Beiträge von Dune

    Die letzte Tour des Jahres 2024 war Anfang Oktober der Forststeig. Leider ein bisschen nass. Gut, dafür war die Stimmung eine ganz besondere. Außerdem konnte ich so mal Erfahrungen in Sache Nässe-Management sammeln. Auf Daune und Doppelwandzelte habe ich jetzt auf jeden Fall einen anderen Blick. Zum Ende gab es dann doch noch Sonne. Es hätte also ein Happy End sein können. Doch leider fing ich mir den Noro-Virus ein. Kein Spaß, wenn man im IC sitzt. Jetzt mit Abstand bin ich ich echt dankbar für all die wertvollen Erfahrungen und aufregenden Touren in 2024. Ich werde wahrscheinlich nie ein richtiger Ultra(leichter) sein, aber leichter ist ja auch schon schön. 😄 Bleibt gesund und alles Gute für 2025!


    Etappen:

    (1) Schöna -> Taubenteich-Biwak 18,2 km

    (2) -> Zehrborn-Biwak 38,5 km

    (3) -> Quirl-Biwak 34,1 km

    (4) -> Bad Schandau 17,1 km


    Packliste: Klick


    Die Erkenntnisse der Tour:

    Zelt: Ich dachte das X-Mid Solid wär's gewesen für mich. Bis dato war ich echt zufrieden. Nun schwenke ich doch nochmal um. Warum? Bei 3 Tagen Dauerregen und hoher Luftfeuchtigkeit brachte die Doppelwand gar nichts mehr. Auch das Innenzelt war von innen nass. Da hätte ich mir lieber eine Einwandzelt mit mehr Platz zur Zeltwand gewünscht. Platz: Auf den Biwakplätzen habe ich das Zelt nur noch mit Glück aufgestellt bekommen. Die Grundfläche ist dann doch einfach zu groß. Nicht freistehend: Ich habe mir mehrmals gewünscht flexibler in der Standortwahl zu sein, heißt auch etwas weniger abhängig vom Boden meine Heringe zu halten. Aufbau: Nun muss man ja zunächst das Außenzelt flach ausbreiten, Heringe rein, Zeltstöcke runter, dann das Innenzelt rein. Leider war dann das Außenzelt immer eingesaut und saute in der Folge auch mein Innenzelt ein. Es war eine riesige Sauerei. Das ist tatsächlich noch ein Argument für mich, was Einwandiges auszuprobieren. Wenn ich das ausbreite, bleibt ja der Boden Boden und wird nicht zum Dach. Das X-Mid Solid war im Schneesturm mit sechs Heringen ein tolles Zuhause, ich schätze den simplen Aufbau. Dennoch sehe ich die Erfahrungen als Anlass mal was anderes auszuprobieren. Im Moment liebäugle ich mit dem Tarptent Rainbow.

    Schlafsack: WM TerraLite. Daune und Nässe sind nicht die beste Kombi. Klar. Mich hat es am Ende doch des Häufigeren gestresst, immer daran zu denken, dass Ding ja nicht nass werden zu lassen. Und es wurde natürlich nass trotz Doppelwandzelt und Nylofume. Außerdem merke ich, dass das Teil doch einfach zu viel Totraum hat. Das Platzangebot ist zwar toll, aber es braucht einfach viel Zeit das Ding auf Temperatur zu bringen. Nun überlege ich, ob ich entweder auf einen GramXpert 233 Quilt gehe oder doch bei Daune bleibe und mir den WM UltraLite hole. Denn eine Erkenntnis diesen Jahres ist, dass ich zunächst eher Ausrüstung haben möchte, die die meisten Einsatzgebiete für mich abdeckt. Eine Liste statt viele spezifische. Mit dem UltraLite könnte ich im Winter eine Nacht in der Heide pennen und im Sommer als Decke geöffnet am Gardasee mein Lager aufschlagen. Ob ich mit dem engen Schnitt im Winter klarkomme und die nässeempfindliche Daune weiter haben möchte, da überlege ich noch.

    Kopfkissen: Ich brauche ein Kopfkissen. Punkt. Nemo Fillow Elite steht aktuell im Raum.

    Daunenjacke: Ciao. Halt bei Nässe murks. Patagonia Micro Puff Hoody in Überlegung.

    Injinji Liner: Verursachen bei mir Blasen. In Zukunft geht es ohne Liner auf Tour. Die Silverlight solo reichen.

    Regenhose Halo Pant: An sich ne feine Sache. Nur empfindlich. Einmal nicht aufgepasst. Zack, Sträucher, zwei Löcher. Würde sie trotzdem wieder nehmen. Regenshorts oder Regenrock wären auch noch denkbar, haben aber bei Kälte und Wind andere Nachteile.

    Heringe: 18 cm Hillbeberg Y: Die Länge war absolut nötig. Kürzer würde ich bei freistehend nicht nehmen.

    Kopflampe: Nun hat die Fenix einen Clip. Also habe ich das Kopfband zuhause gelassen. Nie wieder. Wenn die Cap nass ist, willst du die im Camp abnehmen. Dann braucht es das Kopfband

    Fußcreme: Ich dachte Neutrogena Handcreme taugt auch als Fußcreme. Das war nichts. In Zukunft werde ich Hirschtalg ausprobieren.

    Hüftgurt: Nun hab ich den S Hüftgurt am Mo/Prospector von Atompacks. Das Dilemma: Wenn man mehrere Schichten trägt, weil kalt und nass, ist der eigentlich einen Tacken zu klein und drückt dann auf die Spitzen meines Darmbeins. Nun ja im Sommer nur mit Merino Hoody ist alles fein. Vielleicht einen zweiten anschaffen...

    DexShell Socken wasserdicht: Haben funktioniert, trocknen aber natürlich unfassbar langsam und sind eigentlich nur mit Socken drunter (bei mir Silverlight Ankle) auszuhalten. Es schwitzt trotzdem ziemlich. Nun überlege ich, ob ich mir vielleicht die Wintersocken von Silverlight hole und die bei Not über die dünneren bei kalten, nassen Bedingungen ziehe. Klar ist der Fuß dann schnell nass durch Wasser von außen, aber das Fußklima vielleicht besser.

    Socken Silverlight. Die ersten Socken, bei denen ich mir keine Blasen gelaufen habe. Bleiben im Rennen.

