Beiträge von Mia im Zelt

    Hallo an alle im neuen Forum,


    Im November 2022 habe ich meinen Thruhike auf dem Sentiero Italia (kurz: SI) beendet und möchte hier von meinen Erfahrungen auf diesem doch noch sehr unbekannten Trail berichten. Nach und nach werde ich zu den einzelnen Abschnitten meiner Wanderung schreiben. Meine Infos zur Planung der Wanderung habe ich von dieser sehr informativen Website bezogen. Dort findet man GPX-Tracks, Tipps zu Unterkünften und Beschreibungen der Tagesetappen. Der komplette Sentiero Italia ist 7850km lang und kann grob in vier Bereiche unterschieden werden: die Alpen, die Apenninhalbinsel sowie die Inseln Sardinien und Sizilien. Ich bin im Örtchen Garessio im Piemont gestartet und auf dem Festland bis Reggio Calabria. Somit habe ich die Apenninhalbinsel von Nord nach Süd durchquert. Von Reggio Calabria aus bin ich mit der Fähre nach Sizilien gefahren und habe dort meine Wanderung in Trapani beendet.


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    Hier ein paar Daten:

    Zeitraum: 19.07.-21.11.2022

    Von/Bis: Garessio - Trapani

    Kilometer: 3111 km

    Höhenmeter: 119.700 hm bergauf

    Nächte: 126 (80 im Zelt, 32 in B&Bs, 8 in Biwakhütten, 3 in Rifugios und 3 auf Campingplätzen)

    Ruhetag: 9

    Durchwanderte Regionen: Ligurien, Toskana, Emilia-Romagna, Umbrien, Marken, Latium, Abruzzen, Molise, Kampanien, Basilikata, Kalabrien und die Insel Sizilien

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    Kurze Zusammenfassung:

    Der Sentiero Italia führt durch grandiose und oftmals gleichzeitig einsame Berglandschaften über Wege, die meistens mehr oder weniger gut markiert sind. Nicht nur aufgrund der Höhenmeter ist der Weg anspruchsvoll, auch der Weg selber hält einige Herausforderungen bereit. Obwohl Italien ein dicht besiedeltes Land ist, führt der SI überwiegend zivilisationsfern und bietet somit tolle Naturerlebnisse. Alle paar Tage führt der Weg durch pittoreske Dörfer und seltener durch Städte, in denen man Lebensmittel einkaufen kann. Dort hat man, wenn man eine Unterkunft findet, auch die Möglichkeit einen Ruhetag einzulegen.

    Zu welchem Preis?

    Die relative Gewichtsersparnis sinkt mit der Größe der Säcke. Meine Frau hat einen Montane Ultratour 22 mit integrierten Rückenpolstern und Hüfttragesystem. Wiegt 540g. Sagen wir, ohne das Tragesystem kämen wir auf die Hälfte dieser Masse. Das wären 270g Ersparnis. Relative 50% sind absolut (nur) 270g.

    Für manche wie micha90 wäre es ein Komfortgewinn, für andere wie dich und mich würde es sehr schwer werden, damit überhaupt eine Mehrtagestour durchzuführen.

    270g finde ich nicht wenig. Jedoch finde ich 22l für eine Mehrtagestour mit Zelt und Resupply zu klein. Insbesonder wenn man darin ein Zelt oder Tarp aus DCF unterbringen will. :rolleyes: Bei einem 40l Rucksack wäre die Gewichtsersparnis deutlich größer. Wenn ich jetzt z.B. meine Rucksäcke (z.B. Atompacks The Mo 50l) mit dem von micha90 genannten vergleiche, ist der Unterschied erheblich.

    (falls es nicht klar wird mach ich irgendwann eine Zeichnung

    Es ist für mich immer noch nicht verständlich... :/

    von Anfang an um die Frage, welche Gewichte denn hier als angenehm/ tragbar empfunden werden. Als Ziel zu haben, sein Rucksackgewicht so weit zu reduzieren, dass es ohne Hüftgurt geht, ist doch trotzdem ein erstrebenswertes Ziel für viele.

    Und genau diese Frage finde ich super interessant. Das Ziel mein Rucksackgewicht so weit zu reduzieren habe ich trotzdem nicht, da hierfür meine persönliche Tragegrenze ohne Hüftgurt zu gering ist. Für viele andere ist es hingegen gut möglich und somit eine tolle Idee, das BW weiter zu senken.

