Beiträge von ChristianS

    Die nächste Matte ist übrigens schon in der Mache:

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    Schnittoptimierung für Mumien förmige Isomatten. Und die Fehler beim Netzzelt sollen hier auch behoben werden. Allerdings konnte ich mich jetzt schon lange noch nicht dazu durchringen das Mückennetz anzufangen ;)

    Ein Hinweis, was die Materialwahl betrifft: Da das Netz ja vermutlich elastisch nach oben abgespannt werden soll, bietet es sich dafür an, ein Moskitonetz zu verarbeiten, das sowohl quer- als auch längselastisch ist. Das 25g/m2-Netz von Extex ist nur querelastisch, das leichte 17g/m2-Netz von Ripstop ist zwar teurer, aber in beide Richtungen elastisch.

    Ein sehr wichtiger Hinweis! Als ich mein Moskitonetz drangebastelt habe, habe ich nicht auf die Richtung der Elastizität geachtet (ich habe das 25er von ExTex verwendet) und entsprechend blöd hängt es einem manchmal im Gesicht rum... :rolleyes:

    Ergänzung der Hängematte mit ein paar Modifikationen:

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    Innen habe ich ein Matteneinschubfach aus 10den Nylon ergänzt. Nun bleibt die Isomatte viel besser in Position. Dazu kommt das Mückennetz, dessen Schnitt mir nicht so super gelungen ist. Aber es funktioniert wie es soll.

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    Der Reisser verläuft entsprechend der roten Linie in der Skizze. Dies ermöglicht sowohl im Hängemattenmodus als auch im Bodenaufbau den einfachen Zutritt ;-)

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    Hier im geöffneten Zustand. Am Kopfteil sind links und rechts noch zwei Netztaschen für Kleinkram eingenäht.

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    Die Metallringe habe ich durch eine "Universal Loop" ersetzt und den Schnüren habe ich "Vertüdel-Verhüterli" aus Netzstoff verpasst.

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    Hier noch ein Bild vom Bodenaufbau mit Tarp. Die Hängematte fungiert dann bei Bedarf als Bugbivy.

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    Durch die gewählte Positionierung des Reissverschlusses kann man auch prima von Vorne einsteigen.

    Mit den gezeigten Modifikationen wiegt die Hängematte nun 310 Gramm.

    Mögliche Befestigung, wenn man Dyneema/UHMWPE-Gurtbänder für die Aufhängung benutzt:

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    Hat man den Prusik-Loop an der gewünschten Stelle positioniert, sichert man ihn direkt daneben mit einem halben Schlag. Funktioniert jedenfalls mit Dyneema Gurtband, Dyneema-Schnüre sind zu rutschig.

    Aktuell mache ich es aber noch einfacher:

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    Ich nehme eine "universal loop" und befestige am langen Loop direkt die Ridgeline und Hängemattenfäden. Spart den Metallring. Dann ziehe ich den Baumgurt direkt unter dem dicken Knoten durch und sichere die gewünschte Position mit einem halben Schlag. Nach Belastung lässt sich der Knoten leicht wieder aufziehen, wenn man am kleinen Loop und dem freien Ende zieht. So spart man sich komplett irgendwelche Hardware wie Karabiner, Knebel, etc.

    deine Jacke sieht doch gut aus!

    Danke!

    Als Schnittmuster für Windjacken habe ich immer das Vuokatti von Shelby genommen.

    Danke für den Tipp, muss ich mir mal anschauen.

    Zwischenzeitlich habe ich mir noch eine schwarze Windjacke genäht, mit 3C Spiral-Reisser und 63g Gewicht, davon habe ich aber keine Fotos gemacht.

    Wenn ich Zeit finde, kann ich auch mal meine Windjacke(n) vorstell

    Super , immer her damit ;)

    Hi UL-Folks,

    hier habe ich mich an der Erstellung meiner ersten Windjacke versucht, da ich kein überzeugendes käufliches Produkt gefunden habe. Entweder die Jacken waren zu hässlich, zu teuer, zu schwer, in meiner Größe nicht mehr erhältlich oder hatten keine Kapuze. Also habe ich das alte Jacken-Schnittmuster ausgegraben, die gewünschten Änderungen (Fullzip, keine Taschen) geplant und eine entsprechende Bestellung bei ExTex angeschoben.