    Mein erstes Jahr im Lighter-Trekking-Universum geht zu Ende. Da dachte ich mir, ich veröffentliche nochmal meine Reiseberichte aus dem Nachbarforum an dieser Stelle. Viel Spaß beim Lesen und kommt gut ins neue Jahr ihr Lieben!

    Im Anschluss an meine Transalp Ende Juli 2024 ging es nochmal auf Wandertour entlang der Via Alpina Violett.


    Ich hatte zwei Wochen, getrennt durch eine Hochzeit von Freunden nahe Kufstein. Der Plan: Erst in fünf Tagen mit dem Fahrrad von München an den Gardasee. Bikeshuttle nach Innsbruck, Zug nach Kufstein, Hochzeit, Fahrrad in Kufstein parken. Kram in Rucksack umpacken, den meine Freundin mitbrachte. Dann vier Tage zu Fuß von Oberaudorf nach Kochel am See. Fahrrad einsammeln und zurück nach Hamburg. Soweit die Logistik.


    Die Via Alpina Violett

    Zum Thread zur Tourvorbereitung geht es hier.

    Zur Packliste geht es hier.


    Tag 1: Oberaudorf – Hinter Brünnsteinhaus – 12,7 km, 954 m hoch

    Aufgrund der Hochzeit am Vortag startete ich spät am Tag und hatte so nur eine kurze Etappe geplant. Die ersten Almen und Begegnungen mit Kühen ließen nicht lange auf sich warten. Alles war plötzlich viel intensiver als beim Radeln, nochmal entschleunigter. Die erste Nacht am Wegesrand ließ mein Herz in vielerlei Hinsicht höher schlagen. Das Zelt in so einer malerischen Kulisse und einfach diese Ruhe. In der Nacht schlug dann irgendwas gegen mein Zelt und versetzte mich in Schockstarre. Ein Reh, das über meine Zeltleine gestolpert war? An Schlafen war jedenfalls nicht mehr zu denken.


    Tag 2: Hinter Brünnsteinhaus – Spitzingsee – 28 km, 1464 m

    Der Tag startete im Nebelgewand und so war der erste erklommene Gipfel des Tages (der höchste der Tour, Großer Traithen, 1852 m) nicht gerade die Belohnung, die ich mir gewünscht hatte. Der versehentliche Tritt in ein Schlammloch vermieste meine Laune kurzeitig. Ich wanderte entlang der Rotwand und genoss das zunehmend aufklarende Alpenpanorama. Meine Schulter, die am Vortag etwas gemuckt hatte, war heute entspannter. Alles in allem wurden der Mo und ich stündlich bessere Freunde. Die Single Trails, von denen ich mir auf auf dem Westweg teilweise mehr gewünscht hätte, waren auf der Via Alpina reichlich vorhanden. Nun war leider da, wo ich mein Zelt aufschlagen wollte, nichts der gleichen möglich, sodass ich weiterwanderte. Und dann kam der Moment, an dem ich auf mein Bauchgefühl hätte hören sollen. Statt bei einer Hütte einzukehren oder zu fragen, ob ich davor mein Zelt aufschlagen darf, entschied ich mich für den zweistündigen Abstieg ins Tal. Ich war allerdings längst durch. Ich fand einfach kein Plätzchen für das Zelt und war zunehmend gestresst. Hotels hatten auch alle kein Platz mehr. Am Ende wurde es eine Wiese der Skipiste mit 30cm hohen Gräsern bei annähernder Dunkelheit und zwei Blasen, die mich noch die nächsten Tage begleiten würden. Wenn ich auf mein Bauchgefühl gehört hätte, wäre das nicht passiert.


    Tag 3: Spitzingsee – Tegernsee – 21,1 km, 1162 m

    Immerhin schlief ich gut und lange bis die Sonne das Zelt zum Schmelztiegel werden ließ. Der Tag starte mit einem saftigen Anstieg entlang der Piste. Das Highlight des Tages war definitiv der Blick auf den Tegernsee. Bezahlt wurde mit einigen schwierigen Passagen, wo ich tatsächlich kurz klettern musste. In Kreuth angekommen entschied ich den Bus zum Tegernsee zu nehmen. 15 Minuten für einen garantierten Zeltplatz waren es mir wert. Eine Abkühlung im See mit anschließendem Feuerwerk machten den Tag zum Liebling der Tour.


    Tag 4: Tegernsee – Lenggries – 26,2 km, 1350 m

    Dieser letzte Tag war irgendwie nichts. Ich war durch, die Füße schwer. Ich hatte die Kühe langsam satt. Und irgendwie war ich der Berge, dem Rauf und Runter langsam müde. Die Begegnung und der Plausch mit einem Wanderpaar taten gut. Der Abstieg war dann nochmal richtig lang. Als ich an einem Wasserfall vorbeikam, gönnte ich mir kurzerhand eine Pause und sprang hinein. Genau was ich brauchte. Etwas, dass ich immer schon machen wollte. Check. Auf den finalen Metern entschied ich dann die letzte Etappe zu streichen und direkt nach Kufstein zurück zu fahren. Gewitter war im Anmarsch und auf Regen hatte ich keinen Bock. In Lenggries lief ich dann doch tatsächlich noch an Chris von Chrispacks vorbei. Leider blieb keine Zeit für ein Schnack. Die Bahn sollte nämlich im Gegensatz zur Beginn der Tour „fast“ pünktlich losfahren.


    Resümee

    Die Violette hat ihre schönen Seiten, aber sie ist schon nah dran an Kulturlandschaften. Das hat Vorteile und Nachteile. Menschen sind nie fern, Kühe schon gar nicht. Aber es galt die ersten Erfahrungen im Hochgebirge zu sammeln und dafür eignete sie sich gut. Auf das Bauchgefühl hören, ist wichtig, das nehme ich mit. Das Hoch-und-Runter schlaucht schon gewaltig. Ich hatte nach vier Tagen genug, vielleicht aber auch deshalb, weil ich schon die Transalp in den Beinen hatte. In Zukunft würde ich eher so 20 km Tagesetappen im Gebirge für mich anpeilen. Auf jeden Fall geht das Bergwandern deutlich mehr in die Knochen als das Radeln, insbesondere durch das Gehen bergab und die unmittelbare Last am Körper. Dafür bringt es einen in noch entlegendere Gegenden und lässt einen die Ungebung nochmal intensiver erleben. Vielleicht gibt es Routen in den Alpen, bei denen man nach dem Hochlaufen länger oben bleibt? Plateaus? Vielleicht habt ihr da Tipps?

