Meine ~erste Waldnacht war wenig entspannt. Da konnte ich viele der Geräusche noch nicht einordnen, so auch das typische Reh-Gebrülle ab der Dämmerung. Ich musste die ganze Zeit an bronchitisgeplagte tollwütige Füchse und - aus irgendeinem noch seltsameren Grund - Schakale 😅 denken. Außerdem, da ich nur mit Schlafsack&Iso, ohne Zelt oder Tarp dalag, hatte ich eine aufdringliche Sorge, selbst in dem Dickicht, in das ich mich zum Schutz reingeschlagen habe, aus Versehen eine Tierfährte zu blockieren und in der Nacht von Wildschweinen zertrampelt zu werden 😂
Jahre später, mitten in einem riesigen Waldgebiet in Elsass, mit Zelt diesmal, sorgten Wildschweine wieder für eine mäßig erholsame Nacht, mit dem Wiederaufleben der Trampelfantasien. Die Wildschweinrotte war diesmal aber real und gut neben dem Zelt hörbar, bei der Spotsuche in der Dämmerung habe ich offensichtliche Spuren übersehen. Das benachbarte Waldstuck war als Jagdgebiet abgesperrt, es waren auch ab und zu Schüsse zu hören, und da gesellte sich zu den übrigen die Fantasie, dass aufgescheuchte Wildschweine aus dem Jagdgebiet in meine Richtung fliehen und übers Zelt trampeln... Als ich nach ein paar Stunden Zuhören, Grübeln und Googeln dann doch eingeschlafen bin, träumte ich davon, wie ich die Keiler, die schon bis ins Zelt eindringen, mit lautem Rufen und Klatschen vertreiben wollte. Händeklatschend wie eine sehr langsame Marionette aufgewacht.
Ansonsten geht es nach einer Nacht Eingewöhnung mehr so routinemäßig. Die erste Nacht ist schon noch irgendwie eine Umstellung. Wald oder Wiese ist dann für mich aber eigentlich egal.
Ich habe auch mehr Ängste und Grübelsorgen wegen Gewitter/Sturm im Freien. Und in Bezug auf Menschen (Kontrollinstanzen oder aber auch zwielichtige Gestalten), deshalb gehe ich eher meist tiefer in den Wald bzw. ab von den Wegen und weiter weg von Hütten (letzteres auch wegen den vom Müll angezogenen Tieren.)
York Die Hütte in den Vogesen kenne ich, glaube ich, auch 😅 Sobald Nacht wurde, kam da soviel Leben, gefühlt drinnen wie draußen, dass ich, nach dem zigsten zwanghaften (und natürlich erfolglosen) Nachschauen kurz davor war, wieder nach draußen zu ziehen, trotz Gewitter. Aber Müdigkeit und Faulheit (und Fatalismus ob der potenziell am Morgen weggefressenen Sachen) gewannen dann letztlich...