Eine weitere Rucksack-Evolution

  • Moin UL-Freaks!

    Nach dem Black Pack kommt nun die Weiterentwicklung, obwohl ich mit dem Rucksack grundsätzlich sehr zufrieden bin. Auslöser für den neuen Rucksack war ein Reißtest mit dem 90g Zeltbodenstoff. Das Zeug reißt wie Papier weiter, wenn erstmal eine Beschädigung vorliegt. Und das ist ja schnell mal an einem Stacheldraht oder so passiert. Für mich nicht zuverlässig genug.

    Also musste ein besserer Stoff her, der deutlich reißfester aber genauso wasserdicht sein sollte. Nach der Prüfung diverser Stoffmuster von ExTex habe ich mich dann für DCF Hybrid entschieden. Das Material ist mit 102 g/m2 nur minimal schwerer, aber super zäh mit einer top Weiterreißfestigkeit.

    Am Schnitt habe ich auch Änderungen eingeplant. Der Rucksack wird zum Boden hin schmaler, um die zusätzliche Breite durch Wasserflaschen in den Außentaschen etwas zu kompensieren. Zusätzlich hat man im Schulterbereich mehr Volumen für Futter und so:

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    Beibehalten wird das Rolltop. Auf 60cm Höhe eingerollt bleibt im Hauptfach ein Volumen von 40 Litern. Anwendungsgebiet soll in Richtung Weitwanderung gehen, oder für Papas, die Kindergepäckanteile übernehmen müssen... ;)

    Folgende Features wollte ich bei diesem Rucksack umsetzen:

    • Generell austauschbare und verstellbare Gummizüge
    • Große Front-Netztasche
    • Gummizugschnürung über der Frontnetztasche
    • Zwei kleinere Seitentaschen
    • Bodentasche aus elastischem Mesh
    • Netztaschen an den Schulterträgern
    • Dampfdurchlässige Schulterträger
    • Lastkontrollriemen
    • Option für minimalen Hüftgurt
    • Verstellbarer Brustgurt
    • Diverse Laschen und Befestigungsmöglichkeiten für Kompressionsgummizüge oder Gear

    Also ging es los mit Planen, Skizzen anfertigen, Materialbestellung und Zuschnitte machen...

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    Alles vorbereitet!

    Dann folgen hier erstmal die Bilder vom gesamten Pack:

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    Gewicht: 360g ohne den optionalen Hüftgurt (nicht abgebildet).

    Hier noch ein paar Details:

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    In die Lasche kann ein 25mm Gurtband als Hüftgurt eingefädelt werden. Innen ist ein Klettband aufgenäht, das das Verrutschen verhindern soll, ein entsprechendes Gegenstück auf dem Gurtband voraus gesetzt. Die punktuelle Befestigung soll die Bewegung der Hüfte möglichst wenig einschränken.

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    Der Brustgurtversteller ist aus Kydex quick and dirty selbst gebaut.

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    Der Loadlifter aus 1,5mm Dyneema Schnur, verstellbar per Leinenspanner.

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    Die Bodennetztasche lässt sich mit zwei Kamsnaps etwas schließen.

  • Zwischenzeitlich habe ich einen 5mm Paspel-Kern mittels chirurgischem Eingriff implantiert. Die Brustgurtversteller sitzen nun schön stramm drauf und

    verstellen sich beim Tragen nicht von alleine.

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    Und dann hatte mich noch meine Ausführung vom Schließgurt des Rolltop gestört. Nach dem Schließen mittels Blitzverschluss und Festziehen des Gurtes zeigte das lose Gurtende immer nach oben und hing dann störend hinab. Daher habe ich den Gurt am Rückenteil gekappt und dort eine Schlaufe genäht, den langen Gurt vorne dran mit einem verstellbaren Haken zum Einhängen:

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    Fertich!

  • Was ist mit dem Material, ist das wasserdicht?

    Ja, das ist auch wasserdicht.

    Was ist der Unterschied zu Ultra100 aus Deinem anderen Projekt?

    Ultra100 gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ;)

    DCF-Hybrid ist einfach das bekannte DCF-Laminat (zwei Schichten Folie, dazwischen die Dyneema-Fasern gelegt) plus ein auflaminiertes dünnes Polyestergewebe. Das war schon ganz robust, aber von Außen nicht sehr abriebfest und gerade bei häufig geknickten Stellen wie einem Rolltop-Verschluss delaminerte es irgendwann. Ultra ist dann quasi eine Rucksack-spezifische Weiterentwicklung. Dort werden die Dyneemafasern mit einem geringen Anteil Polyesterfasern zu einem Gewebe verarbeitet und dieses wird dann auf eine Folie auflaminiert. So hat man eine top Wasserdichtigkeit und außen eine sehr abriebfeste Oberfläche.

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