    Zur Ausrüstung: Für das X-Mid gab es eigentlich immer ein Plätzchen, aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Zeltplatzsuche aufgrund der Größe der Grundfläche etwas mehr Geduld bedarf. Meine ersten Erfahrungen mit der Xlite Isomatte in der weiten Variante sind positiv, der Schlafkomfort natürlich merklich besser als Schaum oder schmale LuMas für mich. Ich hoffe sie hält lange. Wenn ich mehr Ausfallsicherheit brauche, würde ich aber wahrscheinlich wieder auf die Flexmat Plus setzen, wobei das Packmaß bei den Kraxelein schon gestört hätte. Ach ja und Wasser war nie ein Problem. Ich hatte nie mehr als 2l dabei. Bezüglich Handyempfang: Mit Telekom nicht immer ideal. Um wirklich auf der sichereren Seite zu sein, hätte ein Inreach mitgemusst. Das Bidet wollte ich einmal benutzen und hab es nicht hinbekommen. Das muss zuhause nochmal geübt werden. Der Tipp in Sachen Durchfallmittel war goldwert. Und den Schirm hab ich tatsächlich weggelassen und nicht vermisst. Die Mütze brauchte ich auch nicht. Ohne die Joggers ging es doch gut. Also keine 3 Hosen nötig 😅 Essen hatte ich alles dabei. Wäre nicht nötig gewesen, aber ich wollte bewusst den Selbtsversorger spielen.

    Alles in allem bin ich überglücklich und richtig froh, dass fast alles wie geschmiert lief. Es gab Höhen und Tiefen und mächtiges Fluchen, aber die Bilder, die sich mir zeigten, die Menschen, denen ich begegneten, die Berge, die mich an meinen Grenzen brachten und gleichsam umarmeten, das alles macht Lust auf mehr. Diese geteilten Touren zu Rad und zu Fuß haben es mir angetan. Beide Welten haben ihren ganz eigenen Charme und sie zu kombinieren macht sehr viel Spaß. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen so etwas erneut zu wagen. Danke für Euren Rat und Eure Beiträge hier im Forum, die das zu einem großen Teil möglich gemacht haben.


    Hier noch ein kleines Post-Tour-Gear-Review:

    Handtuch: Ich hab mein größeres Sea to Summit Air Lite Towl in zwei Teile geschnitten. Das war keine gute Idee. Es zerfledderte und warf allerlei Fäden ab, die ich ja nicht in der Umwelt hinterlassen will. Das nächste Mal würde ich einfach direkt ein kleineres kaufen. Die XSS Version gibt es leider nicht mehr. Deshalb wurde es jetzt das Packtowl UL Face.

    Seifendöschen: Die Dr Bronners hatte ich in ein kleines 10ml Döschen gefüllt. Was für Cremes gut funktioniert hat, ist leider nichts für Flüssigkeiten. Sie lief aus und suppte mein Ditty Bag voll. Für die Zukunft wird es daher für Seife ein SMD Dropper geben.

    Isomatte (neu): Thermarest XLite NXT regular/wide. Die komfortabelste Matte, auf der ich je geschlafen habe. Die Breite macht auch für mich einen entscheidenden Unterschied. Das Packmaß genial. Das neue Ventil top. Aufblasen per Mund geht auch schnell. Ja, ich hab auch die Flexmat + Evazote Schaum Kombi, in Sachen Ausfallsicherheit unschlagbar, aber das Plus an Erholung und das bessere Packmaß haben mich dann doch wieder zur LuMa gezogen. Jetzt hoffe ich einfach, dass sie lange hält. Als Schutz kommen immer drei Teile der GG Thinlight (altes weiches Modell) runter. Das Teil ist darüberhinaus einfach mega praktisch, zum drauf Sitzen und Knien, Sachen vor nassem Boden schützen, auslegen. Toller Multiuse. Mal sehen wie lange es hält. Ist ja schon um einiges fragiler als die neue Variante oder Evazote.

    Rucksack (neu): Atompacks Mo (neuer Name "The Prospector") Nachdem ich mit dem Atom+ nicht klargekommen bin. Der Frame quietschte wie sau, bin ich mit dem Mo jetzt super happy. Auch die Loadlifter, machen gerade zu Beginn der Tour, wenn noch mehr Proviant an Bord ist durchaus einen Unterschied. Insgesamt der komfortabelste Rucksack, den ich bisher getragen habe. Die Taschenaufteilung ist wie schon beim Atom+ einfach genial.

    Socken: Meine Smartwool Light Cushion Ankle Socken gehen in Rente. Zwei Blasen und ständiges Verrutschen haben mich genug genervt. Ich bin gespannt auf die bestellten Silverlight Socken und hoffe auf blasenfreie Zeiten. Die Injinji Liner hatte ich auch schon mal probiert. Gab leider trotzdem Blasen und wären mir im Sommer zu heiß unter den Wandersocken. Darn Tough wäre auch noch eine Option gewesen, aber jetzt werden erstmal die silbernen getestet.

    Stirnlampe (neu): Fenix HM50R V 2.0: Meine erste Akkulampe. Etwas schwerer, dafür wirklich wasserdicht und Akku wechselbar. Die Haptik, das Design und die Leuchtkraft sind der Hammer. Bin ziemlich begeistert von dem Teil.

    Zelt: Durston X-Mid 1 Solid: Weiterhin überzeugen Packmaß, Minimalismus und einfacher Aufbau. Das Innenzelt lässt sich schnell ein- und aushängen, ohne dabei Kondens vom Fly abzustreifen. Obwohl ich kein Regen hatte auf der Tour, hätte ich sonst immer ein triefendes Innenzelt gehabt, wenn ich beides zusammen gelassen hätte. Jetzt, da ich weiß, dass ich auch im Gebirge ein Plätzchen für das Teil mit seiner großen Grundfläche finde (ich war sehr skeptisch), mag ich es noch mehr. Die Durston Z-Flicks haben beim Bikepacking als Trekkingstockersatz auch klasse funktioniert.

    Rucksackliner (neu): Nylofume. Ich war sehr skeptisch, doch das Teil hat mich überzeugt. Ich find es nicht laut und überraschend robust. Die bessere Ausnutzung des Rucksackvolumens durch den Liner im Vergleich zum kleineren Drybag vorher find ich super. Das alles bei unter 30g.