    Ich lese den Faden hier so, dass die meisten Leute eine Komforttgrenze von 6-8kg Gesamtgewicht auf den Schultern haben, aber ein Teil (offenbar vor allem weibliche Userinnen) Hüftgurte als grundsätzlich angenehmer empfinden.

    100% Zustimmung. So hätte ich den Faden bisher auch interpretiert. Insbesondere viele männliche Wanderer können 6-8kg auf den Schultern tragen, weibliche tendenziell deutlich weniger. Ausnahmen bestätigen die Regel. :)

    Der passende Winkel ist wichtig, damit die Gurte auch flächig aufliegen, passt der nicht hangt das ganze Gewicht auf der Außen- oder Innenkante des Trägers und tendiert zum einscheiden.

    Und genau damit habe ich oft Probleme, denn meine Schultern fallen sehr steil ab und kaum ein Rucksack sitzt da wirklich gut. Meistens hängt das ganze Gewicht daher auf der Innenkante, was schnell sehr unangenehm ist. Myog habe ich daher auf der Agenda, sobald ich von der aktuellen Reise zurück bin.

    Da finde ich auch wieder den Schnitt von Trailrunningwesten besser, die sitzt mehr wie ein Kleidungsstück.

    Ich (weiblich) verzichte gerne bis 8/9kg auf den Hüftgurt.

    Ich muss einen neuen Kommentar machen, weil ich im vorherigen irgendwie keine Zitate mehr einfügen konnte.

    Wow! Dann gibt es tatsächlich eine Frau, die auch bei "höheren Gewichten" auf einen Hüftgurt verzichten kann. Ich finde das beneidenswert, wenn die Schultern bei anderen so belastbar sind.

    Auf den meisten Touren bin ich allerdings deutlich über 8/9kg.

    Geht mir auch so. Insbesondere nach dem Besuch eines Supermarktes. :(

    Meine Schultern arbeiten da sofort dagegen (sie "ziehen" das Gewicht eher aktiv hoch als dass sie es passiv tragen würden), damit bekomme ich, wie auch einige andere hier, schnell verspannt-schmerzende Nacken-Schulter-Muskulatur, Kopfschmerzen - und schlechte Laune.

    Das hätte ich geschrieben haben können! Exakt so reagiert meine Schulter- und Nackenmuskulatur leider auf auf Druck bzw. Gewicht. Und zwar völlig willkürlich.

    Was mich hier ein wenig getriggert hat, ist die scheinbare Betrachtungsweise, dass ohne Hüftgurt quasi die höhere Stufe erreicht wurde. Damit ist man ohne Hüftgurt besser im UL, so wie ganz ohne Tragegestell ja viel besser ist als mit.

    Mir kommt es manchmal auch so vor, wobei das höchstwahrscheinlich an mir selbst liegt. Aber mit einem Rucki ohne Hüftgurt und Frame sinkt auch automatische das Basisgewicht ganz erheblich. So zahlen wie 3.5kg Basisgewicht wirken total beeindruckend, mit einem 900-1200g Rucksack komme ich da nie hin.

    sonder wenn möglich auch oben "enger" sein

    Magst du das bitte genauer erklären? Ich kann mir darunter nichts vorstellen.

    Prinzipiell trage ich gerne mit Hüftgurt. Finde es aber gar nicht so leicht Rucksäcke zu finden bei denen die Hüftgurte auch gut sitzen.

    Das geht mir auch so. Insbesonder die Hersteller von leichten Rucksäcken bieten nur selten echte Damenrucksäcke an. Bei mir neigen Hüftgurte ab so 10kg stark dazu, im hinteren Bereich nach unten zu rutschen und dann sitzt der ganze Pack nicht mehr so toll. Mit einem selbstgenähten Rucksack Hüftgurt konnte ich zum teilweise Abhilfe schaffen.

    Prinzipiell verändere ich gerne während dem Wandern die Belastung Hüfte / Schulter. Ich ziehe mal die einen Gurte fester und lasse die anderen lockerer und mal umgekehrt.

    Lustig, mache ich auch immer mal wieder.

    Zugegebenermaßen waren die anderen Zelte aber auch teilweise schlampig aufgebaut und schlecht abgespannt.

    Und genau dies macht in der Praxis einen entscheidenden Unterschied. Gut abgespannt mit straffem Aufbau können Zelte deutlich mehr ab als ohne. Diese Info habe ich aus dem meiner Meinung nach excellenten Infoserie von Slowerhiking: https://slowerhiking.com/shelter/tents-…pitch-your-tent


    Immerhin bieten die Zelte von Durston viele Möglichkeiten zur Abspannung.