    Tja, zwei Tage später war das Päckchen dann da und die Arbeit konnte beginnen. Was ich mir so einfach vorgestellt hatte, war in der Praxis doch recht kniffelig und zeitintensiv. Der dünne 10DEN Stoff fusselt schnell aus und wurde dann nur noch heiß geschnitten. Das Schnittmuster passte auch irgendwie nicht so recht und irgendwann fehlten mir 3cm auf der Brust... ;-) Und die Übersicht zu behalten, welches Teil wann auf welcher Seite auf links oder rechts an welches Teil in welchem Bogen genäht werden muss, ist doch deutlich herausfordernder als Tarptents und Rucksäcke zu nähen. Die Beschreibung beim Schnittmuster ist dabei leider keine große Hilfe. Am Ende konnte ich meine Patzer dann doch ganz gut ausbügeln und es ist eine tragbare Jacke herausgekommen. Aber den Gedanken mir noch eine Apex-Jacke mit Taschen zu nähen, verwerfe ich mal lieber... 8-)

    Hier also das Ergebnis:

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    Jackenabschluss, Ärmelbündchen und Kapuze sind mit elastischem Einfassband versehen.

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    Kleiner Kinnschutz am Ende des 3er Profilzippers.

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    Hinterlegter Reissverschluss und schön zu sehen: Die geflickten fehlenden 3cm.

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    Um zum Schluss noch das Gewicht: 70g, wenn man das Gummi rausrechnet ;) Die Größe entspricht irgendwas zwischen L und XL, damit noch ein dicker Pulli drunter passt.

    Ich hoffe euch gefällts! Über Fragen und Tips für gute Jackenschnittmuster freue ich mich.

    Leichte Grüße von Christian

    Im Juli 2023 war es endlich so weit - mein erster "langer" UL-Trip abseits von Mitteleuropa! Quasi fast echte Wildnis ;)

    Vier Wochen Urlaub am Stück hatte ich mir nehmen können, um auch genügend Zeit für An- und Abreise sowie Unplanbarkeiten auf dem Trail zu haben. Lange vorher studierte ich intensiv den Wanderführer von Michael Hennemann, schaute Youtube-Videos, suchte digitales Kartenmaterial und Tracks zusammen und feilte an meiner Packliste auf Lighterpack.

    Die Planung der Anreise gestaltete sich unerwartet schwierig. Eigentlich wollte ich aus ökologischen Gründen mit der Bahn anreisen, aber ich fand partout keine zumutbare Verbindung. Entweder alles schon ausgebucht oder noch nicht zu buchen. Am Ende stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch und habe dann eine Flugreise ab Berlin über Stockholm nach Hemavan gebucht, was völlig problemlos geklappt hat...?(

    Die Rückreise wollte ich dann spontan vor Ort per Smartphone buchen, wenn klar wurde, wann und ab wo ich dann zurück möchte.

    Hier gibt es übrigens auch meinen Versuch den ganzen Trip filmisch festzuhalten:

    Kungsleden Solo Thruhike 2023 - Hemavan bis Abisko Teil 1
    Reupload mit verbesserter Bildqualität.Trekking auf dem Kungsleden in Schwedisch Lappland von Hemavan bis Abisko im Juli 2023, ca. 410km. Link zu meiner Ausr...
    www.youtube.com

    Schließlich war es dann so weit, alles war gepackt und organisiert und es ging los!

