Hast du das Matt mal mitgeteilt? könnte mir vorstellen dass er über Erfahrungswerte froh ist (da er seine Boote in den letzten Jahren ja eher in der "robust" Schiene weiterbaut
Noch nicht, werde das aber demnächst tun.
Hast du das Matt mal mitgeteilt? könnte mir vorstellen dass er über Erfahrungswerte froh ist (da er seine Boote in den letzten Jahren ja eher in der "robust" Schiene weiterbaut
Noch nicht, werde das aber demnächst tun.
dass gerade bei tie outs das Nähen alleine nicht reicht
Genau das habe ich geschrieben! Selbstverständlich werden die Saumkante und die Tie-Outs genäht und das ist auch absolut notwendig. Mir geht es aber um die Flächenverbindungen. Ich habe an jedem Tarp für die CH 11,60 m Nähte, und diese Verbindungen sind geklebt und halten meinem Dafürhalten nach genauso gut wie die nach der Methode Gürtel und Hosenträger gefertigten.
Grundsätzlich ist die einhellige Meinung, dass die Methode »Gürtel und Hosenträger« am besten ist. Also erst Nähen und dann kleben
Diese einhellige Meinung würde ich doch sehr in Frage stellen. Ich habe bisher 7 oder 8 Rollen DCF zu Tarps verarbeitet, davon waren 3 Rollen grünes18g DCF von Extex, die anderen sind wie deine Camo-Material von Ripstop. Einige hier im Forum haben solche Tarps von mir.
Und alle diese Tarps habe ich lediglich geklebt mit 19 mm 3M-Band (Nitto gibt es nirgends mehr). Nur die Saumkante und die Tie-Outs wurden genäht. Und ich bin der absoluten Überzeugung, dass das stabilitätsmäßig vollkommen ausreichend ist. Als jemand, der über Jahrzehnte nur das Nähen als effektive Verbindung von Stoffteilen kannte, hatte ich auch erst meine Zweifel, aber die - inzwischen auch jahrelange - Praxis hat mir gezeigt, dass Kleben völlig reicht - und unter UL-Gesichtspunkten wesentlich effizienter, weil leichter ist.
Das Boot hat schätzungsweise ein Volumen von 200 Litern. Was macht man mit 200 Litern farbverseuchten Wassers? Ab in den Gudelacksee … 😉🫣
Bevor ich mir ein Alpacka Caribou gekauft habe, hatte ich mir auch diese Firma angeschaut. Und die Argumente von Dingo was europäischer Hersteller betrifft, gefielen mir auch. Warum trotzdem Alpacka?
Das Boot ist relativ schwer, was wohl auch am doppelt beschichteten Material liegt. Auch Alpacka hat ursprünglich doppelt beschichtet, ist aber dann davon abgerückt, weil diese Behandlung den Stoff (paradoxerweise) nicht robuster, sondern schwächer macht. Liegt daran, dass das Material mit einseitiger Beschichtung flexibler bleibt. Im Endergebnis hat man bei Alpacka einen doppelten Vorteil: leichter UND robuster.
Außerdem hat das französische Boot im Vergleich zum Caribou einen schmalen, spitzen Bug, während bei Alpacka die breite Plattform den Radtransport besser unterstützt. Ich bin vor drei Wochen damit 3 km gepaddelt und war von der Performance überzeugt.
Ja, leider. Dass im klaren Wasser nicht mal ein Microbläschen zu erkennen war, ist für mich ein physikalisches Rätsel.
Ich habe im Juni auf der Insel mit bieber alles getan, um dem mit Wasser vollgefüllten Boot durch Unter-Wasser-Drücken ein Bläschen zu entlocken - nichts. Trotzdem ist es nach 10 Minuten schlapp.
Das kann nicht dieses Material sein, denn der Typ sagt: „this is a single wall tent made of non breathable fabric“. (26:31) Ich werde später noch was zur Nutzung sagen - erst mal bin ich vier Tage on Trail (aber ohne dieses Zelt).