    Kopfkissen (neu): Daunenjacke in 3 Liter Ziplock mit Fleecepulli als Überzug. Hat für mich sehr gut funktioniert. Endlich habe ich eine Lösung, die Sachen mit Mehrfachnutzung integriert. Ein klassisches Kopfkissen war halt sonst nur zum Schlafen gut und im Endeffekt schwerer. Die leichteren Kopfkissen fand ich zu unbequem. Auf Daune bettet sich der Kopf besser. Der Ziplock verhindert ein komplettes Plattdrücken. Das Fleece gibt die Haptik.

    Schuhe: Altra Lone Peak 7: So sehr ich sie schätze, es gab Momente, in denen sie mir ein bissl zu rutschig waren. Feuchte Steine, Geröll, feiner Schotter bergab. Keine Ahnung, ob da klassische Wanderschuhe besser gewesen wären. Für mich aber noch kein K.O. Kriterium. Bisher überwiegt das Positive.

    Bidet (neu): CuloClean. Ohne Übung dachte ich ich krieg es hin. Leider wurde das nichts. Die Hose war nass. Da werde ich zuhause nochmal üben. Mein Ziel ist definitiv auf Klopapier komplett zu verzichten. Beim nächsten Mal vielleicht.

    Ohrstöpsel (neu): Happy Ears. Eigentlich als Gehörschutz für's Tanzen gekauft, sind sie auch beim Schlafen nicht unangenehm. Sehr empfehlenswert insbesondere da sie wiedervendbar sind im Vergleich zu Oropax Silikon Stöpseln, die ich vorher hatte.

    Powerbank: Nitecore NB 10.000 2. Am Anfang der Tour funktionierte das Teil nicht richtig. Handy wurde um ein paar Prozent geladen, dann auf einmal nicht mehr. Nach einigem Kopfzerbrechen, Warten und Rumprobieren ging es nach einiger Zeit wieder einwandfrei. Hoffentlich ein einmaliger Aussetzer.

    Lippenbalsam/Sonnencreme (neu): Ich hab ja empfindliche Haut und komme mit Sonnencreme nicht gut klar. Grundsätzlich trage ich immer lange Klamotten nur im Gesicht braucht es etwas Creme. Woanders las ich von Sonnencreme Sticks. Da mein Lippenbalsam auch UV 50 Schutz hat, hab ich den jetzt das erste Mal auch im Gesicht statt Sonnencreme genutzt. Hat super funktioniert und hält ewig. Keine extra Sonnencreme mehr mitschleppen. Klasse.

    Kleidung: Das war meine erste Tour im Hochsommer mit viel Sonnenexposition. Ich hatte etwas Sorge, dass es bei den langen Klamotten zu heiß werden könnte. Dem war jedoch nicht so. Merino Sun Hoody, Trucker Cap, Lange Lauf Tight mit Shorts drüber und Decathlon Sonnenschutzhandschuhe haben in der Kombi sehr gut für mich funktioniert. Außerdem begrenzt diese Kombo den Einsatz von Sonnencreme auf wenige Stellen im Gesicht. Meine Haut freut das sehr. Kein Sonnenbrand gehabt.

    Trekkingnahrung (neu): Erstmals war Summit to eat und Real Turmat dabei. Im Gegensatz zu Trek n Eat bin ich von beiden Marken hell auf begeistert. Es schmeckt deutlich besser und ist nicht so salzig. Beides werde ich wieder nutzen.

    Schlafsack: WM TerraLite. Mein einziger und Do-it-all-Schlafsack, der für alles zum Einsatz kommt. Vom Winter in der Heide bis zum Sommer in den Alpen. Durch die Möglichkeit ihn als Decke zu nutzen auch bei hohen Temperaturen eine Freude.

    Essen allgemein: Abwechslung. Ich hatte meinen selbstgemixten Porridge mit immer der selben Geschmacksrichtung nach drei Tagen satt. Hier sorge ich in Zukunft für mehr Variation. Und unbedingt vorher probieren. Das Proteinpulver hatte ich nicht probiert und leider entpuppte es sich als ekelhaft.

    Bauchgefühl: Wenn der Körper das Ende des Tages einläutet, nicht noch zwei Stunden weiterlaufen, weil man meint es besser zu wissen. Der Preis waren u. a. zwei Blasen, auf die ich gerne verzichtet hätte.

    Bergwandern: Bergab ist einfach soviel anstrengender. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Für mich Anlass genug dort in Zukunft mehr Reserven einzuplanen. Das nächste mal werde ich so 20 km in den Bergen anpeilen.

    Mein erstes Jahr im Lighter-Trekking-Universum geht zu Ende. Da dachte ich mir, ich veröffentliche nochmal meine Reiseberichte aus dem Nachbarforum an dieser Stelle. Viel Spaß beim Lesen und kommt gut ins neue Jahr ihr Lieben!

    Im Juli 2024 wurden die Alpen mit dem Rad überquert.


    Yeaah endlich mal richtig Berge. 🥳 Die Alpen. Seit je her ein Faszinosum für mich. Endlich mal wieder raus in die Natur, den Trubel der Stadt hinter mir lassen, Ausblicke genießen, Freiheit spüren. Und auch endlich mal wieder Bikepacking. Das ist 7 Jahre nach meinen Touren in Schottland etwas, auf das ich richtig Lust hatte.

    Ich hatte zwei Wochen, getrennt durch eine Hochzeit von Freunden nahe Kufstein. Der Plan: Erst in fünf Tagen mit dem Fahrrad von München an den Gardasee. Bikeshuttle nach Innsbruck, Zug nach Kufstein, Hochzeit, Fahrrad in Kufstein parken. Kram in Rucksack umpacken, den meine Freundin mitbrachte. Dann vier Tage zu Fuß von Oberaudorf nach Kochel am See. Fahrrad einsammeln und zurück nach Hamburg. Soweit die Logistik.


    Die Transalp zum Gardasee


    Meine Packliste gibt es hier.

    Die Route stammt von Sara Hallbauer.


    Tag 1: München – Bad Tölz – 57,6 km, 306 m hoch

    Ich startete im Sonnenschein und endete im Gewitter. Das sah ich kommen, nachdem die Bahn mit knapp zwei Stunden Verspätung in München eintraf. Kurze Empfehlung: Die App vom Deutschen Wetterdienst ist wirklich gut in Sachen Unwetterwarnung. Die Gewitterzellen konnte ich zwar umgehen, richtig nass wurde es trotzdem. Die Wege wurde binnen Minuten geflutet. Also tauschte ich spontan die ursprüngliche Idee in Arzbach zu campen gegen eine Nacht bei Freunden in Bad Tölz ein. Gut für die Moral, denn die kommenden Tage sollten schwer werden.


