Tag 17
Dank Toilette und Küche verläuft das Morgenprogramm easy und angenehm.
Dann wird es Zeit mich Richtung Bootsanleger auf den Weg zu machen.
Das Wetter ist ruhig und bewölkt, insgesamt ganz angenehm. Das Boot nach Kebnats liegt schon am Steg und wird schon mit dem Müll der Fjällstation beladen. Dann dürfen wir auch einsteigen und los geht es.
Am anderen Ufer in Kebnats steigen alle aus. Insgesamt werden es so ca. 25 Wanderer sein, also einsam ist es hier nicht mehr. Wir warten alle auf den Bus, der uns die bevorstehenden 30km bis zum nächsten Einstieg in den Kungsleden bei der Vakkotavare Fjällstuga bringen soll. Nach ca. 15 Minuten kommt er dann auch um die Ecke gekurvt, die Rucksäcke werden eingeladen und wir steigen ein.
Schön faul lasse ich mich durch die Gegend kutschieren und genieße die motorgetriebene Fortbewegung. Der Bus macht noch einen Zwangsstop in Stora Sjöfallet, wo man die Touris wie bei einer Kaffeefahrt für eine knappe Stunde bei einer Art Restaurant rauswirft, damit die dort ihr Geld ausgeben. Ich freue mich primär über die Toilette.
In Vakkotavare angekommen halte ich mich nicht lange an der Hütte auf, sondern schnappe mir meinen Rucksack und mache mich an den Aufstieg ins Fjäll, bevor ich in der großen Gruppe da hochstiefeln muss. Nun erwarten mich erstmal knapp 14km Wanderung über das Fjäll, bevor die nächste Bootsüberfahrt gemeistert werden muss.
Da ich bisher fast nur motorisiert unterwegs war, nimmt der Bewegungsdrang überhand und ich gebe Gas. Die Strecke ist landschaftlich wieder sehr schön, aber man muss weiterhin gut auf seine Füße aufpassen bei dem felsigen Weg. Dass mir jemand entgegen kommt passiert nun deutlich häufiger, aber nicht so häufig, dass es mich stören würde.
Es wird später Nachmittag und so langsam kommt der nächste See in Sicht.
Am Ufer angekommen setze ich das Zeichen für das Motorboot, da es 1. ziemlich aufgefrischt hat und 2. kein Ruderboot mehr an meinem Ufer vorhanden ist. Leider muss ich noch etwa eine gute Stunde auf das Motorboot warten. Ich vertreibe mir die Zeit mit Essen. Der Wind kühlt mich immer stärker aus und ich ziehe immer mehr Klamotten an. Eine Schutzhütte sehe ich leider keine. Immerhin habe ich Gesellschaft bekommen von einem deutschen Pärchen und wir Quatschen etwas.
Auch ist es ganz unterhaltsam den Leuten zuzugucken, die sich trotz des Windes ans Rudern wagen.
Die Hütte am gegenüber liegenden Ufer kann man schon gut sehen, auch den Wasserfall, neben dem gleich der nächste Aufstieg verläuft. Endlich ist es soweit, das Motorboot naht. Schnell gehe ich zum Steg, damit ich auch einen Platz im Boot bekomme. Inzwischen sind bestimmt 10-15 Wanderer angekommen, aber niemand hat so lange warten müssen wie ich.
Kurzer Blick zurück nach der Überfahrt. Schnell gehe ich zur Hütte, um die Überfahrt zu bezahlen, dann geht es an den Aufstieg. Ich möchte heute noch bis zur Kaitumjaure Fjällstuga laufen, das sind noch knapp 9km und es ist schon früher Abend.
Wieder geht es eine schöne Strecke über das Fjäll. So langsam geht aber mein Energievorrat zu Ende, es war einfach ein langer Tag. Um die letzten Kilometer noch durchzuhalten stöpsele ich mir noch ein Hörbuch in die Ohren und träume mich voran. Schließlich gilt es nochmal einen Rentierzaun zu durchqueren, dann ein imposanter Fluss zu überqueren.
Die letzten Meter vor der Hütte sind dann wie immer auch die längsten, aber endlich bin ich dann doch da. Es ist kurz vor 22 Uhr. Leider sind alle guten Zeltplätze schon belegt, so dass ich nur noch eine abschüssige Fläche mit wenig Gestrüpp zum Campen finde.
Trinken, Essen, Zähneputzen, gute Nacht!