    Bei einigen Zelten sind Außen- und innenwand, mit entsprechendem Abstand, hinter dem Lifter verbunden.

    Stimmt. Bei Tarptents habe ich das jedoch noch nie gesehen. Da ist das Inner nicht sonderlich straff gespannt. Ein Punkt, der mich immer mal wieder nervt.

    Der Grund ist, dass damit ein Pumpen des Zeltes minimiert wird, wodurch dann weniger Zugluft durchs Zelt strömt. Jedes Flattern des Aussenzeltes führt zu Luftaustausch, der wiederum das Innenzelt zum Flattern bzw. Pumpen bringt.

    Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ergibt aber Sinn. Bei den Stratospires ist das dann aber auch egal, da neigt das Inner schon bei moderatem Wind sehr zu flattern, obwohl das Fly sich nicht bewegt. ^^

    Aber warum versucht man aus dem X-Dome jetzt ein Hilleberg Unna zu machen?

    Weil Herr Durston versucht, dem X-Dome ein Unna-Image zu verpassen.

    Eben. Für mich ist es auch eher mit einem MSR Hubba zu vergleichen.

    Wobei sich die letzen Posts auf ein YT-Video zum neuen TT ArcDome bezogen.

    Na, da ist ihm sicher klar, dass die Benutzer, insbesondere die Youtuber, das ausprobieren werden.

    Da bin ich schon gespannt :P

    Lifter sind für die Vergrößerung und Optimierung des Innenraumes hervorragend geeignet. Nur sind es (für mich) keine Sturmabspannungen. Sobald mehr Wind auf die Fläche kommt, verringere ich die Spannung so, dass die Lifter nicht überlastet werden, aber meinen Innenraum noch unterstützen. Ich schaue im Detail, was diesem Abspannpunkt zumuten kann.
    Ich vermute, dass Herr Shires lieber keine Lifter verbaut hat, um einer möglichen Fehlanwendung vorzubeugen.

    Dann ist deine Anwendung gar nicht wirklich anders, als ich es beim Stratospire 1 in Norwegen gemacht habe. Die Lifter habe ich eingesetzt, um die eigentliche Form des Zeltes zu unterstützen, ohne zu überspannen.

    Nur beim doppelwandigen Zelt sehe ich keinen wirklichen Nutzen bei der Optimierung des Innenraums. Beim Einwandzelt dagegen sehe ich diesen sehr wohl.

    Wie eben beschrieben sind beim Stratospire 1 2 Lifter verarbeitet. Bei Zelten aus DCF verzichtet er meines Wissens drauf.

    Ich kann meinen Vorrednerinnen nur zustimmen! Nachdem ich von einigen Herren im Forum positive Berichte über Laufwesten gelesen habe, habe ich mir Ende 2023 eine No-Name Laufweste auf Aliexpress bestellt und bin begeistert. Habe selbst auch eine große Körbchengröße und sie stört nicht. Zwei Verschlüsse sind über der Brust und der dritte darunter. Außerdem lassen sie sich in der Weite verstellen. An den "Schultergurten" passen je 0.5l rein. Auch das funktioniert gut, ähnlich wie Namie stelle ich sie mit vollen Flaschen etwas lockerer ein.

    Ist das Tarptent Rainbow mit halb oder ganz hochgerollter Apsis im Regen zu nutzen? Das heisst: kommt dann - bei senkrecht fallendem - Regen kein Wasser auf das Moskitonetz und in den Innenraum? Die Querstange ist ja kürzer als die Bodenwanne breit ist, das würde ja nicht reichen. Ist die Frage, ob die Lüfter hier die fehlende Breite liefern...

    Wir haben das Double Rainbow seit 2021 im Einsatz. Nein, wenn es regnet lassen wir die Apsis geschlossen, da es ansonsten auf den Innenbereich draufregnet. Die Bodenwanne ist breiter als der bei geöffnetem Reißverschluss bedeckte Bereich. Bei länger anhaltendem Regen nervt es schon.

    Wenn man das Rainbow (oder Double Rainbow) alleine nutzt, ist es etwas weniger relevant, weil man seinen Schlafkram auf die andere Seite räumen kann. Zu zweit ist es eng.

    Die Lifter sind dann eine Unterstützung, wenn elastische Bänder verwendet werden, das hat dann tatsächlich den von Mia im Zelt beschriebenen Effekt! Aber eben nur mit elastischer Kordel.

