber extrem leichten XPE-Schäume. Gleichzeitig erreicht es nicht die Abriebfestigkeit von deutlich schwererem EVA/Evazote. Es ist ideal für alle, die bewusst mit ihrer Ausrüstung umgehen. Wichtiger Hinweis: Es ist kein primärer Durchstichschutz; ein sauberer Untergrund (ohne Dornen, spitze Steine) wird weiterhin empfohlen.

    Das Angebot: Wir haben eine limitierte Anzahl von Testmatten (jeweils 10 Stück) als 1x2 Meter Platte (ideal zum Selbstzuschnitt!) verfügbar:

    • 4mm Dicke: (ca. 190g / ~95 g/m², ASTM R-Wert ca. 0.61) für 11,99 €
    • 8mm Dicke: (ca. 380g / ~190 g/m², ASTM R-Wert ca. 1.22) für 17,99 €

    (Preise sind Brutto und decken nur unsere Selbstkosten für Material, Verpackung & Transaktion. Zzgl. Versandkosten: 7,69 € via DHL)

    Wichtiger Hinweis zum Versand: Da wir noch auf die Lieferung der passenden Versandhülsen warten, können wir die Matten voraussichtlich erst ab Montag, den 14. April versenden. Wir bitten um euer Verständnis!

    Bedingung: Eure Bereitschaft, nach einer angemessenen Testphase eure ehrlichen Erfahrungen über einen Online-Fragebogen mit uns zu teilen. Den Link dazu würden wir euch dann per E-Mail zusenden.

    So könnt ihr teilnehmen:

    1. Unter folgendem Link findet ihr die Bestellmöglichkeit: https://www.xfoil.shop/xfoam (nur für das Forum, bitte nicht weitergeben!)
    2. Aus Fairness-Gründen kann nur eine Matte pro Person / Haushalt bestellt werden

    Wir freuen uns sehr auf euer Interesse und sind extrem gespannt auf eure Rückmeldungen!

    Wie es weitergeht: Sobald wir grünes Licht und Klarheit über das richtige Vorgehen von den Admins haben, würden wir die genauen Details zum Ablauf bekannt geben (also wie man Interesse an einer Testmatte bekunden kann etc.).

    Hallo xfoil ,

    wir haben uns im Mod-Team abgestimmt und haben keine Einwände gegen dein Vorhaben. Nur die Bitte dafür einen separaten Thread zu eröffnen, in dem dann auch das Feedback gesammelt werden kann.

    Danke euch, ich werde heute Nachmittag einen neuen Thread dazu öffnen, mit weitern Infos. Beste Grüße

    Manchmal braucht es nicht viel Planung, sondern einfach ein Ziel und spontan ein bisschen Zeit. Unser Ziel: Giethoorn, das "Venedig der Niederlande". Drei Tage, vier Motivierte mit Fahrrädern, darunter mein Fixie, das perfekt für solche Langstrecken gedacht ist.

    Tag 1: Osnabrück – Emlichheim (ca. 110 km)
    Früh los, raus aus Osnabrück, durch die Weiten des Emslands. Die Strecke war flach, der Wind gnädig, die Gespräche gut. Irgendwo vor Emlichheim dann die Erkenntnis: Deutschland fördert Erdöl! Völlig absurd, aber da standen tatsächlich diese Pumpen wie aus einem alten Westernfilm. Wir hatten ja eher mit endlosen Kuhweiden gerechnet.

    Tag 2: Emlichheim – Giethoorn (ca. 110 km)
    Rüber in die Niederlande, wo alles sofort fahrradfreundlicher wurde. Breite Radwege, top Beschilderung – ein Paradies für Radreisende. Außer vielleicht die Landschaft: Wenig Wald, viel "organisierte" Natur, also Kanäle, Felder und perfekt angelegte Wege. Dann endlich Giethoorn. Wir hatten uns das romantisch vorgestellt – kleine Kanäle, putzige Brückchen, charmante Stille. Die Realität? Touristenmassen, Bootsstaus und eine Schlange für die Brücken (fürs Foto musste ich 8 Minuten warten bis mal kein Mensch zu sehen war). Für einen überteuerten Kaffee wollten wir uns nicht anstellen. Also nach einer halben Stunde: Geordneter Rückzug.

