Wandern mit Hund - Erfahrungen & Organisation

  • Hier mal eine kleine Zusammenfassung meiner Wandererfahrungen im Hund - Mensch Team, hier geht's um die organisatorischen Dinge und die "Softskills", zu meiner Ausrüstung hab ich hier schon mal was geschrieben: Wandern mit Hund - meine Ausrüstung

    Generelles: Gleich vorab, nach meiner Erfahrung ändert sich durch den neuen Teampartner eine ganze Menge, es lohnt sich das ganze langsam aufzubauen, bei uns ging es über etwa zwei Jahre vom Weekender am Urwaldsteig Edersee bis zur zweiwöchigen Alpentour, inzwischen hat das Wiesel die ersten 1000km Fernwanderwege in den Beinen. Überhaupt sollte man drauf achten, dass auch dem Taschenwolf Training im Alltag gut tut, sonst nur kurze Gassirunden und dann auf einmal 300km ist sicherlich keine gute Idee.

    Auch der Vierbeiner gewöhnt sich an das Leben draußen, solo bin ich oft mit Tarp unterwegs, mit Hund bislang immer im Zelt, eine Jagdhunderasse ist in einem geschlossenen Raum doch ruhiger, aber inzwischen haben wir auch schon oft in offen Schutzhütten gepennt und er nimmt es ziehmlich gelassen (allerdings in der Regel gesichert mit der Campleine). Generell hab ich ihn beim Wandern auch angeleint, in vielen Ländern sowieso erwünscht und obwohl er fern der Heimat eher anhänglich ist, besitzt ein Terrier nunmal einen gewissen Jagdtrieb.

    Das Murmeltier - der Endgegner

    Futter: Neben der Ausrüstung (bei mir ist das baseweight Hund rund 2kg) schlägt vor allem das Futter zu Buche, ich hab zwar das Glück, dass meiner zwar sehr futterverträglich ist, aber Experimente auf Tour sind doch eher suboptimal, so dass ich sein Basisfutter in der Regel dabei habe, Leckerlis etc. kauf ich hingegen einfach mal im Laden wenn ich Nachschub für mich hole.

    Seine Tagesration sieht folgendermaßen aus: 200g Trockenfutter (abends) Josera Sensi adult eine Art Sportfutter, über Tag 1/2 bis ganzen Hundeenergieriegel (Fressnapf hat da ganz nette Dinger) und ein paar Leckerlis, abends gibt es dann noch Kaukram und eine Belohnung in Form von Kaninchenohren o.ä..

    Um ein bisschen Gewicht beim Futter zu sparen hab ich auch schon mal entsprechende Händler auf der Strecke recherchiert und dann nachgekauft (das Futter ist erfreulicherweise weit verbreitet), die Lösung auf dem Lahnwanderweg die Hälfte an meiner Arbeitsstelle zu parken dürfte wohl einmalig bleiben 😁, ein Schweizer auf dem Via Alpina gab mir noch den Tipp, dass man in CH Pakete postlagernd versenden kann, mal sehen ob ich das mal nutze.

    Feste Unterkünfte: Das bekommt man relativ schnell mit, dass die Nutzung von Pensionen, Hotels oder Berghütten sich mit Hund etwas schwieriger gestaltet (eine Hundefreundin, die von einer Deutsch-Drahthaar auf eine Foxterrierin umgestiegen ist, hat übrigens die Beobachtung gemacht, dass es mit kleineren Vierbeinern einfacher wird), wir haben in unserer Wanderkarriere nur einmal in einer Berghütte übernachtet und dort auf dem Fußboden im Gastraum 😅, ansonsten wird zur Auffrischung von Körper und Kleidung halt ein Campingplatz anvisiert.

    Kleiner Literaturtipp:

    Hilft zumindest schon mal einige Hütten in den Alpen im Vorfeld abzuschätzen.

    Mindset: (mir fiel keine bessere Überschrift ein) Eigentlich bin ich beim Wandern immer ein ziehmlicher Kilometerfresser, die ein oder andere Wanderung wurde mit einem ü50km Tagesschnitt durchgezogen, der Hund hilft dabei etwas zu entschleunigen, auch wenn er durchaus in der Lage ist deutlich über 30km am Tag zu laufen, Rekord waren auch mal ü40km, sorgt die Verantwortung für den kleinen Kumpel dafür, dass ich alles etwas lockerer nehme. An einem schönen Platz bauen wir auch mal früher auf oder gammeln morgens noch etwas rum.

    Einmal editiert, zuletzt von schrenz (8. Oktober 2024 um 21:35)

  • Ein paar Worte zum Thema Hunderucksack (für den Hund, keiner wo er reinkommt 😁), ich persönlich (!) halte aus folgenden Gründen wenig davon:

    1. Im Vergleich Hund Mensch ist der Mensch entgegen der landläufigen Meinung der bessere Ausdauersportler (einige extreme Hunderassen wie Husky, Malamute und Co. mal außen vor, aber selbst die können bei Wärme abbauen), die Ableitung der Körperwärme ist besser und der Mensch braucht in der Regel weniger Schlaf, wenn ich jetzt noch den Hund bepacke schwäche ich unnötig das weniger leistungsfähige Teammitglied.

    2. In meinem Fall lohnt der Aufwand kaum, man redet oft von etwa 10% des Körpergewichts (ich hab auch schon Prozentangaben über 20% gelesen, halte die aber für total überzogen), die der Taschenwolf selbst tragen kann, im Fall meines 12,5kg Terriers wären das gerade mal 1,25kg, abzüglich des Eigengewichts des Rucksacks verbleibt ein armseliges Kilo, das kann ich genauso gut bei mir reinwerfen.

    Einmal editiert, zuletzt von schrenz (8. Oktober 2024 um 16:56)

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