    Ich mach da meistens eine Schlaufe elastische Kordel direkt am Lifter oder Hering dran, daran dann eine normale Leine. Meistens. :rolleyes:

    Warum? Um Lastspitzen abfedern zu können? Du nutzt die elastische Kordel nur für die Lifter oder? Ich könnte etwas Korfel vom Rucki abschneiden und an die Lifter montieren. Für den Fall, dass ich sie mal brauche.

    An den Hauptabspannungen halte elastischen Schnüre nicht für sinnvoll.

    Generell Gewicht auf den Schultern erzeugt bei mir Kopfschmerzen/Verspannungen bis zu Migräne.

    Das ist bei mir ähnlich, ich bekomme von Gewicht auf den Schultern auch schmerzhafte Verspannungen.

    caficon

    Du bist demnach die erste Frau, die sich hier meldet und angibt, zumindest teilweise auf den Hüftgurt zu verzichten. Auch ich finde das Gewicht bergauf besonders unangenehm. Ist ja toll, dass es zumindest überhaupt eine Frau gibt, die auch ohne klar kommt.

    Welchen Unterschied macht bei dir das Gewicht vom Rucksack aus, wenn du zwischen mit und ohne Hüftgurt entscheidest? 5 und 10kg sind ein erheblicher Unterschied.

    Bei einer zu bauchig eingedrückten Segelfläche, werden die Fixpunkte, die die Kraft aufnehmen, natürlich überlastet. Da bin ich ganz bei Dir.
    Dies mit einem Fixpunkt mitten auf der Segelfläche zu verhindern, halte ich für unrealistisch. Damit wird nur ein weiterer Überlastungs-Punkt hinzugefügt. Abgesehen davon, dass diese Lifter-Abspannpunkte bei den meisten Zelten nicht annähernd so gebaut sind, dass sie solche Windlasten aufnehmen könnten. Und selbst wenn ...

    Du hälst die Lifter demnach für unnötig?

    Wie soll denn ansonsten das bauchige eindrücken der "Segelflächen" (engl. cupping) effektiv verhindert werden?

    Ich weiß nicht genau, wie TT die Lifter-Abspannpunkte beim ArcDome baut, laut Foto sind sie mit Material hinterlegt.

    Habe ich das falsch in Erinnerung oder macht das verwendete UltraTNT Laminat hier den Unterschied?

    Ich habe das genauso in Erinnerung. Beim Ultra TNT sind im Gegensatz zu DCF auch diagonal verlaufende Fäden eingearbeitet. Dies soll einen Unterschied machen. Ich selbst habe für den Einsatz in Südamerika Lifter-Abspannpunkte mit beidseitiger Verstärkung durch WovenDyneema bei unserem TT Stratospire Ultra angebracht. Gebraucht haben wir sie noch nicht.

    Die Lifter auf der Fläche unterstützen in keinster Weise die Statik des Zeltes. Im Gegenteil, zu stramm gespannt riskiert man damit einen Riss im Fly. (Es gab da einmal auf YT ein vid vom Lanshan-2, bei dem das Zelt besonders exponiert stand.

    Da habe ich eine andere Einschätzung. Die Lifter auf der Fläche dürften bei Wind verhindert, dass sich das Material nach innen wölbt und der Wind dadurch noch mehr Kraft aufs Zelten übertragen kann. Idealerweise unterstützen die Lifter als dabei, den Wind abzuleiten.

    Da Ultra TNT so reißfest wie DCF sein soll, riskiert man damit auch keinen Riss. Welches Silnylon (oder gar mit PU innen?) bei dem Lanshan 2 verbaut wurde, weiß ich nicht. Die Reißfestigkeit dürfte jedoch deutlich geringer sein.

    Danke zur Info zu deinem Windmesser. Schade, dass es dieses Modell nich mehr gibt. Naja... da muss ich weitersuchen. :|

    Vorzeitiges Ende


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    Der Anstieg zum höchsten Pass (4860m) der Tour namens "Osoruri" war der einfachste von allen, der Weg war breit und unschwer. So ähnlich ging es weiter bis zur unglaublich schönen Laguna Cullicocha, wo wir uns eine ausgiebige Pause gönnten. Schließlich hatten wir eigentlich vor bloß zehn Kilometer zu wandern und erst am nächsten Tag die letzten sechs bis sieben Kilometer bis Hualcayan anzutreten, um dort ein Collectivo für die Fahrt nach Caraz zu finden.