Ja, inzwischen gibt es das Material in vier verschiedenen Farben. Bei meinem Boot ziehen sich an manchen Stellen feine Haarrisse über die Flächen des Materials. Ich denke, dieser Stoff ist einen Schritt zu weit in Richtung stupid light entwickelt worden.
Ist der Luftverlust denn so gravierend?
Ja, leider - man kann keine 10 Minuten mehr damit paddeln, ohne nachzupumpen. Bei einer Paddelrunde um die Hängematteninsel vorletztes Jahr musste ich dreimal nachblasen. Und die Dichtigkeit ist seither noch schlechter geworden...
Das von mir vor drei Jahren gefertigte Kuppelzelt aus atmungsaktivem DCF hat für mich eine besondere Bedeutung, denn es besteht aus einem Material, das trotz dessen erwiesener Qualitäten inzwischen nicht mehr hergestellt wird. Eine der letzten Chargen davon, die international angeboten wurden, habe ich bei Extex erworben. Dies vorweggeschickt, möchte ich hier erst einmal die Herstellung des Zeltes in aktualisierter Fassung wiedergeben.
Als Hängemattennutzer brauche ich ja eigentlich kein Zelt - es sei denn ich bin in Gegenden unterwegs, in denen es keine Bäume oder sonstige Abspannmöglichkeiten gibt. Für genau diese Fälle möchte ich mir ein freistehendes Kuppelzelt kleben - aus DCF. Die Easton Carbonstäbe dafür gibt es heute bei Extex, ich musste sie noch aus den USA importieren. Die Grundfläche wurde aus 34er DCF angefertigt.
Das Zelt hat eine Grundfläche von 1,26 m x 2,30 m und ist 1,14 m hoch. Die Dimensionen sind also ähnlich wie beim inzwischen nicht mehr lieferbaren Djedi Dome, dem Referenzmodell für dieses Projekt. Da ich etwas größer bin als der Durchschnittsjapaner, habe ich allerdings paar cm in der Höhe zugegeben.
Ich dokumentiere jetzt die Arbeitsschritte bei der Anfertigung der Schablonen für die Zeltflächen. Diese Konstruktion ist die Hauptarbeit und hat am längsten gedauert. Die Herstellung eines Prototyps aus billigem Material (mit zwangsläufig anderen Eigenschaften als denen des angestrebten DCF eVent) kam für mich nicht in Frage, weil ich keinen überflüssigen Müll produzieren möchte und es mir nach vielen Jahren Erfahrung auch zugetraut habe, das Zelt auf Anhieb hinzubekommen. Um die Passgenauigkeit der Stangen zur Geometrie der Flächen exakt hinzubekommen, habe ich mich an der Aussage des Herstellers vom Djedi Dome orientiert.
Dem ist wenig hinzuzufügen - besonders wenn es sich um ein Material handelt, das keinen Stretch aufweist. Die Toleranzen bewegen sich nicht im cm-Bereich, sondern im mm-Bereich.
Vom Grundgerüst der mit Packpapier abgenommenen Flächen und der Zeltformel bin ich in sehr vielen Korrekturschritten, bei denen immer wieder die Maße vom aufgebauten Gestängebogen abgemessen wurden ...
... schließlich zur endgültigen Form der Schablonen gekommen. Die einzelnen Punkte wurden dann ganz klassisch mit dem Schneiderkurvenlineal "formschön" - wie es heißt - miteinander verbunden. Die Abweichung zur Zeltformel-Fläche beträgt einige Zentimeter.
Dann werden die Flächen übertragen und ausgeschnitten.
Für die Konstruktion des Eingangs wird eine Schmalseitenfläche noch einmal zerschnitten. Das Einnähen des Zipper war die nächste Herausforderung, denn der Stoff muss in der Innenkurve gestaucht und in der Außenkurve gedehnt werden, damit alles passt.
Die Nahtlinie liegt bei einem 5c-Zipper mit einer Breite von 32 mm 8 mm vom Rand und wird mit Bleistift vorgezeichnet. Auch dabei hilft ein Kurvenlineal.
