Beiträge von lampenschirm

    Dagegen hast du hier in Europa zwar die Wanderinfrastruktur, aber abgesehen vielleicht von Teilen Skandinaviens ist das alles deutlich zivilisationsnäher.

    Was viele bei diesem Zitat vergessen ist, das Europa tatsächlich bis zum Ural geht....

    stimmt, daher schrieb ich ja auch oben explizit, dass die USA doppelt so groß wie die EU sind. Aber davom ab: eine Wamderinfrastruktur amalog zunden Triple Crown Trails o.ä. gibt es auch dort nicht, soweit ich weiß. Das meinte ich eben mit der Balance zwischen Wanderinfrastruktur und Wildnis.

    Abgesehen davon gibt es ja leider grade erhebliche praktische Probleme, dort wandern zu gehen

    hat aus meiner Sicht generelle und konkrete Gründe.

    Die kulturelle Hegemonie der USA ist (ziemlich weltweit) ungebrochen, das macht sich dann natürlich auch beim Thema Outdoor bemerkbar. Nach wie vor stelle ich immer wieder fest, dass selbst in meiner Generation (Mitte 30) die USA für viele noch eine Art Sehnsuchtsort sind, den man gerne bereisen will, wenn auch sicher weniger als in meiner Elterngeneration. Alternativ wird sich an den USA abgearbeitet, politisch wie gesellschaftlich, aber in beiden Fällen spielen die USA eine große Rolle im Denken.

    Zudem ist das Land vergleichsweise unkompliziert zu bereisen, es gibt zahlreiche und halbwegs bezahlbare Flüge überall ins Land, es ist (vergleichsweise) sicher, die meisten können sich recht problemlos verständigen, man kennt das Essen und die Kultur (mehr oder weniger, aber besser als z.B. China oder Kenia).

    Dazu hat man m.E. nirgends sonst diese Balance aus guter Wanderinfrastruktur und Wildnis bzw. weg von der Zivilisation. Sicher hast du in Teilen Südamerikas, Nordasiens oder Afrikas deutlich wildere und abgelegenere Gebiete, diese weisen allerdings keine vergleichbare Wanderinfrastruktur auf. Dagegen hast du hier in Europa zwar die Wanderinfrastruktur, aber abgesehen vielleicht von Teilen Skandinaviens ist das alles deutlich zivilisationsnäher. Dazu kommt noch eine relativ große landschaftliche Vielfalt Hochgebirge, Wüsten, Waldgebiete, sowie einfach auch viel Fläche mit vielen Wandergebieten. Die USA sind immerhin rd. doppelt so groß wie die EU.

    Oder anders formuliert: nirgendwo anders gibt es Wanderwege, die in dieser Länge (ideal geeignet für eine Wandersaison, die E-Wege sind ja dafür zu lang) so viel landschaftliche Vielfalt in (relativer) Zivilisationsferne mit recht unkomplizierter Logistik bieten.

    Die Campsites in Glacier NP öffnen offiziell erst am 15.6., und auch nicht immer alle, je nachdem, wieviel Schnee noch liegt. Davor gibts die Möglichkeit, walkup Permits zu bekommen, das hängt aber sehr davon ab, wieviel Schnee liegt, außerdem sind da die Kapazitäten reduziert. Für den PNT musst du ja in Ost-West Richtung durch, d.h., es gibt nicht die Möglichkeit, wie beim CDT auf eine niedrigere Route auszuweichen, was das Startdatum eher nach hinten verschieben dürfte, außer, du nimmst halt Pickel und Steigeisen / Grödel mit und kannst damit umgehen.


    Zum Zelt: Den CDT gehe ich mit Flat Tarp an. Der hat ja ähnliche Bedingungen, hoch, bergig und oft oberhalb der Baumgrenze. Sehe da trotzdem kein Problem, bin ja nicht der erste, der das macht. Allerdimgs ist der PNT soweit ich weiß nässer und v.a. hats wohl mehr Mücken, insofern wäre ein Zelt vllt. trotzdem sinnvoll. Nichtsdestotrotz würde ich mich nicht auf freistehend beschränken, und auch die 1kg Marke würde ich mir nochmal überlegen, das ist schon nicht wenig, gibt ja auch erheblich leichteres.

