Beiträge von noodles

    kann man den Weg auch gut zu Fuß gehen?

    Natürlich, die Runde ist eigentlich als Fußwanderung gedacht. Die Wegequalität ist schlechter, als was man von einem Radweg erwartet.

    Mir geht es allerdings so, dass mir die offiziellen Radwege in der Regel zu langweilig sind und ich meine Radtouren auf Wanderwegen plane, die wesentlich spannender und abwechslungsreicher sind. Dort wo ich bisher unterwegs war, war es immer einsam und es gab deshalb auch keine Konflikte mit Wanderen; stark frequentierte Wanderwege würde ich mit dem Rad eher meiden.

    Die Trennung zwischen Alltag, Beruf und UL

    ... ist für mich auch nicht mehr sinnvoll. Die Brieftasche besteht bei mir inzwischen aus einem Gummi und 2 Carbonplatten mit RFID-Schutz und Handy-Aufstell-Funktion.

    Auch berufliche Verrichtungen versuche ich nur noch mit dem Handy zu erledigen (als Diktiergerät, Datenspeicher, Dokumentenscanner, Schreibmaschine usw.) Statt Akten und Schreibsachen habe ich nur noch ein Tablet mit S-Pen dabei.

    Jenseits des Gewichtes ist mein derzeitiges Projekt daneben die Reduzierung von Besitz.

    Keine DVDs oder CDs mehr, die Büchersammlung auf ungefähr 1/10 reduziert, alles entsorgt, was man die letzten 2-3 Jahr nicht mehr benutzt hat. Keine überflüssigen Möbel oder Küchengeräte mehr, Dachboden und Keller leer!

    Das ist übrigens ein ziemlich anstrengender und schmerzhafter Prozess, vieles von dem, was da entsorgt wurde hat mal viel Geld gekostet oder war mal ganz wichtig - ist aber im Ergebnis auch extrem entlastend.

    4 ULT-Foristen haben an einem Wochenende im Sommer 2023 Rügen auf einer Bikepackingtour umrundet

    180 km und schönstes Wetter.

    Außerdem:

    viel Korn

    einsame Strände

    viel Sand

    dicke Bäume

    lustige Ortsnamen

    Feuersteinfelder

    ein schöner Übernachtungsplatz am Jasmunder Bodden

    die Insel Vilm

    und abends absolute Stille

    Schön wars !

    Die

    Uckermärker Landrunde

    ist 152 km lang und als Wanderung in 8 Etappen angelegt.

    Die Beschreibung aller Etappen und die gpx-Tracks gibt es hier:

    Uckermärker Landrunde - TMU
    Der 152 km lange Wanderweg beginnt in Prenzlau und führt durch zwei der drei Nationalen Naturlandschaften der Uckermark.
    www.tourismus-uckermark.de

    Ich habe die Runde in den letzten Jahren 2x gemacht, bei nur einem Wochenende Zeit war das aber nur mit dem Mountainbike zu machen

    Die Gegend ist wirklich schön, wilde Wälder

    alte Gemäuer

    große Steine

    schöne Seen

    wilde Tiere

    und sehenswerte Städtchen.

    Der Strom wird auch noch sehr oldschool hergestellt:

    Die Wege waren auf 150 km extrem abwechslungsreich.

    Grüne Tunnel

    Singletrails

    Uraltstraßen

    Sandwege

    Alleen

    Andere Wanderer trifft man kaum, das ist wirklich ein (Wander-)Weg für Leute, die die Einsamkeit suchen. Getroffen haben wir allerdings doch 2 Frauen, die mit 2 Eseln für den Gepäcktransport unterwegs waren. Als wir sie trafen, waren die Wanderinnen allerdings schon völlig verzweifelt, da die Esel nicht in die selbe Richtung wollten, wie ihre Führerinnen. Wir haben dann die Esel durch sehr autoritäre Ansprache zwar dazu bewegt, wieder einer Stück weiter zu gehen, als wir uns nach ein paar Minuten umgedreht haben, stand allerdings alles schon wieder.

    Die Nacht wurde in der Hängematte verbracht.

    Mit deutlich unter Null war gute Isolation angesagt

    Ansonsten gibt es nichts Schöneres, als an einem See in der völlig stillen Uckermark den Abend und die Nacht zu verbringen ...

    und morgens von der Morgensonne geweckt zu werden.