    Tag 1

    Der grobe Plan für den Tag der Anreise sollte sein, dass ich nachmittags nach der Landung in Hemavan noch Einkaufen und die ersten ca. 12km auf dem Kungleden zum ersten Campspot laufen wollte. Allerdings überraschte mich nicht nur der BER mit sehr langen Laufwegen, sondern das wurde noch getoppt von Stockholm-Arlanda, der gefühlt eine einzige Baustelle war und ich dort ungelogen auch einige Kilometer Fußweg hatte. Entsprechend kam ich gar nicht so ausgeruht in Hemavan an, wie ich mir das so vorgestellt hatte... ||

    Der Flughafen Hemavan ist echt niedlich! Quasi nur ein Schwedenhäuschen mit einer breiten Teerstraße :) Das Gepäck wurde auf einem Anhänger an einem Quad zu uns vor die Flughafen-Hütte gezogen. Zum Glück war mein Gepäck vollständig und unbeschädigt, so dass ich zum Supermarkt starten konnte.

    Ich wollte eigentlich nur etwas Wasser und was zum Abendessen kaufen, aber es gab alles nur in recht großen Verpackungen. Etwas unzufrieden mit meiner Essenauswahl stellte ich außerdem fest, dass es dort keine Gaskartuschen gibt. Also auf zur letzten Chance auf Gas im Ort, der Fjällstation. Dort wurde ich zum Glück fündig, allerdings gab es nur noch eine 200g Gaskartusche und mehrere 450er. Schnell die 200er gesichert und auf ins Fjäll!

    Nach dem anstrengenden Reisetag war der nun folgende Anstieg viel anstrengender und langwieriger, als ich mir das im Sessel am PC so vorgestellt hatte :P. Schließlich kam ich dann doch irgendwann am geplanten Übernachtungsplatz an, stellte mein Zeltchen auf, aß noch etwas und viel dann erschöpft auf die Xlite.

    to be continued...

    Nachdem das Teil nach einem ersten erfolgreichen Einsatz in Schweden durch die DCF-Nachfolgeprojekte in Vergessenheit geriet, erfreut es sich seit letztem Jahr bei meiner Frau großer Beliebtheit als kompaktes Immer-dabei-Shelter für ihre Pilgertouren :saint:

    Hallo Forum,

    ich möchte hier auch eines meiner früheren Shelter vorstellen.

    Das Konzept fand ich wegen des einfachen Schnitts sehr bestechend, außerdem hat man Rundum-Wetter- und Mückenschutz. Zusätzlich wollte ich einen Lüfter und einen Zipper-Verschluss haben. Damit das Ganze nicht zu schwer wird, habe ich den feinen 10DEN Silnylonstoff von Ali verwendet. Am unteren Saum ist umlaufend ein 30cm breiter Streifen 25g Moskitonetz angenäht. Als Boden wollte ich ursprünglich ein richtiges Bathtub einnähen, aber das hätte das Gewicht stark nach oben getrieben. So habe ich nur Befestigungsmöglichkeiten für einen Polycryo-Boden vorgesehen. Folgendes Ergebnis kam dabei raus:

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    Eine Seite geöffnet.

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    Beide Seiten geöffnet. Um die Größe besser einschätzen zu können, habe ich eine Neoair Trekker in Large (ca. 193x60cm) reingelegt.

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    Damit der Stoff auch bei Nässe immer gespannt wird, sind die Schlaufen aus 2mm Elastikkordel.

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    Befestigungspunkt "Türmitte". Die Schlaufen können nach Bedarf ein- oder ausgehängt werden.

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    Der Lüfter von Außen.

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    Der Lüfter von Innen.

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    Befestigung der Polycryo-Folie und der Insektenschutzstreifen.

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    Reichlich Platz vorhanden.

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    Auch wenn die Matte aufgepustet ist, hat man genügend Kopf- und Fußfreiheit.

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    Wenn man den Stock schräg stellt, könnten zur Not auch zwei Personen Platz finden. Dann sollte es aber keinen Kondenz geben ;-)

    Das Wichtigste zum Schluss: Das Gewicht.
    Das Tarp pur ohne Schnüre und ohne das Moskitonetz wiegt 236g, zusätzlich mit den Schnüren 268g, zusätzlich mit dem Netz 338g und mit dem Boden dann genau 400g.

    400g für einen kompletten Shelter finde ich ok. 8-) Fehlen nur noch die Heringe in der Gewichtsbetrachtung. Damit bin ich wohl die nächste Zeit erstmal zufrieden.