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    Fälschlicherweise folgten wir einer Wasserleitung, anstatt dem wohl neuen Wanderweg. Es war machbar, aber nicht immer einfach, obwohl diese Wasserleitung anfangs in der Karte als Wanderweg eingezeichnet war.

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    Unterwegs trafen ein französisches Paar, welche uns berichteten, es gäbe in Hualcayan die Möglichkeiten ein Taxi zu nehmen. Der anvisierte Zeltplatz erschien aufgrund der vielen Rinder suboptimal und da zusätzlich eine warme Dusche und eine richtige Mahlzeit lockten, entschieden wir uns noch am gleichen Tag bis Hualcayan abzusteigen. In weniger als zwei Stunden bewältigen wir die letzten Kilometer auf dem nach unten hin immer breiter werdenden Weg. Im Dorf angekommen wurden wir auch schon bald angesprochen, ob wir ein Taxi bräuchten. Roy fuhr uns für 120 Sol zuverlässig über die Holperpiste bis Caraz.

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    Ein Hund vorm Zelt und der Gara Gara-Pass


    Auch in dieser Nacht fror es wieder. Als ich mitten in der Nacht rausmusste, sprang plötzlich ein mittelgroßer Hund auf, der offensichtlich vor unserem Zelt gelegen hatte. Wo kam der denn her? Am Abend war dieser noch nicht hier gewesen. Auch morgens war der Hund noch da, er lag mal hier und mal dort in dem hohen Gras. Dabei wirkte er friedlich und wir fragten uns, wem er wohl gehört. Könnte er zu den Hirten von gestern gehört haben und hier vergessen worden sein? Die hatten nämlich mehrere Hunde dieser Art dabei. Jedenfalls blieb er auch liegen als wir das Zelt abbauten und folgte uns nicht, als wir weitergingen.


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    Der Aufstieg zum Gara Gara-Pass auf 4830m ist gut sichtbar und technisch nicht schwierig. Der Pass ist in zweierlei Hinsicht atemberaubend: nicht nur die Aussicht dort oben ist weltklasse, auch raubt der Abstieg einem den Atem. Oben wehte ein eisiger Wind, sodass wir sofort abstiegen und erst etwas weiter unten bei einer kurzen Pause das Panorama genießen konnten. Den Abstieg bewältigen wir mit einem stetigen Staunen über die Schönheit der Natur.

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    Auf der anderen Seite folgten wir etwas oberhalb einem Hochtal, wo wir die ersten Wanderer seit dem Santa Cruz-Abschnitt sahen. Leider sprach das französische Paar kaum Englisch.

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    Bereits um halb eins erreichten wir die offizielle Zeltstelle Pampa Ruina. Da es noch viel zu früh zum zelten war, beschlossen wir den nächsten Pass noch heute in Angriff zu nehmen. Der Weg war einfach, aber die 800hm hatten es in Sicht.

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    Da wir nicht wussten, ob es am Zeltplatz Osurini Wasser gibt, füllten wir an einem Rinnsaal unterhalb der Passhöhe auf. Die Aussicht vom Vientunan-Pass war kein Vergleich zu der am Gara Gara-Pass.


    Völlig erschöpft schleppten wir uns den letzten Kilometer zum Osoruri-Zeltplatz. Dort waren wir nicht alleine, ein freundlicher Franzose war bereits dort. Dort ist nur wenig Platz für Zelte und wir waren froh, dass er uns den größeren Spot überließ. Dieser ist etwas uneben, schlafen konnte ich nur mit dem Rucksack unter der Isomatte. Bevor ich mich um die Einrichtung vom Camp kümmern konnte, musste ich mich erst noch von der Anstrengung der heutigen 18km erholen und etwas essen. Der Abend belohnte uns mit einem tollen Sonnenuntergang.

    Der Yanacon-Pass


    In der Nacht erschreckten wir uns sehr, denn plötzlich weideten Rinder direkt neben unserem Zelt. Auch in der Früh waren sie noch da, irgendwann fanden wir heraus, dass sie genau dort den Boden extrem abgrasten, wo wir nachts gepinkelt hatten. Es war übrigens die erste Nacht mit Frost, ob es was damit zu tun hatte? Oder finden Rinder etwa menschliche Pipi lecker?