Der Zipper wird auf dieser Linie eingenäht.
Dann habe ich das Zelt mit Klebeband probefixiert und war mir anschließend sicher, dass es passen würde.
Die eigentliche Verbindung wurde nur geklebt - und zwar auf der Außenseite des Zeltes. Dafür habe ich aus dem DCF-Bodenmaterial Streifen geschnitten,
die dann mit je zwei 19mm Tapes versehen wurden.
Auch hier lohnt es sich, exakt zu arbeiten.
Dann werden die Teile verklebt. An vorher abgemessenen Punkten kann man überprüfen, ob alles passt.
Al nächstes werden für die Verklebung von Zelt und Boden Tapestreifen am Zelt angebracht.
Und dann werden die Teile zusammengefügt.
Das Gewicht des Zeltes ...
... und das Gesamtgewicht des Zeltes mit Stangen!
Die aktualisierten Informationen zum Gebrauch des Zeltes werde ich bald nachliefern!
Seit drei Jahren besitze ich ein UL-Packraft, das ich in Kanada gekauft und importiert und Anfang 2021 zusammengebügelt habe. Bevor ich auf die seitherige Nutzung zu sprechen komme, gebe ich hier noch einmal eine überarbeitete Konstruktionsanleitung. Nachdem ich meine inneren Zweifel überwunden hatte, ob ich das hinkriegen werde, habe ich mich an die Arbeit gemacht. Fast sah es so aus, als könnte ich gleich wieder einpacken, denn mein Ali-Bügeleisen gab nach einem kurzen Probebetrieb seinen Geist auf:
Die Leiterbahn am rechten Rand der Platine brannte nach 5 Minuten durch und mein Versuch, die Strecke mit einem angelöteten Kabel zu überbrücken schlug fehl. Zum Glück half mir questor | hanglooseaus, sodass ich doch noch starten konnte. Vielen Dank! Mit einigem Probieren habe ich die richtige Temperatur herausgefunden.
Das Anbügeln der fertig zugeschnittenen Schlauchteile an den Boden klappte recht gut. Man sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall der Versuchung widerstehen, auch noch die letzten Luftblasen rausgebügelt zu bekommen, sonst läuft man Gefahr, Löcher in den hauchdünnen Stoff zu brennen (ist mir an einer Stelle passiert und wurde mit Seamgrip repariert).
Die eigentliche Herausforderung kommt erst beim Schließen der letzten Naht; bei mir war das der Bug. Das Holzteil, das man sich fürs Verbinden der Schläuche anfertigen muss, ist in den beiden Schnauzenkurven nicht das adäquate Werkzeug.
Ich habe diese Stellen nur mit einer Glaskugel zugebügelt bekommen.
Kurz darauf muss man den Holzklotz rausholen und kann dann die letzten 30 cm nur noch gegen einen eingelegten Pappstreifen bügeln, den man ganz am Schluss aus dem Ventil rausfummelt.
Vorher muss man noch die zuletzt geschlossene Naht durch den verbleibenden Schlitz nach außen drehen und mit Seamgrip abdichten. Trotz des Einsatzes von Puder ließ es sich nicht vermeiden, dass die mit Seamgrip behandelten Stellen beim Wenden andere innere Teile berührten und dort Flecken zurückließen, die man auf dem letzten Bild sieht.
Nach dem ersten Aufblasen stellte sich raus, dass anscheinend nur eine einzige Stelle - wo nämlich die vordere Schnauze mit dem Boden verbunden wird (oben links von meinem Daumen) - undicht ist. Mittlerweile ist das Boot aber komplett dicht - dachte ich zumindest.
Vom gezeigten Gewicht kann man noch mal 5 Gramm für den Pappstreifen abziehen, der sich zu der Zeit noch im Boot befand.
Ich bin insgesamt von diesem Ultraleichtboot sehr angetan. Das kann ich wirklich immer dabei haben, und ich werde auch ausprobieren, ob da auch noch das Rad draufpasst.