    Tag 2: Bad Tölz – Umhausen – 128 km, 1056 m

    Diese Etappe war vor allem lang, die Höhenmeter waren überschaubar. Das Wetter war auf dem Weg der Besserung. Auf dem Isarradweg schlengelte ich mich gen Süden. Am Ende des Tages genoss ich wirklich leckere Käsespätzle mit Blick ins Ötztal bevor ich die erste Nacht in meinem Zelt verschwand.


    Tag 3: Umhausen – Saltaus – 95,4 km, 1554 m

    Wunderschön, aber auch unfassbar anstregend. Über das Timmelsjoch ging es nach Südtirol. Die einstündige Abfahrt purer Genuss aus sattgrünen Hängen vor schroff rauen Berggipfeln. So schnell war ich noch nie auf zwei Rädern unterwegs gewesen. Und nie zuvor war ich so dankbar über hydraulische Scheibenbremsen gewesen wie an diesen Tag. Der Campingplatz war sehr schick und eine Zeltplatz auch ohne Buchung noch verfügbar. Ein Schnack mit einem gleichgesinnten Fahrrad Enthusiasten schaffte einen wirklich schönen Ausklang.


    Tag 4: Saltaus – Flavon – 79,4 km, 1415 m

    Nach der Königsetappe kann ja nur alles leichter werden. Nun ja. Nein. Weit gefehlt. Der Gampenpass war beinahe ebenbürtig. Und statt langer, flacher Anstiege bietet Südtirol kurze, steile, die gefühlt 10x anstrengender daher kommen. Genügend Häppchen für die Motivation gab es trotzdem: Die Blicke auf den Santa-Giustina-See. Mit zwei Müncher Wegbegleitern gab es abends eine köstliche Pizza abseits aller Touristenhochburgen. Heute ging es in die Herberge. Ein Bett tut nach drei Tagen richtig gut.


    Tag 5: Flavon – Torbole – 82,7 km, 914 m

    Das Finale bot noch einmal die ganze Pracht der Dolomiten, aber auch nochmal die ganze Härte knackiger Anstiege. Ich war überrascht und irgendwie auch ein bisschen stolz auf mein Tourenradl, das sämtliche Wegbeschaffenheiten – auch einfache MTB Trails – gutmütig wegsteckte. Als ich schließlich am Gardasee ankam, brauchte ich einen gefühlte Ewigkeit, um wirklich anzukommen. Erst das kühle Nass ließ mich realisieren, was ich da gerade gepackt hatte. Das war sicherlich eine der härtesten Sachen, die ich je gemacht hatte. Ein Traum war in Erfüllung gegangen. Einmal mit dem Rad über die Alpen. Da konnte mir auch meine erfolglose Suche nach einen Campingplatz am See nicht die Laune verderben. Also nochmal ein Stück raus und hinauf nach Nago. Dafür gab es leckere Brombeeren auf einem Campingplatz mit eigener Landwirtschaft.


    Resümee

    Ein tolle aber auch sehr anspruchsvolle Route. Für Tourenräder machbar, aber teilweise schwierig. Manche kurze Abschnitte gehen auf stark befahrenen Straßen, was mitunter etwas brenzlig sein kann, wenn rechts die Felswand oder der Abhang und links der Truck nur einen Hauch entfernt sind. Bis auf die Unterkunft in Flavon hatte ich nichts gebucht. Das war mit dem Zelt nur am Gardasse direkt ein Problem.

    In Sachen Ausrüstung würde ich sagen das passte. Einzig eine kleine Oberrohrtasche, um das Laden des Smartphones per Powerbank während der Fahrt zu realisieren und den Zugang zu Snacks schneller zu gewährleisten, wäre mitunter praktisch gewesen. Ich hatte das erste Mal Trekkingnahrung von Summit to Eat und Real Turmat dabei. Im Gegensatz zu Trek n Eat für beide eine klare Empfehlung. Im Gegensatz zu allen anderen Radfahrern, denen ich begegnete fuhr ich in komplett langer Kleidung: Sun Hoodie, Radlerhose, Lange Tight drüber, Sonnenhandschuhe. Das funktionierte trotz Temperaturen von über 30 Grad einwandfrei. Ein Sonnenstick kam nur für das Gesicht (Jochbein, Nase) zum Einsatz. So hatte ich null Probleme mit Sonnenbrand.

    Fahrrad: Ein Gravelbike mag spritziger sein, ein MTB geländegängiger. Und dennoch war ich überrascht, was mein Stevens Tourenrad im Stande war zu leisten. Da ich aktuell nur ein Fahrrad besitze, war es doch beruhigend zu wissen, dass das Teil vom leichten MTB-Trail, über Asphalt und Schotter alles wegstecken kann. Und irgendwie doch cool, dass ich dank Dynamo + Licht und Schutzblechen nach der Tour einfach so in der Stadt weiterfahren kann, ohne auch nur ein Teil zu ändern. Die Einfachheit (einfach zwei Backroller am Gepäckträger fix montiert) ist natürlich auch echt praktisch. Natürlich aber kein Bike für alles. Klar. Und die Schwalbe Marathon Plus Reifen (kein einziger platter) und die hydraulischen Shimano Bremsen haben auch zu 100% abgeliefert. Das alles für überschaubares Geld. Fantastisch.

    Bergauf: Höhenmeter sind das eine. Für mich aber viel entscheidender für den Grad der Anstrengung sowohl beim Wandern als auch beim Radeln erwies sich der Grad der Steigung. Kurze, steile Anstiege (in Südtirol) waren wirklich deutlich anstrengender als lange, flache Steigungen (Timmelsjoch) mit in der Summe mehr Höhenmetern. Für viele ist das wohl nichts Neues oder selbstverständlich. Für mich aber war das eine ganz neue Erkenntnis.

    Die Durston Z-Flicks haben beim Bikepacking als Trekkingstockersatz auch klasse funktioniert.


    Noch ein paar fotografische Ergänzungen:

    Mein erstes Jahr im Lighter-Trekking-Universum geht zu Ende. Da dachte ich mir, ich veröffentliche nochmal meine Reiseberichte aus dem Nachbarforum an dieser Stelle. Viel Spaß beim Lesen und kommt gut ins neue Jahr ihr Lieben!