    Den Aufstieg zum Yanacon-Pass auf 4610m war zunächst mal wieder nicht auffindbar. Erst etwas weiter oben fanden wir dann doch noch einen Pfad rechts neben einem tief eingeschnittenem Bachgraben. Die Orientierung ist selbst mit Offlinekarte nicht ganz einfach, weil der Bachgraben dort gar nicht eingezeichnet ist. Lamgsam kämpften wir uns den steilen Hang empor und dachten, es gleich geschafft zu haben.

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    Doch dann standen wir nur auf einem kleinen Hochplateau, der Pass war also noch nicht erreicht. Rechts sollte er sein, doch er wirkte aus dieser Perspektive unbezwingbar steil. Mit einem mulmigem Gefühl im Bauch gingen wir draufzu. Tatsächlich waren Serpentinen in dem kargen Boden sichtbar. Diese stiegen wir langsam hoch und waren froh, dass es diesmal trocken war. Denn es waren ein paar vom Regen ausgewaschene Rinnen zu erkennen. Oben wurden wir durch einen unvergesslichen Ausblick in das gegenüberliegende Tal belohnt.

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    Der Abstieg war abgesehen von den ersten Metern deutlich einfacher und auch gut erkennbar. Unten im Tal weidete eine Herde Schafe. Wir nutzten die Gelegenheit um unser Zelt zu trocknen und eine Kleinigkeit zu essen.


    Der Weg durchs Tal war eine Erholung, da es nur ganz sanft bergab ging. Bei den Häusern von Huilca weidete sogar eine Lamaherde. Diese für Peru symbolischen Tieren hätten wir irgendwie häufiger erwartet. Stattdessen sagen wir überwiegend Rinder, Pferde und Schafe.


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    Über eine Brücke querten wir den Fluss und folgten für zwei Kilometer der Schotterstraße ins nächste Hochtal, wo wir auch eine ausgiebige Mittagsrast einlegten. Danach erwartete uns schon der nächste Pass. Der Mesapata-Pass mit "bloß" 4460m stellten wir uns einfacher vor als den Yanacon-Pass, was auch in Erfüllung ging. Kurz vor dem Beginn des Anstiegs ritt uns ein Junge auf einem dunkelbraunen Pferd entgegen. Er sprach uns an, aber wir verstanden aufgrund der Sprachbarriere nur, dass er von uns was zu essen haben wollte. Wir waren irritiert, erinnerte die Szene doch optisch an Atréju aus Michael Endes unendlicher Geschichte. Einen Moment später sahen wir, dass er zusammen mit seinem Vater eine gewaltige Herde Schafe aus dem Tal raustrieb.


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    Der Weg vom Pass runter ins nächste Hochtal war in Top-Zustand und wir genossen den sanften Abstieg. Da wir nicht wussten, ob wir an unserem anvisierten Zeltplatz Wasser finden würden, füllten wir im Tal auf. Sanft ansteigend wanderten wir eine Ebene höher, wo wir einen ebenen Zeltplatz fanden. Wasser gab es dann doch auch.

    Resupply in Jancapampa


    Der nächste Morgen überraschte uns, denn zum ersten Mal seit zwei Tagen sahen wir blaue Flecken am Himmel. Und diese wurden immer größer, vor uns wurde der mächtige Taulliraju samt Gletscher sichtbar, der am Abend zuvor nicht annähernd zu erkennen war.


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    Der Anstieg zum Pass Nr. 3 fing sehr frustrierend an, da wir statt einem Wanderweg zu folgen, uns weglos am Steilhang durchs Gebüsch schlagen mussten. Spaß ist was anderes! Das Gebüsch wurde weniger, aber der Weg fing erst etwas später wieder an sichtbar zu werden. Erst ab dem kleinen See 100m unterhalb vom Pass, konnten wir wieder einem eindeutigen Pfad folgen.


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    Bergab nach Jancapampa hingegen war der Weg durchgängig in gutem Zustand, flott ging es runter bis in den Weiler auf 3500m.


    Der Kiosk war versperrt, aber eine ältere Dame sperrte ihn für uns auf. Die Auswahl war gering, doch wir konnten Salzcracker, Kekse und Kuchenriegel (ähnlich wie Yes-Törtchen) kaufen.


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    Auch hier weideten im Tal unzählige Pferde, Rinder und Schafe. Eine Straße führte am Rand entlang, die wir früher als nötig verließen, da wir eine Brücke über einen breiten Bach sahen. Das wäre jedoch nicht nötig gewesen, da es auch später noch eine Brücke gibt. Aber später ist man immer klüger. 😉

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    Der Weg bis zum Anstieg zum Yanacon Pass war nicht immer erkennbar und so manches Schlammloch mussten wir umgehen. Sobald der Anstieg begann, war der Weg in erstaunlichem Zustand, wenn auch teilweise sehr steil.