Man sollte bei der Bewertung bedenken, dass es sich hier um keinen Schwimmring mit Boden handelt, wie sie oft als UL-Boot angeboten werden, und auch um kein Stummelpackraft für Pygmäen, sondern um ein ausgewachsenes 2,70 m langes Boot, in dem auch ich mit 1,87 m genügend Platz habe - bei voll ausgestreckten Beinen!
Nutzung
Und damit komme ich zur Nutzung dieses Bötchens. Einer der ersten Ausprobierer war questor | hangloose , der mir ja auch das Bügeleisen geliehen hatte. Mittlerweile hatte ich noch ein Sitzkissen gebügelt, damit man eine erhöhte Paddelposition einnehmen kann.
Das UL-Packraft ist aufgrund seines Minimalgewichts tatsächlich enorm spritzig und taugte auf der Hängematteninsel auch für Flugeinlagen.
Allerdings deutete sich dort schon an, was seither immer offensichtlicher wurde: das UL-Packraft ist langfristig doch nicht dicht! Ich habe es seither immer mal wieder für kürzere Unternehmungen wie eine Seeüberquerung genutzt...
... weil es aufgrund des kleinen Packmaßes und Gewichts einfach mal mitgenommen werden konnte.
Auch beim Bikepacking...
...kann es ohne Probleme einfach mal dabei sein.
ABER ES LÄSST LUFT! Damit kein falscher Eindruck aufkommt: das Boot ist an den Klebeverbindungen meiner Ansicht nach 100%ig dicht. Das habe ich mit vielen Untertauchtests und dem Einschäumen aller Nähte mit sehr hoher Sicherheit in vielen Tests erwiesen. Das Problem scheint mir das sehr dünne Material zu sein, das über seine gesamte Fläche Luft durchlässt.
Inzwischen bin ich soweit ernüchtert, dass ich keine Tests mehr unternehme und weitere Bootsprojekte erst mal auf Eis gelegt habe. Hat jemand eine Idee, was man noch unternehmen könnte, um die Dichtigkeit wieder herzustellen (ohne das Gewicht in die Höhe zu treiben - also keine Dichtmilch)?
Meine Lösung des Problems bestand darin, einen Brooks Sattel (wiegt in Titan immer noch 400g) über 500 km einzufahren. Seitdem habe ich keinerlei Sitzbeschwerden mehr, egal welche Hose ich trage. Die gepamperten Fahrradhosen finde ich einfach nur unpraktisch und unhygienisch, wenn man sie nicht täglich waschen kann - und welcher Bikepacker kann das schon.
Danke, Schwede, wenn du die einzelnen Schritte liest, wirst du feststellen, dass das kein Hexenwerk und mit etwas Zutrauen sicherlich auch dir möglich ist. Aber ich wollte ja noch etwas zur Nutzung sagen:
Die erste Ausfahrt mit dem Trocki erfolgte im März 2021 auf der Havel.
Das Wetter sieht hier zwar sonnig aus, aber ich bin damals mit dem Paddelboot stellenweise über dünnes Eis gefahren.
Ins Wasser bin ich - auch testweise - bei diesen Wetterverhältnissen nicht gegangen.
Der erste echte Praxistest erfolgte auf einer legendären Paddeltour mit Omorotschka questor | hangloose bieber und noodles Himmelfahrt 2021. Ich hatte am Vortag meine erste Corona-Impfung erhalten und war entsprechend geschwächt, aber die Tour auf der Mildenitz hat uns einiges abverlangt. Hier haben wir gerade eine deftige, von Baumverhauen gezeichnete Wildwasserstrecke hinter uns gebracht. Und hier sieht man auch, dass es sinnvoll sein kann, die Füßlinge des Trockis robuster auszuführen. Kurze Zeit darauf musste bieber , der sein Packraft an einem spitzen Stock geschrottet hatte, mit zu mir ins Boot - und dann kam der Moment der Wahrheit: beim Überqueren eines Baumhindernisses flog ich hinten aus dem Boot raus ins noch sehr kühle und heftig strudelnde Wasser. Uns hier stellte sich heraus, dass die Armmanschetten nicht dicht sind. Ich hatte in jedem Unterarm etwa einen Viertelliter Wasser, das sich, als ich beim nächsten Baumhindernis die Arme mit dem Paddel hob, über die Achseln ins Innere des Anzugs ergoss...