    Ende März ging es auf den Westweg.


    Ursprünglich der Versuchung erlegen, den Westweg in 7 Tagen zu wandern, wiesen mich Wetter und Jahreszeit mit mangelnder Wärme und weniger Licht schnell in die Schranken. So wurden es immer noch sportliche 6 Tage von Pforzheim bis zum Titisee. 217 km. Einmal alles von Schneesturm, Minusgraden bis blauer Himmel und Sonnenschein. Ich wollte Abenteuer, ich bekam Abenteuer. Allein am ersten Tag wurde ich mit Gewitter, Schnee und 80 km/h Sturmböen konfrontiert. Die Kontraste waren zahlreich auf dieser Tour. Mehr als einmal hatte ich Bange, dass meine Ausrüstung hält. Doch das tat sie und ich komme zu dem Schluss, dass ich fast alles nochmal genauso machen würde. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass Dinge funktionieren, wenn es drauf ankommt. Ich hatte Spaß trotz oder gerade wegen der Grenzerfahrungen in sicherem Rahmen. Ja, es war anspruchsvoll mit mehreren Tagen über 40 km am Tag und an zwei Tagen über 1000 Höhenmetern bergauf. 3 Nächte im Zelt, eine Nacht in einer Hütte, eine Nacht im Hotel in Forbach, die war notwendig und wichtig, um nach der Eiseskälte an Tag 2 mental und körperlich wieder auf Temperatur zu kommen. Kann ich den Westweg empfehlen? Auf jeden Fall. Ich fand ihn sehr abwechslungsreich. Manchmal gab es längere Strecken auf Forststraßen, aber die waren durchaus ein Segen, gerade bei dem Wind und Schnee, der mir teilweise das Leben schwer machte. Die Highlights zwischendrin haben alles wieder gut gemacht. Die Ausblicke waren jeden Schritt wert. Wer wenig Zeit hat oder entspannter unterwegs ist, kann sicherlich in Forbach einsteigen, wobei ich davor auch schon richtig schöne Momente hatte. Es gab viele richtig schöne Single Trails. Begegnungen gab es ein paar wenige. Mein Rucksack wurde dann häufig als ziemlich klein bewertet. Wie denn da alles rein passen könne?? Die meiste Zeit war ich alleine. Nun fehlt mir noch der Südschwarzwald. Den werde ich irgendwann in Zukunft noch nachholen. Tolle Zeit, viele wertvolle Erfahrungen. Nur im März würde ich den Westweg nicht wieder wandern, wenn ich mit Zelt unterwegs bin. Kälte ist mir, auch wenn ich warm angezogen bin, auf Dauer zu zermürbend.

    Packliste: Klick

    Erkenntnisse:

    Rucksack Atom+ 50l: Verarbeitung, Design, Taschen, Zugänglichkeit klasse. Im Gegensatz zum HMG Unbound, den ich vorher hatte waren die Schultergurte sehr komfortabel. (S-Shape und Polsterung sei Dank). Volumen genau richtig. 40l wären definitiv zu klein gewesen bei 6-7 Tage Essen. Der Karbonrahmen hat leider so sehr rumgeknarrt, dass ich ich irgendwann richtig die Nase voll hatte. Ich dachte es liegt an meinen Drybags, die am Rahmen reiben. Also Evazote dazwischen. Hat nichts genützt. Wenn ich in der Natur bin, möchte ich meine Ruhe haben und nicht durch meinen eigenen Rucksack eine Lärmbelästigung erfahren. Hinzu kommt, dass meine linke Schulter immer wieder schmerzte (ist etwas höher als die rechte). Diese Schulter scheint kein Gewicht zu vertragen. Wirklich gar keins, weshalb ich mich davon verabschiedet habe noch leichtere Rucksäcke auszuprobieren. Der Brustgurt ist manchmal eine Friemelei, weil der rechte Verschluss unter der Netztasche liegt. Alles in allem eine Enttäuschung. Ich denke ich werde ihn verkaufen und mir stattdessen den Mo holen. Von den Loadliftern erhoffe ich mir auch eine Entlastung der Schultern, da der Zug nach hinten mit dem Atom+ gerade am Anfang der Tour doch erheblich war. Alternativ sehe ich nur noch den Kakwa (Farbe ist nicht meins) und Arc Haul (zu teuer).

    Zelt Durston X-Mid Solid: Klasse. Hat unter den genannten Bedingungen seinen Job gemacht und ließ sich schnell aufbauen, als ich im Sturm dringend Schutz brauchte. Mit 6 Y Heringen gings gut, zwei weitere zum Abspannen der großen Flächen hätten es wahrscheinlich etwas ruhiger im Wind gemacht. Schlafen ging so bei den starken Böen nur mit Oropax, da die Flächen schon etwas schlugen. Stand aber unabhängig davon sicher. Braucht eine ebene Fläche, sonst entsteht eine Lücke zwischen Fly und Boden. Hat mich am Anfang gestresst. Doch es ließ sich eigentlich immer was finden. Gerade bei dem Wind am Anfang war ich um das Solid Innenzelt froh.

    Kleidung: Fast genauso wieder. Ich hatte noch überlegt mir ein Senchi zu holen. Doch es ging auch ohne gut. Gerade der 100 Fleece hat mich positiv überrascht und die Weste lässt sich auch super bei Aktivität tragen. Da ich mich nach der Tour über Ostern noch in zivil bewegte, wollte ich Sachen die auch dort funktionieren/optisch verträglich sind 😄

    Socken: Hier würde ich vielleicht nochmal was anderes ausprobieren, da ich mir trotz Liner eine Blase am linken kleinen Zeh lief. Silverlight vielleicht. Wobei das auch einfach an dem Pensum gelegen haben mag.

    Schuhe Lone Peak 7: Mein erster Altra. Nie wieder ohne weite Fußbox. Quasi keine Dämpfung. Der Olympus wäre eigentlich meine 1. Wahl gewesen, aber der rutschte am Fuß.

    Handschuhe: Kalte Hände sind leider wegen vorhandenem Raynaud-Syndrom häufiger ein Thema gewesen. Es ging zwar mit meiner Kombi + Bewegung, ein Traum wären allerdings UL beheizbare Handschuhe.