    Tag 3: Der Staphorst und zurück nach Hengelo (ca. 100 km)
    Morgens zufällig den Staphorst-Wald gefunden: 25 km feinste Mountainbike-Strecke, habe ich selten so schön gesehen. Schmale Trails, haarige und geschwungene Kurven inmitten dichtem Nadelwald. Also spontan einen halben Tag dort verbracht. Danach noch ein Bad im See – bei gefühlten 3 Grad Wassertemperatur, abe rdie Sonne hats erlaubt. Dafür muss ich definitiv noch mal herkommen. Dann weiter nach Hengelo, und dort den Zug zurück nach Osnabrück genommen.

    Meist waren wir auf den perfekten niederländischen Radwegen unterwegs, die sich allerdings oft gerade entlangziehen, fast immer aber mit Kanälen. Langweilig? Ein bisschen. Aber auch entspannt. Drei Tage, 330 km, ein paar Lektionen gelernt: In Deutschland wird Erdöl gefördert, Giethoorn kann man abhaken, die Niederlande sind perfekt für Radreisen, aber Wälder sollte man nicht erwarten. Fazit: War gut, würde ich wieder machen!

    Faszinierend, eure Diskussion... Klingt jedenfalls super, auch die geplanten Breiten. Habe ich es überlesen, wann die Matte raus kommt oder könnt ihr das noch nicht sagen?

    Wäre schön wenn es im Mai klappt, mal schauen. Aktuelle Probleme sind die Überbreite (fast überall ist die Standartform zum extrudieren / gießen von Schäumen 2 x 1 m), diese sind nur mit einem saftigen Preisaufschlag zu bekommen. Alternativ werden wir eine zweite Dicke von 8 mm anbieten, aber da sind wir noch in der Kommunikation. Und halt die Fertigungstoleranz, die liegt grundsätzlich bei +/-1mm, was aber für unsere Anforderungen viel zu viel ist.

    Hallo zusammen,

    anknüpfend an unsere Diskussionen hier im Thread über leichte Schaumstoffmatten wollte ich euch ein kurzes Update geben. Wir haben uns in den letzten Wochen noch andere Schaumstoffe angeschaut, bleiben aber bei Plastazote. Der große Vorteil fürs Ultraleicht-Trekking: Es ist bei gleicher Dicke rund 30% leichter als typisches robustes EVA/Evazote (wie z.B. EVA35) – und das bei tendenziell sogar minimal besserer Isolationsleistung pro Millimeter. Es stellt also einen sehr interessanten Kompromiss aus Gewicht, Isolation und für sorgsame Nutzer ausreichender Robustheit dar.

    Wir haben die Matten inzwischen auf mehreren Touren ausgiebig getestet, und konnten einen soliden Eindruck davon gewinnen, was die spezifischen Vor- und Nachteile sind.

    Unser Anliegen / Unsere Idee: Um nun echtes Praxis-Feedback (abseits unserer subjektiven Eindrücke) für die Weiterentwicklung zu sammeln (auch zu sinnvollen Formaten für die Zukunft – z.B. ob die große Platte zum Selbstschneiden gut ankommt oder andere Formate gewünscht sind), würden wir gerne eine kleine erste Charge (jeweils 10 Stück in 4mm & 8mm als 1x2m Platte) quasi zum Selbstkostenpreis interessierte Tester und Testerinnen aus der Community abgeben. Preislich dachten wir an knapp 15 € für die 4mm-Matte und 21 € für die 8mm-Matte (jeweils zzgl. Versand: 7,69 € DHL).

    Die Tester und Testerinnen würden dann zu einem späteren Zeitpunkt einen Link zu einem Online-Fragebogen von uns erhalten, um ihre Erfahrungen strukturiert teilen zu können.

    Frage an die Administratoren : Bevor wir das aber konkret anbieten und Details nennen, wollte ich anfragen, ob eine solche Aktion – die Abgabe einer begrenzten Anzahl von Mustern (10+10 Stück) zum Unkostenbeitrag im Austausch für Feedback – hier im Thread oder im Forum generell in Ordnung ist? Unser Fokus liegt klar auf der Sammlung von Erfahrungen für die Produktentwicklung, nicht auf kommerziellem Verkauf. Sollte so etwas besser im Marktplatz platziert werden oder habt ihr andere Präferenzen oder Regeln dazu? Wir wären für einen kurzen Hinweis dankbar, wie wir hier am besten und forenkonform vorgehen können.