    Erst als es in Richtung Laguna Sactaycocha gehen sollte und wir dem offiziellen Alpamayoweg folgen wollten, verschwand dieser plötzlich. Wir stiegen auf einen kleinen Bergrücken und standen angeblich mehrfach genau auf dem Weg, aber zu sehen war davon gar nichts. Bestimmt 30 Minuten irrten wir herum, bis uns klar wurde: dieser Weg existiert gar nicht! Weglos stiegen wir ab und fanden eine vage Spur von dem Weg weiter links, welche nicht zum See führt Auf einem Hochplateau stellten wir erschöpft, aber zufrieden unser Zelt auf. Nachdem wir etwas Gymnastik an der frischen Luft gemacht hatten, zogen dunkle Gewitterwolken auf und es donnerte in der Ferne. Schnell verzogen wir uns ins Zelt, ehe ein einstündiger Platzregen begann.

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    Reisebericht zu unserer 7 tägigen Alpamayo-Umrundung in Peru


    Vor wenigen Tagen haben wir diesen atemberaubenden Andentrek beendet und sind immer noch absolut begeistert. Es war ein gewisses Abenteuer, da es kaum Berichte zu dieser 107km langen Tour gibt und insgesamt acht Pässe bis zu 4860m über Meereshöhe zu überqueren sind. Dabei waren wir überwiegend alleine unterwegs, nur am Anfang und am Ende haben wir andere Wanderer getroffen.


    Den Tourbericht habe ich aus meinem Blog kopiert. Viel Spaß beim lesen!


    Der Start


    Am 19.06.2024 machten wir uns auf dem Weg nach Caraz, von wo aus wir mit einem Sammeltaxi nach Cashapampa fuhren. Nach insgesamt vier Stunden Anreise waren wir am Startpunkt angekommen, wo wir unsere Tickets für den Parque Nacional Huascarán vorzeigten und uns in eine Liste eintragen mussten. Gegen 12 Uhr waren wir endlich startklar. Naja zumindest fast. Unser Gepäck wurde bei der Fahrt nach Cashapampa oben am Fahrzeug befestigt und dabei ging eine Wasserflasche von meinem Mann verloren. "Zum Glück" hatte irgendjemand eine leere Colaflasche weggeworfen, die er stattdessen verwenden konnte.


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    Da es rechts an einem Fluss entlang geht, kann man den Weg gar nicht verfehlen. Nach vier eher steilen Kilometern, weitet sich das Tal und das Gelände wird flacher. Die Sonne schien und es war warm. Blöderweise gefiel das auch den Mücken, die uns in Schwärmen umkreisten. Als mein Mann sich auch mit DEET einschmierte, verfolgen sie wieder mich. Ungerecht sowas! Am Abend hatte ich trotz DEET ein Duzend Stiche bekommen...


    Auf dem Zeltplatz Llamacorral standen bereits mehrere Zelte. Wir wollten den Trubel vermeiden und liefen noch eine Stunde weiter, ehe wir uns ein Plätzchen suchten. Kurz nachdem das Zelt aufgebaut war, fing es an zu regnen.


    2 Pässe ohne Aussicht


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    Der Himmel begrüßte uns am nächsten Morgen mit dichter Bewölkung. Die ersten Stunden war es noch trocken und wir stiegen sanft an, bis zum Zeltplatz Taullipampa. Just in dem Moment fing es an zu gießen, was uns dazu verleitete den kümmerlichen Unterstand für eine Stunde nicht zu verlassen. Da einige diesen Unterstand als Toilette benutzt hatten, war das nicht gerade eine appetitliche Pause. Ein Chilene leistete uns zwischendurch Gesellschaft.

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    Anschließend wagten wir den Anstieg zum Punta Union Pass (4750m). Immer wieder regnete es, auch der Gletscher unterhalb vom Taulliraju blieb fast komplett in Wolken verhüllt. Der Anstieg zog sich in die Länge, irgendwie kamen wir gefühlt nicht vorwärts. Unterhalb vom Pass fing es immer kräftiger an zu graupeln. Trotz Regenkleidung war es eiskalt. Und oben am Pass? Naja die Sicht betrug etwa fünf Meter. Ein Foto und dann möglichst schnell nach unten. Es war so kalt, dass wir noch Pullover, Mütze bzw. Balaclava und Handschuhe anzogen.