Über Nacht ist der Anzug aber tatsächlich wieder getrocknet.
Den nächsten Einsatz hatte der Anzug im Sommer 2021 auf einer Segeltour rund um Rügen, die ich jeden Sommer mache. Dabei muss man beim Ein- und Aussteigen manchmal minutenlang im brusttiefen Wasser stehen. Und da wurde dann der Wasserdruck zu hoch und Wasser sickerte langsam durch das dünne Material. Ich habe den Anzug auch nur dann getragen, wenn der Wind und das Wetter es nötig gemacht haben.
Und dann kam der Tocki noch auf weiteren Paddeltouren im Winter und Frühjahr 2022 zum Einsatz. Aber da diente er nur als Schutz und hat mich kein Mal aktiv schützen müssen.
Was ich bei allen diesen Touren geschätzt habe, ist die hohe Atmungsaktivität des Materials, das einen in dem Anzug kaum schwitzen lässt. Der Preis für diesen Tragekomfort ist aber, dass der Anzug in Extremsituationen nicht komplett dicht ist. Deshalb werde ich mir wahrscheinlich in absehbarer Zeit aus richtigem Trockimaterial, das es mittlerweile bei Extex gibt, ein neues Modell nähen.
Vor drei Jahren habe ich mir einen Trocki genäht, der mir seither auf Paddeltouren im Frühjahr und Herbst und im Sommer auf Segeltouren ein unverzichtbarer Begleiter ist.
Zunächst gebe ich hier in aktualisierter Fassung wieder, wie der Trocki gefertigt wird. Als Referenzmodell habe ich mir einen Trockenanzug ausgesucht, der über einen Reißverschluss vom Hosenstall bis zum Halsabschluss verfügt. Warum? Ich wollte einen Anzug, der sich leicht anlegen und für alle Eventualitäten unkompliziert öffnen lässt. Der letzte Punkt war zwar von meinem alten Modell abgedeckt, das über einen Reißverschluss von Fußknöchel zu Fußknöchel verfügte. Aber die Über-Kopf-Prozedur beim An- und Ausziehen war doch immer extrem lästig. Der Anfibio Zip Suit verfügt darüber hinaus über einen nur 6 mm breiten und damit viel leichteren und flexibleren Reißverschluss, als es der übliche 10 mm-Tizip-Reißverschluss ist, den auch ich beim alten Modell verbaut hatte. Das erste Problem war die Beschaffung dieses Reißverschlusses, den es als Sonderbestellung nur bei Shelbyoutdoor gibt. Das dauerte vom 9. September bis zum 28. Dezember - no comment. Nach meiner Sonderbestellung hat Shelby diesen Reißverschluss ins reguläre Programmaufgenommen, sodass man ihn jetzt nur noch anzuklicken braucht.
Inzwischen hatte ich mir ein drei-Lagen-Laminat bestellt, das sich von den Werten her fantastisch anhört: Wassersäule 20.000mm, Atmungsaktivität 39.000 g/m/24h. Das Material des Anfibio-Modells hat eine Wassersäule von 15.000mmm und eine Atmungsaktivität von 25.000 g/m²/24h. Das Material gibt es immer noch - es kostet heute nur 25,90 € statt 19,90 €.