    Mein Tip wäre: such mal auf r/ultralight und sonst im Internet Packlisten von ULern, die den schon gelaufen sind und schau dir deren Zeltwahl an.

    M.w. gibt es kein Zelt, das inkl. Leinen und Heringe (nennenswert) unter 500g wiegt.

    Den Vergleich inklusive der Heringe finde ich immer schwierig, da hier eine breite Gewichtsbandbreite je nach gewähltem Hering möglich ist. Die Anzahl der Heringe finde ich jedoch wichtig für einen Vergleich, Das kann sich je nach Konzept zwischen 4 und 10 unterscheiden.

    BTW: Ein relativ robustes, windstabiles 1P semi-doublewall Zelt ist übrigens heutzutage um die 450g möglich, hatte ich auch per MYOG mal ausprobiert: Klick!

    sehe ich grundsätzlich auch so. Habe hier die Heringe mal miteingerechnet, um das Trailgewicht darzustellen. Da der prozentuale Gewichtsanteil der Heringe am Gesamtsetup beim Tarp (bzw. beim leichteren Teil) immer höher ist, schmilzt der Gewichtsvorteil dann etwas.

    WonderBär :.wie biker2hiker sagt, das StS Nano Netz

    s.o.: "inkl. Leinen und Heringe (nennenswert)". Wobei ich wie gesagt das Plex Solo nicht kenne. 450g Zelte gibts ja ein paar, aber spätestens mit Heringen knacken die so gut wie alle die 500g


    edit: sonst müsste ichs ja mit dem reinen Tarpgewicht von 168g / 195g vergleichen oder von mir aus noch mit Leinen, da kommen die Zelte ja noch schlechter weg.

    deswegen schrieb ich ja inkl. Heringe. Ohne bin ich bei 260 oder so, immer noch ne ganze Ecke leichter als das Protrail. Dass das Plex Solo so wenig wiegt, war mir tatsächlich nicht bekannt, dass wäre dann wohl tatsächlich gewichtsmäßig konkurrenzfähig.

    Das komplizierte Aufstellen des Tarps ist der Grund, weshalb ich es nicht mehr verwende. Will mensch ein Tarp, dass dieselbe Funktionalität wie ein Zelt bietet, fällt der Gewichtsvorteil flach oder verkehrt sich ins Gegenteil. Nimmt mensch ein kleineres Tarp, so bleibt halt ständig eine Seite offen. Bei meinem Glück dreht der Wind dann auch zuverlässig. Ausserdem kann man einigermassen durchdachte Zelte mit den Trekkingpoles aufstellen. Bei Tarps braucht es ständig zusätzliche Leinen, Stecken usw.

    ? also mein Tarp kann ich mit meinen Wanderstöcken aufbauen. Die Leinen sind drangeknotet, so wie halt bei Zelten auch.

    Der Vorteil von einem Tarp ist halt dass du damit super flexibel bist und zum Mittagessen einfach einen simplen Regenschutz aufspannst und Abends mit anderen Bauweisen dich den Gelände und Wetterbedingungen kreativ anpassen kannst.

    Das kann je nach Tour aber auch ein Nachteil werden. Wenn man weder die Zeit noch die Energie hat stets kreative Lösungen für die Begebenheiten vor Ort zu finden, kann eine feste und eingeübte Aufbauform eines Tarptent eine Erleichterung sein.

    spricht ja nix dagegen, das Tarp immer gleich aufzubauen, ich hab de facto eigentlich nur 2 Aufbauten, die ich nutze, und die unterscheiden sich nur minimal. Nichtsdestotrotz kann ich auch an Stellen aufbauen, wo ich ein Zelt mangels ebener Fläche nicht hingestellt bekäme. Ich brauch ja nur einen ebenen Platz in meiner Größe, nicht in Zeltgröße.


