Dieses kurze Lehrbeispiel zur Kondensation von Luftfeuchtigkeit hat mir geholfen, das physikalische Prinzip dahinter besser zu verstehen. Ich habe erkannt, dass sich Kondenswasser an allen Oberflächen bildet, sobald der Taupunkt erreicht ist. Durch Lüften lässt sich dem nur bedingt entgegenwirken, da es ab einem bestimmten Temperaturunterschied einfach eine Folge der physikalischen Gesetze ist.
Sobald die Daune einmal feucht geworden ist, vermeide ich jede starke Kompression, da dies den Loft sukzessive zum Kollabieren bringen würde. (Vorausgesetzt, es ist überhaupt noch genug Platz im Tragesystem vorhanden.) Im besten Fall habe ich stattdessen ein Schlafsystem mit Kunstfaserfüllung, was etwas besser mit Feuchtigkeit umgehen kann, aber letztlich auch getrocknet werden muss.
Im nächsten Schritt geht es für mich darum, die Feuchtigkeit loszuwerden. Dafür gibt es verschiedene Ansätze, wie zum Beispiel die Wärmflasche im Schlafsack, die Schaffung eines Mikroklimas im Biwaksack oder Zelt, bis hin zum beheizten Lavvu (Feuerzelt). Bei allen Methoden ist es wichtig, die warme, feuchtigkeitsgesättigte Luft abzuführen, damit eine „Trocknung“ stattfinden kann.
Sollte sich die Feuchtigkeit nur leicht am Außenstoff niedergeschlagen haben, wende ich morgens die feuchte Seite nach innen und wärme sie beim Frühstück, um abschließend noch einmal gründlich zu lüften.
Mehrere Tage hintereinander mit hoher Luftfeuchtigkeit können nahezu jedes Schlafsystem ruinieren. Wenn ich mein Schlafsystem nicht sorgfältig täglich ein wenig trockne, ist meist spätestens am dritten Tag der Moment erreicht, an dem die Füllung zusammenfällt oder durch Verdunstung ihre Isolationswirkung verliert.
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