Beiträge von Lumberjack

    Hat jemand Erfahrungen mit dem Weitläufer Trailist Rucksack gesammelt? Der interessiert mich sehr. 27l Runningvest-Style unter 300g. Scheint mir auf den ersten Blick fast alles zu haben, was ich mir von einem 3-Season Rucki wünsche außer der Mesh-Bodentasche und Seitentaschen für Coldsoaking-Behälter und Wasserfilter.

    Wie trägt er sich? Was hat es mit dem Polster auf sich, taugt das was, auch als Sitpad und Matten-Verlängerung? Wieviel Liter lassen sich vorne gut tragen? Nur Soft Flask oder auch Einweg-Plastikflaschen? Sind die Taschen sinnvoll nutzbar? Komme ich beim Stockeinsatz mit den Ellenbogen gegen die Taschen? Soooo viele Fragen...

    Schau dir die Garmin Versicherung noch mal an. Im letzten Jahr ging die gar nicht über die DAV Versicherung hinaus (falls du da Mitglied bist) und da SAR in den USA ehrenemtlich organisiert ist, ist das in den meisten Bundesstaaten kostenlos.

    Ich würde mir das sparen.

    Ich hab den blöden Mesh-Beutel, der mit dem Sawyer Squeeze geliefert wird umgenäht. Passt super, wiegt sehr wenig und nimmt auch noch die Verschmutzungen am Topf auf so dass das andere Zeug im Rucksack nicht eingesaut wird. Und es klappert nix. Damit bin ich sehr zufrieden.

    Shop in Twin Lakes kann Teil des CDT sein, wie immer je nach gewählter Route. Resupply dort ist ratsam wenn man vorher (Sobo) auf Mount Elbert will und weniger schleppen möchte, ansonsten kann man auch mehr in Leadville einkaufen und da nur ein paar (ziemlich teure) Sachen im Vorbeigehen essen. Paket würde ich nicht hinschicken, bis Salida ist es nicht so weit dass sich das lohnt.

    Mücken waren ab Glacier Thema und erst Ende Colorado gegessen. Am schlimmsten in der Pintler Wilderness, das war gekoppelt mit ner Hitzewelle. Bei 40 Grad und Mücken ist alles doof. Lange Sachen gehen nicht und Deet wird dauernd weggeschwitzt. Kurz vor Macks Inn in Idaho wurden die Mücken für ein paar Tage von krassen Bremsen abgelöst bei denen auch das Deet nicht half. War total froh über meine Hose (Patagonia Terrebonne Jogger). Einige Leute sie stärker auf die Bisse reagieren, mussten deswegen den Trail verlassen. Einen Tag hab ich für meine Mittagspause mein Zelt aufgebaut und trotz Bären auch drin gegessen weils einfach nicht anders ging. Sobald man nicht sehr schnell läuft wird man aufgefressen. Schon die kurze Pause um die Flasche in den Bach zu tunken überlegt man sich da drei Mal. Dagegen ist Sarek im Juli gar nix.

    Hab ein paar Leute getroffen die mit Panel zufrieden waren. Ich fand wallcharger mit ausreichend Powerbank für mich passender weil zuverlässiger. Ist aber auch eine packed-fear weil ich vorher noch nie ohne Papierkarten gelaufen bin. Ich höre gern Musik und Hörbücher, darum reichen 20.000mAh bei mir nur 9 Tage. 8 Tage waren mein längster Resupply.

    So, noch ein paar Schen sind mir aufgefallen.

    Mückenschutz: alle Leute, die nur mit Tarp gelaufen sind ohne Mückennetz mit denen ich gerdet habe, haben das bitter bereut.

    Wärme vom Sleep System. Ich bin am 20.6. losgelaufen und war am 20.10. fertig. Zweite Woche im September hatte ich die kältesten Nächte im südlichen Colorado, ca. -5 Grad. Diejenigen, die eine Woche langsamer waren als ich hatten da schon -8. Darauf würde ichs auslegen. Mein Schlafsystem war gar nicht so kalt, dafür hatte ich Alpha 60 Fleece und Alpha 90 Fleece drüber. Das war mein Puffer. Dafür kein Puffy. Ich hatte jemanden in dem USA als suport. Hab ihr nach der Bob mein warmes Zeug geschickt und sie hat es mir wieder geschickt als ich es gebraucht habe (Salida).

    Lieber größere powerbank statt Solarpanel. 2x10mAh nitecore ist optimal wegen doppelter Ladegeschwindigkeit und Refundanz, Wallcharger in USA kaufen.

