Bequemerer Sitz für Ally-Faltkanadier

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  • Da mir die mitgelieferten Sitze des Ally-Faltkanadiers (Flussversion, ein 16.5 Tour) auf Dauer unbequem sind, und auch weil ich darauf nicht bei Bedarf ein wenig zur Seite rutschen kann, habe ich nach einer Alternative gesucht.

    Früher gab es offenbar die Trappersitze, die aber schon lange nicht mehr hergestellt werden. In der Schweiz wurden eine Zeit lang Nachbauten angeboten, diese sind aber offenbar nicht mehr verfügbar, da der Aufwand, diese herzustellen, zu hoch ist.

    Also musste eine Selbstbaulösung her, die ich hier vorstellen möchte. Das alles ist nicht meine Erfindung sondern einfach nachgebastelt, trotzdem mag das für den einen oder die andere hilfreich sein.

    So sieht der neue Sitz aus (hier der hintere Sitz):

    Das Material:

    • Die Sitzbleche habe ich bei outdoorbaehr gefunden, was mir das Suchen und Biegen der Bleche erspart hat.
    • Die Spanten habe ich direkt bei Bergans bestellt (für den Sitz hinten benötigt man eine Spante ohne Querstange)
    • Als Gestänge habe ich bei Bergans Ersatzsegmente für die Längsspanten bestellt. Diese sind lange genug. Alternativ gibt es bei outdoorbaehr vorgebogene Stützfüsse.
    • Clips für die Füsse und Querstangen gibt es als Ersatzmaterial ebenfalls direkt bei Bergans.
    • Als Sitzmatte habe ich ein Stück einer uralten Isomatte verwendet.

    Der Zusammenbau:

    • In die Spante müssen die Querstrebe und die beiden kurzen vertikalen Stützstücke eingesetzt werden. Dazu sägt man einfach ein passendes Stücke der Längsspanten-Ersatzsegmente ab und steckt die Clips in die Rohrenden. Wichtig ist, das Querstück lang genug zu lassen, so dass die Clips bei Belastung nicht aus dem Rohr herausgezogen werden. Wenn alles passt, bohrt man ein 4mm-Loch durch die Clips ins Rohr und vernietet diese mit entsprechenden Blindnieten. Damit die Clips unter Zug nicht doch aus dem Rohr rutschen können, kann man die Rohre mit einem Senkstift und Hammer über dem Clip etwas "eindellen". Wahrscheinlich gibt es Zangen, mit welchen man das kontrollierter machen kann, mit dem Hammer ging das aber auch.
    • Die Stützfüsse müssen zurechtgebogen werden, falls man das Rohr nicht bereits gebogen kaufen kann. Das geht mit einem Rohrbieger. Da gibt es verschieden Möglichkeiten. Ich habe mir mal was mit 3D-gedruckten Rollen improvisiert, und die Rohre vor dem Biegen mit Sand gefüllt. Das ging ganz gut. Das Setup sah dabei so aus:

    • Für die jetzige Serie habe ich mir einen Rohrbieger von Amazon gegönnt, da ich diesen auch für andere Projekte gut verwenden kann. Damit lassen sich die Bergans-Rohre gut biegen. Ich habe sie vor dem Biegen ordentlich erwärmt und sehr langsam gebogen... ob das Erwärmen wirklich notwendig ist, weiss ich nicht. Jedenfalls sah das Endergebnis gut aus.
    • Die Stangen werden nun in die Sitzbleche eingelegt und mit Winkeln am herausfallen gehindert. Die Winkel habe ich am Fussende auf das Sitzblech genietet. Hier ein Bild des Vordersitzes mit dem selbstgebogenen Fuss.
    • Am Spantenende habe ich eine Nietmutter eingesetzt, so dass die Winkel gelöst werden können und ich so den Sitz bei Bedarf von der Spante lösen kann. Das Gewinder der Nietmutter habe ich danach etwas gekürzt, so dass diese nicht durch die Sitzmatte drückt. Beim vorderen Sitz habe ich beide Seiten fix vernietet, da sich das Gebilde aus Spante, Sitz und Stützfuss perfekt flach zusammenklappen lässt. Falls ich da später was lösen müsste, kann ich immer noch die Niete entfernen (aufbohren oder mit der Zange hinter abknipsen).

    • Die Sitzmatte habe ich mit Kontaktkleber flächig auf das Sitzblech aufgeklebt.
    • Zuletzt habe ich die O-Ringe, welche die Position des Stützfusses sichern, auf die entsprechende Längsspante aufgenietet. Der mühsamste Schritt dabei war, an einer Stelle die Federverbindungen zwischen den Stangensegmenten zu lösen, so dass ich die O-Ringe auf die Stange aufschieben konnte. Am Ende ging das aber (was die Feder angeht) zerstörungsfrei, und ich konnte das gelöste Federende wieder in die entsprechende Stange einschieben.

    Das schwierigste beim Ganzen war, die korrekte Sitzhöhe an der Spantenseite zu finden. Ich knie beim Paddeln und der Sitz ist dabei geneigt. Die Höhe der Sitzvorderkante lässt sich dank der Bergans-Stützfüsse in drei Stufen verstellen. Die Höhe der Hinterkante ist dagegen fix, Beim ersten Versuch war die Hinterkante des Sitzblechs für mich zu hoch. Ich habe deshalb die Querstange wieder herausgenommen, die vertikalen Stützen gekürzt, und alles wieder neu zusammengenietet...

    Auf jeden Fall bin ich mit dem neuen Sitz sehr zufrieden. Ein weiteres Plus ist, dass der neue Sitz sich viel besser einpacken lässt als die sperrigen Originalsitze und Sitzfüsse.

    2 Mal editiert, zuletzt von ULgeher (3. Juni 2025 um 22:11)

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