    Und für alle Nachbau-Interessierten gibt es hier noch die Bemaßungen aus dem CAD:


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    Sandale V2.0:

    Aktuell bastele ich am Nachfolger, der eine festere Sohle bekommen soll. Ich möchte ohne Schmerzen auch mal auf einen Schotterstein treten können. Als Sohlenmaterial kommt diesmal das steifere Vibram Claw zum Einsatz. Da dieses nur 4,5mm dick ist (incl. Profil), habe ich noch zusätzlich eine zweite 1,8mm Sohlenplatte ohne Profil aufgeklebt (mit KÖVULFIX):

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    Die raue Oberfläche der 1,8mm Sohlenplatte zeigt nach oben, für guten Grip des Fußes auf der Sohle. Dann habe ich wieder mit meinen Flipflops die Umrisse aufgezeichnet:

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    Und dann mit einem scharfen Cuttermesser ausgeschnitten:

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    Dann wurden die Durchbrüche für die Riemen angezeichnet, jeweils Anfang und Ende des Durchbruchs ein Loch gebohrt und dann mit dem Cutter ausgeschnitten:

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    Schließlich habe ich noch die Profilnoppen neben den Durchbrüchen weggeschnitten, um das Gurtband später möglichst gut im Profil "einzubetten" und vor Abrieb zu schützen.

    Die Waage offenbarte dann aber den großen Nachteil meiner Materialwahl: Eine Sohle wiegt etwa 150g bei Größe 42, gut doppelt so viel wie bei der Supernewflex-Sohle. Ich bin gespannt, ob die zusätzliche Robustheit das Gewicht für mich wieder aufwiegt. Immerhin werden die Sandalen dann immernoch nur die Hälfte meiner Trailrunner wiegen...

    Auf der Suche nach geeignetem Gurtband, das robust ist und keine Nässedehnung aufweist, wurde mir das 10mm Rollladenband aus Dyneema und Kevlar empfohlen. Dieses habe ich mir dann auch bestellt und nun eingefädelt:

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    Beim Polyamidband konnte ich mit Hilfe eines Feuerzeuges eine Art Pilzkopf anschmelzen, der das Durchrutschen verhindert. Dies geht nun nicht mehr, insbesondere die Kevlar-Faser schmilzt überhaupt nicht, sondern verkohlt nur. Hier musste ich mir also etwas anderes einfallen lassen. Schließlich habe ich mir aus Krampen einen kleinen offenen O-Ring gebogen und geschnitten, den ich dann wie eine Crimpung um das Gurtband gequetscht habe. Ich hoffe, das hält...:?

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    Das überstehende Band habe ich dann etwa 2mm über dem Quetschring abgeschnitten und die Dyneemafasern angeschmolzen und an den Ring festgedrückt.

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    Fertig sind die neuen Latschen! 155g pro Stück sind es geworden.

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    Erster Praxistest:

    Heute bin ich dann mal ein paar Stunden mit den Sandalen rumgelaufen, u.a. auch ein paar Kilometer Schotterwege.

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    Die gute Nachricht zuerst: Durch die festere Sohle werden einzelne Schottersteine, Kiesel o.ä. entschärft. Trotzdem merkt man die Untergrundbeschaffenheit noch ziemlich deutlich. Der Grip scheint auch top zu sein. Das Band fühlt sich angenehm glatt und geschmeidig an.

    Nun die Kehrseite der Medallie: Es läuft sich recht hart und ungedämpft, mehr wie mit Brettern unter den Füßen. Die Sohle schmiegt sich nicht so schön an den Fuß an, so dass man mehr "Schlappt" und mehr auf der Sohle rumrutscht. Das könnte langfristig Blasen provozieren.

