Der CatCut wird im deutschen auch als Kettenlinie bezeichnet, weil der Verlauf wie die Linie einer Kette zwischen zwei gleich hohen Aufhängepunkten verläuft. Im Alltag findet man den Catcut beim Dach von Zirkus-/Festivalzelten oder großen Sonnensegeln.
Ziel des CatCuts ist es, mehr Spannung in die Fläche des Stoffes zu bekommen und somit ein Durchhängen und Flattern zu verhindern. Das ist bei Zelten und Tarps sehr wichtig, um einen guten Stand auch bei Wind zu ermöglichen.
Hierzu werden die eigentlich geraden Kanten des Stoffes kurvenförmig nach innen geschnitten. Beim Spannen des Tarps "versuchen" die Kanten sich gerade zu ziehen und spannen somit den Stoff.
Ein starker Catcut ist bei (Sil-)Nylon wichtiger als bei Silpoly oder DCF, weil letztere sich nicht so sehr Dehnen und somit die Gefahr des Durchhängens nicht so stark ist.
Des Weiteren kann ein CatCut kleine(!) Ungenauigkeiten bei der Fertigung ausgleichen.
Als Faustregel gilt, dass bei Silnylon eine Tiefe des Catcuts von 1-2cm auf 1m Kantenlänge gut funktioniert. Die Tiefe lässt sich linear auf die Kantenlänge anpassen (also z. B. 2-4cm auf 2m Kantenlänge). Ein Kettenschnitt wird in der Regel an allen Kanten eines Tarps/Zelts gemacht. So treffen bei zwei aufeinander treffenden Stoffbahnen zwei CatCuts aufeinander. Beim Nähen stellt das jedoch keine großen Probleme dar.
Zu beachten ist, dass ein Catcut bei Zelten und Tarps meist das Volumen im Innern verkleinert. Das kann bei einer zu hohen Tiefe des Catcuts deutliche Komforteinbuße darstellen.
Eine gute Anleitung, wie ein Catcut erstellt werden kann, findet sich hier
Hier noch ein Beispielbild, bei dem der CatCut gut zu erkennen ist. Es stellte sich heraus, dass er CatCut zu stark war und den Innenraum zu stark verkleinerte.