Die Schnitterstellung konnte ich auf kleine Anpassungen an den Bündchen reduzieren, denn ich hatte mir von meinem ersten Trocki die Schnitte aufgehoben. Das ist ein Verfahren, das ich wärmstens empfehlen kann: Hebt euch von allen Sachen, die ihr näht, die Schnittmuster auf! Als ich den ersten Trocki genäht habe, habe ich zwar nicht im Traum damit gerechnet, dass ich die jemals wieder brauchen würde, aber umso dankbarer bin ich jetzt dafür gewesen.
Das Oberteil besteht aus einem modifizierten Schnitt einer Abisko-Jacke von Shelby, den ich mir schon mal zu einer Etaproof-Jacke verarbeitet habe. Für Vorder- und Rückenteil sieht der Schnitt allerdings sechs Einzelteile vor. Wenn man die aus einem Stück zuschneidet, verbraucht man leider sehr viel Stoff - hat aber den Vorteil, dass der Anzug nur über wenige Nähte verfügt, durch die Wasser eindringen kann.
Für das Unterteil habe ich meinen normalen Hosenschnitt verwendet, den ich gleichfalls aus je einem Teil zugeschnitten habe und um einen Keil verbreitern musste, damit Jackenbund und und Hosenbund den gleichen Umfang haben.
Ein sehr spezielles Teil sind die Füßlinge, die ich aus Komfortgründen unbedingt wieder aus dem gleichen Stoff wie der Anzug haben wollte. Das ist übrigens ein Punkt, den ich heute anders machen würde als vor drei Jahren. Die Füße sind der beanspruchteste Teil des Trockis und sollten deshalb aus einem robusteren Material gefertigt sein. Da man sie einfach abschneiden und neu ansetzen kann, ist diese Verbesserung - die bald ansteht - ohne weiteres möglich.
Sie bestehen jeweils aus einem einzigen Stück Stoff, das auch nur mit einer einzigen Naht geschlossen wird. Man beginnt bei der blauen Klammer am großen Zeh, näht dann zur äußeren Ferse (pinke Klammer), setzt hier die Nadel auf den anderen Oberstoff um, näht, ohne die Naht zu unterbrechen bis zur inneren Ferse (rote Klammer) und dann nach nochmaligem Umsetzen hoch zur Wade (rote Klammer). Aus diesen Füßlingen ließen sich übrigens auch sehr einfach Daunen-Booties herstellen.
So sehen die Füßlinge fertig aus. Für die Konstruktion der 1,5 mm-Neopren-Manschetten, musste ich eine Kegelstumpfberechnung anstellen,
für die ich mehrere Anläufe brauchte, bis die Schnittmuster vorlagen. An der Stelle bedanke ich mich bei @Omorotschka, der mich mit Fotos seines Trockis versorgt und mir damit bei der Konstruktion geholfen hat!
So sieht dann die Handmanschette aus (allerdings in einer ersten Version, die ich nicht verwendet habe, weil sie zu locker saß). Nach dreijährigem Gebrauch stelle ich fest, dass auch die zweite Manschette zu locker sitzt, die deshalb demnächst gegen eine engere ausgetauscht werden wird.
Vom Zusammennähen selbst habe ich nur wenige Bilder, weil ich an der Nähmaschine in einen Flow geraten bin, den ich nicht unterbrechen wollte.
Hier ist eine der kniffligsten Nähte, nämlich die zwischen Handmanschette und Oberstoff. Mein Tipp: Glattneopren nach unten, Stichplatte mit Spucke anfeuchten, damit das Material rutscht, Obertransport ausschalten, dann klappt es!
Um die Füßlinge anzunähen, braucht man einen langen Freiarm, weil das ganze Bein drübergestülpt werden muss.
Und schon ist das Ganze fertig! Mit dem Zurückschneiden der Nahtzugaben spart man noch mal paar Gramm.
So sieht der eingesetzte Zipper im Detail aus.
Zum Abdichten der Nähte habe ich diesmal auf Nahtband verzichtet, weil ich sehr schlechte Erinnerungen an das nervige Gebügel bei meinem ersten Trocki habe. Statt dessen habe ich den Reißverschluss und die Manschetten mit Aquasure abgedichtet. Dabei muss man natürlich höllisch aufpassen, denn ein falscher Tropfen macht den Zipper unbrauchbar...