    Flug: Lufthansa nach Seattle, nicht der günstigste Flug aber ich konnte den Rückflug für 150 Euro umbuchen.

    Ich bin gelaufen mit avenza (ley und cdtc maps), dazu farout und caltopo für eigene alternates und nationalparkgrenzen und private land.

    Ich hatte eine sehr günstige Auslands-KV (Südwest) mit DAV dazu. Hat gereicht, ich hätte aber bei Rücktransport in D keine Versicherung gehabt.

    Telefon hatte ich ne E Sim von Mint Mobile.

    Edit: ich fand den blauen Gewindering von Sawyer (coupling) unverzichtbar zum Rückspülen. Teilweise hab ich das täglich gemacht. Bin mit ein Sawyer Squeeze ganz durchgekommen, bis zum Ende mit OK Flowrate. Außerdem hatte ich Verschlusskappen für vorne und hinten dabei um den Filter bei Frost in den Schlafsack nehmen zu können ohne dass was rausläuft.

    Zu der Bärensituation muss ich noch meinen Senf abgeben:

    Bin 2024 SoBo gegangen. Grizzly country ist alles nördlich von Lander (also inklusive Wind River Range bis zum Basin). Am dichtesten in der Bob Marshall aber auch in den Winds haben letztes Jahr leute Grizz gesehen. Ich hab kurz vor Lander noch frische Spuren auf dem Weg gesehen. Wegen Schwarzbären weiter südlich würde ich mir keine Sorgen machen. Ich habe auch von Micha und anderen gehört dass sie ohne weitere Vorkehrungen in Grizz-Gegend gelaufen sind. Für mich wäre das nix. Und es geht ja auch nicht nur um mich, sondern auch darum dass die Bären nichts falsches lernen und Menschen nicht mit Essen in Verbindung bringen. Sonst müssen sie von Rangern getötet werden. Für mich ist daher Bären-Vorsorge auch Teil von "Leave-no-trace".

    Alle Hiker, die ich getroffen habe sind bis Lander mit Bear Spray gelaufen. Alle haben Grizzlys gesehen. Manche nur ein Mal (wie ich), andere fast täglich. Ich habe zwei Leute getroffen, die Spray auf dem CDT einsetzen mussten.

    Und alle haben sich auch um Lebensmittelsicherheit gekümmert. Leute mit Bear Can habe ich nicht getroffen. Die meisten sind mit Ursack gelaufen. Mir ist der zu schwer und zu teuer.

    Für mich funktionierte das: Ich hatte 15m 1,5mm Dyneema Schnur in einem kleinen Säckchen (von meinem Mückenkopfnetz) mit kleinem Karabiner dabei. Das Säckchen dient mit Steinchen drin als Wurfsack. War nicht immer einfach, passende Bäume zu finden aber immer möglich. Stark riechendes Essen wie geöffnete Beef Jerkey Tüten in nem OP-Sack (Noaks XL), alles zusammen in nem 15L Drysack. Der wird aufgehängt. Essen immer weg vom Zelt, Essen mind. 30m weg mit PCT-hang-Methode aufhängen. Unaufgehängtes Essen nie alleine lassen. Nach dem Essen wenn möglich Hände waschen. Keine Gerüche ins Zelt und an den Rucksack und an Klamotten schmieren, d.h. aufmerksam essen. Viele haben auch Zahnpasta, Sonmencreme etc. mit aufgehängt, ich nicht.

    Beim Essen weg vom Zelt ist zu bedenken dass man manchmal beim Essen ohne Schutz im Regen oder Schneeregen sitzt. Das braucht viel Disziplin, da nicht einzuknicken.

    Edit: habe verdrängt dass das Essen außerhalb vom Zelt wegen Mücken und Beißfliegen auch oft echt ne Tortur war. Kopfnetz hoch, einen Bissen nehmen, wieder runter...

    Wenn man sich dann noch ein wenig mit Grizzlys und ihrem Verhalten beschäftigt (jede Menge gute youtube Schulungsvideos) und die Essens-Regeln einhält und in unübersichtlichem Gebiet "hey bear" ruft und aufmerksam läuft (nur ein Ohrstöpsel für Musik) sind sich alle einig dass die Gefahr gegen Null geht.

    Bären müssen keinen vom CDT abhalten, man muss sich nur mit denen beschäftigen.

    Die Roadwalks und die Jäger in der Elk season im südlichen Colorado und New Mexico sind gefährlicher. Dafür hatte ich eine High-Visibility Neon-Mütze.