    Unter dem Strich überwiegen für mich die Nachteile. Die etwas bessere Abdämpfung unangenehmer Untergründe ist mir der Verlust an Geschmeidigkeit und Dämpfung und insbesondere auch das deutlich höhere Gewicht nicht wert. Meine Wunschvorstellung wäre also eine 6mm Supernewflex-Sohle mit grobem Profil, in das die Gurte besser eingebettet werden können. *träum*

    Verehrtes Kollegium,

    diesen wunderbaren Abend möchte ich nutzen, um einmal über meine Erfahrungen mit dem Nachbau der Exodus sandals zu berichten. Inspiriert durch Diskussionen im Netz stieß ich vor einiger Zeit auf die Exodus sandals und fand das Konzept überzeugend und einfach genug, um einen Nachbau zu wagen. So habe ich mir bei Extremtextil ein paar 12mm Leiterschnallen, 10mm Polyamidgurtband und Vibram Supernewflex 6mm Sohlenplatte bestellt. Als Formschablone haben dann ein Paar Flipflops hergehalten, die Sohlendurchbrüche für das Gurtband habe ich mittels Bohrmaschine und Cuttermesser hergestellt. Das richtige Einfädeln vom Gurtband in Leiterschnallen und Sohle war dann etwas tricky und hat ein paar Versuche gedauert ;-)

    Doch dann waren sie schon fertig, Gewicht 62g pro Schlappe in Größe 42:

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    Seit der Fertigstellung habe ich sie viele Wochen im Alltag getragen, zuletzt auch auf der Urlaubs-Schwedentour.

    Die Dämpfung der 6mm-Sohle ist angenehm. Das Sohlenmaterial ist sehr weich und flexibel, so dass sich ein tolles Barfuß-Gefühl einstellt. Ich war überrascht, wie angenehm ich das finde. Inzwischen mag ich kaum noch andere Schuhe tragen. Nur bei grobem Schotter, bzw. einzelnen Kieselsteinen, kleinen Tannenzapfen o.ä. drückt es sich schmerzhaft durch. Offroad habe ich daher nun mehr den Blick auf den Boden gerichtet als vorher. Der Grip der Supernewflex-Sohle ist top. In Schweden konnte ich prima über feuchte Wurzeln und bemooste Steine klettern, da saßen meine Frau mit Meindl und mein Sohn mit Keen schon auf dem Hintern. Die Schnürung hält den Fuß auch gut auf der Sohle. Nur matschige Stellen konnte ich noch nicht testen. Auf Schotterwegen u.ä. sammelt man gelegentlich kleine Steinchen auf, die dann störend drücken. Da die Sandale aber kein klassisches Fußbett hat, fallen die kleinen Steinchen auch recht leicht wieder raus, so dass ich nur recht selten mit der Hand nachhelfen musste.

    In nasser Umgebung, z.B. bei Regen oder nach einer Furt, zeigen sich ein paar Nachteile. Zum einen nimmt die Haftreibung zwischen Fuß und Sohle ab, so dass man mehr "in der Schnürung hängt". Zum anderen dehnt sich das Polyamidband deutlich, so dass die Sandalen zu locker sitzen.

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    Wenn die Umgebung wieder trocken ist, sind die Füße auch extrem schnell wieder trocken (auch mit Socken). Viel schneller als in Trailrunnern.

    Aktuell baue ich an einem Nachfolge-Modell mit etwas steiferer Sohle und Dyneema/Kevlar-Gurtband, um die aufgeführten Schwachstellen noch auszumerzen.

    Kennt jemand eine gute Vorlage/Schnittmuster für ein minimalistisches, aber alltagstaugliches Portemonnaie?

    Ich wollte mir schon oft eines aus Resten basteln, habe noch Ultra100 rumliegen, war dann aber zu faul mir was zu konstruieren... ;)

    Auch hier wäre ich an Langzeittests interessiert, explizit zum Tape. Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht auf allem was nicht Cuben ist. Alle möglichen PU-beschichteten Stoffe haben das Tape nicht lang drauf behalten 🙁

    Diese Jacke hat inzwischen meine Frau beschlagnahmt, weil ihr das Konzept so gefällt und auch gut passt. Und einige Nutzungstage sind inzwischen auch dazu gekommen, so dass ich demnächst mal einen genaueren Blick auf die Tapes werfen und hier berichten kann!