Beiträge von Pferdefrau unterwegs

    Vielleicht noch als Ergänzung, ich bin in diesem Forum, weil ich eben bei meinem Equipment viel aus dem UL Bereich nutze sowohl auf Wanderungen, als auch auf Wanderritten. Ich stehe nicht alleine da, in den Wanderreitforen wird sich sehr aktiv zu Equipment ausgetauscht - was braucht man wirklich, wo gibt es kleinere, leichtere oder smartere Lösungen etc. - so erhoffe ich mir hier Tipps und Anregungen und hoffe auch das eine oder andere beizusteuern.

    Wer sich nicht für das Thema Wanderreiten erwärmen kann - der hat ja im Forum genügend andere interessante Beiträge - vielleicht ja sogar einen über UL-Kühlschränke;)

    Das ist ganz unterschiedlich, es gibt Pferde, die sehr gut Futter verwerten (z.B. Islandpferde, Norweger) und andere die das nicht machen und auf jeden Fall zusätzliches Kraftfutter brauchen (Hafer, Müsli). Alle 2-3 Stunden sollten die Pferde mindestens 30 Minuten grasen können, damit das Verdauungssystem gut funktioniert. Je länger die Tagesetappe um so mehr Pausen sind erforderlich. Da das Pferd in der Ruhezeit (Ankunft ziel bis zum Abritt) ja auch schlafen muss (ca. 6 Std. mind.) - ich versuche immer Kraftfutter zusätzlich zu füttern, eben damit das Pferd genug ruht und nicht nur frisst.

    Je länger ich unterwegs bin, um so kürzer werden die Tagesetappen, obwohl das Pferd dann viel Kondition hat. Wenn man zwei Wochen unterwegs ist, kann das Pferd sich im Anschluss regenerieren, d.h. man kann Tagesetappen von 20-50 km machen ( je nach Höhenmeter). Wenn man länger als drei Wochen unterwegs ist, würde ich im Schnitt bei 20-30 km liegen und auch regelmäßig Pausentage einschieben. - Also, ist man mit dem Pferd nicht schneller als ein nomaler Langstreckenwanderer :)

    mars_hikes Danke für den PCT Hinweis, ich bin erstmal von Marens/ Pferdefrau unterwegs Touren ausgegangen, die mich total beeindrucken.

    Gerade das stell ich mir in unseren zugebauten und dicht besiedelten Land echt schwierig vor.

    Danke:)

    Meistens frage ich vor Ort, wo ich meine Paddock aufstellen kann, denn jeder Zipfel Land gehört ja jemanden. Bis jetz hat sich meist ein Plätzchen gefunden. Gutes Gras gibt es auch mehr als man denkt.

    Trotzdem hat bis heute kein einziges Pferd alleine die ganze Strecke in einem Thru-Ride bewältigt, da für ein einzelnes Pferd die ganze Strecke zu anstrengend wäre. Man würde es schlicht zu Boden reiten.

    Tatsächlich führt man sehr viel auf so einem Ritt, daher kann von "zu Boden reiten" keine Rede sein. Das Packpferd benötigt man, da man einfach mehr Verpflegung, ggf. auch für das Pferd mitnehmen muss. Man hat meist ein Reit- und ein Packpferd manchmal wird gewechselt. Die Abenteuerreiter (hatte ich in der Vorstellung verlinkt) haben nicht nur den PCT sondern auch den CDT geritten. Allerdings nicht so sportlich wie die Wanderer sondern über mehrere Jahre.

    Was ist ein Wanderritt?

    Wanderreiten kann man in verschiedenen Ausprägungen, so wie ich es mache, heißt es:

    Transport des gesamten Gepäcks zu Pferd (kein Gepäcktransport mit dem PKW) – es wird auf jeden Fall auch geritten nicht nur geführt (das wäre dann Säumen und ist auch recht beliebt). Übernachtet wird meist im Zelt, mit Pferd daneben im mobilen Paddock.

    Warum ist das Gewicht wichtig?

    Ein Pferd kann nur begrenzt Gewicht tragen, man sagt ca. 20 % des Eigengewichtes. Auf jeden Fall muss die Tragkraft des Rückens trainiert werden – je besser trainiert und je weniger körperliche Mängel ein Pferd hat um so mehr kann es leisten.