    Gaiters: Nicht gebraucht und zu nervig, wenn Regenkleidung an/aus Thema war.

    Essen: Mein Essen am Tag (ca. 700g) bestand aus: 3 Clif Bars (zusammen 210g), 250g Schoko Porridge (davon 30g Proteinpulver und 30 g Nüsse), 200g Trek 'n eat Performance, Mg Citrat, Bitterschokolade. Wenn ich es nochmal so sportlich angehe und autark sein möchte, würde ich 3 Clif Bars mehr und 50g mehr Porridge pro Tag einpacken. Bei dieser Tour wurde mein Defizit durch 2 Restaurantbesuche und 1 Frühstück im Hotel ausgeglichen.

    Isomatte: Das war der erste Versuch mit dieser neuen Kombi aus Flex Mat Plus und 3mm Evazote. Ich brauchte etwas um damit warmzuwerden. Die ersten Nächte schlief ich nicht sonderlich gut. Doch es wurde besser. Einfach ins Zelt schmeißen fertig, genial. Bis knapp unter 0 Grad ok. Werde ich wahrscheinlich wieder so machen.

    Kopflampe petzl elite: Ich brauch was Stärkeres. Ging zwar aber ich möchte die Sicherheit im Dunkeln noch den Weg ausleuchten zu können. Nightcore UL oder Fenix HM 50 R. Ich überlege noch.

    Zeltunterlage Tyvek HS: Hab ich lange überlegt, ob ich sie mitnehme. Hab sie letztlich zuhause gelassen und nicht vermisst.

    Trekkingstöcke: Das nächste mal vorher die Verschlüsse nachziehen. Einer begann irgendwann bei zu straken Druck sich einzuziehen.

    Schraubenzieher für Brille: Den würd ich mitnehmen. Wiegt 1g vielleicht von Victorynox. Mein Brille begann zu rutschen und ich konnte die Schrauben nicht nachziehen.

    Schlafsack WM Terralite: Bis knapp unter null Grad mit Kleidung an ausreichend. Ich bin sehr zufrieden mit dem Platzangebot.

    Bidet: Wieder nicht benutzt. Stattdessen Klopapier mit einem Hauch Wasser.

    Alleine wandern: Hat was, aber die Einsamkeit ist nicht zu unterschätzen. Manchmal habe ich mir einen Buddy gewünscht.

    Nicht naiv sein. Mut zur Anpassung: Ich musste mich am Anfang ein paar mal bremsen. Als es so kalt wurde, nahm ich mir z. B. das Hotel und verzichtete auf die eigentlich geplanten 20 weiteren km. Manchmal geriet ich in einen Tunnel und sah nur noch die Kilometer. Das kann gefährlich werden. Ich blieb dann stehen und atmete ein paar Mal tief durch. Zur weiteren Sicherheit teilte ich jeden Abend den Standort mit meinen Verwandten. Handyempfang war fast überall vorhanden.

    Kilometer: Ich denke mein Sweetspot liegt zwischen 30 und 40 km am Tag. Über 40 waren machbar, aber vielleicht wären Blasen und Fußschmerzen vermeidbar gewesen, wenn ich etwas weniger am Tag gelaufen wäre. Wobei rein konditionell über 40 auch mit den Höhenmetern eigentlich kein Problem darstellten.


    Kleine Ergänzung mit Details zu den Etappen. Navigiert und aufgezeichnet habe ich alles mit Pocket Earth Pro.


    0. Tag: Anreise nach Pfortzheim

    • Übernachtung: Schönbuchen-Pavillon mit Isomatte, Schlafsack

    1. Tag: Pfortzheim -> Kreuzlehütte

    • 41,4 km, 10 Std. 38 min, 3,9 km/h Ø, Aufstieg 677 m, Abstieg 131 m
    • Übernachtung: Zelt

    2. Tag: Kreuzlehütte -> Forbach

    • 18,4 km, 5 Std. 35 min, 3,3 km/h, Aufstieg 150 m, Abstieg 759 m
    • Übernachtung: Hotel-Pension am Mühlbach
    • hier gab es eine lange Umleitung auf Forststraßen

    3. Tag: Forbach -> kurz vor Ruhestein

    • 34,7 km, 10 Std., 3,5 km/h, Aufstieg 1212 m, Abstieg 503 m
    • Übernachtung: Zelt
    • meine Lieblingsetappe, sehr abwechslungsreich

    4. Tag: Ruhestein -> Hohenlochenhütte (daneben ist eine Schutzhütte mit Strom)

    • 44,1 km, 11 Std. 28 min, 3,8 km/h, Aufstieg 503 m, Abstieg 863 m
    • Übernachtung: Schutzhütte
    • viel Forststraße

    5. Tag: Hohenlochenhütte -> kurz vor Weißenbacher Höhe/Vogte

    • 36,8 km, 10 Std. 47 min, 3,5 km/h, Aufstieg 1009 m, Abstieg 667 m
    • Übernachtung: Zelt
    • Der Anstieg nach Hausach hat es in sich, es geht ziemlich steil bergauf

    6. Tag: kurz vor Weißenbacher Höhe/Vogte -> Titisee

    • 41,5 km, 9 Std. 36 min, 4,3 km/h, Aufstieg 300 m, Abstieg 454 m
    • Abreise
    • mehr und mehr Kulturlandschaften

    Mein erstes Jahr im Lighter-Trekking-Universum geht zu Ende. Da dachte ich mir, ich veröffentliche nochmal meine Reiseberichte aus dem Nachbarforum an dieser Stelle. Viel Spaß beim Lesen und kommt gut ins neue Jahr ihr Lieben!

    Den Start macht die Lüneburger Heide im Januar 2024.

    Moin :)

    Meine erste richtige Trekkingtour. Ganz spontan. Ganz kurz, aber in Gänze großartig und sehr lehrreich. Ich musste raus aus der Großstadt HH, den Unialltag mal hinter mir lassen. Der Wetterbericht kündigte 8 Stunden Sonne an. Also los. Die Heide ruft.

    Die Route:

    Die meiste Zeit folgte ich dem Heidschnuckenweg. Ich hatte vorher recherchiert (auch hier im Forum) und mir die schönsten Etappen rausgesucht. Übernachtet hab ich in einer Schutzhütte. Zelt hatte ich nur dabei, um ein Gefühl für Gewicht zu bekommen. Ich habe bewusst etwas mehr mitgenommen, um an ein potentielles Gewicht für Mehrtagestouren zu kommen. Anfahrt entspannt mit dem Metronom von Hamburg. Zurück ging es mit dem Ersatzbus bis Buchholz wegen des Streiks.