    Soonwaldsteig – sights und action

    Wie gesagt, die Natur ist sehr abwechslungsreich. Daneben gibt es jede Menge Burgen

    Höhlen

    Aussichtspunkte

    Kletterfelsen

    Wenn man möchte, kann man auch gut die 2 bis 3 km von der Höhe runter in Ortschaften gehen wie z.B. Mengerschied oder die Dörfer, in denen die Filme der „Heimat“-Serien gedreht wurden:

    Am Forsthaus Lauschhütte gibt es Bespaßung mit Kletterwald,

    Bogenschießparcour und Gaststätte.

    Wenn man Glück hat, trifft man auch „wilde Tiere“

    Empfehlung? Eindeutig ja, ich hatte schon lange nicht mehr eine so eine große Dosis Stille und Natur quasi um die Ecke, jedenfalls mitten in Deutschland.

    Soonwaldsteig – Übernachtung und Wasser

    Mit Hängematte ist es natürlich im Wald kein Problem, an beliebigen Stellen über Nacht zu bleiben, mit einem zusätzlichen Zelt (für die Kinder) ist es allerdings gar nicht einfach, entsprechend flache und trockene Stellen zu finden. Auf dem Steig gibt es ein System von insgesamt 5 Trekkingplätzen, die man für kleines Geld online bucht und die sich dann super als Zeltplatz eignen. Nach der Buchung bekommt man die GPS-Angaben per mail, die Plätze liegen sehr abseits und sind nicht ausgeschildert.

    Es gibt immer eine Feuerstelle mit Sitzen,

    Kompostklo und man kann in einer Kiste bereitgestelltes Wasser kaufen (Vertrauenskasse), was bei den Temperaturen im Juli super war.

    Vorteil des Systems ist auch, dass man in der Regel andere Wanderer trifft, was bei der Einsamkeit im Übrigen eigentlich sehr schön ist. Wie haben jedenfalls alle kennengelernt, die auf dem Weg unterwegs waren und uns immer wieder abends getroffen.

    Das erste Trekkingcamp lag auf einer Burgruine (Schmidtburg), auf der es einfach nichts zum Aufhängen gab. Ich musste deshalb wohl oder übel auf dem Boden schlafen.

    Hier der Trekkingplatz Alteburg

    die Ochsenbaumer Höhe

    und das Forsthaus Lauschhütte.

    Wasser war bei der Hitze tatsächlich ein Problem: es gibt eine Reihe von öffentlichen Wasserhähnen, für die man einen gpx-Track auf http://www.soonwaldsteig.de/ findet, die gibt es aber nicht überall. Man ist deshalb öfters auf Brunnen, Bäche und Quellen angewiesen. Manchmal sind es auch nur Wasserlöcher, jedenfalls war Filtern angesagt:

    Soonwaldsteig – die Strecke

    Im Juli 2019 haben wir den Soonwaldsteig im Hunsrück erwandert. Die Strecke beginnt in Kirn und endet in Bingen.

    Quelle: http://www.soonwaldsteig.de

    Man die kann die 86 km in 4, 5 oder 6 Tagesetappen laufen. Insgesamt sind 2 230 Höhenmeter uphill zu bewältigen, die vor allem auf den ersten 2 bzw. 3 Etappen ziemlich herausfordernd sein können.

    Wie ist die Landschaft und wie fühlt sich der Steig an? Einfach schön, würde ich sagen, die Tour war ganz nach meinem Geschmack. Man ist erstaunlich einsam unterwegs, berührt so gut wie keine Straßen und Orte und die Natur ist extrem abwechslungsreich. Im Wesentlichen läuft man durch Wald, der ständig seinen Charakter ändert:

    Mal schöne Täler,

    … dann wieder alte Buchenwälder,

    Misch- und Hudewälder;

    dann wieder felsige Anstiege,

    weite Ausblicke

    und schöne Rastplätze.

    Manchmal hatte der Wald auch was vom „Blair Witch Forest“.


    Ich habe hier zwei Links zu Karten, die mir der bei der Tourplanung schon oft geholfen haben.


    1.

    Das eine ist die Karte der "relativen Unzugänglichkeit" bei denen die Gebiete kennzeichen sind, die am weitesten von öffentlichen Straßen entfernt liegen.
    Gerade in der Corona Zeit haben wir hier sehr schöne einsame Touren gemacht.


    2.
    Light pollution map

    Das zweite Tool ist eine Karte zur aktuellen Lichtverschmutzung in denen man sich mehr oder weniger dunkle Gebiete raussuchen kann. Hier kann man dann nachts beim Cowboy Camping oder in der Hängematte noch einen schönen Sternenhimmel genießen.

    Die Orte fernab von Straßen sind natürlich auch die stillsten. Wenn man das jetzt noch mit einer geringen Lichtverschmutzung kombiniert kommt man dem idealen Naturerlebnis in der Nacht schon relativ nahe.