Die anderen Nähte habe ich mit einer PU-Lösung auf Wasserbasis behandelt, was zwar langwierig, aber nicht so nervig ist wie das Bügeln.
Zum Schluss wird der Zipper gefettet, der in trockenem Zustand geliefert wird.
Das Gewicht des Anzugs hat mich umgehauen!
Und klein aufrollen lässt er sich auch. Ganz billig ist er allerdings nicht geworden: die Materialkosten betragen heute ca. 200 € (davon allein 70 für den Zipper). Die Fertigung (ohne Schnitterstellung) dauerte knapp drei Tage.
Der Badewannentest, den ich vorgestern absolviert habe, verlief eigentlich zu meiner Zufriedenheit. Der Trocki bewirkt, dass man wie ein Michelin-Männchen auf der Oberfläche treibt. An einigen neuralgischen Stellen, d.h. den Nahtkreuzungspunkten, sickert nach einer Minute schon was durch, aber nachdem ich an diesen Stellen die restliche Aquasure-Tube aufgetragen habe, dürfte der Anzug inzwischen noch mal etwas dichter sein.
Das war der erste, herstellungspraktische Teil, Informationen zur Nutzung folgen demnächst.
Hier ist noch der grobe Plan, falls jemand ähnliches vor hat:
Ein Hinweis, was die Materialwahl betrifft: Da das Netz ja vermutlich elastisch nach oben abgespannt werden soll, bietet es sich dafür an, ein Moskitonetz zu verarbeiten, das sowohl quer- als auch längselastisch ist. Das 25g/m2-Netz von Extex ist nur querelastisch, das leichte 17g/m2-Netz von Ripstop ist zwar teurer, aber in beide Richtungen elastisch. Ich hatte für die Cross Hammock anfangs zunächst das Ripstop-Netz verarbeitet, dann ging noodles Matte an dieser Stelle kaputt, dann bin ich zu Extex gewechselt. Inzwischen bin ich aus den oben genannten Gründen wieder bei Ripstop.
Underquilts sollten etwa ⅓ mehr Daune als der Topquilt enthalten, damit die Kombi stimmt. Ich habe mal einen für die Cross Hammock genäht, der hatte unten 300g Daune und harmoniert gut mit 200 g oben, bis etwa 0 Grad.
Die würde ich mal ganz freundlich anfragen, ob sie Dir für die Nutzungsrechte nicht einen Einkaufsgutschein ausstellen wollen!
Grundsätzlich gibt es da sehr strenge, (und angemessen hohe) Honorar-Regelungen. Bei Verletzungen der Nutzungsrechte gibt es zudem doppeltes Honorar.VG. -wilbo-
Danke für den Hinweis, aber das geht schon in Ordnung, weil ich das Foto dort vor Jahren zusammen mit einem Bericht über meinen ersten Ofen selbst hochgeladen habe. Dafür erhielt ich einen 7% Gutschein - der Rabatt, den jeder zum jährlichen Black Friday bekommt, beträgt 15% .
Ich bewundere ja wie immer deine MYOG-Sachen. Drei Fragen: Wieso muss man das Ofenrohr einbrennen? Und was wiegt es und was wiegt die Glas-Modifizierung?
Das Öfchen wiegt jetzt in der Packtasche 817 g mit Glastür und 2,40 Rohr. Das (für den Transport quer gewickelte) Rohr muss man einmal einbrennen, dann springt es von allein in seine Längs-Form, wenn man es abgewickelt hat, was den Umgang damit sehr erleichtert.
Ein neuer Anfang, wie wir ihn hier im Forum gerade unternehmen, eröffnet auch die Chance, zu dokumentieren, wie selbstgefertigte Ausrüstung im Lauf der Zeit modifiziert und entsprechend angepasst wurde. Dafür sind mein DCF-Zelt und der dazugehörige Ofen ein gutes Beispiel.