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    Auf dem Weg nach unten, hörte der Regen kurz auf und wir konnten auch wieder etwas sehen. An einem Sonnentag muss die Aussicht hier grandios sein!


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    An der Laguna Huicash standen schon zwei Zelte, doch wir wollten ohnehin weiter bis zum Hochweide unterhalb des zweiten Passes. Der Weg war so breit und ausgetreten, dass wir erst am Abzweig dahin vorbeiliefen, obwohl sogar ein Steinmandl darauf hinwies. Der Pass Nr. 2 wirkte von dort aus erheblich steil. "Wie sollen wir da bitte hochkommen?", fragte ich mich insgeheim selbst. Aus der Nähe war dann ein Serpentinenweg zu erkennen, der Hoffnung weckte.


    Im Talboden auf 4150m fanden wir einen perfekt ebenen Stellplatz fürs Zelt. Eine leichte Brise und eine Regenpause sorgten sogar dafür, dass Zelt und Regenkleidung trocknen konnten. Dann fing es leider erneut an zu regnen... 😞


    Am nächsten Morgen um sechs Uhr, sahen wir weiß. Die ganze Nacht hatten wir Regentropfen gehört, doch irgendwann muss der Niederschlag in Schneeregen übergegangen sein. Ich fegte den Schneematsch vom Zelt und bewunderte ehrfürchtig die Umgebung. Auch oben am Pass lag frischer Schnee.


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    Die 450hm bewältigeten wir in Regenmontur, da es weiter graupelte und regnete. Zum Glück war der Pfad gut erkennbar und viel einfacher als es zunächst aussah. Nach oben hin wurde der Schnee mehr und auch diesmal betrug die Aussicht gleich null.


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    Soll im Juni nicht eigentlich Trockenzeit sein, ergo es nur wenig regnen? Irgendwie fragten wir uns schon, ob diese überhaupt existiert oder bloß als Werbezweck für die Touristen erfunden wurde. Im Abstieg regnete es beharrlich weiter, erst ganz unten konnten wir wieder was von unserer Umgebung sehen. Ab da verschwand dann auch der Pfad, der weiter oben noch gut erkennbar war. Die in der Karte nicht eingezeichneten Bäche erleichterten die Orientierung auch nicht gerade. O.o


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    An der anderen Talseite war in der Ferne ein Weg sichtbar, ab hier hatten wir wieder einen Top Weg unter den Füßen. Zu unserer Freude ließ auch der Regen endlich nach. 😀 Die Aussicht am Wicrococha gefiel uns sehr.

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    Unterhalb befanden sich ein paar bewohnte Häuser, im Tal dem wir drei Kilometer weglos folgten, weideten unzählige Tiere. Natürlich fielen immer wieder ein paar Tropfen vom Himmel.


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    Am Ende des Tales mussten wir noch einen Bach überqueren, was nach dem vielen Regen nicht ganz einfach war. Aber wir fanden eine schmale Stelle, wo wir rüberspringen konnten. Etwas oberhalb suchten wir uns eine Zeltstelle und verschwanden rasch ins Innere, da es mal wieder zu regnen anfing. Was für ein Tag!

    Die Zeltstangen scheinen aber da aber am Limit zu sein. Ich meine, man erkennt in den Aufbauszenen, dass der Wind die Stangen durchbiegt.

    Meines Wissens nach müssen Gestänge bei windigen Bedingungen abgespannt werden, damit sie stabil bleiben. Freestanding nützt bei Wind nichts.

    wilbo Kannst du einen Windmesser empfehlen?

    Spannend, wie viele verschiedene Motivationen es gibt!

    Bei mir ist es die Tatsache, dass mir Mehrtagestouren mit schwerem Rucksack gar nicht möglich sind, denn davon bekomme ich starke Schmerzen. Nur mit leichtem BW kann ich zusätzlich auch genug Proviant und Wasser tragen, sodass auch Strecken ohne Resupplymöglichkeiten von 7-8 Tagen machbar sind.

    Ein weiterer Aspekt ist, dass auch ich das Gefühl toll finde, mit meinem Rucksack völlig autark zu sein und mehrere Tage abseits der Zivilisation leben kann. Zugegebenermaßen ist das Gefühl am Anfang eines Abschnitts ohne Einkaufsmöglichkeiten weniger ausgeprägt. ^^