    Dazu mal eine Frage meinerseits an die Hängematten-experten... ich werde in Standard Hängematten (also die zum Schlafen zu kurzen für den Garten etc.) wirklich Seekrank.

    Der Hauptfehler, den viele am Anfang machen ist der, dass eine viel zu kurze Matte (aus der Werbung) gekauft wird. Eine Länge von ca. 3.20 m muss es auf alle Fälle sein. Daraus ergeben sich viele Folgeprobleme. Wenn die Matte zu kurz und damit ungequem ist, ruckelt man die ganze Zeit hin und her in der Hoffnung, dass man irgendwie den sweetspot findet. Wahrscheinlich ist das dann der Grund, dass das Ding ständig schaukelt. In einer bequemen, sprich ausreichend langen Matte liegt man sehr bequem und muss die Lage nicht mehr korrigieren. Vielleicht ist das eine der Ursachen.

    Außerdem muss der stretch des Materials zum Gewicht des Nutzers passen !

    Der zweite Fehler ist, dass die Bedeutung der Isolation von unten unterschätzt wird. Isomatte funktioniert nicht wirklich, unverzichtbar ist ein vernünftiger Underquilt.

    Das Hängemattensetup dauert eine Weile, bis alles passt. Das know-how dazu bekommst Du hier: haengemattenforum.de

    Ich schätze, dass hat auch was mit den Margen zu tun, wenn man weiß, dass die bei modischen Gore-Tex-Jacken teilweise bei über 80 % liegen wird das bei den teuren Markenzelten nicht viel anders sein. Entsprechend massiv werden diese Sachen beworben. Klar, die ULer haben meist Cottage-Produkte, die nicht die Umsätze wie auf dem Massenmarkt machen, aber der Trent ist halt gesetzt. Die Zielgruppe für die wirklich für die Übernachtung geeignete Hängematten dürfte so klein sein, dass sich teure Werbung nicht lohnt.

    Aber natürlich ist man mit (UL-)Zelten flexibler. Mit der Hängematte in Lappland oder Hochgebirge sieht man schon ziemlich alt aus.

    Sowas wollte ich auch mal vorstellen. Hier also meine Variante eines Dreibeisitzes

    Das alte Problem: Man möchte mit am Feuer sitzen und die anderen haben sich schon überall breit gemacht, man findet also keine Platz. Oder man sitzt eng im Hottent zusammen, ohne dass da Baumstämme oder andere Sitzgelegenheiten reinpassen würden. Ab einem bestimmten Alter nimmt die Lust ab, am Boden zu hocken, also braucht man einen Sitz.

    State off the art ist dabei der Helinox-Chair One, den es in der robusten Form mit ca 1 kg, und in der Zero-Variante mit 531 g gibt.

    Wir wären aber nicht ULer, wenn das nicht auch noch viel zu schwer wäre.

    Die MYOG-Lösung:

    Der Dreibeinsitz

    Meine ursprüngliche Lösung war die hier

    Genäht aus breiten Gurten, Sicherheitsgurte aus dem Auto gehen natürlich auch.

    Schnell genäht, in meinem Fall quick and dirty, ist aber schon länger im Einsatz. Die Beine schneidet man am besten aus einem Haselnussbusch, ungefähr auf Armlänge. Die kleine Säge am Victorinox reicht dafür völlig aus.


    Nachdem bei mir dann mal große Bauschuttbeutel aus Dyneema angefallen waren, habe ich dann noch diese, noch wesentlich leichter Version genäht, die ich jetzt nur noch benutze.

    Neben dem Gewichtsvorteil ist der Hocker wegen der noch etwas größeren Sitzfläche noch etwas bequemer.

    67 g sind eigentlich immer mitnehmbar.

    Die Uckermark

    Die Gegend ist von der Landschaft her sehr abwechslungsreich (viel Wasser, Wälder, Hügel und weiter Himmel) und ziemlich einsam (39 Einwohner/qkm).


    Es gibt viele Seen, die durch Fließe verbunden sind, die sich wie Wildnis anfühlen.


    Bei niedrigem Wasserstand muss man auch mal treideln.

    Man fühlt sich manchmal fast wie in Mangrovenwäldern,

    ... manchmal hat die Gegend auch einen Hauch von Kanada.

    Es gibt sogar Wildwasser im Kleinformat (hier: Küstrinchen Bach)

    Die Gegend eignet sich besonders gut für Hybridtouren mit dem Packraft (Paddeln und Wander oder Fahrrad) Hier mal 2 Beispiele (1.5 Tage und 3 Tage)

    Man findet überall schön abgelegene Stellen für das Biwak.