    Zum Thema Gewicht: Mein Tarp Setup wiegt ca. 330g, inkl. Groundsheet und allen Heringen + Leinen. Mückenschutz nochmal +80g, hab ich aber bisher noch nie dabeigehabt und auch noch nie vermisst (mag in Skandinavien oder Schottland anders sein, aber da hats mich noch nicht hingezogen). M.w. gibt es kein Zelt, das inkl. Leinen und Heringe (nennenswert) unter 500g wiegt. Und ich finde durchaus, das 170g in diesem Forum eine ganze Menge ist. Immerhin rd. 5% meines normalen BWs.

    lampenschirm kannst du einmal den Abstand zwischen den Schultergurten beim Altus messen. Habe da oft Probleme wenn sie zu nah beieinander liegen. Auch die Gesamtlänge von Ansatz bis zum Gurt wäre interessant.

    Die Veststyle Teile beim Fastus haben mir gar nicht gepasst. Im Gesammten zu kurz und der Halsausschnitt zu eng für mich. Darum hab ich meinen kleinen Bonfus nicht mehr, der aber Ansonsten top war.

    beim 2021er 30L sinds 8cm, beim 2025er 40L sinds 9cm. Ob das an der Größe oder der DCF Schrumpfung liegt, weiß ich allerdings nicht.

    So, ich hab das aus dem Postkarten Faden alles mal hierhin verschoben und einen kleinen Reisebericht verfasst. Ich ergänze bei Gelegenheit noch ein paar Fotos.


    Los geht’s natürlich schon nicht wie geplant, etwa eine Stunde später als gehofft laufen wir also am Montag gegen 16.30 Uhr in Schöna gut gelaunt los. Übrigens gibt’s in Schöna nur auf der anderen Elbseite Parkplätze. Ratet mal, woher wir das wissen... Alternativ: Auto in Bad Schandau stehen lassen und 10min mit der S-Bahn nach Schöna fahren, dann stehts Auto auch schon am Zielort. Die ersten paar Höhenmeter sind schnell geschafft, der Weg zieht sich schön auf Singletrails oberhalb der Elbe. Das Wetter ist einwandfrei, nicht zu warm, nicht zu kalt, und regnen tuts auch nicht. Kurz vor dem Großen Zschirnstein biegen wir ein erstes Mal falsch ab, zum Glück bemerken wir das schnell. Leider passiert uns das noch ein paar Mal in dieser Ecke: Der Weg läuft in großen Kehren, die Abstände dazwischen sind klein und die Markierungen nicht immer so eindeutig bzw. zuverlässig. So stellen wir z.B. kurz nach Kilomenter 12 laut track fest, dass wir wieder bei Kilometer 8 sind. Immerhin gibt’s ne schöne Aussicht vom Zschirnstein als Entschädigung.

    Bald haben wirs aber zur Grenze geschafft, der Weg verläuft nun gradeaus immer auf der Grenze, die Grenzsteine, Markierungen und keinerlei Abzweigungen verschaffen eine gewisse Eindeutigkeit :D Nur dunkel wird’s, aufgrund der bisherigen Abweichungen vom Plan ist es etwas später geworden als gedacht. An der Abzweigung zur Grenzbaude beschließen wir, dort zu nächtigen, statt noch die anderthalb Kilometer bis zum Taubenteich-Biwak zu gehen, da es inzwischen ganz dunkel ist und wir uns wegen Schulferien und gutem Wetter Sorgen machen, dass dort schon voll sein könnte (War es nicht, wie wir später rausfinden). In der Grenzbaude treffen wir zwei Mädels, die ebenfalls heute losgelaufen sind, kochen kurz Abendessen und legen uns dann hin. Es gibt sogar getrennte Schlafzimmer (naja, es gibt halt zwei große Schlafräume und wir sind ja nur zu viert dort).

    Am nächsten Morgen sitzen wir grade beim Frühstück, als zwei Ranger vorbeischauen und unsere Tickets kontrollieren. Lustige Vögel, sehr unkompliziert das alles. Das Wetter ist nicht mehr so schön, ziemlich wolkig und verhangen, aber immerhin regnets nicht. Es hat nun deutlich mehr Forststraßen, so kommen wir schnell vorwärts. Am Aussichtsturm Rozhledna Sneznik machen wir kurz Pause und trinken im Kiosk eine Limo, den Turm sparen wir uns...

