Der Sturm Helene hat ungefähr den ersten Drittel des AT unpassierbar hinterlassen (27.09.2024).
In Dörfern wurden Strassen weggeschwemmt und in den Wäldern liegen nun viele Bäume quer über den Weg. In Erwin, Tennessee wurde eine Brücke mitgerissen - diese Brücke stand unmittelbar vor Uncle Johnny's. Das legendäre Hostel dürfte kaum zu retten sein und muss wohl von Grund auf neu gebaut werden.
Uncle Johnny's war eines der wenigen alten Hostels - für Europäische Verhältnisse glich es eher einer Baubaracke aus den 60er Jahren. Im 2022 hatte man das Dach erneuert, sprich, mit neuem Wellblech belegt. Duschen waren in einem eher groben Holzverschlag untergebracht, der jetzt aber komplett zerstört wurde.
Auch in Hot Springs wurden Gebäude schwer beschädigt, das Wasser hat die Strasse durch den Ort so wie mehrere historische Restaurants zerstört. Damascus war Land unter, mehrere beliebte Hostels wurden schwer beschädigt.
Es wird Jahre dauern, bis die Dörfer wieder hergerichtet sind. Es ist höchst fraglich, ob es eine gute Idee ist, im nächsten Jahr (2025) den AT zu versuchen. Der Trail wird von Freiwilligen unterhalten, diese müssen sich nun zunächst um ihre Häuser und die Infrastruktur in ihren Gemeinden kümmern. Zwar bringt der AT viel Geld in diese Landstriche, aber wenn die Infrastruktur weggespült ist, muss man diese zunächst wieder herrichten. Die Schäden sind viel grösser als z.B. nach einem Waldbrand.
Appalachia ist grundsätzlich eine der ärmsten Gegenden in den ganzen USA. Lokal dürfte kaum Geld vorhanden sein, um die Schäden zu reparieren. Verkehrswege dürften von höheren Stellen instand gesetzt werden, aber das kann noch dauern. Einige Infrastruktur des AT geht bis auf die Civilian Conservation Corps zurück, diese Organisation verschwand zu Beginn des 2. Weltkriegs, hat aber u.a. den Smokey Mountains Nationalpark gebaut.