Gestartet bin ich vor fünf Jahren mit einem Titan Zeltofen von Seek-Outside, die, wie ich gerade festgestellt habe, ihr gesamtes Sortiment mit einem Foto von mir illustrieren (ohne dass ich dafür was bekommen habe).
Mein kleiner Ofen wiegt 636 g und wird leider nicht mehr hergestellt. Für mich ist er das beste Modell, das es je zu kaufen gab.
Das Hot Tent dazu habe ich vor sechs Jahren aus (ebenfalls nicht mehr lieferbarem 17g/m2) DCF selbst gefertigt und auf einer Wintertour erstmalig eingesetzt.
Das Zelt wog 373 g und wurde von mir zusammen mit dem Ofen mal als Combo von 1 kg vorgestellt (was zwar nicht genau, aber gerundet doch so halbwegs stimmt).
Dass das Zelt weiteren Verbesserungsbedarf hat, wurde mir sehr schnell klar, denn ich wollte es nicht zum Übernachten, sondern als warmen Aufenthaltsraum für lange Abende in der dunklen und kalten Jahreszeit nutzen. Dafür eignet sich ein Firstzelt viel besser. Also habe ich noch mal in 2,70 m DCF investiert und ein Vorzelt angebaut, das diese Nutzung zulässt.
Später habe ich dann noch den schwergängigen wasserdichten Reißverschluss gegen einen normalen 5c Zipper ersetzt, damit man leicht rein und raus kommt. Damit war ich dann bei dem aktuellen Gewicht angelangt.
Ein entscheidend wichtiges Detail des Zeltes ist der Stove Jack, der den Übergang des Ofenrohrs ins Freie gewährleistet und die Hitze vom DCF abschirmen soll. Zugleich musste sich an diesem Teil entscheiden, ob die Konstruktion eines Ofenzeltes aus DCF überhaupt möglich ist. Soweit ich weiß, hat das vor mir noch niemand ausprobiert. Nach sechs Jahren kann ich sagen: das funktioniert - auch für längere Nutzungsdauer.
In diesem Zelt habe ich schon über hundert Winterabende verbracht, die mir das Wintercamping zu einer echten Passion werden ließen. Die Form des Zeltes erlaubt es, dass man auch zu mehreren darin Platz findet. Auf einem Treffen sind wir sogar zu fünft sitzend darin untergekommen. Wanderfalter, Mucki , ozeana und bieber sind meine Zeugen.
Es blieb aber noch Verbesserungspotential am Ofen.
Der Regler des Dämpfers hatte nämlich die unangenehme Eigenschaft, sich selbsttätig zu verstellen - bis Mittagsfrost eine Lösung dafür fand. Inzwischen lasse ich den Regler meistens ganz weg. Noch ein weiterer Punkt blieb verbesserungswürdig: nämlich die nicht transparente Ofentür. Um das Problem zu lösen, habe ich mir eine Glasscheibe zuschneiden lassen - und genieße seither den Anblick eines rauchfreien Feuerchens im Zelt.
Eine Pfanne kann man sich mit diesem Zelt sparen (wenn man kein Vegetarier ist und den Geruch erträgt).
Mit dem entsprechenden Holzvorrat (was kein Problem darstellt, wenn man mit @moch unterwegs ist), sind auch sehr lange warme Abende möglich.
Das Zelt ist übrigens auch komplett ohne Stangen aufstellbar, wenn man die passenden Bäume in der Umgebung hat.
Ein letztes Problem bleibt an diesem Bild erkennbar: Das Ofenrohr ist etwas zu kurz, weshalb ich auch schon häufig kleine Patches aufbringen musste (was bei DCF allerdings kein Problem ist).
Deshalb habe ich kürzlich ein 2,40 m (statt bisher 1,80) langes Rohr eingebrannt, mit dem ich in die kommende Wintersaison starten werde (Danke dafür an @Bedava aus dem Hängemattenforum). Fällt noch jemand was ein, was man an Zelt und Ofen verbessern könnte?