UL-Rucksäcke gibt es ja an der Zahl, die meisten haben ein Volumen zwischen 40 und 50 L. Der Vorteil ist, dass sie meist a) leicht sind, b) ein Rolltop haben (und damit komprimierbar), c) häufig wasserfest und d) sehr, sehr cool. Ach, und e) haben sie außerdem gute Außentaschen, für Flaschen und schnelles Wegpacken von Klamotten. Genau das fehlt vielen kleinen Rucksäcken. Klar ist SeatoSummit mit 72g ein Gewichtsknaller gelungen, gut tragen lässt er sich aber nicht und a-e fehlt.
Jetzt fragt man sich, warum man überhaupt kleinere Rucksäcke braucht, wo lässt man denn da sein Zelt? Wenn man z. B. da unterwegs ist, wo man nicht zelten darf (und sollte)(z. B. Gr221, Alpentouren) oder es nicht unbedingt nötig ist, weil eine hohe Quartier- und Café-Dichte gibt (z. B. Fisherman's Trail, Sentiero Liguria, div. Caminos) ist ein zu großer Rucksack nervig, da reichen dann 16-22L. Zwei Rucksäcke hatte ich auf genau solchen Touren in den letzten Jahren im Einsatz und diese wollte ich mal beide vorstellen:
Osprey UL Dry Stuff Pack
Osprey kennt man, dieser hier fällt unter Rucksackzubehör und viele nehmen ihn mit, um abends die Stadt zu besichtigen oder einzukaufen. Dabei reicht er auch für die o. g. Wanderungen. Er erfüllt alle Kriterien von a-e, außerdem bekommt man oft reduzierte Exemplare als Restbestände. Osprey gibt das Material als 40D-Nylon an, das Gewicht schwankt in den Angaben. Ohne Sternum-Straps, mit gekürzten Gurten und abgetrennten Kompressionsriemen wiegt er 169g. Bis 3kg Baseweight funktionierte er ganz gut und ist auch wirklich wsserdicht. Auf der Negativseite gibt es aber auch Punkte: die Gurte rollen sich etwas und schneiden dann in die Schultern ein. Für kleine Menschen ist der Schulterriemen etwas lang. Die Außentaschen passen zwar für 1L-Flaschen, aber es gibt eine Nylon...seite, die bei Regen Wasser zum Körper führt. Außerdem ist das Material eher anfällig. Es gibt eine Vordertasche mit Reißverschluss, die ist von außen zugänglich, aber leider nur von oben, das ist im Wanderalltag dann etwas frickelig. Für die Alpen fehlt mir auch immer eine Möglichkeit, die Stöcke sicher zu befestigen. Jede Saison gibt es neue Farben, ich habe einen in Lime (hellgrün).
Matador Freerain 22
Matador habe ich kennen gelernt auf der Suche nach einer guten Tasche für Stückseife. Sie haben viel Reisekram, was gut ist, wenn's nicht Mega-UL sein muss. Auch der Freerain ist ein „Packable Rucksack“. Er besteht aus mehreren Materialien, 70D Robic® nylon, 50D nylon mini ripstop, Nylon monomesh. Auch hier ist a-e erfüllt, zusätzlich ist das Rolltop mit einem Reißverschluss versehen. Die Bodenwanne ist sehr praktisch, weil sie lichtdurchlässig ist, man findet also auch die dünnen schwarzen Handschuhliner, die sich unten immer so gut verstecken (die Lümmel!). Die Seitennetze sind sehr hoch und erstaunlich elastisch, auch wenn sie sehr fest wirken. Auch hier passt eine 1L Flasche rein. Gewicht ist mit 300g angegeben. Man kann Sternum-Strap und Bauchgurt ohne Zerstörung entfernen, also auch wieder nachträglich anbringen. An den Gurten sind kleine Daisy-Chains. Etwas quatschig ist der Riemen oberhalb der Seitentaschen, wenn all das entfernt ist ist man bei 216g. Sehr gut sind die Gurte (monomesh), die sich nicht einrollen und sehr (!) atmungsaktiv sind. Auch die Fronttasche lässt sich gut befüllen, weil sie seitlich zu erreichen ist. Es gibt Schlaufen für Stöcke udn er ist getestet wasserdicht. Großer Nachteil für mich: es gibt ihn nur in schwarz.
22L ist natürlich sehr geräumig, dass 16L Modell hat aber leider keinen Rolltop. Mal die nächste Sommertour abwarten, dann berichte ich vielleicht, a) ob ich mir die 16L gekauft habe und b) wie das so ist.
So, und nu noch zwei Eindrücke im Einsatz:
Der Matador
Der Osprey