Schottland Anfang März

  • Schottland Anfang März.

    Für alle die immer mal wieder nach dem Wetter zur Jahreszeit fragen: könnte auch Winter sein oder matschig. War aber nicht.

    Totales Glück mit dem Wetter gehabt. Sarkastisch: die Klimakatastrophe war auf unserer Seite.


    In Glencoe ist der Frühling ausgebrochen. Heute den ersten blühenden Rhododendron gesehen.

    Wenn das so weitergeht, ist ab nächste Woche Mückenalarm.

    (2.3.24, dunkel 18.20).

    ***


    Zur allgemeinen Beruhigung: die Nacht war kühl, windig, nass.

    (hell ab 6.50). Himmel erst hellblau, dann die Wolken rein, Stunde abniesel und wlan vom Pub.

    ***


    Ab etwas über 700 müNN ist aber noch Winter. Wir also umgedreht, war schon 15.30 Uhr.

    ***


    2 von 3 sisters & ggü der berühmte ridge aus der harmlosen Blickrichtung.

    coire gablaigh, hoffe die richtigschreibung stimmt.

    Zelt im Hochtal gesehen übrigens?



    glaub das reicht dann von gestern. Heute steife Brise und nur Sonne, wird Zeit, das wlan mal zu verlassen.

    ***


    eins muss noch, Tee ist fertig.

    ***


    700 hm und einzelne Böen hätten mich fast umgepustet oben. Windchill gefühlt minus 15.

    ...jetzt aber mal los heute. Stürmisch, nieselig, kühl. Guess I prefer rumliegen today. Vielleicht später mal rüber ins Pub.

    ***


    Zu kalt? Sag nicht sowas, in den Tälern ist almost Frühling, oben Windchill. Definitiv keine (!) Wintertour. Spikes und eine warme extra-Lage Klamotten reichen.

    Gipfel haben auch fully equipped Schotten abgebrochen, weil Geroell mit Eis - kein wirklicher Halt. Und Schnee oben ist Pulver-Ansammlungen zwischen den Steinen. Wir haben natürlich den ganzen Krempel mit (Steigeisen, Pickel) = überflüssig. 700er Gipfel (Meter) gibt's genug (= Spikes oder keine Spikes, geht auch).

    Im Tal aus'm Wind ist völlig ok, 10 Grad in der Sonne und allenfalls leichter Frost.

    ***


    In Kinlochleven blühen am Fluss die Osterglocken (06.03.24),

    für den WHW kann die lange Uhose zuhause bleiben (Pap von hinten, vom WHW).

    Fortsetzungsblick nach oben:

    unser erster 800er, schneefrei, Sgor an Fhuarain, Vorgipfel vom Am Bodach, sagte die Karte, die im Pub hing. Online namenlos.


    (hier nun der berühmte ridge auch von hinten, links am Bildrand)


    Richtung blackwater völlig andere Landschaft. Heute gehts weiter nach Skye, nicht mehr Gruppe, sondern zu zweit. Da wird dann aber mal gewandert. Und es wird kein Pub undoder wlan in der Nähe sein.

    5 Mal editiert, zuletzt von Wanderrentner (14. Januar 2025 um 16:35)

  • Zweite Märzwoche 2024:

    Bla Bheinn (Blaven), erstmal hill-hocken

    und ggü wo rauf.

    Es ist der 10.03. und es ist nicht nur zu warm (was man wegen des Windes oben nicht merkt), sondern auch zu trocken (Runde übern Beinn Na Cro).

    ***


    Der Aufstieg auf den Blaven ist ausgesprochen einfach, trotz vier Stiefeln bei walking highlands eher so T2-3, nie wirklich steil und nie ausgesetzt.

    Zweimal übern Bach, dann nach der ersten "Steil"-stufe rechts halten (und nicht auf dem breiteren Weg zum "grossen Bolder"), das kurze Stück Geröll-Serpentinen gutmütig, ab etwa der Hälfte auf Fels links umgehbar, ebenso kurz danach die "Rinne" zum Gipfel.

    Die roten Cuillins in gelb

    und der Blick auf den anderen berühmten Ridge leider ver-diesigt. Wunderschöner Aussichtsberg, mehrere andere Wanderer oben getroffen, Pärchen mit Auto aufm Parkplatz und eine Running-Family. Die Family schon längst wieder unten, als wir fertig sind mit hill-hocken.

    Blick auf den Ridge am nächsten Tag:

    mit einheimischem Hochsee-Packrafter aka fisherman.