    Ich versuche in allen Bereichen Gewicht zu sparen, beim Sattel (meiner wiegt nur 9 KG) und natürlich bei allem, was ich mitnehmen. Meine Packliste ist vergleichbar mit den UL Listen, die man im Forum findet.

    Hinzu kommt die Ausrüstung für Pferd: Satteltaschen für hinten und vorne, Erste Hilfe, ggf. Ersatz Hufeisen/Notbeschlagsset, Möglichkeit Futter mitzunehmen (nur wenn unbedingt erforderlich, da Futter sehr schwer ist, max. für 2 Tage möglich, wenn man kein Packpferd hat), Putzzeug/Hufkratzer, Insektenschutz (Spray, oder Decke) und natürlich Sattel, Trense, Vorderzeug (wenn‘s in die Berge geht). Mobilen Paddock (selbst gebaut aus leichten Zeltstangen) , kleines Weidezaungerät.

    Für mich Reitrock (regenfest), um auch auf dem Pferd alles Regensicher abzudecken + wasserfeste Gaiter (die von Vaude finde ich gut 😊 )

    Was ist der Unterschied zum Wandern?

    Das Gepäck trägt das Pferd 😊

    Man muss sich auch um das Pferd und dessen Bedürfnisse kümmern, diese gehen immer vor.

    Viele Wege kommen nicht in Frage:

    Zu schmal (enge Felsdurchgänge z.B.)

    Stege, Brücken, die ein Pferd nicht tragen, Trittsteine über Flüsse/Bäche … Oft mein Endgegner, denn die Stabilität einer Brücke oder einzelner Bretter der Brücke zu beurteilen ist wirklich schwierig ||, allerdings gibt es manchmal kaum Alternativen – mein bester Freund: Fotos auf Komoot, Google – so bekommt man wenigstens einen Eindruck

    Umgefallene Bäume – jeden Tag mindestens einer … zu hoch, so dass das Pferd nicht drüber springen kann, zu niedrig, um unterdurch zu kommen, zu dick um sie zu sägen (ach ja, Handsäge immer dabei, auch UL), Seiten zu steil um sie zu umgehen

    Moor, sumpfige Stellen, Treibsand: Oft nicht zu erkennen, man selbst geht drüber, das Pferd kann sofort bis zum Bauch drin stecken – richtig gefährlich.

    Kein Wasser – mitschleppen kann man es nicht, wir reden von täglich ca. 20 Liter

    Aber … trotz aller Widrigkeiten macht es viel Spaß, man hat einen tierischen Partner dabei. Es ist für die Pferde sehr nah an der ursprünglichen Lebensweise, als Steppentiere ziehen sie täglich viele Kilometer umher. Mein Pferd blüht beim Wanderreiten auf, löst selbst Probleme und spielt die Bergziege in den Bergen. Nur steil bergab auf Schotter oder Asphalt, das findet sie richtig doof.

    Wenn euch das Thema interessiert, schaut auf meiner Web-Seite, da findet ihr noch mehr Infos und auch Rittberichte: https://www.pferdefrauen.de/

    Oder bei YouTube, da habe ich viele Infos-Videos zum Thema gemacht und auch Vlogs meiner Ritte. (Kanal Pferdefrau unterwegs)

    Fragen beantworte ich auch gerne hier :)

    Ich nehme als Napf Platiktöpfe in denen Kartoffelsalat o.ä. war: 12-16 gr.

    Trockenbarf als Futter - teuer, aber die lieben es

    Meine x-Lite hält Hundepfoten gut aus, genauso das Zelt (Tarptent double Rainbow) - es lässt sich nicht vermeiden, dass sich die Hunde mit auf die Matte schieben, obwohl sie eine eigen haben :)

    Wenns kalt wird würde ich einen leichten Dauen-Quilt empfehlen - am besten gebraucht gekauft - meine wühlen damit ganz schön rum - er ist aber noch nicht kaputt

    Ich habe auch kleine Rucksäcke für die Hunde, sie tragen darin max. 2 KG, meist Futter. Hier habe ich eine Video gemacht zu den Modellen, die ich getestet habe:

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    Auf dem Foto liegt im Hintergrund auch noch der Sattel im Zelt (daher brauche ich ein 2-Personen-Zelt)