    1. Tag: Buchholz in der Nordheide -> Wilseder Berg https://www.komoot.de/tour/1423324865 + https://www.komoot.de/tour/1423325137

    2. Tag: Wilseder Berg -> Schneverdingen Google Maps

    Die Packliste:

    https://lighterpack.com/r/1ppstm

    Die Erkenntnisse:

    1. Isomatte: Die z-sol Isomatte ist zu dünn. Für mich als Seitenschläfer muss was anderes her. Ich komme von einer neoair xtherm, die mich in sieben Jahren noch nicht im Stich gelassen hat. In Zukunft würde ich aber gerne auf etwas mit mehr Ausfallsicherheit wechseln. Und ich brauche die Isomatte über die ganze Länge, nicht Short oder XS. Mein Versuch nur mit Rucki unter den Beinen war dann doch zu kalt. Passierte, als ich um 3 Uhr nachts die Iso doppelt nahm, um meiner schmerzenden Hüfte entgegen zu kommen. Exped Flex Mat Plus + GG Thinlight Folded wird mein 2. Versuch in diese Richtung sein. Interessant war aber auch, dass mir nicht zu kalt war, trotz -2 Grad Celsius.
    2. Wind: im Gesicht beim Schlafen ist blöd, auch wenn der Schlafsack warm ist. Es zog ordentlich. Hat mich darin bestärkt in Zukunft eher auf ein Solid Inner beim Zelt zu setzen. Aktuell tendiere ich somit zum X-Mid Solid statt zum Plex Solo.
    3. Socken: Ich hatte Smartwoll an und nach knapp 40 km am ersten Tag eine Blase an der Ferse. Werde mal die injinji Liner ausprobieren.
    4. Ein weiterer Versuch mein schweres Cocoon Kopfkissen mit Puffy in Drybag zu ersetzen ist gescheitert. In Zukunft kommt wieder das Kopfkissen mit. Leichtere Varianten, die ich bisher testete, gefielen nicht.
    5. Drybags: Sind klasse. Ein Müllbeutel riss, ohne größeren Schaden anzurichten.
    6. Wasserfilter Squeeze: nicht gebraucht. Bei Leuten geklingelt und einmal an einer Quelle gezapft. Trotzdem fand ich es irgendwie beruhigend ihn dabei zu haben.
    7. Einlagen: Mit der Zeit fräste sich der Sand wie Schmirgelpapier in die Ferse. Regelmäßiger von Sand befreien. Auch hier wären Liner vielleicht praktisch gewesen.
    8. Wärmflasche: PET-Flaschen mit kochenden Wasser zu befüllen ist nicht ideal. Das nächste mal vielleicht auf Mehrwegplastikflasche oder Nalgene setzen.
    9. Bidet: Nicht genutzt. Wenn Wasser wertvoll ist, fällt es mir schwer das Teil zu benutzen. Also Klopapier mit einem Hauch von Wasser, sicher umwelttechnisch nicht ideal, aber zielgerichteter.
    10. Mitts: Mitnehmen. Am zweiten Tag unter Null war es grenzwertig für die Hände. Decathlon MT 500 Überziehhandschuhe sind bestellt.
    11. Mütze: Als Brillenträger taten mir am Abend die Ohren weh. Am Tag zwei trug ich nur noch die Kapuze meiner Regenjacke. Da ich sowieso mal einen Sun Hoodie ausprobieren wollte, brauch die Mütze vielleicht in Zukunft nicht mehr zwingend.
    12. Trekkingstöcke Black Diamond: Für mich einer der wertvollsten Ausrüstungsgegenstände: Entlastung für meine vorbelasteten Fuß, Stabilität beim Umgehen von Schlammfeldern, Erleichterung bergauf wie bergab...Nie wieder ohne!
    13. Rucksack HMG Unbound 55l: Ein bissl gescheuert am Schlüsselbein, sonst sehr glücklich mit dem Teil. Sehe aktuell kein anderes Modell für mich. Da ich nicht/noch nicht Ultraleicht bin und verschweißte Nähte und eine gewisse Robustheit schätze. 55l waren die richtige Entscheidung. so kann ich die Schaum Isomatte auch mit drinnen versenken. Durch die gute Kompressionsmöglichkeit sind auch tatsächlich keine Lastenkontrollgurte nötig gewesen. Und ich lieb die Taschen. Organisation ist super möglich. Dadurch das die Seitentaschen niedrig sind, komme ich super an meine Trinkflasche ohne abnehmen ran. Ist es eigentlich normal, dass man an den Kontaktpunkten ein wenig seinen Körper am Abend merkt. Schlüsselbein einseitig war da etwas rot. Hüfte fühlte sich etwas nach blauem Fleck an. Oder sollte das auf keinen Fall sein? Vielleicht geht das ja auch weg mit der Zeit, wie beim Bikepacking als nach acht Tagen mein Gesäß plötzlich keine Schmerzen mehr aussendete.
    14. Schlafsack WM Terralite: Warm genug bei -2 Grad und für aktive Seitenschläfer wie mich ein Tanzpalast, eine wahre Freude.
    15. Gewicht: Mit knappen 9 kg Bruttogewicht zu Beginn war ich nicht überlastet. In meiner aktuellen Planung für eine Mehrtagestour mit Essen für 6 Tage liege ich bei 12 kg. Klingt erstmal machbar.

    Die Tour war ein voller Erfolg für mich. Mein Fuß hat gehalten und ich hab Lust bekommen, das zu wiederholen. An dieser Stelle nochmal DANKE, an Eure Beiträge, die das mit möglich gemacht haben. Oft überkam mich ein breites Grinsen, Glück und Dankbarkeit. Ein Heide-Winter-Traum. Jetzt die Bilder...


    1. Tag


    2. Tag

    Nach wenig Schlaf wegen der zu harten Isomatte, wurde ich dafür mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt. Am Abend zuvor war ich leider 45min zu spät am Ziel und verpasste die blaue Stunde.


    Moin! Auf dem Weg nach Schöna zum Start des Forststeigs. Ziel ist heute der Taubenteich. Noch jemand am Start? :)

    Falls das Thema hier nicht hinpasst oder einen eigenen Ordner verdient, gerne verschieben.