Was mich hier ein wenig getriggert hat, ist die scheinbare Betrachtungsweise, dass ohne Hüftgurt quasi die höhere Stufe erreicht wurde. Damit ist man ohne Hüftgurt besser im UL, so wie ganz ohne Tragegestell ja viel besser ist als mit.
(Ich schildere einen Eindruck. Muss man nicht wortwörtlich nehmen und vielleicht stimmt es auch nicht, aber ich habe diesen Eindruck.)
Die Betrachtungsweise scheint zu sein, dass man nur das Baseweight runter bekommen muss und dann ist es selbstverständlich, dass man ohne Hüftgurt viel besser unterwegs ist. Ein Hüftgurt ist damit eigentlich völlig unsinnig. Du bist nur nicht UL genug.
Ich finde es gut, dass ich hier nicht allein die Diversität herstellen muss. Die Einen mögen die Hüfte frei haben, die anderen lieber die Schultern.
Ich möchte noch anmerken, dass das Baseweight ja auch nur ein Teil ist vom Tragegewicht. Damit allein kommt man ja auch nicht weit. Und wenn ich jetzt nur noch sonstige Mittel dazu nehme, habe ich damit lediglich den Selbstzweck der Wanderung erfüllt. Sobald man noch etwas anderes vollbringen will oder muss, benötigt es dafür in der Regel Ausrüstung. Ein Sherpa trägt Ausrüstung. Da kommt er nicht drum rum. Soldaten müssen haufenweise Gerät mit sich tragen, ansonsten sind sie wirkungslos. Forstarbeiter brauchen ihre Werkzeuge. Wenn man diese konventionelle Betrachtungen zu Tragegewichten nicht ausblendet, sind Tragesysteme kein Tabu sondern für viele einfach eine massive "Erleichterung" im Umgang mit Lasten. "Erleichterung" vs. UL im puristischen Sinne.