    Wie es weitergeht: Sobald wir grünes Licht und Klarheit über das richtige Vorgehen von den Admins haben, würden wir die genauen Details zum Ablauf bekannt geben (also wie man Interesse an einer Testmatte bekunden kann etc.).

    Vielen Dank schon mal im Voraus

    Für den kleinen Trekking-Hunger zwischendurch zog es mich Anfang März auf den Ith-Hils-Weg – 75 Kilometer voller Wälder, Felsen und Frühlingserwachen. Zwei Tage war ich unterwegs, von Donnerstagmittag bis Samstagmittag. Den End-Abschnitt zwischen Coppenbrügge und Salzhemmendorf ließ ich aus, nahm stattdessen den Bus – man hatte mir gesagt, ich würde nichts verpassen.

    Da ich leider im Zug noch etwas arbeiten musste, das Notebook aber natürlich nicht mitschleppe wollte, wurde es in eine Tüte, und dann ins schwarze Case gesteckt, und am Bahnhof Coppenbrügge hinter einem Stromkasten bis zu meiner Rückfahrt deponiert – ein kleines logistisches Abenteuer am Rande. Damit lag mein BW lag bei knapp 2,3 kg.

    Das Wetter meinte es fast schon zu gut mit mir: 15 bis 17 Grad, Sonne satt, und so war ich meist im Shirt unterwegs. Nur abends wurde mein Optimismus bestraft – mit Temperaturen um den Gefrierpunkt war meine Kombi aus Alpha Direct und Berghaus Hyper 100 ein Hauch zu kühl.

    Der Frühling zeigte sich überall: Bärlauch spross in dichten Teppichen, die Wälder dufteten nach frischem Grün. Die Strecke war wunderschön, doch auf der zweiten Hälfte hätte ich mir weniger Forststraßen gewünscht. Meine erste Nacht verbrachte ich nahe der „Bärenhöhle“, die zweite in einer Grillhütte hinter Marienhagen. Am ersten Tag hatte ich mein Wasser entsorgt – so wurde der Ith-Zeltplatz zum Ziel, das ich vor Sonnenuntergang um 18 Uhr erreichen musste. Danach ging es noch ein wenig weiter, insgesamt wurden es knapp 24 km.

    Am nächsten Tag: Zwei Abschnitte waren wegen Astbruch gesperrt. 2 km nach dem Wilhelm-Raabe-Turms entschied ich mich, den Hauptweg zu verlassen. Die breite, aussichtslose Forststraße bot wenig Reiz, während im nahen Wald kleine, verwunschene Trampelpfade zwischen moosbewachsenen Nadelbäumen warteten. Eine perfekte Entscheidung.

    In Grünenplan angekommen freute ich mich auf ein üppiges Mittagessen im Posthotel Lampe. Die zeigten sich aber geradezu entsetzt von der Vorstellung, dass ich mein Essen gerne in der strahlenden Sonne anstatt im dunklen Gastraum einnehmen wollte. Dann würden ja auch andere Menschen auf die Idee kommen, und das würde gar nicht gehen. Der örtliche Döner-Laden hatte aber eine fantastische Falafel-Tasche für mich :)

    Abends dann habe ich in einer Grillhütte richtig eingeheizt, noch zwei Stunden am Feuer gelesen, und dann ins Bett. Am nächsten Morgen dann um 8 Uhr los, und im Eilschritt kurz vor Mittag in Salzhemmendorf angekommen, und mit einem sehr üppigen Frühstück abgeschlossen.

    Insgesamt eine wirklich schöne Tour, ein Streifzug durch einen Wald im Wandel. Leider zeugten überall entwurzelte Stämme und gesperrte Abschnitte vom bedrückenden Zustand der deutschen Wälder. Windwurf, dürre Kronen, stehendes Totholz – keine ungezähmte Wildnis, sondern ein Wald im Kampf gegen Trockenheit und Stürme.

    Das Notebook war noch da.