    Blaven von Camasunary (rechts, oberes Bild), in der Mitte die neue Bothy (von 2015, keine Heizmöglichkeit, zwei Restkartuschen im Spare-Regal). Links Sgurr Na Stri mit dem nahen Blick auf den Ridge und Loch Coruisk, zur Verzweiflung von Generationen malender Hill-hocker.


    ***


    Falls wer fragt: Ja, im Wald waren wir auch.


    2 Wochen Schottland Anfang März und nicht ein Mal wirklich nass geworden und nicht ein Mal Matschberüherung.

    ***


    Bonustrack:

    (im blauen Forum wie einiges andere von mir zensiert geblieben = nie freigeschaltet von der "Moderation", passte wohl nicht ins clickbait-Konzept denk ich mir; 14.01.25)

    Ausser Klimawandel auch: Spuren von Overtourism.

    "Post Office" in Glasnakille

    (OMG. In sowas hatte ich mal übernachtet, realer Liegelängebedarf 1,93m)


    Buswendeplatz in Torrin

    Aber am Old Man Of Storr ein vollgeparkter Riesenparkplatz

    und grossflächige Abholzungen, auch später aus dem Bus Skye-Inverness-Edinburgh einige gesehen. Und an den Hotspots volle Parkplätze, Reisebusse und, vor allem, Pkw. Im März.

    Im Pub hiess es, zur Hochsaison werde mit Pkw an der Brücke nur durchgelassen, wer eine gebuchte Übernachtung nachweisen könne (Kyle of Lochalsh). Reichlich Wohnmobile an den Parkplätzen an den Küsten von Skye (März).

    Aber paar Meter weiter genug Ruhe, um auch am old man schön zu sein.

    Saisonstart ist 01.04., da macht der Camping in Glenbrittle auf und die Boote ab Elgol fahren wieder.

    Anfang der 80er war ich da mal zufällig gelandet, mit Hausbesetzers aus Edinburgh. Jetzt 15 Jahre nicht mehr dagewesen. Glasgow cool & easygoing wie immer. Edinburgh hochkulturbürgerlicheherwürg, auch wie immer, aber noch anstrengender als früher: die Bürgersteige in der inneren Innenstadt übervoll mit meinesgleichen, so viel Touristen, dass man selber auch nur stammelnd rumschlurfen kann.

    Red Squirrel in Glencoe war schon auf (ich glaub ist sogar ganzjährig, wegen Nähe zum Clachaig Inn). Netter aktueller Betreiber vom Camping, hat uns beim Vorbeiwandern aufn Tee eingeladen. Der Platz nach meiner alten Erinnerung zugewuchert und unglaublich vermückt, Frau W. hatte es mal auf über 100 Stiche im Gesicht gebracht wegen Biertrinken beim Kochen). Jetzt sehr weitläufig mit Bergsichten, angenehm leer und mückenfrei und am ersten März-WE ein Autodachzelte-Treffen älterer Autodach-Zeltmodelle, nicht uninteressant auch wenn man selbst autofrei lebt, Schnittmenge.

    5 Mal editiert, zuletzt von Wanderrentner (14. Januar 2025 um 16:29)

  • 8)


    Nochmal der andere berühmte Ridge. Nach meiner Wahrnehmung von hinten. Bei früheren Touren sind wir von Sligachan aus los (Camping, Hütte, Pub). Objektiv dürfte das aber die Sicht von vorne sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Wanderrentner (14. Januar 2025 um 16:42)

  • Danke für den Bericht und die Fotos. Ich war Anfang September auf Skye, hatte nach den outer hebrides noch ein paar Tage Zeit. Bin 2 Tage früher als geplant abgereist. Die Menschenmassen und der Autoverkehr war mir nicht auszuhalten. Der Verkehr auf der Durchgangsstraße war so zähflüssig wie der Mittlere Ring in München an einem regnerischen Feierabend. Erst nördlich dem storr hatte der bus halbwegs freie Fahrt. Und es war nicht mal Wochenende.

    Anscheinend hat es von April bis Ende August keinen einzigen trockenen, warmen Sommertag auf den western isles gegeben. Die Einheimischen berichteten dies unisono auf den outer hebrides wie auf Skye. Ist für mich stimmig mit deiner Einordnung in die Symptome des Klimawandels. Bin zb von Camasunory bis kurz vor Sligachan immer durch mindestens 5cm Wasser geschlurft. Selbst auf den kiesigen Wegabschnitten. Egal wo, auf jeglicher ebener Fläche, die nicht Fels war, quoll Wasser bei einem very scientific Handdrucktest zwischen den Fingern hervor. Es schien wirklich sehr lange sehr nass gewesen zu sein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!