    Weiter geht’s, und wir landen am Campingplatz in Ostrov, wo wir gleich nochmal einkehren, es ist immerhin Mittagszeit. Sehr empfehlenswert: Urige Gaststube, gutes Essen, sehr nette Leute, und tschechische Preise :D Der Weg verläuft auch heute viel auf Singletrails, es geht immer wieder hoch auf die Tafelberge, vorbei an beeindruckenden Felsformationen. Gegen nachmittag und abend wird das Wetter etwas klarer. Bald steigen wir ab zur Biela, leider hat das Schild oben gelogen: Es gibt kein Eis, der Kiosk ist noch zu. Dafür führt die Herkulesquelle reichlich Wasser, und die letzen 9km bis zum Zehrborn-Biwak sind auch geschafft. Grade als wir aus dem Wald rausstolpern, sieht uns ein Ranger, der schon am Wegfahren ist. Es gibt einen Deal: Wir füllen ganz schnell die Tickets aus, dafür füllt er uns Trinkwasser aus dem Kofferaum ab :) Am Biwak ist ordentlich Betrieb, wir sind auch eher spät dran, es ist immerhin schon ca. 20 Uhr, aber wir finden noch zwei Plätzchen fürs die Tarps. Der erste Abend unter dem neuen Tarp von wilbo!!!

    Am nächsten Morgen stehen wir eine Kleinigkeit früher auf, bei bestem Wetter! Nach dem Frühstück laufen wir also los, es geht direkt wieder hoch auf den nächsten Tafelberg, aber bei gutem Wetter kriegt man oben immer eine tolle Aussicht. Außerdem ist der Weg fast die ganze Zeit im Wald, man läuft fast immer im Schatten, was v.a. mir sehr entgegenkommt. Wasser ist heute ein Thema, es gibt nicht so viele Quellen am Weg, und es ist erheblich wärmer als tags zuvor, aber wir kommen gut vorwärts. An der Rotsteinhütte machen wir eine längere Pause, leider tröpfelt das Wasser nur. Wir füllen uns was von dem Brauchwasser aus dem Tank ab und jagen das durch die Filter. Noch leben wir... Am Spitzsteinbiwak wenige Kilometer weiter versacken wir gleich nochmal, aber dafür geht’s danach recht gut vorwärts, über den Lampertsstein bis an den Ortsrand von Bielatal, wo wir am Friedhof nochmal eine längere Pause machen. Aber es ist ja nicht mehr weit, und nun gibt’s auch viele Forststraßen, so kommen wir bald am Biwakplatz Nikolsdorf an. Der ist groß, es steht auch ein Riesengebäude vom Forstamt da, sogar das Fernsehen ist da? Drin wird gegrillt, leider nur für die geschlossene Gesellschaft. Wir füllen ordentlich Wasser auf, da das die letzte Quelle vor Bad Schandau ist, noch gut 20km. Nach einer netten Unterhaltung mit 3 BelgierInnen und zwei Deutschen laufen wir weiter. Außerdem überholen wir hier wohl ungeahnt Sandtreter

    Der Abstieg runter zur Biela ist länger als erhofft, da hinterher der Aufstieg zum Quirl Biwak folgt, der dann aber dafür kürzer als gedacht ist :) Das Biwak ist teils am Hang angelegt, es sind Flächen für Zelte eingeebnet worden, ein Wanderer beschwert sich aber, dass die schräg sind. Vorteil Tarp: Da ist sowas egal :D Eine nette Unterhaltung und ein Abendessen später liegen wir zum letzten Mal im Schlafsack.

    Der letzte Morgen bricht an, wir laufen frohgemut los, verlaufen uns nochmal, laufen wieder zurück, fast wären wir nach 1,5h wieder im Quirl Biwak gelandet... Hoch geht’s zum Gorisch, runter geht’s, hoch geht’s zum Papststein (Gastronomie! Limo! Eis! Wasser!), runter geht’s, hoch geht’s zum Kleinhennersdörfter Stein, beim Runterlaufen führt uns die Markierung sonstwohin, aber nicht auf den Forstweg. Egal, da ist der Malerweg, also gradeaus diesem hinterher und so landen wir wieder in Bad Schandau.