Zu der Bärensituation muss ich noch meinen Senf abgeben:
Bin 2024 SoBo gegangen. Grizzly country ist alles nördlich von Lander (also inklusive Wind River Range bis zum Basin). Am dichtesten in der Bob Marshall aber auch in den Winds haben letztes Jahr leute Grizz gesehen. Ich hab kurz vor Lander noch frische Spuren auf dem Weg gesehen. Wegen Schwarzbären weiter südlich würde ich mir keine Sorgen machen. Ich habe auch von Micha und anderen gehört dass sie ohne weitere Vorkehrungen in Grizz-Gegend gelaufen sind. Für mich wäre das nix. Und es geht ja auch nicht nur um mich, sondern auch darum dass die Bären nichts falsches lernen und Menschen nicht mit Essen in Verbindung bringen. Sonst müssen sie von Rangern getötet werden. Für mich ist daher Bären-Vorsorge auch Teil von "Leave-no-trace".
Alle Hiker, die ich getroffen habe sind bis Lander mit Bear Spray gelaufen. Alle haben Grizzlys gesehen. Manche nur ein Mal (wie ich), andere fast täglich. Ich habe zwei Leute getroffen, die Spray auf dem CDT einsetzen mussten.
Und alle haben sich auch um Lebensmittelsicherheit gekümmert. Leute mit Bear Can habe ich nicht getroffen. Die meisten sind mit Ursack gelaufen. Mir ist der zu schwer und zu teuer.
Für mich funktionierte das: Ich hatte 15m 1,5mm Dyneema Schnur in einem kleinen Säckchen (von meinem Mückenkopfnetz) mit kleinem Karabiner dabei. Das Säckchen dient mit Steinchen drin als Wurfsack. War nicht immer einfach, passende Bäume zu finden aber immer möglich. Stark riechendes Essen wie geöffnete Beef Jerkey Tüten in nem OP-Sack (Noaks XL), alles zusammen in nem 15L Drysack. Der wird aufgehängt. Essen immer weg vom Zelt, Essen mind. 30m weg mit PCT-hang-Methode aufhängen. Unaufgehängtes Essen nie alleine lassen. Nach dem Essen wenn möglich Hände waschen. Keine Gerüche ins Zelt und an den Rucksack und an Klamotten schmieren, d.h. aufmerksam essen. Viele haben auch Zahnpasta, Sonmencreme etc. mit aufgehängt, ich nicht.
Beim Essen weg vom Zelt ist zu bedenken dass man manchmal beim Essen ohne Schutz im Regen oder Schneeregen sitzt. Das braucht viel Disziplin, da nicht einzuknicken.
Edit: habe verdrängt dass das Essen außerhalb vom Zelt wegen Mücken und Beißfliegen auch oft echt ne Tortur war. Kopfnetz hoch, einen Bissen nehmen, wieder runter...
Wenn man sich dann noch ein wenig mit Grizzlys und ihrem Verhalten beschäftigt (jede Menge gute youtube Schulungsvideos) und die Essens-Regeln einhält und in unübersichtlichem Gebiet "hey bear" ruft und aufmerksam läuft (nur ein Ohrstöpsel für Musik) sind sich alle einig dass die Gefahr gegen Null geht.
Bären müssen keinen vom CDT abhalten, man muss sich nur mit denen beschäftigen.
Die Roadwalks und die Jäger in der Elk season im südlichen Colorado und New Mexico sind gefährlicher. Dafür hatte ich eine High-Visibility Neon-Mütze.